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Seg HighPROTEC MRA4 Handbuch

Gerichteter abgangsschutz
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PROTECTION MADE SIMPLE.
MRA4
GERICHTETER ABGANGSSCHUTZ
GERICHTETER ABGANGSSCHUTZ
Version: 3.10
Originaldokument
Deutsch
HANDBUCH MRA4-3.10-DE-MAN
Build 62173
Revision B

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Inhaltszusammenfassung für Seg HighPROTEC MRA4

  • Seite 1 PROTECTION MADE SIMPLE. MRA4 GERICHTETER ABGANGSSCHUTZ GERICHTETER ABGANGSSCHUTZ Version: 3.10 Originaldokument Deutsch HANDBUCH MRA4-3.10-DE-MAN Build 62173 Revision B...
  • Seite 2 Telefax: +49 (0) 21 52 145 354 E-Mail: support@SEGelectronics.de   SEG Electronics GmbH behält sich das Recht vor, jeden beliebigen Teil dieser Publikation zu jedem Zeitpunkt zu verändern. Alle Informationen, die durch SEG Electronics GmbH bereitgestellt werden, wurden geprüft. SEG Electronics GmbH übernimmt keinerlei Garantie.
  • Seite 3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise ......15█ Wichtige Definitionen ............15█...
  • Seite 4 Inhaltsverzeichnis 2.4.2 Passwörter ..............66█...
  • Seite 5 Inhaltsverzeichnis 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele ........... 115█...
  • Seite 6 Inhaltsverzeichnis 3.13.3 Rangierung der Ausgangsrelais ........... . . 173█...
  • Seite 7 Inhaltsverzeichnis Netz- und Anlagenschutz ............243█...
  • Seite 8 Inhaltsverzeichnis 5.9.1 Inbetriebnahme: High Voltage Ride Through ......... . . 324█...
  • Seite 9 Inhaltsverzeichnis 5.18.3 Parametrieren ..............392█...
  • Seite 10 Inhaltsverzeichnis 5.25.5 Überwachung der Phasenfolge ........... . . 447█...
  • Seite 11 Inhaltsverzeichnis 8.2.3 Inhalt einer Fehleraufzeichnung ........... . 501█...
  • Seite 12 Inhaltsverzeichnis 13.1.5 Gehäuse ..............537█...
  • Seite 13 Inhaltsverzeichnis 13.3.3.8 Leistungsschutzfunktionen ............564█...
  • Seite 14 Inhaltsverzeichnis 14.6.6 Version: 3.0.b ..............623█...
  • Seite 15 1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.1 Wichtige Definitionen Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise Wichtige Definitionen Folgende Arten von Hinweisen dienen der Sicherheit von Leib und Leben sowie der angemessenen Lebensdauer des Gerätes. GEFAHR! GEFAHR! zeigt eine gefährliche Situation an, die zu Tod oder schweren Verletzungen führen wird, wenn sie nicht vermieden wird.
  • Seite 16 1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.1 Wichtige Definitionen WARNUNG! Caution Sensitive Current Inputs Diese Ausführung des MRA4 ist mit einem empfindlichen Erdstrommesseingang ausgestattet. (Dieser ist mit einem Sternchen „*“ gekennzeichnet.) Der empfindliche Erdstromeingang hat abweichende Technische Daten. Wenn die Wandler falsch dimensioniert (überdimensioniert) sind, werden normale Betriebszustände u.
  • Seite 17 1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung Bestimmungsgemäße Verwendung VORSICHT! Das MRA4 darf nicht betrieben werden, bevor es ordnungsgemäß konfiguriert und in Betrieb genommen wurde. Lesen Sie das Handbuch! Informationen zur Konfiguration der benötigten Schutzfunktionen finden Sie in den jeweiligen Unterkapiteln von ↪5 Schutzmodule.
  • Seite 18 Jede darüber hinausgehende Verwendung gilt als nicht bestimmungsgemäß. Dies gilt insbesondere auch für den Einsatz als unvollständige Maschine. Für hieraus resultierende Schäden haftet der Hersteller nicht. Das Risiko hierfür trägt allein der Betreiber. Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der von SEG vorgeschriebenen Technischen Daten und Toleranzen. MRA4...
  • Seite 19 1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung WARNUNG! Stellen Sie sicher, dass die Schutzeinstellungen für den Überstromzeitschutz nicht die technischen und thermischen Belastungsgrenzen des MRA4, der Stromwandler und der Anwendung überlasten! Das MRA4 ermöglicht Einstellbereiche für den Überstromzeitschutz, die außerhalb der Belastungsgrenzen der Strom-Messeingänge liegen.
  • Seite 20 1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.3 Personensicherheit Personensicherheit GEFAHR! Nichtbeachtung der nachfolgenden Sicherheitshinweise kann zu Tod, Verletzung oder erheblichem Sachschaden führen. GEFAHR! Die elektrische Installation darf nur von fachkundigen Elektrikern ausgeführt werden. Die nationalen und lokalen Sicherheitsbestimmungen müssen stets eingehalten werden. GEFAHR! An den Anschlüssen können gefährliche Spannungen auftreten, auch wenn die Hilfsspannung abgeschaltet ist.
  • Seite 21 1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.4 Wichtige Hinweise Wichtige Hinweise HINWEIS! Die Geräte werden gemäß dem vom Kunden angegebenen Bestellschlüssel produziert und geliefert. Die Klemmenbelegung des Gerätes ergibt sich aus dem auf dem Gerät aufgebrachten Anschlussbild. Ein separates Dokument, die „Wiring Diagrams“ (nur auf englisch verfügbar), beinhaltet für alle bestellbaren Gerätevarianten die jeweilige Hardware-Bestückung.
  • Seite 22 Dokumentation aktuell? Dieses Dokument kann seit Erstellung dieser Kopie überarbeitet oder aktualisiert worden sein. Um sicherzustellen, dass Sie über die aktuelle Revision verfügen, sollten Sie auf dem Download-Bereich der SEG nachsehen: • https://docs.SEGelectronics.de/mra4-2 • Prüfen Sie in diesem Download-Bereich, ob es eine neuere Version der Betriebsanleitung gibt oder ob ein Errata-Sheet (Änderungsdokument) vorliegt.
  • Seite 23 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz Das Abgangsschutzgerät MRA4 ist ein hochpräzises und zuverlässiges Schutz- und Steuergerät. Das intuitive Bedienkonzept mit Plausibilitätstest ermöglicht die sichere und zeitoptimierte Projektierung der umfangreichen Schutzfunktionen für die verschiedensten Applikationen wie Ein- oder Abgangsschutz, Netzschutz oder Generatorschutz. Mit dem Schaltgeräte-Management des MRA4 kann ein Schaltgerät effizient und sicher gesteuert und überwacht werden.
  • Seite 24 Für Schäden, die durch Umbauten und Veränderungen am Gerät oder kundenseitige Projektierung, Parametrierung und Einstellungen entstehen, übernimmt SEG keinerlei Haftung. Die Gewährleistung erlischt, sobald das Gerät durch andere als von SEG hierzu befugte Personen geöffnet wird. Gewährleistungs- und Haftungsbedingungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen von SEG werden durch vorstehende Hinweise nicht erweitert.
  • Seite 25 • Smart view ist die Bedien-, Parametrier- und Analyse-Software für alle HighPROTEC- • Schutzgeräte (und darüber hinaus für etliche weitere Schutzgeräte-Serien von SEG). Smart view kann auf jedem aktuellen Windows-PC installiert werden. Man kann den PC mit dem MRA4 verbinden, um dann mit Smart view Einstellungen vorzunehmen oder Daten (Mess- und statistische Werte, Störfallaufzeichnungen, etc.) vom MRA4...
  • Seite 26 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1 Hinweise zum Handbuch • Das MRA4 zeichnet etliche Arten von Ereignissen in seinem internen Speicher auf. • Hier wird beschrieben, welche Arten es gibt und welche Information enthalten ist: ↪8 Rekorder • Es gibt im MRA4 die Möglichkeiten, logische Gleichungen zu programmieren, um •...
  • Seite 27 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1 Hinweise zum Handbuch • SCADA-Dokumentation: • ◦ MRA4‑3.10‑DE‑DNP3-DeviceProfile — DNP3-Profile – [nur auf Englisch] ◦ ◦ MRA4‑3.10‑DE‑Modbus-Datapoints — Modbus-Datenpunktliste ◦ ◦ MRA4‑3.10‑DE‑Profibus-Datapoints — Profibus-Datenpunktliste ◦ ◦ MRA4‑3.10‑DE‑IEC61850-Mics — IEC 61850 Model Implementation ◦ Conformance Statement (MICS) – [nur auf Englisch] ◦...
  • Seite 28 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1.1 Symbole 2.1.1 Symbole Anschlussbild auf dem Gehäuse des Gerätes Auf dem Gehäuse des MRA4 ist ein Anschlussbild angebracht. Dieses Diagramm zeigt sämtliche Anschlüsse für diese Gerätevariante. Eine Tabelle aller Symbole, die in diesem Diagramm verwendet werden können, befindet sich hier: ↪2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder Zählpfeilsystem...
  • Seite 29 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder 2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder In dieser Legende sind Bezeichnungen verschiedener Gerätetypen (z. B. Trafoschutz, Motorschutz, Generatorschutz, usw.) aufgeführt. Es kann daher vorkommen, dass einige Bezeichnungen nicht auf dem Anschlussbild ihres Gerätes vorkommen. Anschluss Funktionserde (siehe ↪3.2.1 Erdung)
  • Seite 30 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder Anschluss für Lichtwellenleiter Nur für die Verwendung mit galvanisch getrennten Stromwandlern. Only for use with external galvanic (Siehe ↪3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang.) decoupled CT’s. See chapter Current Transformers of the manual! Achtung: Messeingang für empfindliche Erdstrommessung.
  • Seite 31 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen Einstellwerte Schutz . ExBlo AuslBef Der obere Kasten im Diagramm links ist das generelle Symbol für einen Einstellwert in einem Funktionsdiagramm. Der name . Blo AuslBef Einstellparameter wird durch den Modulnamen und den Parameternamen (mit einem Punkt „.“...
  • Seite 32 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen unter dem „Anfangsbuchstaben ⚙“ gesammelt aufgeführt. Noch ein Hinweis: Alle Diagramme in diesem Dokument haben eine Bezeichnung, zum Beispiel wie beim unteren Diagramm: „HPT_Y46“. Dies ist eine eindeutige Bezeichnung für das Diagramm, also dessen Name, und somit weder ein Geräteparameter noch sonst irgendein real existierender Teil der dargestellten Logik.
  • Seite 33 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen Zeitstufe mit Ein- und Ausschaltverzögerung: t-Ein Verz Wenn der Eingang aktiv wird, wird der Ausgang nach Ablauf der Zeit t (=Einstellwert von »t- t-Aus Verz Ein Verz«) aktiv. t on t off ├─────────────────┤...
  • Seite 34 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2 Informationen zum Gerät Informationen zum Gerät Lieferumfang Der Lieferumfang umfasst: Verpackung Schutzgerät Befestigungsmaterial Prüfbericht Bitte kontrollieren Sie die Lieferung auf Vollständigkeit (Lieferschein). Stellen Sie sicher, dass das Typenschild, Anschlussbild, Typenschlüssel und Gerätebeschreibung übereinstimmen. Ggf. nehmen Sie bitte mit unserem Service Kontakt auf (Adresse siehe Rückseite dieses Handbuchs).
  • Seite 35 Austausch unter typischen Anwendungsbedingungen während der Lebensdauer des MRA4 nicht erforderlich sein. Sollte dennoch einmal ein Austausch nötig sein, muss das MRA4 als Service-Fall an SEG eingeschickt werden. Entfernen der Batterie nach der Lebensdauer des MRA4 Die Batterie muss ausgelötet oder an den Kontakten abgekniffen werden.
  • Seite 36 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.1 Bestellschlüssel 2.2.1 Bestellschlüssel Gerichteter Abgangsschutz MRA4 -2 # Gehäuse Display Digitale Melde- Analoge Analoge Eingänge ausgänge Eingänge Ausgänge LCD, 128 — — x 64 Pixel LCD, 128 12+1 — — x 64 Pixel LCD, 128 19+1 —...
  • Seite 37 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.1 Bestellschlüssel Gerichteter Abgangsschutz MRA4 -2 # Lichtwellenleiter, ST-Stecker Modbus RTU, 60870‑5‑103, DNP3.0 RS485 / D-SUB Modbus RTU, 60870‑5‑103, DNP3.0 Ethernet 100MB / RJ45 61850, Modbus TCP, 60870‑5‑104, DNP3.0 TCP/UDP RS485 Klemmen Modbus RTU, 60870‑5‑103, DNP3.0 Ethernet 100MB / RJ45 Modbus...
  • Seite 38 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.1 Bestellschlüssel Gerichteter Abgangsschutz MRA4 -2 # Verfügbare Menüsprachen Englisch (USA) / Deutsch / Spanisch / Russisch / Polnisch / Portugiesisch (BR) / Französisch / Rumänisch Weitere Funktionen Mit Steuerfunktionen für 1 Schaltgerät und Logik mit bis zu 80 Logikgleichungen. IRIG‑B-Schnittstelle für die Zeitsynchronisierung.
  • Seite 39 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.1.1 Übersicht über die Baugruppen 2.2.1.1 Übersicht über die Baugruppen Die Varianten sind prinzipiell folgendermaßen ausgestattet: Bestell‐ Slot X1 Slot X2 Slot X3 Slot X4 Slot X5 Slot X6 schlüssel MRA4-2A... DI-8 X1 — — MRA4-2D...
  • Seite 40 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.2 Navigation – Bedienung 2.2.2 Navigation – Bedienung Die folgende Abbildung gilt für Geräte mit „B2“-Gehäuse und kleinem Display, insbesondere für das MRA4: 9 10 MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 41 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.2.1 Aufbau der Bedieneinheit 2.2.2.1 Aufbau der Bedieneinheit (1) LEDs Gruppe A (links) Meldungen informieren Sie über Betriebszustände, Anlagendaten oder sonstige Gerätedaten. Darüber hinaus liefern sie Informationen über Störfälle und die Funktion des Gerätes sowie sonstige Anlagen- und Gerätezustände. Meldesignale können den LEDs frei aus der »Rangierliste«...
  • Seite 42 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.2.1 Aufbau der Bedieneinheit Rücksetz-Dialog während eines Kaltstarts: ↪2.4.6 Rücksetzen auf Werkseinstellungen, Rücksetzen aller Passwörter (8) USB-Schnittstelle (Smart view-Verbindung) Über die USB-Schnittstelle wird die Verbindung zur Bediensoftware Smart view hergestellt. (9) »OK«-Taste Durch Betätigen der »OK«-Taste werden Parameteränderungen zwischengespeichert. Wird die »OK«-Taste zum zweiten Mal betätigt, werden die Parameteränderungen endgültig gespeichert.
  • Seite 43 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.2.2.2 Softkeys – Übersicht 2.2.2.2 Softkeys – Übersicht Die folgenden Symbole zeigen die jeweilige Funktion eines Softkeys an: Softkey Bedeutung Über den Softkey »auf« gelangt man zum vorherigen Menüpunkt oder kann einen Parameter herauf/aufwärts scrollen. Über den Softkey »ab«...
  • Seite 44 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte Module, Parameter, Meldungen, Werte Das MRA4 ist ein digitales Schutzgerät, das etliche unterschiedliche Daten in seinem internen Speicher hält. Einige dieser Daten können vom Anwender eingestellt werden, um die Funktionalität an die jeweilige Anwendung anzupassen, andere Werte werden hingegen während der Laufzeit vom Gerät zur Verfügung gestellt, sind somit (aus Sicht des Anwenders) nicht einstellbar.
  • Seite 45 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte zu jedem (späteren) Zeitpunkte wieder geladen und an ein anderes MRA4-Gerät übermittelt werden kann. (Details sind im Smart view-Handbuch beschrieben.) (Anmerkung: Es gibt einige wenige Ausnahmen, nämlich Parameter, die nur geräteintern gespeichert und niemals in einer *.HptPara-Datei gespeichert werden.
  • Seite 46 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte Da einige Anwender vielleicht nicht von Haus aus mit dem Konzept Adaptiver Parameter vertraut sind, gibt es noch eine ausführliche Beschreibung: ↪2.3.2 Adaptive Parametersätze. Direktkommandos • Direktkommandos sind Teil des Menübaumes, wie Parameter, jedoch dienen •...
  • Seite 47 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte • Werte enthalten mehr oder weniger veränderliche Daten, werden also vom MRA4 zur • Laufzeit immer auf aktuellen Stand gehalten. • Den interessantesten Werte-Typ stellen sicherlich die Messwerte dar (z. B. •...
  • Seite 48 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.1 Konfiguration 2.3.1 Konfiguration Parametrieren am HMI Jedem Parameter ist eine Zugriffsberechtigungen zugeordnet. Nur wenn Sie über eine ausreichende Zugriffsberechtigung verfügen, können die Parameter editiert und gespeichert werden. Siehe ↪2.4.4 Berechtigungspasswörter für eine ausführliche Beschreibung von Zugriffsberechtigungen. Die für die Änderung von Einstellungen erforderlichen Zugriffsberechtigungen können vorab durch einen gezielten Wechsel des Levels innerhalb des Zugriffsrechtemenüs oder kontextabhängig erteilt werden.
  • Seite 49 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.1 Konfiguration HINWEIS! Durch ein Sternsymbol vor den veränderten Parametern wird angezeigt, dass die Änderungen nur zwischengespeichert, aber noch nicht abschließend gespeichert bzw. vom Gerät übernommen sind. Zur Steigerung der Übersichtlichkeit, insbesondere bei komplexen Parameteränderungen, wird auch auf jeder weiteren Menüebene oberhalb der zwischengespeicherten Parameter durch das Sternsymbol der Parameteränderungswunsch angezeigt (Sternchenspur).
  • Seite 50 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.1 Konfiguration Dieses Symbol zeigt an, dass Sie sich entweder noch im »Nur lesen-Lv0«-Level (↪2.4.4 Berechtigungspasswörter) befinden oder dass der Level, in dem Sie sich befinden, keine ausreichende Berechtigung für die gewünschte Parameteränderung darstellt. Betätigen Sie diesen SOFTKEY und geben ein Passwort ein, dass die erforderliche Berechtigung erteilt.
  • Seite 51 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.1 Konfiguration HINWEIS! Plausibilitätsüberprüfung: Zur Vermeiden von offensichtlichen Fehlparametrierungen überwacht das Gerät kontinuierlich alle zwischengespeicherten Parameteränderungen. Erkennt das Gerät eine Implausibilität, so wird diese durch ein Fragezeichen vor dem betreffenden Parameter angezeigt. Zur Steigerung der Übersichtlichkeit, insbesondere bei komplexen Parameteränderungen, wird auch auf jeder weiteren Menüebene oberhalb der zwischengespeicherten Parameter durch das Fragezeichensymbol die Implausibilität angezeigt (Plausibilitätsspur).
  • Seite 52 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.1 Konfiguration Option Parametersatzumschaltung Manuelle Vorgabe Umschaltung, wenn über den Parameter »Satz-Umschaltung« ein anderer Parametersatz ausgewählt wird. Via Eingangsfunktion (z.B. Auf einen anderen Parametersatz wird dann umgeschaltet, wenn Digitaler Eingang) die Aktivierung eindeutig ist, das heißt, wenn eines und nur genau eines der vier Aktivierungssignale aktiv ist.
  • Seite 53 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.1.1 Parametriersperre 2.3.1.1 Parametriersperre Mit Hilfe der Parametriersperre kann das Gerät gegen Parameteränderungen verriegelt werden, solange das rangierte Signal wahr (aktiv) ist. Die Parametriersperre kann aktiviert werden über [Feldparameter / Allg Einstellungen] »Param-Verriegelung«. Bypass der Parametriersperre Wenn die Parametriersperre durch ein Signal aufrecht erhalten wird, dessen Zustand nicht geändert werden kann oder darf (wenn sich der Anwender sozusagen ausgesperrt hat, z. B.
  • Seite 54 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.2 Adaptive Parametersätze 2.3.2 Adaptive Parametersätze Adaptive Parametersätze ermöglichen, den aktiven Wert eines Einstellparameters temporär, in Abhängigkeit eines anderen Parameters, zu ändern. HINWEIS! Adaptive Parametersätze stehen nur für einige bestimmte Schutzmodule zur Verfügung (derzeit im Wesentlichen die Überstromschutzmodule). Aus praktischer Sicht gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Adaptiven Parametersätzen und den gewöhnlichen Parametersätzen (siehe ↪„Datentypen von...
  • Seite 55 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.2 Adaptive Parametersätze Schutzparameter/Globale Schutzpara/I-Schutz/I[1] Name Wert ExBlo1 - . - ExBlo2 - . - ExBlo AuslBef - . - Ex rückw Verr - . - AdaptSatz 1 U[1] - 27, 59 . Alarm AdaptSatz 2 - .
  • Seite 56 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.2 Adaptive Parametersätze ◦ 2. Einschaltversuch mit INV-Kurve und erhöhter Empfindlichkeit ◦ • KLA: Kalte-Last-Alarm • ◦ Motorstart mit reduzierter Empfindlichkeit für den Überstromzeitschutz ◦ • FAS: Fehleraufschaltung • ◦ Die Zeitstufe des Überstromzeitschutzes auf eine kurze Zeitdauer abändern ◦...
  • Seite 57 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.3 Zustandsanzeige 2.3.3 Zustandsanzeige In der Zustandsanzeige innerhalb des Menüs »Betrieb« können Sie den aktuellen Zustand aller Signale einsehen. Das bedeutet, Sie können für jedes einzelne Signal einsehen ob das Signal momentan aktiv oder inaktiv ist. Die Zustandsanzeige kann sortiert nach Schutzstufen/Modulen aufgerufen werden.
