Vektorregelung
6.14 Pollageidentifikation
Randbedingungen
Folgende Randbedingungen gelten für die gepulsten Verfahren (p1980 = 1, 4, 6, 8):
• Die Verfahren können bei gebremsten und ungebremsten Motoren eingesetzt werden.
• Die vorgegebenen Stromstärken (p0325, p0329) müssen ausreichen, um ein signifikantes
Messergebnis zu erzeugen (p0325 wird nur für p1980 = 4 verwendet).
• Das Verfahren p1980 = 4 wird empfohlen, wenn eine signifikante Asymmetrie im Luftspalt
vorhanden ist (z. B. Magneten in Läufer eingebettet). Bei konstantem Luftspalt sollte das
Verfahren p1980 = 1 verwendet werden.
• Für Synchronreluktanzmotoren wird das Verfahren p1980 = 8 empfohlen.
• Das Verfahren p1980 = 6 wird für Synchronmotoren mit hohem Reluktanzmomentanteil
verwendet.
Folgende Randbedingungen gelten für die Gleichstromeinprägung (p1980 = 10):
• Der Motor muss frei beweglich sein und es dürfen keine äußeren Kräfte einwirken (keine
hängenden Achsen).
• Wenn eine Motorhaltebremse vorhanden ist, muss diese geöffnet werden.
• Das Verfahren wird empfohlen, wenn keine magnetische Asymmetrie vorhanden ist (z. B.
symmetrischer Luftspalt).
6.14.2
Betrieb mit Geber
Funktionsbeschreibung
Beim Betrieb mit einem Drehzahlgeber, der keine absolute Pollage liefert (z. B.
Inkrementalgeber mit Nullmarke), muss der Geber justiert und die Pollage identifiziert werden.
Dazu wird die Pollageidentifikation verwendet.
Beim Betrieb mit Gebern ohne Lageinformation (z. B. Inkrementalgeber ohne Nullmarke) muss
bei jedem Einschalten eine Pollageidentifikation durchgeführt werden. Ist die Lageinformation
vorhanden, wird die PolID nur einmalig beim ersten Einschalten nach Spannungswiederkehr
ausgeführt.
Bestimmung des Kommutierungswinkeloffsets
Bei der Bestimmung des Kommutierungswinkeloffsets wird der Geber einmalig justiert.
Voraussetzungen
• Der Motor ist frei drehbar.
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Funktionshandbuch, 06/2020, 6SL3097-5AB00-0AP3
Antriebsfunktionen