B1: Bahnsteuerbetrieb, Genauhalt, LookAhead
5.2 Genauhaltbetrieb
5.2
Genauhaltbetrieb
Genauhalt oder Genauhaltbetrieb
Genauhalt oder Genauhaltbetrieb ist ein Verfahrmodus, bei dem am Ende eines jeden
Verfahrsatzes alle an der Verfahrbewegung beteiligten Bahnachsen und Zusatzachsen, die
nicht satzübergreifend verfahren, zum Satzende bis zum Stillstand abgebremst werden. Der
Satzwechsel zum nachfolgenden Verfahrsatz erfolgt erst, wenn alle an der Verfahrbewegung
beteiligten Achsen ihre programmierte Zielposition in Abhängigkeit der gewählten
Genauhaltbedingung erreicht haben.
Daraus ergibt sich folgendes Verhalten:
● Durch das Abbremsen der Achsen und die Wartezeit bis zum Erreichen des Zustandes
"Genauhalt" für alle beteiligten Maschinenachsen verlängert sich die Programmlaufzeit
gegenüber dem Bahnsteuerbetrieb erheblich.
● Bei Genauhaltbetrieb während der Bearbeitung kann es zu Freischneidmarken auf der
Werkstückoberfläche kommen.
Genauhaltbedingung
Folgende Genauhaltbedingung können eingestellt werden:
● "Genauhalt grob"
● "Genauhalt fein"
● "Interpolator-Ende"
Anwendung
Der Genauhaltbetrieb ist immer dann zu verwenden, wenn die programmierte Kontur exakt
abgefahren werden muss.
Aktivierung
In einem Programm kann der Genauhaltbetrieb über folgende Befehle modal oder satzweise
vorgegeben werden:
Befehl
G60
G9
Genauhaltbedingung "Genauhalt grob" und "Genauhalt fein"
Die Genauhaltbedingung "grob" bzw. "fein" ist von eine Maschinenachse erfüllt, wenn ihr
aktueller Schleppabstand kleiner bzw. gleich dem im Maschinendatum parametrierten
Toleranzbereich um die Sollposition ist:
● MD36000 $MA_STOP_LIMIT_COARSE (Genauhalt grob)
● MD36010 $MA_STOP_LIMIT_FINE (Genauhalt fein)
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Bedeutung
Der Genauhaltbetrieb ist ab dem aktuellen Satz modal wirksam.
Der Genauhaltbetrieb ist im aktuellen Satz wirksam.
Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 05/2017, A5E40870716