  • Seite 58 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.4 Menüstruktur 2.3.4 Menüstruktur Die oberste Ebene des Menübaumes besteht aus den folgenden Einträgen. Mit Softkey ▶ kann man einen Menüzweig betreten. Mit den Softkeys ▲ und ▼ navigiert man zum vorherigen bzw. nächsten Eintrag. Betrieb Hier finden Sie Laufzeitdaten.
  • Seite 59 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.4 Menüstruktur Schutzparameter Alle Schutzeinstellungen sind hier zu finden. Schutzparameter Für jede Schutzfunktion sind die Einstellungen in die folgenden Parameterarten untergliedert: • Globale Schutzparameter • • Satz 1 … Satz 4 • • Satz-Umschaltung (Parametersatzumschaltung) •...
  • Seite 60 Unterspannung überwacht. Für alle sich aus Fehlprojektierungen ergebenden Personen- und Sachschäden übernimmt der Hersteller keinerlei Haftung! SEG bietet die Projektierung auch als Dienstleistung an. WARNUNG! Wenn ein Modul über die Projektierung deaktiviert wird, werden alle Parameter dieses Moduls auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.
  • Seite 61 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.6 Feldparameter 2.3.6 Feldparameter Feldparameter heißen alle diejenigen Einstellungen, die durch die Primärtechnik und die Netzbetriebsweise vorgegeben werden. Dies sind z. B. Frequenz, Primär- und Sekundärwerte. Alle Feldparameter sind über den Menüzweig [Feldparameter] erreichbar. Siehe das Referenzhandbuch für detaillierte Tabellen aller Einstellungen, die mit dem MRA4 verfügbar sind.
  • Seite 62 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.7 Geräteparameter 2.3.7 Geräteparameter Datum und Uhrzeit Im Menü [Geräteparameter / Zeit] »Datum/Uhrzeit« können Sie das Datum und die Uhrzeit einstellen (inklusive Untermenü für Einstellungen für Zeitzone und Winterzeit). Version Im Menü [Geräteparameter / Version] finden Sie Informationen zur Software- und Geräteversion.
  • Seite 63 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.3.8 Zurücksetzen von Zählern, Werten und Aufzeichnungen 2.3.8 Zurücksetzen von Zählern, Werten und Aufzeichnungen Manuelles Rücksetzen Im Menü [Betrieb / Reset] stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: • Zähler zurücksetzen, • • Aufzeichnungen löschen (z.B. Störschriebe) sowie •...
  • Seite 64 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4 Sicherheitsrelevante Einstellungen (Security) Sicherheitsrelevante Einstellungen (Security) Allgemeines VORSICHT! Alle Sicherheitseinstellungen müssen durch den Benutzer des MRA4 erfolgen! Passen Sie spätestens im Rahmen der Inbetriebnahme der Anlage die Sicherheitseinstellungen den jeweiligen Vorschriften und Erfordernissen an! Das MRA4 wird in einem maximal „offenen“...
  • Seite 65 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.1 Netzwerk-Sicherheit Sicherheitsrelevante Meldungen Es gibt einen speziellen Selbstüberwachungsrekorder, der Meldungen der Selbstüberwachung sammelt. Hier werden geräteinterne Ereignisse gesammelt, insbesondere auch sicherheitsrelevante Meldungen (z. B. wenn ein falsches Passwort eingegeben wurde). Es ist daher empfehlenswert, die Einträge von Zeit zu Zeit zu sichten. Eine Einschränkung dieser Meldungen auf die sicherheitsrelevanten Meldungen ist (zusätzlich) über den Menüpunkt [Betrieb / Selbstüberwachung / Meldungen] erreichbar.
  • Seite 66 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.2 Passwörter 2.4.2 Passwörter Arten von Passwörtern Es gibt zwei Arten von Passwörtern: • • Verbindungspasswörter werden abgefragt, wenn das MRA4 mit der Bediensoftware Smart view verbunden werden soll. (Siehe ↪2.4.3 Verbindungspasswörter, Smart view-Zugriff.) • •...
  • Seite 67 Deswegen sind alle Verbindungen zwischen MRA4 und Smart view unter Verwendung aktueller kryptographischer Algorithmen verschlüsselt. SEG liefert ab Werk jede Installation von Smart view (ab Version 4.70) sowie jedes einzelne HighPROTEC (seit Version 3.6) mit kryptographischen Zertifikaten aus. Diese werden im Rahmen des Verbindungsaufbaus ausgetauscht und von den Kommunikationsteilnehmern (MRA4 und Smart view) geprüft, um sicherzustellen, dass die Verbindung nicht von...
  • Seite 68 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.3 Verbindungspasswörter, Smart view-Zugriff HINWEIS! Wenn Smart view verwendet wird, um den Smart view-Zugriff auszuschalten, wird automatisch die laufende Sitzung beendet. Verbindungspasswörter für Verbindung mit Smart view Es gibt zwei Verbindungspasswörter. Zu Beginn eines Verbindungsaufbaus erfragt Smart view das jeweilige Passwort, und die Verbindung wird nur nach korrekter Eingabe aufgebaut.
  • Seite 69 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.4 Berechtigungspasswörter 2.4.4 Berechtigungspasswörter Berechtigungspasswörter werden bei allen Änderungen von Einstellungen abgefragt, unabhängig davon, ob die Änderungen mittels Smart view oder direkt am Gerät über die Bedieneinheit („HMI“) durchgeführt wird. Jeder Einstellparameter ist mit einem bestimmten Sicherheitsniveau – dem Zugriffsbereichen (bzw.
  • Seite 70 Stellen Sie sicher, dass nach der Inbetriebnahme alle Passwörter wieder aktiviert werden. Das bedeutet, dass alle Zugriffsbereiche durch hinreichend sichere Passwörter geschützt werden. SEG haftet grundsätzlich nicht für Schäden, die aus der Deaktivierung des Passwortschutzes resultieren. Allgemeine Grundsätze Stellen Sie sicher, dass für alle Zugriffsberechtigungen hinreichend sichere Passwörter vergeben werden, die nur den autorisierten Personen bekannt sind.
  • Seite 71 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche 2.4.5 Passwörter – Bereiche Admin-Lv3 Gerätekonfiguration Schutz-Lv2 Strg-Lv2 Schutzeinstellungen Steuerungseinstellungen Schutz-Lv1 Strg-Lv1 Reset/Quittierung Steuern Nur lesen-Lv0 Schreibgeschützt (read only) Abb. 3: Verfügbare Bereiche / Zugriffsberechtigungen Die Zugriffberechtigungen sind in Form von zwei hierarchischen Strängen, angelegt. Das Administratorpasswort verschafft Zugang zu allen Parametern und Einstellwerten.
  • Seite 72 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche Grundzustand: kein Passwort, keine Änderung von Parametern: Kurzbe‐ Bezeichnung des Zugang zu: zeichnung Zugriffsbereichs (Panel / Smart view) Referenz‐ handbuch „RO“ Nur lesen-Lv0 Der Level 0 ermöglicht nur lesenden Zugriff auf die Einstellungen und Parameter des Geräts.
  • Seite 73 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche Anzeige freigeschalteter Zugriffsberechtigungen Im Menü [Geräteparameter / Zugriffsberechtigungen] kann eingesehen werden, welche Zugriffsberechtigungen freigeschaltet sind. Hier besteht auch die Möglichkeit, eine bestimmte Zugriffsberechtigung freizuschalten. Im alläglichen Gebrauch des MRA4 dürfte allerdings die gängigste Art der Freischaltung nicht über dieses Menü...
  • Seite 74 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche VORSICHT! Lassen Sie das Gerät nicht unbeaufsichtigt, während noch Zugriffsberechtigungen von Smart view bestehen. Sperren Sie den angeschlossenen PC während Ihrer Abwesenheit oder setzen Sie zumindest die Zugriffsberechtigungen zurück. Dies geschieht durch einen Doppelklick auf das Schloss-Symbol in der Statuszeile am unteren Rande des Smart view-Fensters (oder alternativ unter [Gerät / Rücksetzen auf Parameter „Nur Lesen“-Status] ).
  • Seite 75 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.4.6 Rücksetzen auf Werkseinstellungen, Rücksetzen aller Passwörter 2.4.6 Rücksetzen auf Werkseinstellungen, Rücksetzen aller Passwörter Es steht ein allgemeiner Rücksetz-Dialog zur Verfügung, der folgende Optionen anbietet: • Reset to factory defaults – Rücksetzen des Gerätes auf die Werkseinstellung. •...
  • Seite 76 Wenn das Geräte-Passwort vergessen wurde und die Option zum Rücksetzen aller Passwörter entfernt wurde, besteht die einzige Möglichkeit, wieder Zugriff auf das MRA4 zu erlangen, darin, es auf Werkseinstellung zurückzusetzen. Wenn diese Option ebenfalls deaktiviert wurde, muss das MRA4 als Service-Fall an SEG eingeschickt werden. MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 77 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.5 Quittierungen Quittierungen Der Begriff „Quittierung“ bezeichnet das Zurücksetzen eines gehaltenen Zustandes, d. h. das Aufheben der Selbsthaltung. Selbsthaltung kann (je nach Konfiguration) für die folgenden Arten von Objekten bzw. Zuständen vorliegen: • LEDs • • Ausgangsrelais •...
  • Seite 78 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.5 Quittierungen HINWEIS! Grundsätzlich kann eine Selbsthaltung immer nur dann quittiert werden, wenn das Signal, das zu dem gehaltenen Zustand geführt hatte, nicht mehr aktiv ist. Dies ist eine für alle Arten von Quittierung allgemein gültige Regel. Eine weitere allgemeine Regel ist, dass bei der Einstellung [Geräteparameter / Quittierung] »Ex Quittierung«...
  • Seite 79 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.5 Quittierungen [Geräteparameter / Quittierung] »Quit LED« ✔ Das rangierte Signal quittiert alle LEDs. [Geräteparameter / Quittierung] »Quit K« ✔ Das rangierte Signal quittiert alle Ausgangsrelais. [Geräteparameter / Quittierung] »Quit Leittechnik« ✔ Das rangierte Signal quittiert gehaltene SCADA-Signale.
  • Seite 80 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.5 Quittierungen [Betrieb / Quittierung] »Sys . Quit LED« ✔ Alle LEDs quittieren. [Betrieb / Quittierung] »Sys . Quit K« ✔ Alle Ausgangsrelais quittieren. [Betrieb / Quittierung] »Sys . Quit Leittechnik« ✔ Alle SCADA-Signale quittieren. [Betrieb / Quittierung] »SG [x] .
  • Seite 81 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.5 Quittierungen was quittiert werden soll (LEDs, SCADA, Ausgangsrelais, Auslösebefehl, oder alles auf einmal). Betätigen Sie danach den Softkey »Schraubenschlüssel«. • Langer Tastendruck: Sofortiges Quittieren: Objekte können einfach durch langes • Drücken der »C«-Taste (ca. eine Sekunde lang) quittiert werden. Die Objektkategorien, die durch langen Tastendruck quittierbar sein sollen, lassen sich konfigurieren, siehe unten.
  • Seite 82 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.6 Messwerte Messwerte Auslesen von Messwerten Im Menü [Betrieb / Messwerte] können Sie neben den gemessenen auch errechnete Messwerte einsehen. Die Messwerte sind geordnet nach »Standardmesswerten« und spezifischen Messwerten (je nach Gerätetyp). Messwertdarstellung Im Menü [Geräteparameter / Messwertdarstellung] kann die Darstellung der Messwerte verändert werden.
  • Seite 83 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.6 Messwerte Zählerüberlauf bei: Hängt ab von den Einstellungen der Strom- und • Energie-Auto-Skalg • Spannungswandler 999 999,99 • kWh/kVArh/kVAh • 999 999,99 • MWh/MVArh/MVAh • 999 999,99 • GWh/GVArh/GVAh • Nullschwellen (Freigaben) Damit sehr kleine Messwerte die z. B. durch Rauschen verursacht werden, in der Anzeige nicht um den Wert Null schwanken, kann für diese eine Freigabeschwelle (Nullschwelle) festgelegt werden.
  • Seite 84 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.7 Statistik Statistik Im Menü [Betrieb / Statistik] finden Sie die Minimal-, Maximal- und Durchschnittswerte der gemessenen und errechneten Messgrößen. 2.7.1 Konfiguration der Min-/Max-Werte Die Berechnung der Min-/Max Werte wird mit jedem der folgenden Ereignisse neu gestartet: •...
  • Seite 85 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.7.2.2 Konfiguration der auf Spannung basierenden Mittelwerte* • „Dauer“: gleitendes oder festes Zeitintervall. Die Intervalllänge ist über den • Parameter »Dauer I Bezug« eingestellbar. • „StartFkt“: Die Mittelwerte werden zwischen zwei positiven Flanken desjenigen • Signals errechnet, welches auf den Parameter »Start I Bezug Fk«...
  • Seite 86 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.7.2.3 Konfiguration der auf Leistung basierenden Mittelwerte* Die Mittelwerte werden dann mit der positiven Flanke des zugeordneten Signals zurückgesetzt. Auf Spannung basierende Mittelwerte einsehen Im Menü [Betrieb / Statistik] 2.7.2.3 Konfiguration der auf Leistung basierenden Mittelwerte* *=Verfügbarkeit hängt von der bestellten Gerätevariante ab.
  • Seite 87 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.8 Smart view Smart view Smart view ist eine Parametrier- und Auswertesoftware. Diese Software wird in einem eigenen Handbuch beschrieben. • Menügeführte Parametrierung mit Plausibilitätskontrollen • • Offline-Konfiguration • • Auslesen und Auswerten statistischer Werte und Messwerte •...
  • Seite 88 2 MRA4 – Gerichteter Abgangsschutz 2.9 DataVisualizer • Individuelle Anpassbarkeit der Darstellung der Kanäle in Bezug auf zeitliche • Zusammenhänge und Zoom. • Analyse von Sample Point zu Sample Point und Zuordnung der angezeigten Kanäle • zur aufgezeichneten internen Relaislogik. •...
  • Seite 89 3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen Hardware Maßzeichnungen Drei-Seiten-Ansicht – 19-Zoll-Variante HINWEIS! Je nach verwendeter Leittechnikanbindung verändert sich der benötigte Bauraum (Tiefe). Wird z. B. ein D-Sub-Stecker verwendet, so ist dieser der Tiefenabmessung hinzuzurechnen. HINWEIS! Die in diesem Abschnitt gezeigte 3-Seiten-Ansicht ist exklusiv gültig für 19“ Geräte. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 90 3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen 9,48 212,70 [0,37] [8,37] 4 × M 2,5 mm [7,17] Schraube max. 209,0 [max. 8,23] 179,50 [7,07] 198,12 [7,80] Abb. 4: 3-Seiten-Ansicht B2-Gehäuse in 19“-Ausführung. (Alle Angaben in mm, Maße in eckigen Klammern in Zoll.) Drei-Seiten-Ansicht - Türeinbau HINWEIS! Je nach verwendeter Leittechnikanbindung verändert sich der benötigte Bauraum (Tiefe).
  • Seite 91 3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen 9,48 212,70 [0,37] [8,37] [7,17] max. 209,0 [max. 8,23] 179,50 [7,07] Abb. 5: 3-Seiten-Ansicht B2-Gehäuse. (Alle Angaben in mm, Maße in eckigen Klammern in Zoll.) Montagebild (8-Tasten-Ausführung) WARNUNG! Auch bei ausgeschalteter Hilfsspannung können an den Geräteanschlüssen gefährliche Spannungen auftreten.
  • Seite 92 3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen Abb. 6: B2-Gehäuse-Türausschnitt (8-Tasten). (Alle Angaben in mm, Maße in eckigen Klammern in Zoll.) VORSICHT! Falsche bzw. zu hohe Anzugsdrehmomente können zu leichten Körperverletzungen oder zur dauerhaften Beschädigung des Geräts führen. Überprüfen Sie das max. zulässige Drehmoment der M4-Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel (1,7 Nm [15 in⋅lb]).
  • Seite 93 3 Hardware 3.2 MRA4 – Montage und Anschluss MRA4 – Montage und Anschluss 3.2.1 Erdung WARNUNG! Das Gehäuse ist sorgfältig zu erden. Schließen Sie die Erdung für das Gehäuse an die mit dem Erdungszeichen gekennzeichnete Schraube auf der Geräterückseite an (Schutzerde, 4 ‒...
  • Seite 94 3 Hardware 3.2.2 Übersicht über die Einbauplätze / Baugruppen 3.2.2 Übersicht über die Einbauplätze / Baugruppen HINWEIS! Die Geräte sind abhängig vom Bestellschlüssel unterschiedlich bestückt. In jedem Slot (Einschub) kann eine Baugruppe platziert sein. Eine tabellarische Übersicht findet man im Kapitel ↪2.2.1.1 Übersicht über die Baugruppen.
  • Seite 95 3 Hardware 3.3 Slot X1 Slot X1 • Netzteilkarte mit Digitalen Eingängen • Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 8: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Netzteilkarte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel.
  • Seite 96 3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge WARNUNG! Zusätzlich zur Gehäuseerdung (Schutzerde, siehe ↪3.2.1 Erdung) muss an der Klemme Nr. 1 der Netzteilkarte X1 (Klemmenbelegung siehe unten, „↪Abb. 9“) eine weitere Erdung (Funktionserde, min. 2,5 mm², Anzugsmoment 0,56 ‒ 0,79 Nm [5‒7 lb∙in]) angeschlossen werden.
  • Seite 97 3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge Funktionserde L+ Hilfsspg. n.c. COM1 COM2 COM3 Abb. 9: Klemmenbelegung Funktionserde Hilfsspg. n.c. COM1 COM2 COM3 COM3 Abb. 10: Elektromechanische Zuordnung Diese Baugruppe beinhaltet: • Ein Weitbereichsnetzteil • • 6 digitale Eingänge gewurzelt •...
  • Seite 98 3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge • 2 digitale Eingänge ungewurzelt • • Anschluss für Funktionserde – diese muss angeschlossen werden, siehe Warnhinweis • oben. Hilfsspannungsversorgung • Der Hilfsspannungseingang (Weitbereichsnetzteil) ist verpolungssicher. Das Gerät • kann sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichspannung versorgt werden. •...
  • Seite 99 3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge • „230 VDC“ • • „110 VAC“ • • „230 VAC“ • Wird an den digitalen Eingang eine Spannung größer 80% der parametrierten Schaltschwelle gelegt, so wird die Zustandsänderung erkannt (physikalische „1“). Wenn die Spannung unter 40% der parametrierten Schaltschwelle zurückfällt wird eine physikalische „0“...
  • Seite 100 3 Hardware 3.4 Slot X2 Slot X2 • Ausgangsrelais • Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 11: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Karte ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang. Verfügbare Baugruppen für diesen Slot: •...
  • Seite 101 3 Hardware 3.4.1 K-6 X - Melderelaiskarte mit sechs Ausgangsrelais 3.4.1 K-6 X - Melderelaiskarte mit sechs Ausgangsrelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒ 0,79 Nm 5‒7 lb in Abb.
  • Seite 102 3 Hardware 3.4.1 K-6 X - Melderelaiskarte mit sechs Ausgangsrelais K1 NC K1 C K1 NO K2 NC K2 C K2 NO K3 NC K3 C K3 NO K4 NC K4 C K4 NO K5 NC K5 C K5 NO K6 NC K6 C K6 NO...
  • Seite 103 3 Hardware 3.5 Slot X3 Slot X3 • StW – Stromwandler-Messeingänge • Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 14: Geräterückseite (Slots). Verfügbare Baugruppen für diesen Slot: • TI: Strommesseingänge und Erdstrommesseingang. • • TIs: Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang (Verfügbarkeit je •...
  • Seite 104 3 Hardware 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang Diese Messkarte verfügt über 4 Strommesseingänge. Drei für die Messung der Phasenströme und einen für die Messung des Erdstroms. Jeder Strommesseingang verfügt sowohl über einen 1 A als auch einen 5 A Messeingang. An den Erdstrommesseingang kann ein Kabelumbauwandler angeschlossen werden.
  • Seite 105 3 Hardware 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang WARNUNG! Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um die korrekten Anzugsmomente zu gewährleisten: • Schrauben für die Befestigung des Stromeingangssteckers: • ◦ Anzugsmoment: 0,3 Nm ◦ • Schrauben für die Stromwandleranschlüsse: • ◦ empfohlenes Anzugsmoment: 1,35 Nm ◦...
  • Seite 106 3 Hardware 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang IL1-1A IL1-N IL1-5A IL2-1A IL2-N IL2-5A IL3-1A IL3-N IL3-5A IE-1A IE-N IE-5A Abb. 16: TI – Elektromechanische Zuordnung MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 107 3 Hardware 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang Diese Messkarte verfügt über 4 Strommesseingänge. Drei für die Messung der Phasenströme und einen für die Messung des Erdstroms. Der empfindliche Erdstromeingang hat abweichende technische Daten. (Siehe ↪13.1 Technische Daten.) An den Erdstrommesseingang kann ein Kabelumbauwandler angeschlossen werden.
  • Seite 108 3 Hardware 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang WARNUNG! Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um die korrekten Anzugsmomente zu gewährleisten: • Schrauben für die Befestigung des Stromeingangssteckers: • ◦ Anzugsmoment: 0,3 Nm ◦ • Schrauben für die Stromwandleranschlüsse: • ◦ empfohlenes Anzugsmoment: 1,35 Nm ◦...
  • Seite 109 3 Hardware 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang IL1-1A IL1-N IL1-5A IL2-1A IL2-N IL2-5A IL3-1A IL3-N IL3-5A IE-1A IE-N IE-5A Abb. 18: TIs – Elektromechanische Zuordnung MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 110 3 Hardware 3.5.3 Anforderungen an Stromwandler 3.5.3 Anforderungen an Stromwandler WARNUNG! Zusätzlich zu den Erörterungen in diesem Kapitel und den genannten Anforderungen sind grundsätzlich immer alle anwendbaren nationalen und internationalen Richtlinien und Vorschriften zu beachten. Symbole Die folgende Tabelle führt alle in diesem Kapitel verwendeten Symbole auf. Nennfaktor für den symmetrischen Kurzschlussstrom Transienter Dimensionierungsfaktor unter Berücksichtigung eines Gleichstromanteiles für den Fehlerstrom...
