Safety Integrated Functions
8.4 Safety Integrated Basic Functions
Die rechtzeitige Durchführung der Zwangsdynamisierung wird durch einen Timer überwacht.
● p9659 SI Timer für Zwangsdynamisierung
Innerhalb der in diesem Parameter eingestellten Zeit muss mindestens einmal eine
Zwangsdynamisierung der Abschaltpfade durchgeführt werden.
Nach Ablauf dieses Zeitintervalles wird eine entsprechende Warnung ausgegeben und bleibt
bis zur Durchführung der Zwangsdynamisierung anstehen.
Der Timer wird bei jeder STO-Abwahl auf den eingestellten Wert zurückgesetzt.
Bei einer laufenden Maschine kann davon ausgegangen werden, dass durch entsprechende
Sicherungseinrichtungen (z. B. Schutztüren) keine Gefährdung für Personen besteht.
Deshalb wird der Anwender nur durch eine Warnung auf die fällige Zwangsdynamisierung
hingewiesen und damit aufgefordert, die Zwangsdynamisierung bei nächster Gelegenheit
durchzuführen. Der Betrieb der Maschine wird durch diese Warnung nicht beeinträchtigt.
Der Anwender muss das Zeitintervall zur Durchführung der Zwangsdynamisierung abhängig
von seiner Applikation zwischen 0,00 und 9000,00 Stunden einstellen (Werkseinstellung:
8,00 Stunden).
Beispiele für die Durchführung der Zwangsdynamisierung:
● Bei stillstehenden Antrieben nach dem Einschalten der Anlage (POWER ON).
● Beim Öffnen der Schutztür.
● In einem vorgegebenen Rhythmus (z. B. im 8-Stunden-Rhythmus).
● Im Automatikbetrieb, zeit- und ereignisabhängig.
ACHTUNG
Falls bei gleichzeitiger Verwendung der Extended Functions die zugehörige
Zwangsdynamisierung durchgeführt wird, wird der Timer der Basic Functions mit
zurückgesetzt.
Während STO durch die Extended Functions angewählt ist, werden die Klemmen zur
Anwahl der Basic Functions nicht auf Diskrepanz überprüft. Dies bedeutet, dass die
Zwangsdynamisierung der Basic Functions unbedingt ohne die gleichzeitige Anwahl von
STO oder SS1 durch die Extended Functions durchgeführt werden muss. Ansonsten kann
die korrekte Ansteuerung durch die Klemmen nicht überprüft werden.
Für die Durchführung von Selbsttests muss beim Antriebssystem SINAMICS S110
mindestens einmal pro Jahr ein POWER OFF/POWER ON
werden. Dies gilt auch dann, wenn die Zwangsdynamisierung der Sicherheitsfunktionen
häufiger als einmal pro Jahr stattfindet.
Bei SINAMICS S110 kann die Control Unit auch über den Netzanschluss des Power
1)
Module versorgt werden. Unter einem POWER OFF/POWER ON bei SINAMICS S110 ist
also ein Netz-Aus/Ein für das Power Module und – falls vorhanden – auch für die 24-V-
Spannungsversorgung zu verstehen.
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WARNUNG
der Control Unit durchgeführt
1)
Funktionshandbuch, 06/2012, 6SL3097-4AB10-0AP4
Funktionshandbuch