V1: Vorschübe
18.4 Vorschubbeeinflussung
18.4.4
Probelaufvorschub
Funktion
Der Probelaufvorschub wird beim Einfahren von Teileprogrammen verwendet, um das
Programm oder Programmteile mit erhöhtem Bahnvorschub ablaufen zu lassen, z. B. bei
einem Testlauf ohne Werkstückbearbeitung.
Aktivierung
Der Probelaufvorschub kann in den Automatikbetriebsarten angewählt und über PLC oder
Bedientafelfront aktiviert werden.
Bei Aktivierung über die Bedientafelfront wird das Nahtstellensignal:
DB21, ... DBX24.6 (Probelaufvorschub angewählt)
gesetzt und vom PLC-Grundprogramm auf das Nahtstellensignal:
DB21, ... DBX0.6 (Probelaufvorschub aktivieren)
übertragen.
Bei Anwahl über PLC ist das Nahtstellensignal DB21, ... DBX0.6 (Probelaufvorschub
aktivieren) vom PLC-Anwenderprogramm zu setzen.
Wirksamkeit
Solange das Nahtstellensignal "Probelaufvorschub aktivieren" ansteht, wirkt anstelle des
programmierten Vorschubs der über SD42100 $SC_DRY_RUN_FEED eingestellte
Vorschubwert in der über SD42101 $SC_DRY_RUN_FEED_MODE festgelegten
Wirkungsweise (siehe Parametrierung).
Der Probelaufvorschub wird immer als Linearvorschub (G94) interpretiert.
Parametrierung
Aktivierung des Probelaufvorschubs
Der Zeitpunkt der Aktivierung ist abhängig von der Einstellung im Maschinendatum:
MD10704 $MN_DRYRUN_MASK (Aktivierung des Probelaufvorschubs)
Wert
0
1
2
1452
Bedeutung
Der Probelaufvorschub darf nur am Satzende ein- und ausgeschaltet werden (Standardein‐
stellung)
Der Probelaufvorschub kann auch während der Programmbearbeitung (im Teileprogramm‐
satz) aktiviert werden.
Achtung:
Das Einschalten während der Bearbeitung führt steuerungsintern zu einem Reorganisati‐
onsvorgang, bei dem die Achsen kurzfristig gestoppt werden. Dies kann Einflüsse auf die
Oberflächengüte des bearbeiteten Werkstücks bewirken.
Der Probelaufvorschub kann in jeder Phase ein- und ausgeschaltet werden, ohne das die
Achsen gestoppt werden. Allerdings wird die Funktion erst mit einem im Programmablauf
"späteren" Satz wirksam.
Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 05/2017, A5E40870716