  • Seite 111 3 Hardware 3.5.3.1 Betrachtungen zu Schutzfunktionen Überstromschutz Maximalwert aller eingestellten Schwellwerte I > allen aktiven Überstromschutz-Instanzen »I[n]« (als Primärwert) Maximum von 20 und I > Für die meisten Klassen von Stromwandlern ist es notwendig sicherzustellen, dass die Bedingungen in der folgenden Tabelle erfüllt sind. In diese Formeln geht der Gesamtdimensionierungsfaktor ein: K = K ⋅K...
  • Seite 112 3 Hardware 3.5.3.2 Beispiel: Auswahl eines Stromwandlers in Abhängigkeit vom K-Faktor Zunächst errechnet man K in Abhängigkeit von der Überstromschwelle und dem maximalen symmetrischen Kurzschlussstrom: 25StW pri , 20) = max( 25In , 20) = max( 25 ⋅ 500 A = max( , 20) = max( , 20) = 25...
  • Seite 113 3 Hardware 3.5.3.2 Beispiel: Auswahl eines Stromwandlers in Abhängigkeit vom K-Faktor IEEE, ANSI‑C Da Stromwandler vom Typ IEEE / ANSI‑C durch die Angabe einer Spannung V gekennzeichnet werden, errechnen wir die erforderliche Minimalspannung: ⎛ ⎞ = 25 ⋅ 1 A ⋅ (1,5 Ω + 2,5 Ω) = 100 V ≥...
  • Seite 114 3 Hardware 3.5.4 Stromwandler 3.5.4 Stromwandler Kontrollieren Sie die Einbaurichtung der Wandler. GEFAHR! Die Sekundärseiten von Messwandlern müssen geerdet sein. GEFAHR! Die Strommesseingänge dürfen nur mit Stromwandlern (mit galvanischer Trennung) verbunden werden. WARNUNG! Die Sekundärkreise von Stromwandlern müssen während des Betriebs stets niedrig bebürdet oder kurzgeschlossen sein.
  • Seite 115 3 Hardware 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele IL1' IL2' IL3' Abb. 19: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 5 A. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 116 3 Hardware 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele I ̲L1' I ̲L2' I ̲L1 I ̲L3' I ̲L2 I ̲E' = IE gem I ̲L3 Kabelumbauwandler: Misst den Erdstrom (Summe der Phasenströme). Eignet sich für die Messung von Erdströmen in isolierten und gelöschten Netzen.
  • Seite 117 3 Hardware 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele IL1' IL1' IL2' IL2' IL3' IL3' Abb. 21: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 5 A. Erdstromerfassung über Holmgreenschaltung IEn sekundär = 5 A. IL1' IL1' IL2' IL2' IL3' IL3' Abb. 22: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 1 A. Erdstromerfassung über Holmgreenschaltung IEn sekundär = 1 A.
  • Seite 118 3 Hardware 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele I ̲L1' I ̲L1' I ̲L1 I ̲L2' I ̲L3' I ̲L3' I ̲L2 I ̲E' I ̲L3 Kabelumbauwandler: Misst den Erdstrom (Summe der Phasenströme). Eignet sich für die Messung von Erdströmen in isolierten und gelöschten Netzen.
  • Seite 119 3 Hardware 3.5.4.2 Stromwandler Anschlussbeispiele IL1' IL1' IL3' IL3' IL2' IL2' Abb. 24: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 1 A. Erdstromerfassung über Holmgreenschaltung IEn sekundär = 1 A. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 120 3 Hardware 3.5.4.3 Stromeingänge anschließen 3.5.4.3 Stromeingänge anschließen An die Strommesseingänge können prinzipiell sowohl Stiftkabelschuhe als auch Ringkabelschuhe angeschlossen werden. VORSICHT! Beachten Sie hierbei allerdings die jeweils gültigen Richtlinien und Vorschriften. Es sind unter Umständen in Ihrem Land nicht alle Verbindungstypen zulässig. WARNUNG! Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um die korrekten Anzugsmomente zu gewährleisten:...
  • Seite 121 3 Hardware 3.5.4.3 Stromeingänge anschließen Stiftkabelschuhe können nun in die jeweiligen Anschlussöffnungen eingeführt und verschraubt werden. Die Schrauben zum Befestigen des Kabelschuhs befinden sich seitlich. Beachten Sie das Anzugsmoment, ↪Abb. Bei Ringelkabelschuhen ist ein Zwischenschritt erforderlich, weil die Verschraubungen komplett entfernt werden müssen. Die Schrauben sind mit einem Plastikschieber abgedeckt, der sich einfach nach hinten wegschieben lässt.
  • Seite 122 3 Hardware 3.5.4.3 Stromeingänge anschließen Anmerkung: Sofern der Kabelquerschnitt in den Grenzen liegt, die in den Technischen Daten (↪13.1 Technische Daten, ↪Tab. ) spezifiziert sind, passen auch zwei Ringe – Rücken an Rücken – in die Öffnung, siehe Bild. Dies ist nützlich für den Anschluss eines Sternpunktes.
  • Seite 123 3 Hardware 3.6 Slot X4 Slot X4 • SpW – Spannungswandler-Messeingänge, je nach • Bestellschlüssel auch mit Ausgangsrelais Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 25: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Karte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel.
  • Seite 124 3 Hardware 3.6.1 TU – Spannungsmesseingänge 3.6.1 TU – Spannungsmesseingänge WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). • Anschlussquerschnitt ohne Aderendhülse: min. 0,75 mm² … max. 6,0 mm² • • Anschlussquerschnitt mit Aderendhülse (mit oder ohne Kunststoffhülse): min. 0,5 •...
  • Seite 125 3 Hardware 3.6.1 TU – Spannungsmesseingänge UL1.1 UL1.2 UL2.1 UL2.2 UL3.1 UL3.2 UX1.1 UX1.2 Abb. 27: Elektromechanische Zuordnung Spannungsmesseingänge Die Baugruppe „TU“ verfügt über 4 Spannungsmesseingänge. • Der Spannungsmessbereich ist 0 – 800 V. (Unter UL: 0 – 600 V.) •...
  • Seite 126 3 Hardware 3.6.1 TU – Spannungsmesseingänge VORSICHT! Beachten Sie die Phasenfolge (Drehfeldrichtung) Ihrer Energieversorgungsanlage. Stellen Sie die richtige Verdrahtung der Spannungswandler und Messeingänge sicher. Für die V-Schaltung ist der Parameter »SpW Anschluss« auf „Leiter-Leiter“ zu stellen. Siehe Technische Daten (↪13.1 Technische Daten).
  • Seite 127 3 Hardware 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒ 0,79 Nm 5‒7 lb in UL1/UL12 UL2/UL23...
  • Seite 128 3 Hardware 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais UL1.1 UL1.2 UL2.1 UL2.2 UL3.1 UL3.2 UX1.1 UX1.2 Abb. 29: Elektromechanische Zuordnung Spannungsmesseingänge Die Baugruppe „TU-OR5“ verfügt über 4 Spannungsmesseingänge. • Der Spannungsmessbereich ist 0 – 300 V (für jeden Eingang). •...
  • Seite 129 3 Hardware 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais Ausgangsrelais Die Ausgangsrelais sind potenzialfreie Kontakte. Die Rangierung der Ausgangsrelais ist in ↪3.13.3 Rangierung der Ausgangsrelais beschrieben. Die rangierbaren Signale entnehmen Sie bitte dem „MRA4 Referenzhandbuch“ (MRA4‑3.10‑DE‑REF, separates Dokument). VORSICHT! Beachten Sie die Strombelastbarkeit der Ausgangsrelais. Siehe Technische Daten (↪13.1 Technische Daten).
  • Seite 130 3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele Kontrollieren Sie die Einbaurichtung der Wandler. GEFAHR! Die Sekundärseiten von Messwandlern müssen geerdet sein. HINWEIS! Für alle Strom- und Spannungsmessaufgaben, sind entsprechende externe Strom- und Spannungswandler zu verwenden, die den erforderlichen Übersetzungsverhältnissen entsprechen.
  • Seite 131 3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele Anschlüsse der Spannungswandlermesseingänge GEFAHR! Falsche Verdrahtung der Spannungswandlermesseingänge: Es gibt drei mögliche Varianten von Karten mit Spannungsmesseingängen: • „TU“ — Standard-Spannungsmesskarte, bei der die Spannungswandler an die • Klemmen 1-8 anzuschließen sind. • „TU K4“ — Spannungsmesskarte mit zusätzlichen Ausgangsrelais; auch hier sind die •...
  • Seite 132 3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele UL1/UL12 U̲ L31' U̲ L12' UL2/UL23 U̲ L23' U̲ L12 UL3/UL31 U̲ L23 da [e] U̲ L1' U̲ L2' U̲ L3' U̲ L31 dn [n] UX̲ ' U̲ L1 U̲ L2 U̲ L3 Abb. 31: Spannungswandler mit Geräteanschluss in offener Dreieckschaltung.
  • Seite 133 3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele UL1/UL12 U̲ L31' U̲ L12' UL2/UL23 U̲ L23' U̲ L12 UL3/UL31 U̲ L23 U̲ L1' U̲ L2' U̲ L3' U̲ L31 U Sync* U̲ L1 U̲ L2 U̲ L3 * U Sync: * Verfügbarkeit abhängig vom Gerätetyp UL1/UL12 U̲...
  • Seite 134 3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele UL1/UL12 U̲ L31' U̲ L12' UL2/UL23 U̲ L23' UL3/UL31 U̲ L12 U̲ L23 U̲ L31 Abb. 34: Zwei Spannungswandler mit Geräteanschluss in V-Schaltung MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 135 3 Hardware 3.6.4 Bestimmung der Verlagerungsspannung UX für unterschiedliche Anschlussvarianten 3.6.4 Bestimmung der Verlagerungsspannung UX für unterschiedliche Anschlussvarianten Die Verlagerungsspannung lässt sich entweder aus den drei Leiter-Erde-Spannungen ermitteln oder über die offene Dreieckswicklung oder direkt am Sternpunkt (z. B. des Generators) messen. Die Methode wird (über den Einstellparameter »UE[x] .
  • Seite 136 3 Hardware 3.6.4.1 Berechnung aus den drei Leiter-Erde-Spannungen Übersetzungsverhältnis / Skalierung in Bezug auf Un Die Schwellwerte der Spannungsschutzfunktionen werden in Einheiten der Nennspannung Un eingestellt, die sich durch die Einstellwerte »SpW . SpW sek« und »SpW . SpW pri« ergibt. Beispiel: Für die Spannungswandlerdaten aus dem Diagramm (Sekundärspannung 100 V / √3 ̅...
  • Seite 137 3 Hardware 3.6.4.2 Messung über die offene Dreieckswicklung 3.6.4.2 Messung über die offene Dreieckswicklung Feldparameter/SpW Beispieleintrag Name Wert Einheit SpW pri 20000 SpW sek SpW Anschluss Leiter-Erde 20000 V ESpW pri 34641 100 V ESpW sek U Sync UL1/UL12 UL2/UL23 U̲...
  • Seite 138 3 Hardware 3.6.4.2 Messung über die offene Dreieckswicklung Nullspannung bei einem satten einpoligen Erdschluss • UX gem = 1,0⋅Un • Beispiel: Für die Spannungswandlerdaten aus dem Diagramm (Sekundärspannung = 100 V / 3) ergibt sich: • UX gem = 1,0⋅Un = 100 V •...
  • Seite 139 3 Hardware 3.6.4.3 Messung am Sternpunkt (z. B. des Generators) 3.6.4.3 Messung am Sternpunkt (z. B. des Generators) Leistungsabgabe UL1/UL12 UL2/UL23 UL3/UL31 Feldparameter/SpW Name Wert Einheit SpW pri 20000 Beispieleintrag SpW sek SpW Anschluss Leiter-Erde 20000 V ESpW pri 20000 100 V ESpW sek U Sync Nach korrektem Anschluss der Spannungsmesseingänge wird die Verlagerungsspannung...
  • Seite 140 3 Hardware 3.6.4.3 Messung am Sternpunkt (z. B. des Generators) Nullspannung bei einem satten einpoligen Erdschluss • UX gem = Un / √3 ̅ • Beispiel: Für die Spannungswandlerdaten aus dem Diagramm (Sekundärspannung 100 V / √3 ̅ ) ergibt sich: •...
  • Seite 141 3 Hardware 3.7 Slot X5 Slot X5 • Multi-Input-Output-Karte • Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 35: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Netzteilkarte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang.
  • Seite 142 3 Hardware 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒...
  • Seite 143 3 Hardware 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais COM1 COM1 Abb. 37: Elektromechanische Zuordnung Digitale Eingänge Diese Baugruppe verfügt über 8 gewurzelte digitale Eingänge. Die Rangierung der digitalen Eingänge ist in ↪3.13.2 Konfigurierung der Digitalen Eingänge beschrieben.
  • Seite 144 3 Hardware 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais • „48 VDC“ • • „60 VDC“ • • „110 VDC“ • • „230 VDC“ • • „110 VAC“ • • „230 VAC“ • Wird an den digitalen Eingang eine Spannung größer 80% der parametrierten Schaltschwelle gelegt, so wird die Zustandsänderung erkannt (physikalische „1“).
  • Seite 145 3 Hardware 3.7.2 AN-I02-OR4 – Karte mit 2 Analogen Eingängen, 2 Analogen Ausgängen und 4 Ausgangsrelais 3.7.2 AN-I02-OR4 – Karte mit 2 Analogen Eingängen, 2 Analogen Ausgängen und 4 Ausgangsrelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒...
  • Seite 146 3 Hardware 3.7.2 AN-I02-OR4 – Karte mit 2 Analogen Eingängen, 2 Analogen Ausgängen und 4 Ausgangsrelais AnAusg 1 AnAusg 1 COM AnAusg 2 AnAusg 2 COM HF Schirmung AnEing 1 AnEing 1 COM AnEing 2 AnEing 2 COM HF Schirmung Abb.
  • Seite 147 3 Hardware 3.7.2 AN-I02-OR4 – Karte mit 2 Analogen Eingängen, 2 Analogen Ausgängen und 4 Ausgangsrelais möglich ist. Auf jeden Fall muss eine Seite der Kabelabschirmung direkt mit Erde verbunden werden. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 148 3 Hardware 3.8 Slot X6 Slot X6 • Multi-Input-Output-Karte • Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 40: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Netzteilkarte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang.
  • Seite 149 3 Hardware 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒ 0,79 Nm 5‒7 lb in COM1 n.c.
  • Seite 150 3 Hardware 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen COM1 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. Abb. 42: Elektromechanische Zuordnung. Digitale Eingänge Diese Baugruppe verfügt über 8 gewurzelte digitale Eingänge. Die Rangierung der digitalen Eingänge ist in ↪3.13.2 Konfigurierung der Digitalen Eingänge beschrieben.
  • Seite 151 3 Hardware 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen • „48 VDC“ • • „60 VDC“ • • „110 VDC“ • • „230 VDC“ • • „110 VAC“ • • „230 VAC“ • Wird an den digitalen Eingang eine Spannung größer 80% der parametrierten Schaltschwelle gelegt, so wird die Zustandsänderung erkannt (physikalische „1“).
  • Seite 152 3 Hardware 3.9 Slot X100: Ethernet-Schnittstelle Slot X100: Ethernet-Schnittstelle Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 43: Geräterückseite (Slots). Bestellschlüssel kann entnommen werden, ob das Schutzgerät mit einer Ethernet- Schnittstelle ausgestattet ist. HINWEIS! Die verfügbaren Kombinationen können dem Bestellschlüssel entnommen werden.
  • Seite 153 3 Hardware 3.9.1 Ethernet – RJ45 3.9.1 Ethernet – RJ45 MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 154 3 Hardware 3.10 Slot X103: Datenkommunikation 3.10 Slot X103: Datenkommunikation Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 44: Geräterückseite (Slots). Aus dem Bestellschlüssel ergibt sich, welche Datenkommunikationsschnittstelle in Slot X103 verbaut ist. Der Funktionsumfang hängt davon ab, welche Schnittstelle verbaut ist. Verfügbare Baugruppen auf diesem Slot: •...
  • Seite 155 3 Hardware 3.10.1 RS485 (Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 / DNP3 RTU) 3.10.1 RS485 (Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 / DNP3 RTU) WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher. 0,3 Nm 2,65 lb⋅in 0,23 Nm 2,03 lb⋅in Schutzgerät 120Ω Abb. 45: Klemmenbelegung Schutzgerät R1 = 560Ω...
  • Seite 156 3 Hardware 3.10.1 RS485 (Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 / DNP3 RTU) Schutzgerät R1 = 560Ω R2 = 120Ω Abb. 47: Verdrahtungsbeispiel, Gerät in der Mitte des Busses Schutzgerät R1 = 560Ω R2 = 120Ω Abb. 48: Verdrahtungsbeispiel, Gerät am Ende des Busses. (Setzen von Brücken zum Aktivieren des integrierten Abschlusswiderstandes.) MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 157 3 Hardware 3.10.1 RS485 (Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 / DNP3 RTU) 2.2nF 2.2nF 2.2nF 2.2nF (intern) (intern) (intern) (intern) Abb. 49: Schirmungsoptionen (2-Draht + HF Schirmung) (Mt) Schirmung auf der Masterseite geerdet, Abschlusswiderstände verwendet. (Dt) Schirmung auf der Geräteseite geerdet, Abschlusswiderstände verwendet. Schirmung auf der Masterseite geerdet, keine Abschlusswiderstände.
  • Seite 158 3 Hardware 3.10.1 RS485 (Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 / DNP3 RTU) 2.2nF 2.2nF 2.2nF 2.2nF (intern) (intern) (intern) (intern) Abb. 50: Schirmungsoptionen (3-Draht + HF Schirmung) (Mt) Schirmung auf der Masterseite geerdet, Abschlusswiderstände verwendet. (Dt) Schirmung auf der Geräteseite geerdet, Abschlusswiderstände verwendet. Schirmung auf der Masterseite geerdet, keine Abschlusswiderstände.
  • Seite 159 3 Hardware 3.10.2 Profibus DP/ Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 über LWL 3.10.2 Profibus DP/ Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 über LWL Abb. 51: Lichtwellenleiter – LWL, ST-Anschluss WARNUNG! Blicken Sie niemals direkt in den Lichtstrahl, der vom LWL-Anschluss emittiert wird! Eine Missachtung dieser Warnung kann ernste Augenverletzungen zur Folge haben.
  • Seite 160 3 Hardware 3.10.3 Profibus DP über D-SUB 3.10.3 Profibus DP über D-SUB D-SUB Belegung - Buchse • 1: Erdung/Leitungsschirmung • • 3: RxD TxD - P: High-Pegel • • 4: RTS-signal • • 5: DGND: Ground, neg. Potenzial der Versorgungsspannung •...
  • Seite 161 3 Hardware 3.10.4 Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 über D-SUB 3.10.4 Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 über D-SUB D-SUB Belegung - Buchse • 1: Erdung/Leitungsschirmung • • 3: RxD TxD - P: High-Pegel • • 4: RTS-signal • • 5: DGND: Ground, neg. Potenzial der Versorgungsspannung •...
  • Seite 162 3 Hardware 3.10.5 Ethernet / TCP/IP über LWL 3.10.5 Ethernet / TCP/IP über LWL RxD TxD Abb. 52: Fibre Optics – FO, LC-Duplex-Anschluss. VORSICHT! Nachdem der LC-Stecker angeschlossen wurde, ist die Schutzkappe wieder zu befestigen. Das Anzugsmoment beträgt 0,3 Nm. WARNUNG! Blicken Sie niemals direkt in den Lichtstrahl, der vom LWL-Anschluss emittiert wird! Eine Missachtung dieser Warnung kann ernste Augenverletzungen zur Folge haben.
  • Seite 163 3 Hardware 3.11 Slot X104: IRIG-B00X und Selbstüberwachungskontakt 3.11 Slot X104: IRIG-B00X und Selbstüberwachungskontakt Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 53: Geräterückseite (Slots). Auf diesem Slot befinden sich die IRIG-B00X-Schnittstelle und der Selbstüberwachungskontakt. Verfügbare Baugruppen auf diesem Slot: •...
  • Seite 164 3 Hardware 3.11.1 Selbstüberwachungskontakt (SK)/Life-Kontakt und IRIG-B00X 3.11.1 Selbstüberwachungskontakt (SK)/Life-Kontakt und IRIG-B00X WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher. 0,55 Nm 4,87 lb⋅in 0,3 Nm 2,65 lb⋅in Abb. 54: Klemmenbelegung X104 Abb. 55: Elektromechanische Zuordnung Selbstüberwachungskontakt Der Selbstüberwachungskontakt („SK“) kann nicht konfiguriert werden. Es handelt sich um einen Wechselkontakt, der abfällt, wenn das Gerät einen internen Fehler erkennt.
  • Seite 165 3 Hardware 3.12 PC-Schnittstelle – X120 3.12 PC-Schnittstelle – X120 B1, B2 und B3 Gehäuse USB-Schnittstelle für Parametrier- und Auswertesoftware - X120 Abb. 56: USB (Mini-B) MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 166 3 Hardware 3.13 Rangierung der Eingänge, Ausgänge und LEDs 3.13 Rangierung der Eingänge, Ausgänge und LEDs 3.13.1 Leuchtanzeigen (LEDs) HINWEIS! Drucken von LED-Beschriftungen für die Geräte-Front: Es steht eine PDF-Vorlage zum Erstellen von transparenten, selbstklebenden Aufklebern für die Beschriftung der LEDs mittels eines Laserdruckers zur Verfügung.
