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Siemens SINUMERIK 840D Funktionsbeschreibung Seite 788

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3D–Werkzeugradiuskorrektur (W5)
2.2 Stirnfräsen
Im Gegensatz zum Umfangsfräsen gibt es deshalb keine veränderlichen Werk-
zeugabmessungen in einem Satz.
Diese Einschränkung bezieht sich nur auf die Werkzeugform (Werkzeugtyp,
Abmessungen d, r und a).
Ein Wechsel des Werkzeugs, bei dem sich nur andere Werkzeugdaten (z.B. die
Werkzeuglänge) ändern, ist zulässig, sofern nicht Restriktionen unabhängig von
der Funktionalität des Stirnfräsens gelten. Bei einem unzulässigen Werkzeug-
wechsel wird ein Alarm ausgegeben.
2.2.2
Orientierung
Für das 3–D–Stirnfräsen sind erweiterte Möglichkeiten zur Orientierungspro-
grammierung vorgesehen.
Um die Werkzeugkorrektur für das Stirnfräsen berechnen zu können, reicht die
Angabe der Bahn (d.h. einer Linie im Raum) nicht aus. Es muß zusätzlich die
zu bearbeitende Fläche bekannt sein. Die notwendige Information über die Flä-
che wird der Steuerung mit dem Flächennormalenvektor zur Verfügung gestellt.
Der Flächennormalenvektor am Satzanfang wird mit A4, B4, C4, der am Satz-
ende mit A5, B5, C5 programmiert. Komponenten der Flächennormalenvekto-
ren, die nicht programmiert sind, werden auf Null gesetzt. Die Länge eines der-
art programmierten Vektors hat keine Bedeutung. Ein Vektor der Länge Null
(alle drei Komponenten Null) wird ignoriert, d.h. eine vorher programmierte Rich-
tung bleibt gültig, es wird kein Alarm erzeugt.
Wird in einem Satz nur der Startvektor programmiert (A4, B4, C4), so bedeutet
das, daß der programmierte Flächennormalenvektor während des ganzen Sat-
zes konstant bleibt. Wird nur der Endvektor programmiert (A5, B5, C5), so wird
vom Endwert des vorherigen Satzes mittels Großkreisinterpolation zum pro-
grammierten Endwert interpoliert. Sind sowohl Start– als auch Endvektor pro-
grammiert, so wird zwischen beiden Richtungen ebenfalls mittels Großkreisin-
terpolation interpoliert. Die Tatsache, daß der Startvektor in einem Satz neu
programmiert werden darf bedeutet, daß sich die Richtung des Flächennorma-
lenvektors an einem Satzübergang unstetig ändern kann. Unstetige Übergänge
des Flächennormalenvektors treten immer dann auf, wenn die an einem Satz-
übergang beteiligten Flächen (Ebenen) nicht tangential ineinander übergehen,
d.h. wenn sie eine Kante bilden.
Ein einmal programmierter Flächennormalenvektor bleibt solange gültig, bis ein
neuer Vektor programmiert wird. Bei Grundstellung wird der Flächennormalen-
vektor gleich dem Vektor in z–Richtung gesetzt. Diese Grundstellungsrichtung
ist unabhängig von der aktiven Ebene (G17 – G19). Ist ORIWKS aktiv, beziehen
sich Flächennormalenvektoren auf den aktiven Frame, d.h. bei einer Framedre-
hung werden diese mitgedreht. Dies gilt sowohl für programmierte Orientierun-
gen als auch für solche, die aus der aktiven Ebene abgeleitet wurden. Ist
ORIWKS aktiv, werden bei Framewechsel die Flächennormalenvektoren mitge-
führt. Beim Umschalten von ORIWKS nach ORIMKS wird eine durch Frame-
drehungen modifzierte Orientierung nicht wieder rückgängig gemacht.
3/W5/2-20
SINUMERIK 840D/840Di/810D Funktionsb. Sonderfunktionen (FB3) – Ausgabe 11.02
 Siemens AG 2002 All Rights Reserved
03.96
09.95

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