V1: Vorschübe
18.2 Bahnvorschub F
18.2.3.6
Ballige Gewinde (G335, G336)
Funktion
Mit den G-Befehle G335 und G336 besteht die Möglichkeit, ballige (= von der zylindrischen
Form abweichende) Gewinde zu drehen. Anwendung ist die Bearbeitung extrem großer
Bauteile, die durch ihr Eigengewicht in der Maschine durchhängen. Achsparallele Gewinde
würden dazu führen, dass der Gewindegang in der Mitte des Bauteils zu gering ist. Mit den
balligen Gewinden kann dies ausgeglichen werden.
Bild 18-2
Programmierung
Das Drehen balliger Gewinde wird mit G335 oder G336 programmiert:
G335:
G336:
Die Programmierung erfolgt zunächst wie bei einem linearen Gewinde über die Angabe der
axialen Satzendpunkte und der Steigung über die Parameter I, J, und K.
Zusätzlich wird noch ein Kreisbogen mit angegeben. Dieser kann wie bei G2/G3 über die
Mittelpunkt-, Radius-, Öffnungswinkel- oder Zwischenpunktangabe programmiert werden. Bei
Programmierung des balligen Gewindes mit Mittelpunktprogrammierung ist dabei Folgendes
zu beachten: Da I, J, und K bei Gewindeschneiden für die Steigung benutzt werden, müssen
die Kreisparameter bei Mittelpunktprogrammierung mit IR=..., JR=... und KR=...
programmiert werden.
IR=...:
JR=...:
KR=...:
1460
Drehen eines balligen Gewindes
Drehen eines balligen Gewindes auf einer im Uhrzeigersinn verlaufenden kreisförmigen
Werkzeugbahn
Drehen eines balligen Gewindes auf einer gegen den Uhrzeigersinn verlaufenden kreisför‐
migen Werkzeugbahn
Kartesische Koordinate für den Kreismittelpunkt in X-Richtung
Kartesische Koordinate für den Kreismittelpunkt in Y-Richtung
Kartesische Koordinate für den Kreismittelpunkt in Z-Richtung
Funktionshandbuch, 12/2018, A5E40870716A AB
Grundfunktionen