  • Seite 167 3 Hardware 3.13.1 Leuchtanzeigen (LEDs) • »Selbsthaltung«: Ist »Selbsthaltung« = „Aktiv“ eingestellt, wird der durch • die rangierten Signale bewirkte Zustand permanent gespeichert. (Siehe den Abschnitt “Selbsthaltung” weiter unten, ↪„Selbsthaltung“.) Ist hingegen die »Selbsthaltung« = „Inaktiv“, nimmt die LED stets den aktuellen Zustand der rangierten Signale an.
  • Seite 168 3 Hardware 3.13.1 Leuchtanzeigen (LEDs) Über die Softkeys „▲“ (»auf«) und „▼“ (»ab«) können Sie zur jeweils nächsten / vorherigen LED wechseln. Wird der Softkey „◀“ (»links«) gedrückt, wird die jeweils vorherige Seite wieder aufgerufen, d. h. Sie gelangen zurück zur LED-Übersichtsseite. Selbsthaltung Wenn eine LED als selbsthaltend konfiguriert ist –...
  • Seite 169 3 Hardware 3.13.2 Konfigurierung der Digitalen Eingänge Die letztgenannte Option für das automatische Rücksetzen durch eine Schutzanregung muss über die Einstellung [Geräteparameter / LEDs / LEDs Gruppe A / LED 1...n] »Selbsthaltung« = “aktiv, Quit. bei Alarm” aktiviert werden. Siehe ↪2.5 Quittierungen für weitere Informationen.
  • Seite 170 3 Hardware 3.13.2.1 Rangieren Digitaler Eingänge • »Entprellzeit 1…n« — Bei einem Zustandswechsel wird der Eingangswert • unmittelbar übernommen und die Entprell-Zeitstufe gestartet. Während die Zeitstufe läuft, bleibt dieser Zustand stabil. Erst nach Ablauf der Entprellzeit wird ein weiterer Zustandswechsel übernommen und die Zeitstufe erneut gestartet. •...
  • Seite 171 3 Hardware 3.13.2.2 Überprüfung der Zuordnung der Digitalen Eingänge Option Option Rangierung des Eingangssignals Schutzmodul 1 [Geräteparameter/Digitaler Eingang] Rangierung des Eingangssignals Schutzmodul 2 Option 1 – Einen Digitalen Eingang (einem/mehreren) Modulen zuweisen. Hinzufügen einer Rangierung: Sie können im Menü [Geräteparameter / Digitale Eingänge] einem Digitalen Eingang ein oder mehrere Ziele zuweisen auf die der Digitale Eingang wirken soll.
  • Seite 172 3 Hardware 3.13.2.2 Überprüfung der Zuordnung der Digitalen Eingänge Wenn ein Digitaler Eingang mehr als einmal verwendet wird (wenn er auf mehrere Ziele wirkt), dann wird das an der Bedieneinheit durch ein „…“ hinter dem Digitalen Eingang indiziert. Rufen Sie diesen Digitalen Eingang durch »Pfeil rechts« auf, um die Liste der Ziele dieses Digitalen Eingangs einzusehen.
  • Seite 173 3 Hardware 3.13.3 Rangierung der Ausgangsrelais 3.13.3 Rangierung der Ausgangsrelais Über Melderelais können die Zustände der Modulausgänge bzw. Meldungen/ Schutzfunktionen (z. B. rückwärtige Verriegelung) weitergegeben werden. Die Melderelais sind potenzialfreie Wechselkontakte (können als Ruhe- oder Arbeitsstromkontakt genutzt werden). Jedem Melderelais können bis zu 7 Funktionen aus der »Rangierliste« zugeordnet werden.
  • Seite 174 3 Hardware 3.13.3 Rangierung der Ausgangsrelais Selbsthaltung Wenn ein Ausgangsrelais als selbsthaltend konfiguriert ist – »Selbsthaltung« = „Aktiv“ –, dann wird es den jeweiligen Zustand grundsätzlich beibehalten, bis es irgendwann quittiert wird. (Siehe „Quittiermöglichkeiten“ weiter unten.) Ein Ausgangsrelais in gehaltenem Zustand lässt sich nur zurücksetzen, nachdem alle darauf rangierten (Aktivierungs-)Signale zurückgefallen sind;...
  • Seite 175 3 Hardware 3.13.3.1 Selbstüberwachungs-/Systemkontakt Funktionalität Ausgangsrelais OR_Y02 & Invertierung Rangierung 1 keine Rangierung & 1..n, Rangierliste ≥1 Invertierung 1 & Rangierung 7 keine Rangierung & 1..n, Rangierliste Invertierung 7 ◄ ◄ Haltezeit ≥1 & ≥1 t-Halte Selbsthaltung Inaktiv Zustand des Ausgangsrelais Aktiv Ausschaltverzögerung ≥1...
  • Seite 176 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.1 SCADA-(Kommunikations-)Einstellungen Kommunikation – SCADA-Protokolle SCADA-(Kommunikations-)Einstellungen Die verfügbaren SCADA-Protokolle hängen von der jeweils bestellten Hardware-Variante ab (siehe ↪2.2.1 Bestellschlüssel, ↪⇱). Zunächst muss eingestellt werden, welches der verfügbaren Kommunikationsprotokolle eingesetzt werden soll. Dies geschieht, indem der Einstellparameter [Projektierung / Projektierte Elemente] »Protokoll«...
  • Seite 177 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.2 TCP/IP-Einstellungen TCP/IP-Einstellungen HINWEIS! Es kann nur dann eine TCP/IP-Verbindung zum Gerät hergestellt werden, wenn das Gerät über eine Ethernet-Schnittstelle verfügt (RJ45). Wenden Sie sich zur Einrichtung der Netzwerkverbindung an Ihren IT-Administrator. In Menü [Geräteparameter / TCP/IP / TCP/IP Konfig] werden die TCP/IP- Kommunikationseinstellungen gesetzt.
  • Seite 178 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.3 IEC 61850 IEC 61850 Einleitung Um die Wirkungsweise und Funktion einer Unterstation mit IEC 61850 Automatisierungs- Umgebung zu verstehen, ist es hilfreich, deren Inbetriebnahmeschritte mit denen einer konventionellen Unterstation in einer Modbus TCP Umgebung zu vergleichen. In der konventionellen Unterstation kommunizieren die einzelnen Schutz- und Steuergeräte (IED = Intelligent Electronic Devices) mit der übergeordneten Leitstelle (Master) in vertikaler Richtung über SCADA.
  • Seite 179 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.3 IEC 61850 • TCP/IP-Einstellungen in den Geräten vornehmen • IEC 61850-Konfiguration (Software-Verdrahtung) durchführen: • IID-Datei für jedes Gerät exportieren • • Konfiguration der Unterstation (SCD-Datei erzeugen) • • SCD-Datei an jedes Gerät übermitteln • IEC 61850 Edition 1 bzw. Edition 2 Das MRA4 unterstützt (seit Version 3.10) sowohl Edition 1 als auch Edition 2 des SCADA- Protokolls IEC 61850.
  • Seite 180 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.3 IEC 61850 Configuration Tool“. Dafür müssen die IID-Dateien aller in die IEC 61850-Umgebung eingebundenen Geräte zur Verfügung stehen. Das fertige Resultat der stationsweiten „Software-Verdrahtung“ kann als SCD-Datei exportiert werden. Geeignete Substation Configuration Tools (SCT) erhalten Sie beispielsweise bei folgenden Firmen: •...
  • Seite 181 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4 DNP3 DNP3 Mittels des DNP-Protokolls (Distributed Network Protocol) können Informationen zwischen der Leittechnik/SCADA-System (Master) und IEDs (Intelligenten Elektronischen Geräten) ausgetauscht werden. Das DNP-Protokoll wurde zunächst für serielle Kommunikation entwickelt. In Rahmen der Weiterentwicklung des DNP Protokolls bietet es nun auch TCP- und UDP-basierte Kommunikation über ein Ethernet-Netzwerk.
  • Seite 182 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4 DNP3 Point Mapping (Datenpunktzuordnung) Binäreingänge Doppelbit Eingänge Pulssignal DNP Master Zähler Analogeingänge Schutzgerät Abb. 58: Point Mapping HINWEIS! Bitte berücksichtigen Sie, dass die Bezeichnungen für Ein- und Ausgänge aus Sicht des Master-Systems festgelegt werden. Dies ist eine Vorgabe des DNP-Protokolls. Das bedeutet: Werden z. B.
  • Seite 183 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4 DNP3 Rangieren Sie das benötigte Signal (z. B. die Stellungsmeldung eines Leistungsschalters »SG[1] . Pos« auf einen der Parameter [Geräteparameter / DNP3 / Point map / Doppel Bit Eingang] »Double Bit DI 0…5«. • Zähler (Zähler, die an das Master-System übermittelt werden) •...
  • Seite 184 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.1 Anwendungsbeispiel – Setzen eines Ausgangsrelais 4.4.1 Anwendungsbeispiel – Setzen eines Ausgangsrelais ≥1 Visual Logic Editor: LG 1 & LG1.Gatterausgang Logikgatter LG1.Eingang1 Timer LG1.Timerausgang DNP . Binärer Ausgang1 LG1.Eingang2 - . - ≥1 Latch LG1.Ausgang LG1.Eingang3 0.00 - .
  • Seite 185 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll Spannung (über Spannungsmesskarte „ TU“) ☼ • Für die Spannungsmesskarte “TU” gilt der Wertebereich 0 – 800 V. (Siehe Kapitel • „Technische Daten“ des Gerätehandbuches.) Mit anderen Worten, der Maximalwert beträgt 800 V. •...
  • Seite 186 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll Erdstrom (1 A-Stromwandler) ☼ • Für die Standard-Strommesskarte “TI” gilt der Wertebereich 0 – 25 A. • • Der Nennwert (sekundär) ist 1 A. • • Folglich errechnet sich der Umrechnungsfaktor von „Prozent des Nennwertes“ •...
  • Seite 187 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll Leistung (5 A-Stromwandler und Spannungsmesskarte „ TU“) ☼ • Der Wertebereich ist 0 – 160000 VA. • • Der Nennwert (sekundär) ergibt sich aus der Nennspannung und dem Nennstrom: • 100 V ⋅ 5 A ⋅ √3 ̅ = 866.05 VA. •...
  • Seite 188 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll cos(φ) ☼ Dies ist insofern ein Spezialfall, als dass es keinen Nennwert gibt. • Der Maximalwert ist 1.0. • • Angenommen, es wird zum Beispiel ein Deadband-Wert von 0.01 benötigt. (Eine • Prozentangabe wäre hier wenig hilfreich.) •...
  • Seite 189 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5 Konfigurierbare Kommunikationsprotokolle Konfigurierbare Kommunikationsprotokolle Bei einigen der vom MRA4 unterstützten SCADA-Protokolle besteht die Möglichkeit der Konfiguration. Das bedeutet, dass die interne Zuordnung von Datenobjekten zu protokollinternen Adressen an die Vorgaben der eigenen Leittechnik angepasst werden kann.
  • Seite 190 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.1 IEC60870-5-103 4.5.1 IEC60870-5-103 Weisen Sie in der Projektierung der X103 Schnittstelle das IEC60870-5-103 Protokoll zu, um dieses Protokoll nutzen zu können. Nach der Umparametrierung am Gerät wird das Gerät neu booten. Außerdem muss das IEC103-Protokoll aktiviert werden durch die Einstellung [Geräteparameter / IEC103] »Funktion«...
  • Seite 191 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.1 IEC60870-5-103 Der Abschnitt zur Identifizierung der Software enthält die ersten drei Zeichen des Gerätetypcodes zur Kennzeichnung des Gerätetyps. Neben der oben genannten Identifizierungsnummer erzeugt das Gerät, ein Kommunikationsstartereignis. Zeitsynchronisation Die Relaiszeit und das Relaisdatum können mit Hilfe der Zeitsynchronisationsfunktion des Protokolls IEC60870-5-103 eingestellt werden.
  • Seite 192 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.1 IEC60870-5-103 Das Schutzgerät unterstützt die Blockierung von Meldungen in der Überwachungsrichtung. Die Blockade lässt sich auf zwei Weisen aktivieren: • Manuell über das Direktkommando »Bl. Überw.richt. akt.« • • Externe Aktivierung, indem ein Signal auf den Parameter »Ex Bl. Überw.r. akt.« •...
  • Seite 193 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 Das Kommunikationsprotokoll nach IEC 60870‑5‑104 ist mit allen HighPROTEC-Geräten verfügbar, sofern diese eine Ethernet-Schnittstelle aufweisen. Obwohl das MRA4 ab Werk eine Standard-Zuordnung von Datenpunkten aufweist, dürfte man davon ausgehen können, dass die meisten Anwender diese Zuordnung an ihre eigene Leitstellenkommunikation individuell anpassen wollen.
  • Seite 194 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 Eine IOA besteht gemäß IEC104-Standard aus drei Bytes. Das SCADApter ermöglicht, jedes dieser Bytes separat zu definieren, sodass der Anwender jedes Datenobjekt einer individuellen, zur jeweiligen Anwendung passenden IOA zuweisen kann. Datenpunktzuordnung von Messgrößen Im Konfigurationswerkzeug SCADApter gibt es für Messwerte und Statistikdaten die Enstellung »Deadband«, die den Deadband-Wert festlegt.
  • Seite 195 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 2020-06-06_First_IEC104_Mapping.HptSMap - SCADApter Datei Bearbeiten Einstellungen Hilfe IEC104 Informationsobjekt Datentyp Deadband Skalierung/Normierung Art des Werts Von GA ausn. Kommentar Beschreibung ▲ ▲ Adresse ▼ 0001 SpW.UL12 Gleitkommazahl Messwert nein Messwert: Außenleiterspannung ▲ ▲ ▲ ▼ 0002 SpW.UL23 Gleitkommazahl Messwert nein...
  • Seite 196 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 Anwendungsbeispiel – Setzen eines Ausgangsrelais Das Konzept zur Verwendung der Logikfunktionen zum Setzen eines statischen Zustandes ist identisch zur Beschreibung für das DNP3-Protokoll: ↪4.4.1 Anwendungsbeispiel – Setzen eines Ausgangsrelais Eine anwenderdefinierte Zuweisungsdatei aktivieren Informationen über Zuweisungen von Datenobjekten, und wie diese vom MRA4 geholt oder an das MRA4 übertragen werden können, findet man in der SCADApter- DoKumentation und in...
  • Seite 197 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® 4.5.3 Modbus® ® Konfigurieren des Modbus -Protokolls ® Das Kommunikationsprotokoll nach Modbus ist mit allen HighPROTEC-Geräten verfügbar, sofern diese entweder eine serielle Schnittstelle („Modbus RTU“) oder eine Ethernet- Schnittstelle(„Modbus TCP“) aufweisen. Das MRA4 weist ab Werk eine Protokolldefinition (Zuordnung von Datenpunkten) auf, die für die allermeisten Anwendungen passen dürfte, sodass nur wenige Parameter konfiguriert werden müssen (siehe unten).
  • Seite 198 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® Um die Geräte für die Modbusanbindung konfigurieren zu können, benötigen Sie einige Vorgaben aus der Leittechnik. Einrichtung Zunächst muss Modbus als Leitstellenprotokoll ausgewählt werden: Dies geschieht durch die folgende Einstellung: [Projektierung / Projektierte Elemente] »Protokoll« ®...
  • Seite 199 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® • Stellen Sie die Verbindung Bus-Gerät her (Verdrahtung). • • Bis zu 32 Geräte können an den Bus angebunden werden (Sternkopplung/ • Stichleitungen auf den Bus). • Schließen Sie den Bus ab (Abschlusswiderstände) • Fehlerbehandlung –...
  • Seite 200 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® • Zur physikalischen Anbindung an die Leittechnik wird eine RJ 45-Schnittstelle • benötigt, die sich an der Geräterückseite befindet. • Stellen Sie die Verbindung zum Gerät mit einem geeigneten Ethernet Kabel her. • SCADApter HINWEIS! Beachten Sie, dass die Verwendung von Modbus Tunnel (Gateway) (siehe Smart view Handbuch) nur mit der Standard-Konfiguration der Datenpunkte möglich ist.
  • Seite 201 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® • Der Kommentar ist ein vom Anwender definierter Text ohne direkte technische • Funktionalität. Hier kann man Hintergrundinformationen zu der gemachten Zuweisung eintragen. Format, Bit-Länge, Selbsthaltung • Das Format des Datenobjektes ist anzugeben: • ◦...
  • Seite 202 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.4 Profibus 4.5.4 Profibus Konfiguration der Geräte Nachdem Profibus als SCADA-Protokoll eingestellt wurde (mittels [Projektierung / Projektierte Elemente] »Protokoll« = „Profibus“), stellen Sie im Menü [Geräteparameter / Profibus] folgenden Kommunikationsparameter ein: • »Slave ID« – die Slave-Adresse, über die das Gerät eindeutig angesprochen werden •...
  • Seite 203 Ziel zu erstellen, dass sich die Modbus-Kommunikation des MRA4 kompatibel zu einem High Tech Line 3-Gerät verhält. Als Grundlage für individuelle Anpassungen wurden von SEG zwei Modbus- *.HptSMap-Dateien (ModbusMRI3_IER.HptSMap und ModbusMRU3.HptSMap) vorbereitet, die weitgehende Kompatibilität zu einem MRI3 bzw. zu einem MRU3 ermöglichen sollen. Diese Dateien befinden sich auf der mitgelieferten Produkt-DVD.
  • Seite 204 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.6 Datenobjekte zuweisen mit dem SCADApter 4.5.6 Datenobjekte zuweisen mit dem SCADApter Software Die Inbetriebnahme einer anwenderdefinierten Protokolldefinition läuft prinzipiell für alle Kommunikationsprotokolle, die das unterstützen, in gleicher Weise ab. Man operiert grundsätzlich immer auf einer separaten Datei vom Dateityp *.HptSMap, die alle Zuweisungen von Datenobjekten enthält.
  • Seite 205 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.6 Datenobjekte zuweisen mit dem SCADApter neue *.HptSMap-Datei speichern. (Dieses Herunterladen ist für die als Werksvorgabe implementierte Standard-Protokolldefinition nicht möglich.) Geräteparameter/IEC104/Konfig. Datenobj. Smart view SCADA-Datenpunktliste an das Gerät senden? SCADA Datenpunktliste Konfiguration Zuletzt verwendete Datei: MyIEC104_Mapping.HptSMap nein Auswahl einer SCADA-Datenpunktliste...
  • Seite 206 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation Zeitsynchronisation Der Anwender hat die Möglichkeit, das Schutzgerät mit einem zentralen Zeitgeber zu synchronisieren. Dies hat für ihn folgende Vorteile: • Die Uhrzeit des Geräts driftet nicht von der Referenz-Uhrzeit ab. Eine sich • sonst kontinuierlich akkumulierende Abweichung von der Echtzeit wird damit ausgeglichen.
  • Seite 207 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation Modbus TCP Schnittstelle Empfehlung RJ45 (Ethernet) bedingt empfohlen bei der Verwendung von Modbus TCP als Kommunikations-Protokoll und der Abwesenheit eines IRIG‑B-Zeitgebers oder eines SNTP-Servers IEC 60870‑5‑103 Schnittstelle Empfehlung RS485, D-SUB oder LWL empfohlen bei der Verwendung von IEC 10870‑5‑103 als Kommunikations-Protokoll und bei Abwesenheit eines IRIG‑B-Zeitgebers IEC 60870‑5‑104...
  • Seite 208 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation Zeitsynchronisation über UTC-Zeit (empfohlen): Zeitsynchronisation erfolgt im Regelfall über Verwendung von UTC-Zeit. Dies bedeutet z. B., dass ein IRIG B-Zeitgeber UTC-Zeit an das Schutzgerät sendet. Dies ist der empfohlene Anwendungsfall, denn hierbei kann eine kontinuierliche Zeitsynchronisation sichergestellt werden.
  • Seite 209 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.1 SNTP 4.6.1 SNTP HINWEIS! Wichtige Voraussetzung: Das Schutzgerät muss über das angeschlossene Netzwerk Zugriff auf einen SNTP-Server haben. Dieser sollte vorzugsweise lokal installiert sein. Prinzip – Generelle Verwendung SNTP ist ein Standard zur Zeitsynchronisation über ein Netzwerk. Hierzu muss sich mindestens ein SNTP-Server im Netzwerk befinden.
  • Seite 210 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.1 SNTP Empfohlen wird ein lokal installierter SNTP-Server mit einer Genauigkeit von ≤200 µs. Sollte dies nicht möglich sein, so kann die Güte des angeschlossenen Servers über das Menü [Betrieb / Zustandsanzeige / ZeitSync / SNTP] überprüft werden: •...
  • Seite 211 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.2 IRIG-B00X 4.6.2 IRIG-B00X HINWEIS! Wichtige Voraussetzung: Es wird ein IRIG-B00X Zeitgenerator benötigt. IRIG-B004 und höher unterstützen/übertragen die „Jahresinformation“. Wenn Sie einen IRIG Zeitcode verwenden, der die Jahresinformation nicht mitüberträgt (IRIG-B000, IRIG-B001, IRIG-B002, IRIG-B003), dann müssen Sie das „Jahr“ manuell im Gerät einstellen.
  • Seite 212 4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.2 IRIG-B00X IRIG-B Inbetriebnahme Aktivieren Sie die IRIG-B Synchronisation über das Menü [Geräteparameter / Zeit / ZeitSync]: • Wählen Sie im Menü Zeitsynchronisation »IRIG-B« aus. • • Setzen Sie die Zeitsynchronisation im Menü [IRIG-B] auf „Aktiv“. •...
