2.2.4
Ecken für Stirnfräsen
Zwei Flächen, die nicht tangential ineinander übergehen, bilden eine Kante. Die auf den
Flächen definierten Bahnen bilden eine Ecke. Diese Ecke ist ein Punkt der Kante.
Der Eckentyp (Innen- oder Außenecke) wird durch die Flächennormalen der beteiligten
Flächen und die auf ihnen definierten Bahnen festgelegt.
An einer Kante kann der Fall auftreten, dass die Flächennormalen der beiden beteiligten
Flächen in entgegen gesetzten Richtungen der Gesamtflächen zeigen (die Vorderseite der
einen Fläche wird mit der Rückseite der zweiten Fläche fortgesetzt), siehe auch das
folgende Bild. Derartige Übergänge sind nicht erlaubt und werden mit einem Alarm
abgelehnt.
Das Skalarprodukt aus Flächennormalenvektor und (gegebenenfalls veränderlicher)
Werkzeugorientierung an einer Ecke oder Bahn muss in jedem Punkt positiv sein, d. h. eine
Bearbeitung von der Rückseite der Oberfläche ist nicht zulässig. Ist diese Bedingung nicht
erfüllt, wird ein Alarm ausgegeben. Die grundsätzlich zulässigen Gültigkeitsbereiche der
Werkzeugorientierung bei Innen- und Außenecken sind im folgenden Bild veranschaulicht.
Diese Bereiche werden weiter durch die Bedingung eingeschränkt, dass der Winkel
zwischen den zu bearbeitenden Flächen und der "steilsten" Mantellinie der
Werkzeugoberfläche einen über ein Maschinendatum festgelegten Wert nicht unterschreiten
darf. Die "steilste" Mantellinie ist dabei eine Linie, die um den Winkel a gegen die
Werkzeuglängsachse geneigt ist (bei zylindrischen Werkzeugen hat diese Linie die Richtung
der Werkzeuglängsachse). Diese Einschränkung ist notwendig, damit der Berührpunkt auf
dem Werkzeug den zulässigen Bereich nicht verlässt.
Bild 2-14
Zwischen zwei Sätzen, die eine Bahn enthalten, können Sätze eingefügt sein, die keine
Bewegung enthalten (z. B. Hilfsfunktionsausgaben) und/oder die Achsbewegungen der nicht
an der Bahn beteiligten Achsen enthalten. Insbesondere können in solchen Sätzen auch
Orientierungsänderungen programmiert sein. Eine Ausnahme bildet dabei das Aktivieren
und das Deaktivieren der 3D-Werkzeugradiuskorrektur: Zwischen dem Aktivierungssatz und
dem ersten korrigierten Satz bzw. zwischen dem letzten korrigierten Satz und dem
Deaktivierungssatz sind Zwischensätze mit Orientierungsänderungen nicht zulässig. Andere
Zwischensätze sind jedoch erlaubt.
Sonderfunktionen: 3D-Werkzeugradiuskorrektur (W5)
Funktionshandbuch, 11/2006, 6FC5397-2BP10-2AA0
Ecken beim Stirnfräsen
Ausführliche Beschreibung
2.2 Stirnfräsen
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