  • Seite 213 5 Schutzmodule 5.1 Modul: Schutz Schutzmodule Modul: Schutz Das Modul »Schutz-Hauptmodul« (»Schutz«) repräsentiert den äußeren Rahmen aller Schutzmodule. Das heißt, alle anderen Schutzmodule werden vom »Schutz«- Modul eingefasst. WARNUNG! Wenn der Parameter [Schutzparameter / Globale Schutzpara / Schutz] »Funktion« im Modul »Schutz«...
  • Seite 214 5 Schutzmodule 5.1 Modul: Schutz Rufen Sie den folgenden Menüpfad auf: [Schutzparameter / Globale Schutzpara / Schutz] • Setzen Sie den Parameter »ExBlo Fk« = “Aktiv”. • • Wählen Sie eine Rangierung für »ExBlo1« (d. h. weisen Sie ein Blockadesignal zu). •...
  • Seite 215 5 Schutzmodule 5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules 5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules GeneralProt_Y10 name = Jeder Auslösebefehl eines auslöseberechtigten, aktiven Schutzmoduls bewirkt eine Generalauslösung. Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) & Schutzeinstellungen Φ name . Alarm ◄ & Alarm name .
  • Seite 216 5 Schutzmodule 5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules Alarm • Wenn ein Schutzmodul namens »name« einen Fehler erkennt, setzt es ein • Alarmsignal: »name . Alarm« – “(54)” im Diagramm. • Da auch andere Schutzfunktionen eine Generalanregung bewirken können, lässt sich • sagen, dass eine Generalanregung eine Sammelmeldung ist, die durch ver-odern aller Schutzanregungen entsteht.
  • Seite 217 5 Schutzmodule 5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules Schutz . Ausl GeneralProt_Y17 name = Jeder Auslösebefehl eines auslöseberechtigten, aktiven Schutzmoduls bewirkt eine Generalauslösung. name . Ausl ≥1 Schutz . Ausl name[2] . Ausl name[n] . Ausl Schutz.Alarm GeneralProt_Y20 Jeder phasenselektive Alarm eines Moduls (I, IE, U, UX je nach Gerät) bewirkt einen phasenselektiven Generalalarm (Sammelmeldung). I[1]...[n] .
  • Seite 218 5 Schutzmodule 5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules Schutz.Ausl GeneralProt_Y19 Jeder phasenselektive Auslösebefehl eines auslöseberechtigten Moduls (I, IE, U, UX je nach Gerät) bewirkt eine phasenselektive Generalauslösung. I[1]...[n] . Ausl L1 ≥1 Schutz . Ausl L1 U[1]...[n] . Ausl L1 I[1]...[n] . Ausl L2 ≥1 Schutz .
  • Seite 219 5 Schutzmodule 5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules ◦ Wenn der Fehler bestehen bleibt bis eine einstellbare Zeitstufe abgelaufen ist - ◦ siehe auch↪5.1.1 Grundlagen eines Schutzmodules: Ein Auslösesignal »Auslösung« wird ausgegeben. Dieses wird intern an das »Schutz-Hauptmodul« (»Schutz«) weitergeleitet. ◦ Das »Schutz-Hauptmodul« (»Schutz«) gibt eine Generalauslösung »Schutz . ◦...
  • Seite 220 5 Schutzmodule 5.1.2 Richtungserkennung 5.1.2 Richtungserkennung P>0 Vorwärts Abb. 63: Richtungsdefinitionen für Strom und Leistung beim MRA4. (red) = Phasen- und Erdstromrichtung (green) = Leistungsrichtung Änderungen an den Parametern [Feldparameter / Richtung] »Phasen-MTA« und »Erd-MTA« können zu einer Umkehrung der Richtungsdefinition des Stromes führen. Das MRA4 ermittelt die Richtung für Phasen- und Erdfehler.
  • Seite 221 5 Schutzmodule 5.1.2 Richtungserkennung • Richtungswinkel – Winkel, der die Lage der Richtungskennlinie relativ zur • Polarisationsgröße festlegt. • Richtungskennlinie – Gerade Linie orthogonal zum Richtungswinkel, die das Gebiet • der Vorwärtsrichtung von dem Gebiet der Rückwärtsrichtung trennt. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 222 5 Schutzmodule 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern Vorwärts Richtungswinkel Rückwärts Abb. 64: Prinzip der Richtungserkennung von Phasenfehlern. Methode der Fehlermesswert Polarisationsgröße Richtungswinkel Richtungserkennung Phasenstrom Phase mit der größten Leiter-Leiter-Spannung »Phasen-MTA« Stromstärke der anderen Phasen MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 223 5 Schutzmodule 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern Schutz – Phasenfehler – Richtungserkennung Pdoc_Y11 Φ Phasenfehler-Richtung Vorwärts Vorwärts Rückwärts Richtungswinkel Nicht möglich Rückwärts & Schutz . I Rch vorw SpW . Phasen-MTA & Schutz . I Rch rückw & Schutz . I Rch n mögl Schutz .
  • Seite 224 5 Schutzmodule 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern • Wenn der Phasenwinkel des Fehlermesswertes größer ist als (»Phasen-MTA« ±90°), • dann wird auf Rückwärts-Richtung entschieden. Die Richtungskennlinie wird definiert durch »Phasen-MTA« ±90°. MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 225 5 Schutzmodule 5.1.2.2 Erdfehler-Richtung 5.1.2.2 Erdfehler-Richtung Definitionen • IE gem – Der (über den vierten Stromwandler) gemessene Erdstrom. • • IE err – Der errechnete Erdstrom, d. h. die Summe IL1+IL2+IL3. • • (Siehe außerdem die Definitionen in ↪„Definitionen“.) • MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 226 5 Schutzmodule 5.1.2.2.1 Richtungserkennungsmethoden 5.1.2.2.1 Richtungserkennungsmethoden • Für den gemessenen Erdstrom IE gem werden Polarisationsgröße und • Fehlermesswert über die Einstellung [Feldparameter / Richtung / IE gem] »IE gem Richtungsoptionen« festgelegt. Die möglichen Auswahlwerte sind: ◦ = „IE gem 3U0“ – 3U0 ist die Polarisationsgröße und IE gem der Fehlermesswert ◦...
  • Seite 227 5 Schutzmodule 5.1.2.2.1 Richtungserkennungsmethoden Die Richtung wird basierend auf dem Winkel zwischen der Polarisationsgröße und dem Fehlermesswert ermittelt. Anhand des Richtungswinkels entscheidet das MRA4 auf einen Fehler in Vorwärts- bzw. Rückwärtsrichtung. Dieser Richtungswinkel wird geräteintern errechnet und hängt von den Einstellparametern »Phasen-MTA« oder »Erd-MTA« ab, die sich beide im Menüzweig [Feldparameter / Richtung / Allg Einstellungen] befinden.
  • Seite 228 5 Schutzmodule 5.1.2.2.2 Richtungserkennung über 3U0, U2, IE gem, IE err 5.1.2.2.2 Richtungserkennung über 3U0, U2, IE gem, IE err Schutz – Erdfehler – Richtungserkennung Edoc_Y11 Φ Erdfehler-Richtung IE err Vorwärts / IE gem Vorwärts Polarisationsgröße Fehlermesswert IE err Rückwärts / IE gem Rückwärts IE err Nicht möglich / IE gem Nicht möglich...
  • Seite 229 5 Schutzmodule 5.1.2.2.3 Erdfehler-Richtungserkennung mit sin(ϕ) und cos(ϕ) 5.1.2.2.3 Erdfehler-Richtungserkennung mit sin(ϕ) und cos(ϕ) Rückwärts IE min λ2 λ1 Blind-Komponente λ1 λ2 IE min IE⋅cos(φ) Vorwärts Abb. 67: Richtungserkennung nach der Methode „cos(ϕ) “. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 230 5 Schutzmodule 5.1.2.2.3 Erdfehler-Richtungserkennung mit sin(ϕ) und cos(ϕ) λ1 λ1 Blind-Komponente IE⋅sin(φ) λ2 λ2 Vorwärts Rückwärts Abb. 68: Richtungserkennung nach der Methode „sin(ϕ) “. Für die Methoden der Erdfehler-Richtungserkennung gibt es weitere Einstellungen: • [Feldparameter / Richtung / Allgemein] »3U0 min« – Das Hauptkriterium für •...
  • Seite 231 5 Schutzmodule 5.1.2.2.3 Erdfehler-Richtungserkennung mit sin(ϕ) und cos(ϕ) einzustellen, sodass das Risiko von Fehlmessungen auf Grund von Winkelfehlern bei hohen Stromstärken reduziert wird. Die gleichen Einstellungen [Feldparameter / Richtung / IE err] »IE err min«, »IE err Grenzw. λ1« und »IE err Grenzw. λ2« gibt es analog, falls IE err verwendet wird. Schutz –...
  • Seite 232 5 Schutzmodule 5.1.2.2.4 Einstellhinweise Schutz – Erdfehler – Richtungserkennung Edoc_Y13 »IE err Richtungsoptionen« = „sin(ϕ) “ »IE gem Richtungsoptionen« = „sin(ϕ) “ Φ IE err / IE gem & Schutz . IE err Rch vorw / SpW . IE err min / SpW .
  • Seite 233 5 Schutzmodule 5.1.2.2.4 Einstellhinweise Erdfehlerrichtung mittels der Methode cos(φ) („wattmetrisch“) für IE gem und 3U0 (gemessen) Der Erdstrom IE gem soll hierbei am vierten Stromwandlereingang mittels Kabelumbauwandler und 3U0 am vierten Spannungswandlereingang über eine offene Dreieckswicklung (V-Schaltung) gemessen werden. Wählen Sie den Menüpunkt [Feldparameter / Richtung / Allgemein] an. •...
  • Seite 234 5 Schutzmodule 5.1.2.2.4 Einstellhinweise »IE Quelle« = „empfindliche Messung“ • Stellen Sie Schwellwert und Zeitstufe ein: • »IE>«, oder »IEs>« »t« Beachten Sie auf jeden Fall, dass die Gesamtverzögerung sich aus der Summe der Verzögerungen von Erdstromschutzelement und Richtungserkennung ergibt. MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 235 5 Schutzmodule 5.1.3 Blockaden 5.1.3 Blockaden Das Gerät bietet temporäre und dauerhafte Blockademöglichkeiten des gesamten Schutzes oder einzelner Stufen. WARNUNG! Stellen Sie sicher, dass Sie keine unsinnigen oder gar lebensgefährlichen Blockaden rangieren. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht fahrlässig Schutzfunktionalität deaktivieren, die das Gerät laut Schutzkonzept zur Verfügung stellen muss.
  • Seite 236 5 Schutzmodule 5.1.3 Blockaden • Um eine temporäre Blockade eines Schutzmoduls einzurichten, ist zunächst • innerhalb des Moduls der Parameter »ExBlo Fk« auf „Aktiv“ zu setzen. Dadurch vergeben Sie die Erlaubnis: »Dieses Modul darf blockiert werden«. • Zusätzlich muss innerhalb der globalen Schutzparameter dem Parameter »ExBlo1« •...
  • Seite 237 5 Schutzmodule 5.1.3.1 Funktionalität: Blockade des Auslösebefehls 5.1.3.1 Funktionalität: Blockade des Auslösebefehls Auslöseblockaden GeneralProt_Y02 name = alle blockierbaren Module Schutz . Blo AuslBef Inaktiv Schutz . Blo AuslBef Aktiv ≥1 name . Blo AuslBef Schutz . ExBlo AuslBef Inaktiv Aktiv Schutz .
  • Seite 238 5 Schutzmodule 5.1.3.2 Schutzfunktionen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.2 Schutzfunktionen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Das folgende Diagramm gilt für alle Module, sofern nicht weiter unten modulspezifische Diagramme folgen: Blockaden GeneralProt_Y03 name = alle blockierbaren Module Die Frequenz ist innerhalb der Grenzen der Nennfrequenz.(*)(**) &...
  • Seite 239 5 Schutzmodule 5.1.3.3 Schutzmodule mit Messkreisüberwachung aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.3 Schutzmodule mit Messkreisüberwachung aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Das folgende Diagramm gilt für die folgenden Module: • Q->&U< — „name“ = Q->&U< • Blockaden GeneralProt_Y06 name . name . Blo durch Messkrübw Messkrübw Inaktiv &...
  • Seite 240 5 Schutzmodule 5.1.3.4 Phasenstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.4 Phasenstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Phasenstromschutzstufen können nicht nur dauerhaft (»Funktion« = „Inaktiv“) oder temporär durch ein beliebiges Blockadesignal aus der »Rangierliste«, sondern auch durch eine »Rückwärtige Verriegelung« blockiert werden. Blockaden (**) Pdoc_Y01 name = I[1]...[n]...
  • Seite 241 5 Schutzmodule 5.1.3.5 Erdstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.5 Erdstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Erdstromschutzstufen können nicht nur dauerhaft (»Funktion« = „Inaktiv“) oder temporär durch ein beliebiges Blockadesignal aus der »Rangierliste« sondern auch durch eine »Rückwärtige Verriegelung« blockiert werden. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 242 5 Schutzmodule 5.1.3.5 Erdstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Blockaden (**) Edoc_Y01 name = IE[1]...[n] Die Frequenz ist innerhalb der Grenzen der Nennfrequenz.(*)(**) & Siehe Diagramm: Schutz Schutz. Aktiv (Das (Gesamt-)Schutzmodul ist nicht deaktiviert oder blockiert) name . UX Blo &...
  • Seite 243 5 Schutzmodule 5.2 Netz- und Anlagenschutz Netz- und Anlagenschutz Da dem Netz- und Anlagenschutz eine zunehmende Bedeutung zukommt, wurden für die HighPROTEC zahlreiche dem Stand der Technik entsprechende Schutzfunktionen entwickelt und in einem speziellen Menü [NA-Schutz] „Netz- und Anlagenschutz“ zusammengefasst. Diese sind so universell einsetzbar, dass sie über die Parametrierung an unterschiedlichste international und lokal gültige Netzanschlussrichtlinien (Grid-Codes) einfach angepasst werden können.
  • Seite 244 5 Schutzmodule 5.3 IH2 - Inrush IH2 - Inrush Durch das Inrush-Modul können Fehlauslösungen vermieden werden, die durch Schaltvorgänge von gesättigten induktiven Lasten hervorgerufen werden. Betrachtet wird das Verhältnis der 2. Harmonischen zur Grundwelle. IH2_Y01 IH2 . Blockiermodus 1-ph Blo &...
  • Seite 245 5 Schutzmodule 5.3.1 Inbetriebnahme: Inrush 5.3.1 Inbetriebnahme: Inrush Die Durchführung der Prüfung ist abhängig vom eingestellten Inrush-Blockade-Modus: • [Schutzparameter / Satz x / I-Schutz / IH2] »Blockiermodus« = „1-ph Blo“: • Für diesen Modus müssen Sie die Prüfung für jede Phase einzeln und abschließend für alle drei gemeinsam durchführen.
  • Seite 246 5 Schutzmodule 5.4 I – Überstromschutz I – Überstromschutz Das Überstromschutz-Modul »I« stellt die folgenden ANSI-Schutzfunktionen zur Verfügung: • ANSI 50 — • ↪„ANSI 50, 51 – Überstromzeitschutz, ungerichtet“, ↪5.4.1 Kennlinien (Phasenstrom) • ANSI 51 — • ↪„ANSI 50, 51 – Überstromzeitschutz, ungerichtet“, ↪5.4.1 Kennlinien (Phasenstrom)
  • Seite 247 5 Schutzmodule 5.4 I – Überstromschutz ANSI 50, 51 – Überstromzeitschutz, ungerichtet Diese Applikation des »I«-Schutzmoduls wird über das Menü [Projektierung / Projektierte Elemente] aktiviert: • [Projektierung / Projektierte Elemente] »I[x] . Modus« = „Ungerichtet“ • Ist die Stromschutzstufe als „Ungerichtet“ projektiert, dann wird keine Richtungsinformation zur Schutzentscheidung der betroffenen Schutzfunktion herangezogen.
  • Seite 248 5 Schutzmodule 5.4.1 Kennlinien (Phasenstrom) ◦ Effektivwert ◦ ◦ I2 ◦ • »Mess-Modus« = • ◦ Leiter-Leiter ◦ ◦ Phasenspannung ◦ Mit der Einstellung »VRestraint« auf „Aktiv“ erfolgt der Überstromzeitschutz spannungsabhängig, d. h. die Anregeschwelle wird bei sinkender Spannung herabgesetzt und der Stromschutz erfolgt sensibler.
  • Seite 249 5 Schutzmodule 5.4.1 Kennlinien (Phasenstrom) • • Abhängiger Überstromzeitschutz, Kennlinien nach IEC 60255‑151: ◦ ◦ NINV – IEC Normal Inverse (IEC 60255‑151) ◦ ◦ VINV – IEC Very Inverse (IEC 60255‑151) ◦ ◦ LINV – IEC Long Time Inverse (IEC 60255‑151) ◦...
  • Seite 250 5 Schutzmodule 5.4.1 Kennlinien (Phasenstrom) gestartet und muss abgelaufen sein, bevor es zur Auslösung der Schutzstufe kommen kann. Die Funktion wird deaktiviert, in dem diese auf 0 Sekunden eingestellt wird. • Unabhängig davon gibt es eine weitere minimale Auslöseverzögerung t •...
  • Seite 251 5 Schutzmodule 5.4.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz 5.4.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz DEFT t / s I> 0,01 I / In Die Auslöseverzögerung für I > I ist einstellbar über [Schutzparameter / Satz 1…4 / > I-Schutz / I[x]] »t«. Die Rückfallverzögerung für I <...
  • Seite 252 5 Schutzmodule 5.4.1.2 AMZ-Kennlinien (Phasenstrom) 5.4.1.2 AMZ-Kennlinien (Phasenstrom) Siehe ↪„Legende für alle folgenden Diagramme“ für weitere Informationen. Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) τ ⎛ ⎞ ⋅ tChar α ⎛ ⎞ ⎜ ⎟ ⋅ tChar α...
  • Seite 253 5 Schutzmodule 5.4.1.2 AMZ-Kennlinien (Phasenstrom) Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) t = c ⋅ tChar⋅ K t = c ⋅ tChar⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Therm Flat Siehe auch ↪5.4.1.2.4 Thermische Kennlinien (Phasenstrom) für weitere Informationen speziell zu den „Thermischen Kennlinien“.
  • Seite 254 5 Schutzmodule 5.4.1.2.1 Kennlinien nach IEC 60255‑151 (Phasenstrom) 5.4.1.2.1 Kennlinien nach IEC 60255‑151 (Phasenstrom) 5.4.1.2.1.1 IEC Normal Inverse [NINV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC NINV t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 255 5 Schutzmodule 5.4.1.2.1.2 IEC Very Inverse [VINV] (IEC 60255‑151) 5.4.1.2.1.2 IEC Very Inverse [VINV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC VINV t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 73: VINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, >...
  • Seite 256 5 Schutzmodule 5.4.1.2.1.3 IEC Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEC 60255‑151) 5.4.1.2.1.3 IEC Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC EINV 1000 t / s tChar= 0,01 0,05 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 257 5 Schutzmodule 5.4.1.2.1.4 IEC Long Time Inverse - Kennlinie [LINV] (IEC 60255‑151) 5.4.1.2.1.4 IEC Long Time Inverse - Kennlinie [LINV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC LINV 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 258 5 Schutzmodule 5.4.1.2.2 R Inverse [RINV] - Kennlinie (Phasenstrom) 5.4.1.2.2 R Inverse [RINV] - Kennlinie (Phasenstrom) »I[x] . Kennl« = RINV t / s tChar= 0,05 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 76: RINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, >...
  • Seite 259 5 Schutzmodule 5.4.1.2.3 Kennlinien nach IEEE C37.112 (Phasenstrom) 5.4.1.2.3 Kennlinien nach IEEE C37.112 (Phasenstrom) 5.4.1.2.3.1 Moderately Inverse [MINV] - Kennlinie (IEEE C37.112) »I[x] . Kennl« = „ANSI MINV“ 1000 t / s tChar= 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 260 5 Schutzmodule 5.4.1.2.3.2 Very Inverse [VINV] (IEEE C37.112) 5.4.1.2.3.2 Very Inverse [VINV] (IEEE C37.112) »I[x] . Kennl« = „ANSI VINV“ 1000 t / s tChar= 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 78: VINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, >...
  • Seite 261 5 Schutzmodule 5.4.1.2.3.3 Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEEE C37.112) 5.4.1.2.3.3 Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEEE C37.112) »I[x] . Kennl« = „ANSI EINV“ 1000 t / s tChar= 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 79: EINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, >...
  • Seite 262 5 Schutzmodule 5.4.1.2.4 Thermische Kennlinien (Phasenstrom) 5.4.1.2.4 Thermische Kennlinien (Phasenstrom) Auslöseverzögerungen Für die Auslöseverzögerungen der „Thermischen“ Kennlinien Therm Flat, IT, I2T, and gilt die folgende Berechnungsformel: t = 5 ⋅ tChar ⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Auslöseverzögerung [in Sekunden]. tChar Einstellung für den Zeitfaktor [in Sekunden].
  • Seite 263 5 Schutzmodule 5.4.1.2.4.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie 5.4.1.2.4.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie »Kennl« = Therm Flat 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 80: Auslösekurve „Therm Flat“, wobei nur der Bereich I > I jeweils anwendbar ist.
  • Seite 264 5 Schutzmodule 5.4.1.2.4.2 IT - Kennlinie 5.4.1.2.4.2 IT - Kennlinie »Kennl« = IT 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 81: Auslösekurve „IT“, wobei nur der Bereich I > I jeweils anwendbar ist. >...
  • Seite 265 5 Schutzmodule 5.4.1.2.4.3 I2T - Kennlinie 5.4.1.2.4.3 I2T - Kennlinie »Kennl« = I2T 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 82: Auslösekurve „I2T“, wobei nur der Bereich I > I jeweils anwendbar ist. >...
  • Seite 266 5 Schutzmodule 5.4.1.2.4.4 I4T - Kennlinie 5.4.1.2.4.4 I4T - Kennlinie »Kennl« = I4T 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 83: Auslösekurve „I4T“, wobei nur der Bereich I > I jeweils anwendbar ist. >...
  • Seite 267 5 Schutzmodule 5.4.2 Funktionalität Richtungsentscheidung Phasenüberstrom Pdoc_Y08 I = I[1]...[n] Projektierung Modus ≥1 Ungerichtet Vorwärts & Rückwärts (Vorwärts) & I . Fehler in Auslöserichtung (Rückwärts) unger Ausl bei U=0 Inaktiv Aktiv & (Nicht möglich) MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 268 5 Schutzmodule 5.4.2 Funktionalität I[1] ... [n] Pdoc_Y09 I = I[1]...[n] Siehe Diagramm: Richtungsentscheidung Phasenüberstrom I . Fehler in Auslöserichtung Siehe Diagramm: Blockaden I . Aktiv & I . IH2 Blo IH2 Blo & I . Alarm L1 Inaktiv Aktiv &...
  • Seite 269 5 Schutzmodule 5.4.3 51V – Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz 5.4.3 51V – Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz Zum Aktivieren dieser Funktion muss innerhalb der Parametersätze in der jeweiligen Stromstufe I[x] der Parameter [Schutzparameter / Satz n / I-Schutz / I[x]] »VRestraint« = „Aktiv“ gesetzt sein. Diese Funktion setzt in Abhängigkeit der Höhe einer Spannungsabsenkung die Anregeschwelle der Überstromstufe herab.
  • Seite 270 5 Schutzmodule 5.4.3 51V – Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz • %Anregewert = 100%, wenn U ≥ U • Die Auslösekennlinien (Charakteristik) der Stromschutzstufen bleiben beim spannungsabhängigen Überstromschutz unbeeinflusst. Wenn die Spannungswandler-Überwachung »Ex Autom SpW« aktiviert ist, wird im Falle eines Sicherungs-Automatenfalls der Spannungswandler die spannungsabhängige Überstromfunktion blockiert, um eine Fehlauslösung zu verhindern.
  • Seite 271 5 Schutzmodule 5.4.4 I2> - Gegensystem-Überstrom [51Q] 5.4.4 I2> - Gegensystem-Überstrom [51Q] Zum Aktivieren dieser Funktion muss innerhalb der Parametersätze in der jeweiligen Stromstufe I[x] der Parameter [Schutzparameter / Satz n / I-Schutz / I[x]] »Messprinzip« = „I2“ gesetzt sein. Die Gegensystem-Überstromschutzfunktion arbeitet in ähnlicher Weise wie die normale Phasen-Übertromschutzfunktion, mit dem Unterschied, dass hier die Ströme des Gegensystems ausgewertet werden.
  • Seite 272 5 Schutzmodule 5.4.4 I2> - Gegensystem-Überstrom [51Q] I2>[1]...[n]: Pdoc_Y10 I2> = I[1]...[n]: Messprinzip Messprinzip Grundwelle Effektivwert Siehe Diagramm: Blockaden IH2 . Aktiv & I . IH2 Blo I . Alarm IH2 Blo Inaktiv Kennl & Aktiv tChar IH2 . Blo L1 ≥1 tReset IH2 .
  • Seite 273 5 Schutzmodule 5.4.5 Spannungsgesteuerter Überstromschutz [51C] 5.4.5 Spannungsgesteuerter Überstromschutz [51C] Kurzschlüsse in Generatornähe können zum Einbruch der Spannung führen. Mittels Adaptiver Parameter (siehe ↪2.3.2 Adaptive Parametersätze) kann in Abhängigkeit von Spannungsschwellwerten Einfluss auf die Auslösezeiten bzw. Auslösekennlinie genommen werden. Auslösezeit, Kennlinie, Rücksetzmodi usw. können auf diese Weise direkt und in Abhängigkeit von Spannungsschwellwerten beeinflusst werden.
  • Seite 274 5 Schutzmodule 5.4.6 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz ungerichtet [50, 51] 5.4.6 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz ungerichtet [50, 51] Gegenstand der Prüfung • Messen Sie für jede Stromschutzstufe jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig • die Ansprechwerte, die Gesamtauslösezeit (Empfehlung) oder alternativ die Auslöseverzögerungen und die Rückfallverhältnisse.
  • Seite 275 5 Schutzmodule 5.4.6 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz ungerichtet [50, 51] Erfolgreiches Testergebnis Die gemessenen Gesamtauslöseverzögerungen bzw. Auslöseverzögerungen, Ansprechwerte und Rückfallverhältnisse stimmen mit den durch die Einstellliste vorgegebenen Werten überein. Zulässige Abweichungen/Toleranzen sind den Technischen Daten zu entnehmen. Rücksetzen der Funktion zwischen Tests Je nach verwendetem Rücksetz-Modus kann es notwendig sein, einige Zeit zwischen den einzelnen Tests vergehen zu lassen, bis die Funktion wieder komplett zurückgesetzt ist.
  • Seite 276 5 Schutzmodule 5.4.7 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz gerichtet [67] 5.4.7 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz gerichtet [67] Gegenstand der Prüfung Messen Sie für jede gerichtete Überstromstufe jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig die Ansprechwerte, die Gesamtauslösezeit (Empfehlung) oder alternativ die Auslöseverzögerungen und die Rückfallverhältnisse. HINWEIS! Insbesondere bei der Holmgreenschaltung schleichen sich schnell Verdrahtungsfehler ein, die so sicher erkannt werden können.
  • Seite 277 5 Schutzmodule 5.4.8 Inbetriebnahme: Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz Messen Sie die Auslösezeiten am Relaisausgang. Prüfen des Rückfallverhältnisses Verringern Sie jeweils den Strom auf unter 97% des Auslösewerts und kontrollieren Sie das Rückfallverhältnis. Erfolgreiches Testergebnis Die gemessenen Gesamtauslöseverzögerungen bzw. Auslöseverzögerungen, Ansprechwerte und Rückfallverhältnisse stimmen mit den durch die Einstellliste vorgegebenen Werten überein.
  • Seite 278 5 Schutzmodule 5.4.8 Inbetriebnahme: Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz Prüfen der Ansprechwerte ( 3 x einphasig und 1 x dreiphasig) Legen Sie eine Spannung an, die niedriger als »VRestraint max« ist. Speisen Sie jeweils einen Strom ein, der ca. 3-5% über dem Schwellwert für die Anregung/Auslösung liegt. Kontrollieren Sie jeweils die »%Anregewerte«.
  • Seite 279 5 Schutzmodule 5.4.9 Inbetriebnahme: Gegensystem-Überstromzeitschutz 5.4.9 Inbetriebnahme: Gegensystem-Überstromzeitschutz Gegenstand der Prüfung Messen Sie für jede Stromschutzfunktion jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig die Ansprechwerte, die Gesamtauslösezeit (Empfehlung) oder alternativ die Auslöseverzögerungen und die Rückfallverhältnisse. HINWEIS! Es wird empfohlen die Gesamtauslösezeit anstelle der Auslöseverzögerung zu messen.
  • Seite 280 5 Schutzmodule 5.4.9 Inbetriebnahme: Gegensystem-Überstromzeitschutz Rücksetzen der Funktion zwischen Tests Je nach verwendetem Rücksetz-Modus kann es notwendig sein, einige Zeit zwischen den einzelnen Tests vergehen zu lassen, bis die Funktion wieder komplett zurückgesetzt ist. Alternativ kann die gesamte Funktion inklusive aller Zeitstufen unverzögert zurückgesetzt werden via [Betrieb / Reset] »Reset I-Schutz«.
  • Seite 281 5 Schutzmodule 5.5 IE – Erdüberstromschutz IE – Erdüberstromschutz Das Überstromschutz-Modul »IE« stellt die folgenden ANSI-Schutzfunktionen zur Verfügung: • ANSI 50N/G • • ANSI 51N/G • • ANSI 67N/G • WARNUNG! Bei Benutzung der Einschaltrushblockade muss eine minimale Auslöseverzögerung von 30 ms für die Stromschutzfunktionen eingehalten werden.
  • Seite 282 5 Schutzmodule 5.5 IE – Erdüberstromschutz Ist die Stromschutzstufe als „Ungerichtet“ projektiert, dann wird keine Richtungsinformation zur Schutzentscheidung der betroffenen Schutzfunktion herangezogen. Optionen: • [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / IE[x]] »Messprinzip« = • ◦ Grundwelle ◦ ◦ Effektivwert ◦...
  • Seite 283 5 Schutzmodule 5.5 IE – Erdüberstromschutz Im Menü [Feldparameter / Richtung] wird über die Einstellungen »3I0 Quelle« und »3U0 Quelle« festgelegt, ob die Erdschlussrichtungsbestimmung aus den gemessenen oder berechneten Werten für Strom und Spannung erfolgen soll. Diese Einstellung wirkt auf alle Erdstromstufen.
  • Seite 284 5 Schutzmodule 5.5.1 Kennlinien (Erdstrom) 5.5.1 Kennlinien (Erdstrom) Für jede Stufe kann über den Parameter [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / IE[x]] »Kennl« eine der folgenden Kennlinien gewählt werden: • • DEFT – Definite Time-Overcurrent / Unabhängiger Überstromzeitschutz • •...
  • Seite 285 5 Schutzmodule 5.5.1 Kennlinien (Erdstrom) ◦ »Rücksetz Modus« = „unabhängig“: Die Rückfallverzögerung ist einstellbar ◦ mittels »tReset«. ◦ »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“: Die Rückfallverzögerung wird aus ◦ der jeweils gewählten Kennlinie errechnet (für alle Kennlinien außer „DEFT“ und „RXIDG“).
  • Seite 286 5 Schutzmodule 5.5.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz 5.5.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz DEFT t / s IE> 0,01 IE / IEn Die Auslöseverzögerung für IE > I ist einstellbar über [Schutzparameter / Satz 1…4 / E> I-Schutz / IE[x]] »t«. Die Rückfallverzögerung für IE <...
  • Seite 287 5 Schutzmodule 5.5.1.2 AMZ-Kennlinien (Erdstrom) 5.5.1.2 AMZ-Kennlinien (Erdstrom) Siehe ↪„Legende für alle folgenden Diagramme“ für weitere Informationen. Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) τ ⎛ ⎞ ⋅ tChar α ⎛ ⎞ ⎜ ⎟ ⋅ tChar α...
  • Seite 288 5 Schutzmodule 5.5.1.2 AMZ-Kennlinien (Erdstrom) Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) t = c ⋅ tChar⋅ K t = c ⋅ tChar⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Therm Flat Siehe auch ↪5.5.1.2.5 Thermische Kennlinien (Erdstrom) für weitere Informationen speziell zu den „Thermischen Kennlinien“.
  • Seite 289 5 Schutzmodule 5.5.1.2.1 Kennlinien nach IEC 60255‑151 (Erdstrom) 5.5.1.2.1 Kennlinien nach IEC 60255‑151 (Erdstrom) 5.5.1.2.1.1 IEC Normal Inverse [NINV] (IEC 60255‑151) »IE[x] . Kennl« = IEC NINV t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 290 5 Schutzmodule 5.5.1.2.1.2 IEC Very Inverse [VINV] (IEC 60255‑151) 5.5.1.2.1.2 IEC Very Inverse [VINV] (IEC 60255‑151) »IE[x] . Kennl« = IEC VINV t / s tChar= 0,05 0,01 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 85: VINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, IE < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, E>...
  • Seite 291 5 Schutzmodule 5.5.1.2.1.3 IEC Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEC 60255‑151) 5.5.1.2.1.3 IEC Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEC 60255‑151) »IE[x] . Kennl« = IEC EINV 1000 t / s tChar= 0,01 0,05 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 292 5 Schutzmodule 5.5.1.2.1.4 IEC Long Time Inverse - Kennlinie [LINV] (IEC 60255‑151) 5.5.1.2.1.4 IEC Long Time Inverse - Kennlinie [LINV] (IEC 60255‑151) »IE[x] . Kennl« = IEC LINV 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 293 5 Schutzmodule 5.5.1.2.2 R Inverse [RINV] - Kennlinie 5.5.1.2.2 R Inverse [RINV] - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = RINV t / s tChar= 0,05 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 88: RINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, IE < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, E>...
  • Seite 294 5 Schutzmodule 5.5.1.2.3 Kennlinien nach IEEE C37.112 (Erdstrom) 5.5.1.2.3 Kennlinien nach IEEE C37.112 (Erdstrom) 5.5.1.2.3.1 Moderately Inverse [MINV] - Kennlinie (IEEE C37.112) »IE[x] . Kennl« = „ANSI MINV“ 1000 t / s tChar= 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
  • Seite 295 5 Schutzmodule 5.5.1.2.3.2 Very Inverse [VINV] (IEEE C37.112) 5.5.1.2.3.2 Very Inverse [VINV] (IEEE C37.112) »IE[x] . Kennl« = „ANSI VINV“ 1000 t / s tChar= 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 90: VINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, IE < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, E>...
  • Seite 296 5 Schutzmodule 5.5.1.2.3.3 Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEEE C37.112) 5.5.1.2.3.3 Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEEE C37.112) »IE[x] . Kennl« = „ANSI EINV“ 1000 t / s tChar= 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 91: EINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, IE < I ) und Auslöseverzögerung (rechte Hälfte, E>...
  • Seite 297 5 Schutzmodule 5.5.1.2.4 RXIDG 5.5.1.2.4 RXIDG »IE[x] . Kennl« = RXIDG tChar= t / s 0,05 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 92: RXIDG: Auslöseverzögerung, IE > I E> Für Details siehe auch ↪„Legende für alle folgenden Diagramme“ ↪5.5.1.2 AMZ- Kennlinien (Erdstrom).
  • Seite 298 5 Schutzmodule 5.5.1.2.5 Thermische Kennlinien (Erdstrom) 5.5.1.2.5 Thermische Kennlinien (Erdstrom) Auslöseverzögerung Für die Auslöseverzögerungen der „Thermischen“ Kennlinien Therm Flat, IT, I2T, and gilt die folgende Berechnungsformel: t = 5 ⋅ tChar ⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Auslöseverzögerung [in Sekunden]. tChar Einstellung für den Zeitfaktor [in Sekunden].
  • Seite 299 5 Schutzmodule 5.5.1.2.5.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie 5.5.1.2.5.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = Therm Flat 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 93: Auslösekurve „Therm Flat“, wobei nur der Bereich IE > I jeweils anwendbar ist.
  • Seite 300 5 Schutzmodule 5.5.1.2.5.2 IT - Kennlinie 5.5.1.2.5.2 IT - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = IT 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 94: Auslösekurve „IT“, wobei nur der Bereich IE > I jeweils anwendbar ist. E>...
  • Seite 301 5 Schutzmodule 5.5.1.2.5.3 I2T - Kennlinie 5.5.1.2.5.3 I2T - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = I2T 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 95: Auslösekurve „I2T“, wobei nur der Bereich IE > I jeweils anwendbar ist. E>...
  • Seite 302 5 Schutzmodule 5.5.1.2.5.4 I4T - Kennlinie 5.5.1.2.5.4 I4T - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = I4T 1000 t / s tChar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 96: Auslösekurve „I4T“, wobei nur der Bereich IE > I jeweils anwendbar ist. E>...
  • Seite 303 5 Schutzmodule 5.5.2 Richtungserkennung 5.5.2 Richtungserkennung Die Richtungserkennung basiert auf dem Modul »Schutz«. Für weitere Informationen siehe ↪5.1.2 Richtungserkennung. Richtungsentscheidung Erdfehler Edoc_Y05 IE = IE[1] ... IE[n] Projektierung IE . Modus Ungerichtet ≥1 Vorwärts Rückwärts IE . IE Quelle berechnet gemessen ≥1 empfindliche Messung...
  • Seite 304 5 Schutzmodule 5.5.3 Erdstrom – Funktionalität 5.5.3 Erdstrom – Funktionalität IE[1] ... [n] Edoc_Y06 IE = IE[1] ... [n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) & Siehe Diagramm: Richtungsentscheidung Erdfehler IE . IEH2 Blo IE . Fehler in Auslöserichtung IE .
  • Seite 305 5 Schutzmodule 5.5.4 Inbetriebnahme: Erdstrom ungerichtet [50N/G, 51N/G] Schutz – Erdfehler – Alarm, Ausl Edoc_Y16 IE . Nur Überw. nein & Alarm 27 14 IE . Alarm & Ausl IE . Ausl & IE . AuslBef Siehe Diagramm: Auslöseblockaden Auslösebefehl deaktiviert oder blockiert. [*] Abb.
  • Seite 306 5 Schutzmodule 5.6 I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] Die »I2>«-Stufen sind in ihrem logischen Verhalten ähnlich aufgebaut wie die Spannungsasymmetrie-Stufen »U012«. Mittels symmetrischer Komponentenzerlegung werden aus den drei Phasenströmen die Mit- und Gegenströme errechnet. Damit das Schutzmodul sicher (d.
  • Seite 307 5 Schutzmodule 5.6 I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] Ausl I2> ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ Hierbei ist: = Auslöseverzögerung in Sekunden. Ausl = thermische Belastbarkeit (in Sekunden) des Schutzobjekts bei 100% Schieflaststrom. Dies ist eine Geräteeigenschaft des Schutzobjekts und muss über den Einstellparameter »K«...
  • Seite 308 5 Schutzmodule 5.6.1 Inbetriebnahme: Schieflastschutz HINWEIS! Die Wärmeenergie ist eine Hilfsgröße, die geräteintern berechnet wird und weder am Display angezeigt noch über ein Kommunikationsprotokoll abgefragt werden kann. Funktionalität des Schutzmoduls „Schieflast“ I2> – Schieflast-Stufe NPSI_Y01 I2> = I2>[x] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) &...
  • Seite 309 5 Schutzmodule 5.6.1 Inbetriebnahme: Schieflastschutz • Dreiphasige Stromquelle • • Timer • Durchführung Kontrolle der Drehfeldrichtung • Stellen Sie sicher, dass die in den Feldparametern eingestellte Drehfeldrichtung mit • der anliegenden Drehfeldrichtung übereinstimmt. • Speisen Sie dreiphasig Nennstrom ein. • •...
  • Seite 310 5 Schutzmodule 5.6.1 Inbetriebnahme: Schieflastschutz • Hinweis: Wenn in Phase L1 »%I2/I1 = 100%« Nennstrom eingespeist wird, ist die • Bedingung »%I2/I1 >= 2%« sicher erfüllt. • Nun Erhöhen Sie den Strom in Phase L1 bis das Schutzmodul anregt. • Prüfen des Rückfallverhältnisses des Schwellwerts (Freigabewerts I2>) Nachdem im vorherigen Abschnitt das Schutzmodul ausgelöst hat, senken Sie nun den Strom in Phase L1.
  • Seite 311 5 Schutzmodule 5.7 ThA – Thermisches Abbild [49] ThA – Thermisches Abbild [49] Die maximal zulässige thermische Belastbarkeit und damit auch die Auslöseverzögerung für ein Betriebsmittel hängt von der Höhe des momentan fließenden Stroms, von der »vorher vorhandenen Last (Strom)« und einer durch das Betriebsmittel vorgegebenen Konstante ab. Im Gerät ist eine vollständige thermische Abbildfunktion als Einkörperabbild des zu schützenden Betriebsmittels unter Berücksichtigung der Vorbelastung implementiert.
  • Seite 312 5 Schutzmodule 5.7.1 Inbetriebnahme: Thermisches Abbild Funktionalität ThermalOverload_Y01 ThA . τ-erw ThA . τ-abk k ⋅ Ib max-RMS(IL1,IL2,IL3) d Θ(t) τ ⋅ + Θ(t) − Θ = Θ ∞ 32 Abtastungen/Periode Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) ◄...
  • Seite 313 5 Schutzmodule 5.7.1 Inbetriebnahme: Thermisches Abbild Prüfen der Ansprechwerte Prägen Sie den Strom ein, den Sie Ihrer mathematischen Berechnung zugrunde gelegt haben. Prüfen der Auslöseverzögerung HINWEIS! Die thermische Kapazität sollte vorher Null sein. Siehe [Betrieb / Messwerte / ThA] »Therm. Niveau«. Zum Prüfen der Auslöseverzögerung wird ein Timer mit dem Kontakt des zugehörigen Auslöserelais verbunden.
  • Seite 314 5 Schutzmodule 5.8 U - Spannungsschutz [27,59] U - Spannungsschutz [27,59] VORSICHT! Wenn der Messort der Spannungswandler nicht auf der Sammelschienenseite liegt, sondern auf der Abgangsseite, muss Folgendes beachtet werden: Wenn die Leitung freigeschaltet wird oder wenn die Hilfsspannung eingeschaltet wird und die Messspannung noch nicht anliegt, müssen die U<-Stufen an einer Unterspannungsauslösung gehindert werden.
  • Seite 315 5 Schutzmodule 5.8 U - Spannungsschutz [27,59] HINWEIS! Alle Spannungsstufen sind gleich aufgebaut und können wahlweise als Über-, oder Unterspannungsstufe projektiert werden. Liegen an den Messeingängen des Geräts Phasenspannungen an und ist in den Feldparametern der Parameter »SpW Anschluss« auf „Leiter-Erde“ gesetzt, sind die Meldungen im Fall einer Anregung bzw.
  • Seite 316 5 Schutzmodule 5.8 U - Spannungsschutz [27,59] Applikationsoptionen Einstellung im: Option des U-Moduls »Mess-Modus«: • Leiter-Erd, Leiter-Leiter • Gleitende [Projektierung / Projektierte »Messprinzip«: Mittelwertüberwachung U> Elemente] »U[x] . Modus«, • Umit • Einstellwert: U> »Mess-Modus«: • Leiter-Erd, Leiter-Leiter • Messprinzip Für alle Spannungsschutzstufen kann über den Parameter »Messprinzip«...
  • Seite 317 5 Schutzmodule 5.8 U - Spannungsschutz [27,59] Wiedereinschaltens zu verhindern: Ohne diese Verzögerung gäbe es die Möglichkeit, dass der Unterspannungsschutz sofort auslöst, weil die Spannungen möglicherweise noch nicht wieder oberhalb des Spannungsschwellwertes »U<« sind (obwohl die Phasenströme eventuell schon wieder über dem Mindestromwert liegen). Die Mindeststromprüfung ist optional in dem Sinne, dass sie per Einstellung aktiviert werden muss: »Imin-Freigabeprüf.«...
  • Seite 318 5 Schutzmodule 5.8.1 Funktionalität und Auslöselogik 5.8.1 Funktionalität und Auslöselogik In jeder Spannungsschutzstufe kann festgelegt werden, ob diese anregen soll, wenn die Über- bzw. Unterspannung in einer von drei, zwei von drei oder in allen drei Phasen erkannt wird. Darüber hinaus ist das Rückfallverhältnis einstellbar. VProtection_Y01 U = U[1]...[n] Schwellwert Imin...
  • Seite 319 5 Schutzmodule 5.8.1 Funktionalität und Auslöselogik VProtection_Y02 U = U[1]...[n] Siehe Diagramm: „VProtection_Y01“ U . Alarm L1 Siehe Diagramm: „VProtection_Y01“ U . Alarm L2 Siehe Diagramm: „VProtection_Y01“ U . Alarm L3 U . Alarm & U . Ausl L1 & U .
  • Seite 320 5 Schutzmodule 5.8.2 Inbetriebnahme: Überspannungsschutz [59] 5.8.2 Inbetriebnahme: Überspannungsschutz [59] Gegenstand der Prüfung Testen der Überspannungsschutzstufen jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig (für jede Stufe) VORSICHT! Das Überprüfen der Überspannungsschutzstufe dient unter anderem auch dazu, die korrekte Verdrahtung ab Schaltschrankeingangsklemmen sicherzustellen. Verdrahtungsfehler an den Spannungsmesseingängen führen zu: •...
  • Seite 321 5 Schutzmodule 5.8.3 Inbetriebnahme: Unterspannungsschutz [27] 5.8.3 Inbetriebnahme: Unterspannungsschutz [27] Führen Sie den Test analog zum Überspannungsschutz durch (mit entsprechenden Unterspannungen). Abweichend dazu: • Zum Prüfen der Ansprechwerte muss die Prüfspannung so lange abgesenkt werden, • bis das Relais angeregt ist. •...
  • Seite 322 5 Schutzmodule 5.9 HVRT – High Voltage Ride Through HVRT – High Voltage Ride Through HINWEIS! Alle »HVRT[x]«-Elemente sind gleich aufgebaut. Dieses Schutzmodul stellt einen „High Voltage Ride Through“-Schutz gemäß den Anforderungen der VDE‑AR‑N‑4110/4120/4130 zur Verfügung. Das MRA4 setzt diese durch einen speziell angepassten Überspannungsschutz um.
  • Seite 323 5 Schutzmodule 5.9 HVRT – High Voltage Ride Through ◦ Leiter-Erd ◦ ◦ Leiter-Leiter ◦ Messprinzip Für alle HVRT-Elemente kann über den Parameter »Messprinzip« ausgewählt werden, ob die Messwerterfassung auf Basis der „Grundwelle“ erfolgt, oder der „Effektivwert“ verwendet wird. Mess-Modus Wenn an den Messeingängen der Spannungsmesskarte Leiter-Erd-Spannungen anliegen, ist in den Feldparametern »SpW Anschluss«...
  • Seite 324 5 Schutzmodule 5.9.1 Inbetriebnahme: High Voltage Ride Through HVRT HVRT_Y01 HVRT = HVRT[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) HVRT . HVRT . Schwellwert Imin t-Verz. Imin ≥1 HVRT . Mess-Modus Leiter-Erd Leiter-Leiter HVRT . & HVRT . Messprinzip U>...
  • Seite 325 5 Schutzmodule 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] Der steigende Anteil an dezentraler Einspeisung wie Windkraft, Solarenergie und anderen erneuerbaren Energien in das elektrische Energieversorgungsnetz (DR – Distributed Resources) hat nicht nur nachhaltige Auswirkungen auf die dafür erforderlichen Schutz- und Steuerkonzepte sondern auch auf die Art der Messwerterfassung und die Kommunikation.
  • Seite 326 5 Schutzmodule 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] -0,5 Kurzschlussdauer [s] Abb. 103: Nationale LVRT-Standards, aus: eBWK Bd. 60 (2008) Nr. 4. Autoren: Dipl.-Ing. Thomas Smolka, Dr.-Ing. Karl-Heinz Weck, Zertifizierungstelle der FGH e.V., Mannheim, sowie Dipl.-Ing. (FH) Matthias Bartsch, Enercon GmbH, Aurich. Grid Code (Großbritannien) E-on (Deutschland) Vattenfall, VDN (Deutschland)
  • Seite 327 5 Schutzmodule 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] AWE gesteuertes LVRT Wie bereits erwähnt, ist es die Aufgabe des LVRTs, die dezentrale Erzeugungsanlage im Fall von kurzzeitigen, Netzspannungseinbrüchen am Netz zu halten. Fehler innerhalb des elektrischen Energieversorgungsnetzes, auf die Automatische Wiedereinschaltversuche (koordiniert mit Schutzfunktionen wie Kurzschlussschutz oder Distanzschutz) angewendet werden, führen zu einer möglichen Serie von Netzspannungseinbrüchen in einem Zeitfenster, das durch die parametrierten Pausenzeiten und Kommandozeiten des...
  • Seite 328 5 Schutzmodule 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] Ride Through Bereich Ustop> Ustart< Auslösebereich t = 0 0,500 1,000 1,500 2,000 2,500 3,000 t [s] U[x](t[x]) = Kurvenpunkte Abb. 105: Spannungs-Zeit-Profil und Auslösebereich. Das LVRT-Modul wechselt in den Standby-Modus zurück, wenn die Netzspannung den Stoppwert »Ustop>«...
  • Seite 329 5 Schutzmodule 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] LVRT LVRT_Y01 LVRT = LVRT[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) LVRT . Alarm-Modus ≥1 1 aus 3 & 2 aus 3 alle 3 nur 2 & Φ...
  • Seite 330 5 Schutzmodule 5.10 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] • Es ist zu berücksichtigen, dass der Parameter »Ustop>« größer als »Ustart<« sein • muss. Sollte dies nicht der Fall sein, dann wird die interne Plausibilitätsüberwachung den Parameter »Ustop>« auf 103% von »Ustart<« setzen. •...
  • Seite 331 5 Schutzmodule 5.11 UE/UX – Spannungsüberwachung (Verlagerungsspannungsschutz) [27A, 59A] 5.11 UE/UX – Spannungsüberwachung (Verlagerungsspannungsschutz) [27A, 59A] HINWEIS! Alle Stufen der Spannungsüberwachung für den vierten Messeingang sind gleich aufgebaut. Diese Schutzstufe kann je nach Projektierung und Parametrierung dazu genutzt werden: • Die gemessene oder berechnete Verlagerungsspannung zu überwachen. Die •...
  • Seite 332 5 Schutzmodule 5.11 UE/UX – Spannungsüberwachung (Verlagerungsspannungsschutz) [27A, 59A] UE/UX Spannungsüberwachung - Funktionalität UE – Überwachung VeProtection_Y01 UE = UE[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) ≥1 & ≥1 ≥1 & & & UE . Alarm UE . Messkrübw Inaktiv Aktiv...
  • Seite 333 5 Schutzmodule 5.11 UE/UX – Spannungsüberwachung (Verlagerungsspannungsschutz) [27A, 59A] Schutz – Alarm, Ausl, AuslBef VeProtection_Y02 UE . Nur Überw. nein & Alarm UE . Alarm & Ausl UE . Ausl & UE . AuslBef [*] Siehe Diagramm: Auslöseblockaden Auslösebefehl deaktiviert oder blockiert. [*] Abb.
  • Seite 334 5 Schutzmodule 5.11.1 Inbetriebnahme: Verlagerungsspannungsschutz – gemessen [59N] ◦ Effektivwert ◦ ANSI 27A – Überwachung einer anderen Spannung auf Unterspannung Diese Applikation des »UE«-Schutzmoduls wird folgendermaßen aktiviert: • [Projektierung / Projektierte Elemente] »UE[x] . Modus« = „U<“ • • [Schutzparameter / Satz 1…4 / U-Schutz / UE[x]] »UX Quelle« = „gemessen“ •...
  • Seite 335 5 Schutzmodule 5.11.2 Inbetriebnahme: Verlagerungsspannungsschutz – berechnet [59N] 5.11.2 Inbetriebnahme: Verlagerungsspannungsschutz – berechnet [59N] Gegenstand der Prüfung für berechnete Verlagerungsspannung Testen der Verlagerungsspannungsschutzstufen Benötigte Geräte für gemessene Verlagerungsspannung • 3-phasige Spannungsquelle • HINWEIS! Die Berechnung der Verlagerungsspannung ist nur möglich, wenn an den Spannungsmesseingängen Phasenspannungen (Stern) anliegen und im Parametersatz der Parameter [Schutzparameter / Satz 1…4 / U-Schutz / UE[x]] »UX Quelle«...
  • Seite 336 5 Schutzmodule 5.12 U012 - Asymmetrie [47] 5.12 U012 - Asymmetrie [47] Im Projektierungsmenü kann festgelegt werden, ob mit dem Modul »U012« (Asymmetrie) das Mitsystem auf Über- bzw. auf Unterspannung oder das Gegensystem auf Überspannung überwacht werden soll. Das Modul arbeitet auf der Basis der drei Phasenspannungen. Das Modul regt an, wenn der parametrierte Schwellwert überschritten wird.
  • Seite 337 5 Schutzmodule 5.12.1 Inbetriebnahme des Asymmetrie-Moduls Funktionalität U012[1]...[n] NPSU_Y01 U012 = U012[1]...[n] U012 . Messkrübw Inaktiv Aktiv & ≥1 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung U012 . Φ Modus U1< Gegensystem U1> Filter U2> & Φ U012 .
  • Seite 338 5 Schutzmodule 5.12.1 Inbetriebnahme des Asymmetrie-Moduls Benötigte Geräte • 3-phasige Wechselspannungsquelle • • Timer zur Messung der Auslösezeit • • Spannungsmessgerät • Durchführung Prüfen der Ansprechwerte (Beispiel) Setzen Sie den Schwellwert für die Spannung im Gegensystem auf 0,5 Un. Setzen Sie die Auslöseverzögerung auf 1 s.
  • Seite 339 5 Schutzmodule 5.13 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R] 5.13 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R] Frequenz – Messprinzip Die Frequenz ist der Mittelwert der gemessenen Phasenfrequenzen. In den Mittelwert gehen nur diejenigen Phasenfrequenzen mit ein, die eindeutig ausgewertet werden können. Bricht die Spannung innerhalb einer Phase zusammen, so geht dieser Messwert nicht mehr mit in den Mittelwert mit ein.
  • Seite 340 5 Schutzmodule 5.13 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R] Frequenzfunktionen Dank der vielfältigen Frequenzschutz-Funktionen und deren Kombinationen, ist das Gerät äußerst flexibel und für zahlreiche Anwendungen geeignet, in denen ein zuverlässiger und selektiver Frequenzschutz gefordert ist. Im Menü Projektierung wird festgelegt, wie die einzelnen Schutzstufen arbeiten sollen. Die Schutzstufen f[1] bis f[6] können wie folgt projektiert werden: •...
  • Seite 341 5 Schutzmodule 5.13.1 Betriebsarten „f<“, „f>“ 5.13.1 Betriebsarten „f<“, „f>“ f< – Unterfrequenz Diese Schutzfunktion besitzt einen einstellbaren Anregewert und eine dazugehörige einstellbare Auslöseverzögerung. Fällt die Frequenz unter den Anregewert, erfolgt unverzögert ein Alarm. Bleibt die Frequenz bis zum Ablauf der Auslöseverzögerung unterhalb des Anregewertes, dann erfolgt eine Auslösung.
  • Seite 342 5 Schutzmodule 5.13.1 Betriebsarten „f<“, „f>“ f[1]...[n] FreqProtection_Y02 f = f[1]...[n] Projektierung Modus Freq.-Rückfallwert f< f> SpW . f . Alarm f Φ Stab.-Fenster f Φ UL12 Frequenzberechnung f< f> UL23 & f . Alarm UL31 ◄ Feldparameter SpW . U Block f &...
  • Seite 343 5 Schutzmodule 5.13.2 Betriebsart „df/dt“ 5.13.2 Betriebsart „df/dt“ df/dt – Frequenzgradient (Frequenzänderungsgeschwindigkeit) Netzparallel laufende Stromerzeuger, z. B. Eigenversorgungsanlagen der Industrie, sollten aus folgenden Gründen bei Ausfall des Verbundnetzes schnellstmöglich vom Netz getrennt werden: • Es muss verhindert werden, dass die Stromerzeuger bei nicht-synchroner •...
  • Seite 344 5 Schutzmodule 5.13.2 Betriebsart „df/dt“ In den Frequenzparametersätzen kann festgelegt werden, wie die Frequenzgradientüberwachung arbeiten soll. • Positives df/dt = Die Frequenzgradientüberwachung erkennt eine • Frequenzsteigerung • Negatives df/dt = Die Frequenzgradientüberwachung erkennt einen • Frequenzrückgang • Absolut df/dt = Die Frequenzgradientüberwachung erkennt sowohl eine •...
  • Seite 345 5 Schutzmodule 5.13.2 Betriebsart „df/dt“ f[1]...[n]: df/dt FreqProtection_Y03 f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung Modus df/dt SpW . Fenster df/dt SpW . df/dt Modus f . Alarm df/dt | DF/DT Stab.-Fenster f für df/dt positiv df/dt SpW .
  • Seite 346 5 Schutzmodule 5.13.3 Betriebsarten „f< und df/dt“, „f> und df/dt“ 5.13.3 Betriebsarten „f< und df/dt“, „f> und df/dt“ f< und df/dt – Unterfrequenz- und Frequenzgradientüberwachung In dieser Einstellung überwacht die Frequenzstufe, ob die Frequenz und gleichzeitig der Frequenzgradient unter den eingestellten Anregewert fallen. Der jeweilige Parametersatz f[X] besitzt jeweils einen einstellbaren Anregewert für Unterfrequenz und Frequenzgradient und eine dazugehörige einstellbare Auslöseverzögerung.
  • Seite 347 5 Schutzmodule 5.13.3 Betriebsarten „f< und df/dt“, „f> und df/dt“ f[1]...[n]: f< und df/dt oder f> und df/dt FreqProtection_Y04 f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung f . Alarm f Modus SpW . f . Alarm df/dt | DF/DT f>...
  • Seite 348 5 Schutzmodule 5.13.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ 5.13.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ f< und DF/DT – Unterfrequenz und DF/DT In dieser Einstellung überwacht die Frequenzstufe die Frequenz und gleichzeitig den absoluten Frequenzrückgang während eines definierten Zeitintervalls. Der jeweilige Parametersatz f[X] besitzt jeweils einen einstellbaren Anregewert für Unterfrequenz f<, für den absoluten Frequenzrückgang DF und ein einstellbares Zeitintervall DT.
  • Seite 349 5 Schutzmodule 5.13.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ f[1]...[n]: f< und DF/DT oder f> und DF/DT FreqProtection_Y05 f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung f . Alarm f Modus SpW . f> und DF/DT Stab.-Fenster f f<...
  • Seite 350 5 Schutzmodule 5.13.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ Ausl Reset Temporäre Blockade f< MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 351 5 Schutzmodule 5.13.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] 5.13.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] Delta phi - Vektorsprung Die Vektorsprungüberwachung schützt netzparallelarbeitende Synchrongeneratoren durch schnelle Abschaltung bei Netzstörungen. Bei Netz-KU-Schaltungen sind diese Generatoren besonders gefährdet. Die nach ca. 300 ms wiederkehrende Netzspannung könnte den Generator in asynchroner Phasenlage treffen.
  • Seite 352 5 Schutzmodule 5.13.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] sodass ein Wandlerfehler (z. B. Sicherungsausfall der Spannungswandler) nicht zur Fehlauslösung führt. Messprinzip der Vektorsprungüberwachung ΔU̲ = I ̲1 ⋅ j Xd I ̲ 2 I ̲ 1 U̲ P ∿ U̲ 1 Netz Z̲...
  • Seite 353 5 Schutzmodule 5.13.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] ΔU̲ ′= I ̲′1 ⋅ j Xd I ̲′ 1 U̲ P ∿ U̲ ′ 1 Netz Z̲ Abb. 112: Ersatzschaltbild Synchrongenerator bei Netzausfall. Bei einem Netzausfall oder bei einer KU speist der Generator plötzlich eine sehr große Verbraucherlast.
  • Seite 354 5 Schutzmodule 5.13.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] Spannungsvektorsprung U(t) U(t)′ U(t) Ausl Δt ~ delta phi Abb. 114: Spannungsvektorsprung. Wie im zeitlichen Ablauf dargestellt, springt die Spannung auf einen anderen Wert, wodurch sich ihre Phasenlage ändert. Dieser Vorgang wird allgemein als Phasen- oder Vektorsprung bezeichnet.
  • Seite 355 5 Schutzmodule 5.13.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] f[1]...[n]: delta phi FreqProtection_Y01 f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Feldparameter SpW . delta phi - Modus Projektierung einphasig Modus zweiphasig delta phi dreiphasig UL12 Φ...
  • Seite 356 5 Schutzmodule 5.13.6 Inbetriebnahme: Frequenzschutz (Überfrequenz) [ANSI 81O] 5.13.6 Inbetriebnahme: Frequenzschutz (Überfrequenz) [ANSI 81O] Gegenstand der Prüfung: Überprüfung aller parametrierten Überfrequenzschutzstufen. Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle mit veränderbarer Frequenz. • • Timer • Durchführung – Prüfen der Ansprechwerte: • Erhöhen Sie die Frequenz so lange, bis die Anregung der entsprechenden •...
  • Seite 357 5 Schutzmodule 5.13.9 Inbetriebnahme: f< und -df/dt Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle • • Frequenzgenerator, der einen linearen, definierten Frequenzgradienten erzeugen • und messen kann. Durchführung – Prüfen der Ansprechwerte: • Erhöhen Sie den Frequenzgradienten von Null an so lange, bis die Anregung der •...
  • Seite 358 5 Schutzmodule 5.13.10 Inbetriebnahme: f> und df/dt 5.13.10 Inbetriebnahme: f> und df/dt Gegenstand der Prüfung: Überprüfung der Frequenzschutzstufen, die als f>und df/dt-Stufen projektiert sind. Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle • • Frequenzgenerator, der einen linearen, definierten Frequenzgradienten erzeugen • und messen kann. Durchführung –...
  • Seite 359 5 Schutzmodule 5.13.12 Inbetriebnahme: f> und DF/DT 5.13.12 Inbetriebnahme: f> und DF/DT Gegenstand der Prüfung: Überprüfung der Frequenzschutzstufen, die als f>und DF/DT-Stufen projektiert sind. Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle • • Frequenzgenerator, der einen definierten Frequenzanstieg erzeugen und messen • kann.
  • Seite 360 5 Schutzmodule 5.14 PQS - Leistung [32, 37] 5.14 PQS - Leistung [32, 37] Im Menü [Projektierung / Projektierte Elemente] kann für jede »PQS«-Stufe ein »Modus« eingestellt werden, nämlich wahlweise: P>, P<, Pr<, Pr>, Q>, Q<, Qr<, Qr>, S> oder S< P<...
  • Seite 361 5 Schutzmodule 5.14 PQS - Leistung [32, 37] PQS[n] = P> PQS[n] = Q> PQS[n] = P< PQS[n] = Q< Auslösebereich Auslösebereich Auslösebereich Q> Q< Auslösebereich P< P> PQS[n] = Pr> PQS[n] = Qr> PQS[n] = Pr< PQS[n] = Qr< Auslösebereich Auslösebereich Auslösebereich...
  • Seite 362 5 Schutzmodule 5.14.1 Einstellhinweise Funktionalität PQS[1]...[n] Power_Y01 PQS = PQS[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) 38a 38b & PQS . Messkrübw Spg Inaktiv ≥1 Aktiv & & PQS . Messkrübw Strom Inaktiv & Aktiv PQS . Alarm Projektierung PQS .
  • Seite 363 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul Wenn die Auslösewerte auf Sekundärgrößen basieren sollen: Sn=√3* SpannungswandlerSekundärseite_Leiter-Leiter_Nenn-Spannung * StromwandlerSekundärseite_Nennstrom Beispiele - angenommene Anlagendaten • Stromwandler CT pri =200 A; CT sek = 5 A • • Spannungswandler VT pri = 10 kV; VT sek =100 V •...
  • Seite 364 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • 3-phasige Stromquelle • • 3-phasige Spannungsquelle • • Timer (Zeitgeber) • Durchführung – Überprüfen der Verdrahtung • Beaufschlagen Sie die Messeingänge mit Nennspannung und Nennstrom. • • Speisen Sie den Strom 30° nacheilend zur Spannung ein. •...
  • Seite 365 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • Der Messwert für P muss positiv sein. • • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 1,1 Pn). • • Zum Überprüfen der Auslöseverzögerung starten Sie mit einem Strom in Höhe von • 0.9 In und erhöhen diesen schlagartig auf das 1,2-fache vom Einstellwert (Halten Sie dabei den Winkel zwischen Strom und Spannung konstant).
  • Seite 366 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • Der Messwert für P muss positiv sein. • • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 0,3 Pn). • • Zum Überprüfen der Auslösewerte starten Sie mit einem Strom in Höhe von 0,5 •...
  • Seite 367 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul Die gemessenen Gesamtauslöseverzögerungen bzw. Auslöseverzögerungen, Ansprechwerte und Rückfallverhältnisse stimmen mit den durch die Einstellliste vorgegebenen Werten überein. Zulässige Abweichungen/Toleranzen sind den Technischen Daten zu entnehmen. "Pr<" und "PAV,E P1r<" Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 0,3 Pn) •...
  • Seite 368 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • Der Messwert für P muss nun negativ sein. • • Setzen Sie die Auslöseschwelle auf z. B. 0,2 Pn. • • Zum Überprüfen des Auslösewertes starten Sie mit einem Strom in Höhe von 0,1 •...
  • Seite 369 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • Setzen Sie die Auslöseschwelle auf z. B. 0,2 Qn. • • Zum Überprüfen der Auslösewerte starten Sie mit einem Strom in Höhe von 0,1 • In und erhöhen diesen langsam, bis die Anregung erfolgt. Halten Sie dabei den Winkel zwischen Strom und Spannung konstant.
  • Seite 370 5 Schutzmodule 5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • Speisen Sie 120% der Leistung der S< -Schwelle ein. • • Senken Sie schlagartig die eingespeiste Leistung auf das 0,8-fache vom Einstellwert • (Halten Sie dabei den Winkel zwischen Strom und Spannung konstant). Messen Sie die Auslösezeit am Relaisausgang..
  • Seite 371 5 Schutzmodule 5.14.3 PAV,E - Überwachung der vereinbarten Anschlussleistung 5.14.3 PAV,E - Überwachung der vereinbarten Anschlussleistung Die VDE-AR N 4110/4120 legt fest, dass der Netzbetreiber berechtigt ist eine Überwachung der Einspeiseleistung zu fordern. Diese soll verhindern, dass die am Netzanschlusspunkt vereinbarte Einspeiseleistung (PAV,E) der Erzeugungsanlage überschritten wird, indem für diesen Fall eine Trennung vom Netzanschlusspunkt erfolgt.
  • Seite 372 5 Schutzmodule 5.14.3 PAV,E - Überwachung der vereinbarten Anschlussleistung PQS[n] = PAV,E P1> PQS[n] = PAV,E P1< Auslösebereich Auslösebereich P1< P1> PQS[n] = PAV,E P1r> PQS[n] = PAV,E P1r< Auslösebereich Auslösebereich P1r> P1r< Die Überwachung muss am Netzanschlusspunkt erfolgen. Für die Stromwandler wird eine Genauigkeit von mindestens 5P gefordert und für die Spannungswandler mindestens Kl.
  • Seite 373 5 Schutzmodule 5.14.3 PAV,E - Überwachung der vereinbarten Anschlussleistung Funktionalität PQS[1]...[n] Power_Y02 PQS = PAV,E[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) 0,9 Un UL12 ≥1 UL23 UL31 38a 38b & PQS . Messkrübw Spg Inaktiv ≥1 Aktiv &...
  • Seite 374 5 Schutzmodule 5.14.3 PAV,E - Überwachung der vereinbarten Anschlussleistung Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul Siehe ↪5.14.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul. MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 375 5 Schutzmodule 5.15 LF - Leistungsfaktor [55] 5.15 LF - Leistungsfaktor [55] Das Modul LF überwacht, ob sich der Leistungsfaktor innerhalb vorgegebenen Grenzen befindet. Die Überwachungsgrenzen werden durch vier Parameter definiert: • Trigger-Quadrant (voreilend/lead oder nacheilend/lag). • • Ansprechwert/-schwelle (cos phi) •...
  • Seite 376 5 Schutzmodule 5.15.1 Inbetriebnahme des Leistungsfaktor-Moduls [55] LF[1]...[n] PowerFactor_Y01 LF = LF[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) LF . Trig Modus I eilt U voraus I eilt U nach LF . Messprinzip LF . Grundwelle Trigger-LF Effektivwert Φ...
  • Seite 377 5 Schutzmodule 5.15.1 Inbetriebnahme des Leistungsfaktor-Moduls [55] • Beaufschlagen Sie die Messeingänge mit Nennspannung und Nennstrom. • • Speisen Sie den Strom 30° nacheilend zur Spannung ein. • • Nun müssen folgende Messwerte angezeigt werden:P=0,86 PnQ=0,5 QnS=1 Sn • HINWEIS! Bei negativen Vorzeichen innerhalb der Messwerte überprüfen Sie die Verdrahtung des Gerätes.
  • Seite 378 5 Schutzmodule 5.16 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz 5.16 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Die Anzahl der netzparallel in das Hoch- und Mittelspannungsnetz einspeisenden Erzeugungsanlagen steigt stetig. Hierdurch sinkt der prozentuale Anteil der durch fossile Großkraftwerke bereitgestellten Regelreserve. Aus diesem Grund verlangen diverse Netzanschlussregeln und Verordnungen von Erzeugungsanlagen, die aus einer oder mehreren Erzeugungseinheiten (EZE) bestehen und netzparallel in das Hoch- und Mittelspannungsnetz eines Netzbetreibers einspeisen, ein netzfreundliches Verhalten.
  • Seite 379 5 Schutzmodule 5.16 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz • Verbraucherzählpfeilsystem = Verbrauchte Wirk- und Blindleistung werden positiv • gezählt (haben ein positives Vorzeichen) • Erzeugerzählpfeilsystem = Erzeugte Wirk- und Blindleistung werden positiv gezählt • (haben ein positives Vorzeichen) Mit Hilfe des Parameters »Ausl Rtg Leistung positiv/negativ« kann das Vorzeichen bzw. Zählpfeilrichtung der Blindleistung innerhalb des QU-Schutzes invertiert werden.
  • Seite 380 5 Schutzmodule 5.16 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz „Der Q-U-Schutz soll das systemgerechte Verhalten der Erzeugungsanlage nach einem Fehler im Netz mit zu überwachen. Erzeugungsanlagen, die den Wiederaufbau der Netzspannung durch Aufnahme von induktiver Blindleistung aus dem Netz beeinträchtigen, sind vor Erreichen der Endzeit der Netzschutzeinrichtungen vom Netz zu trennen.“ „Hierzu trennt der Q-U-Schutz die Erzeugungsanlage nach 0,5 s vom Netz, wenn alle drei verketteten Spannungen am Netzanschlusspunkt kleiner als 0,85 UN sind (logisch UND-verknüpft) und wenn die Erzeugungsanlage gleichzeitig induktive Blindleistung aus...
  • Seite 381 5 Schutzmodule 5.16 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Netz Netz Q min QU Abb. 119: Variante 2: Reine Blindleistungsschwellwertüberwachung. Q min QU Ansprechschwelle für die Blindleistung (Mitsystem) Durch die Mindeststromüberwachung (I1) im Mitsystem kann eine mögliche Überfunktion der Blindleistungsüberwachung im unteren Leistungsbereich verhindert werden. Die Mindeststromüberwachung ist beim Leistungswinkelüberwachung-Verfahren immer aktiviert, beim Blindleistungsschwellwert-Verfahren ist diese optional.
  • Seite 382 5 Schutzmodule 5.16 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Funktionalität Q->&U< QU_Y02 Q->&U< . Aktiv Q->&U< . Phi-Leistungswinkel Phi-Leistungswinkel Q->&U< . Leistungswinkel & Q->&U< . QU-Variante Leistungswinkelüberwachung Reine Blindleistunsschwelle Q->&U< . Blindlstungsschw & Q->&U< . Q->&U< . Ausl Rtg Leistung t-EZE Q->&U< . Entkuppl. EZE positiv ├─────────────────┤...
  • Seite 383 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung 5.17 Wiederzuschaltung Nach einer Netz-Entkupplung kann die Wiederzuschaltungsfunktion automatisch ein Freigabe-Signal für das erneute Schließen des Leistungsschalters erzeugen, wenn die dafür notwendigen Bedingungen erfüllt sind. Das MRA4 verfügt über 2 Instanzen des Wiederzuschaltmoduls, »WZS[1]«, »WZS[2]«. Diese zwei Instanzen ermöglichen die Überprüfung zwei unterschiedlicher Zuschaltbedingungen, z.B.
  • Seite 384 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung Funktionalität WZ_Y01 WZS = WZS[1]...[n] Freigabe - Spannung WZS . ULL max Freigabe WZS . & Messprinzip Grundwelle Effektivwert Umit & WZS . ≥1 ULL min Freigabe Φ & WZS . WiederZuschFreigabebed U Interne Freigabe & U Ext Freigabe NAP Beides WZS .
  • Seite 385 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung Grundsätzlich kann die Funktion unterteilt werden in eine Trigger- und eine Freigabe-Logik. Der Trigger-Teil definiert, wann mit der Evaluation der Zuschalt-Bedingungen begonnen wird. Die Evaluations-Phase, welche die Netzberuhigungszeit »t-Freigabe Blo« beinhaltet, wird von der Freigabe-Logik definiert. Die Trigger hängen von der Konfiguration der Funktion und folgenden Bedingungen ab: •...
  • Seite 386 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung • Wiederzuschaltungs-Freigabe nach Entkupplung durch Auslösung des • Entkupplungsschutzes unter Berücksichtigung der Schalter-Position: »WZS . wieder zugeschaltet -E« und »WZS . Entkupplung-E« rangiert — Die Funktion wird gestartet, sobald ein Entkupplungs-Signal aktiv wird und »wieder zugeschaltet -E« zurückfällt (Leistungsschalter öffnet).
  • Seite 387 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung Nennfrequenz Niedrigster empfohlener Höchster empfohlener Einstellwert Einstellwert [Feldparameter / Frequenz] »f« »f min Freigabe« »f max Freigabe« 50 Hz 46,0 Hz 54,0 Hz 60 Hz 56,0 Hz 64,0 Hz HINWEIS! Bitte beachten Sie während Inbetriebnahme-Tests für folgende Konfiguration: •...
  • Seite 388 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung WZ_Y02 WZS[1] U[x] Entkupplung WZS[1] . Freig.Wiederzusch.EZE AuslBef Freig.Wiederzusch.EZE Entkupplung U Ext Freigabe NAP f[x] Eval Zuschalt-Beding U Ext Freigabe NAP Fk = Aktiv AuslBef wieder zugeschaltet -E 110% 49,9 Hz 50,1 Hz WZS[2] ExBlo WZS[2] . Freig.Wiederzusch.EZE U Ext Freigabe NAP Freig.Wiederzusch.EZE Freigabe...
  • Seite 389 5 Schutzmodule 5.17 Wiederzuschaltung Bitte beachten Sie das Signal »wieder zugeschaltet -E« (Schalter-Position) für beide Instanzen »WZS[1]« und »WZS[2]« zu rangieren, um einen einwandfreien Betrieb für diese Konfiguration zu erhalten. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 390 5 Schutzmodule 5.18 UFLA – Unterfrequenzabhängiger Lastabwurf 5.18 UFLA – Unterfrequenzabhängiger Lastabwurf Aufgabe des Unterfrequenzabhängigen Lastabwurfs (UFLA) ist es, durch koordinierten, intelligenten Lastabwurf wieder ein Gleichgewicht zwischen erzeugter und verbrauchter Wirkleistung herzustellen und so die Netzfrequenz zu stabilisieren. Im Unterschied zum klassischen Lastabwurf wirft der Unterfrequenzabhängige Lastabwurf (UFLA) unter Verwendung der Wirkleistungsrichtungserkennung nur Teilnetze ab, die die Netzfrequenz belasten.
  • Seite 391 5 Schutzmodule 5.18.2 Wirkleistungsrichtungserkennung Netz UFLA »UFLA Methode« = „Leistungswinkel-Überwachung“ »UFLA Methode« = „Reine Wirkleistungsschwelle“ Schutzgerät Last Abb. 122: Mischnetze mit Rückspeisung, Richtungsabhängigkeit des Frequenzabhängigen Lastabwurfs ist gefordert. Bei aktivierter Wirkleistungsrichtungserkennung verhindert der Unterfrequenzabhängige Lastabwurf bei Unterfrequenz die Abtrennung von Teilnetzen die zur Stabilisierung der Frequenz durch Speisung von Wirkleistung beitragen.
  • Seite 392 5 Schutzmodule 5.18.3 Parametrieren 5.18.3 Parametrieren HINWEIS! Es wird die Wirkleistung (P1) in der Mitsystemleistung zur Auswertung herangezogen. Allgemeine Einstellungen Wechseln Sie zunächst ins Menü [Schutzparameter / Globale Schutzpara / NA- Schutz / UFLA]. Hier können Sie: • Signale, die Aktivierung Adaptiver Parameter rangieren. •...
  • Seite 393 5 Schutzmodule 5.18.3 Parametrieren Variante 1: Leistungswinkel-Überwachung Phi-Leistungswinkel Keine Auslösung I1 min QU Phi-Leistungswinkel Abb. 123: Variante 1 (Leistungswinkel-Überwachung): »UFLA Methode« = „Leistungswinkel- Überwachung“. Wenn die Wirkleistung innerhalb des durch den Leistungswinkel vorgegebenen Bereichs liegt, wird bei Unterfrequenz ein Lastabwurf verhindert. •...
  • Seite 394 5 Schutzmodule 5.18.3 Parametrieren Keine Auslösung Abb. 124: Variante 2 (Reine Wirkleistungsschwellwertüberwachung): »UFLA Methode« = „Reine Wirkleistungsschwelle“. • Setzen Sie den Parameter »UFLA Methode« = „Reine Wirkleistungsschwelle“. • • Setzen Sie den Schwellwert für die Wirkleistung: »P min«. • • Wählen Sie einen geeigneten Mindeststrom »I1 min«, der Fehlauslösungen •...
  • Seite 395 5 Schutzmodule 5.18.3 Parametrieren • Legen Sie den Unterfrequenzansprechwert fest: [Schutzparameter / Satz n / NA- • Schutz / UFLA / Lastabwurf] »f<«. • Legen Sie die Auslöseverzögerung fest: [Schutzparameter / Satz n / NA-Schutz / • UFLA / Lastabwurf] »t-UFLA«. Die Zeitstufe wird beim Ansprechen des UFLA-Moduls gestartet.
  • Seite 396 5 Schutzmodule 5.18.4 Funktionalität des UFLA-Moduls 5.18.4 Funktionalität des UFLA-Moduls UFLA UFLS_Y01 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) UFLA . Messkrübw Inaktiv Aktiv & UFLA . Autom Spw Blo ≥1 UFLA . ULL min & UFLA . I1 Freigabe &...
  • Seite 397 5 Schutzmodule 5.19 AWE - Automatische Wiedereinschaltung [79] 5.19 AWE - Automatische Wiedereinschaltung [79] Die Wiedereinschaltautomatik dient dazu Ausfälle von Freileitungen zu minimieren. Die Mehrzahl aller Fehler in Freileitungen (>60% in MV‑ und >85% in HV-Systemen, siehe „VDE-Verlag: Schutztechnik in elektrischen Netzen 1, Page179, ISBN 3-8007-1753-0“) sind temporärer Natur (z.
  • Seite 398 5 Schutzmodule 5.19.1 Funktionen Die folgenden Tabelle gibt eine Übersicht über die AWE-Menüstruktur: AWE-Menü Einstellungen In diesem Menü können, externe Blockaden, externe Verriegelungen, externe Schusszähler [Schutzparameter / Globale Schutzpara / AWE] und externe Rücksetzsignale zugeordnet werden. Diese externen Signale können nur effektiv werden, wenn sie zuvor im Menü...
  • Seite 399 5 Schutzmodule 5.19.1.1 AWE Zustände AWE-Menü Einstellungen AWE-Blockade Diese Parametergruppe legt fest, bei welchen Schutzfunktionen die AWE blockiert, bzw. [Schutzparameter / Globale Schutzpara / AWE / abgebrochen werden muss. Blo Fk] Bitte beachten Sie den Unterschied zwischen der Blockade einer Schutzfunktion durch die AWE und die Blockade der AWE durch eine Schutzfunktion.
  • Seite 400 5 Schutzmodule 5.19.1.1 AWE Zustände AWE Initialisierung Bereitschaft LS=Pos AUS Verr=Wahr wiedereinschaltbereit AWE Zyklus Start Verr=Wahr Verriegelt t-Blo nach LS man EIN t-Pause t-Run2Ready Verr=Wahr Reset Verrieg=Wahr Blo=Wahr Blockiert t-Reset Verrieg Abb. 125: Zustandsdiagramm. Generell ist die AWE-Funktion nur aktiv, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: •...
  • Seite 401 5 Schutzmodule 5.19.1.1 AWE Zustände • Die AWE-Funktion ist nicht durch die Blockadeeingänge (»ExBlo1/2«) blockiert. • Zustand 1: Bereitschaft Die AWE befindet sich in diesem Zustand wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: • Der Leistungsschalter ist geöffnet. • • Die AWE ist durch keine Anwurffunktion gestartet worden. •...
  • Seite 402 5 Schutzmodule 5.19.1.1 AWE Zustände • Der Leistungsschalter war eingeschaltet. • • Es liegen keine externen oder internen AWE-Blockadesignale an. • • Eine der Anwurfbedingungen erfüllt sind (rangierte Schutz- und Steuerfunktionen). • HINWEIS! Eine komplette AWE mit mehreren Einschaltversuchen erfolgt im Zustand „läuft“. Beim Übergang in den „läuft“...
  • Seite 403 5 Schutzmodule 5.19.2 AWE Zyklus (Schuss) 5.19.2 AWE Zyklus (Schuss) wiedereinschaltbereit AWE Initialisierung: AnwurfFk=Alarm tF start AWE.Verr=Wahr Gestarted AWE.Blo=Wahr AWE Initialisierung: AnwurfFk=Ausl tCB-Open start AWE.Verr=Wahr Warte LS Offen AWE.Blo=Wahr LS=Pos AUS t-DP: Start des Timers AWE.Verr=Wahr AWE.Blo=Wahr t-Pause tD=OUT&CB=OFF&CB_READY=TRUE&Ausl=Unwahr Schuss=Schuss+1 &tCI start & CB_CLOSE=Wahr AWE.Verr=Wahr Wiederzuschaltung AWE.Blo=Wahr...
  • Seite 404 5 Schutzmodule 5.19.2 AWE Zyklus (Schuss) • Die AWE-Funktion ist nicht durch eine Anwurffunktion gestartet worden. • • Es liegen keine externen oder internen AWE-Blockadesignale an. • Zustand 12: Läuft Dies ist der erste untergeordnete Zustand nachdem eine AWE von einem Ereignis angeworfen wurde und vom »Wiedereinschaltbereit«...
  • Seite 405 5 Schutzmodule 5.19.3 Ablaufdiagramme die AWE-Funktion vom „AWE-Zyklus“ in den Zustand »Wiedereinschaltbereit«. Das Flag „Erfolgreich“ wird gesetzt. Nicht erfolgreiche Wiedereinschaltung: Wird ein erneuter Fehler erkannt (Anwurffunktion regt erneut an), während die Zeitstufe »t-Run2Ready« läuft, wechselt die AWE-Funktion wieder zum Anfang des AWE-Zuklus. Bei einem permanenten Fehler wird der zuvor beschriebene Zyklus so oft durchlaufen, bis die Anzahl der parametrierten AWE-Schüsse erreicht ist.
  • Seite 406 5 Schutzmodule 5.19.3 Ablaufdiagramme Fehler Beginn der Netzstörung Fehlerfrei Schutz 50P[1].StandardSatz 50P[1]. AdaptSatz1 Alarm Reset Schutz 50P[1].Schnellauslösung 50P[1].Ausl Ausl Reset LS Pos Pos EIN Pos AUS Wiederzuschaltung t-DP1 t-DP2 t-Run2Ready Schuss Vorab Schuss Schuss 1 Schuss 2 AWE.läuft AWE - Modul-Zustände wiedereinschaltbereit läuft bereit...
  • Seite 407 5 Schutzmodule 5.19.3 Ablaufdiagramme dann wechselt das AWE-Modul in den »STANDBY«-Status. In diesem Zustand ist keine AWE möglich (Hinweis: Die AWE wechselt nicht in den »Verriegelt« Zustand). LS Pos Pos EIN Pos AUS Manuelles Einschalten des Leistungsschalters Schutz Ausl t-Blo nach LS man EIN AWE - Modul-Zustände Bereitschaft t-Blo nach LS man EIN...
  • Seite 408 5 Schutzmodule 5.19.4 Ablaufkoordinierung LS Pos Pos EIN Pos AUS Manuelles Einschalten des Leistungsschalters Lockout Reset t-Reset Verrieg t-Blo nach LS man EIN AWE - Modul-Zustände Verriegelt t-Reset Verrieg t-Blo nach LS man EIN wiedereinschaltbereit Abb. 132: AWE-Verriegelungs-Rücksetzlogik mit Rücksetzkommando nach dem manuellem Einschalten des Leistungschalters.
  • Seite 409 5 Schutzmodule 5.19.4 Ablaufkoordinierung Anwurffunktion für jeden Schuss und andere Timer für den AWE-Zyklus, aber mit den folgenden Ablaufkoordinierungsfunktionen für den untergeordneten Schutz: • Die entsprechende Pausenzeit für jeden Schuss wird gestartet, auch wenn der • Leistungsschalter nicht durch das übergeordnete Schutzorgan ausgelöst wurde. •...
  • Seite 410 5 Schutzmodule 5.19.4 Ablaufkoordinierung Schuss 2 MRA4 (getriggert durch: I [2]) Schuss 1 (getriggert durch: I [1]) Schuss2 Recloser (getriggert durch: I [2]) Schuss 1 (getriggert durch: I [1]) Sicherungskennlinie MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 411 5 Schutzmodule 5.20 Sync - Synchrocheck [25] 5.20 Sync - Synchrocheck [25] WARNUNG! Die Synchrocheck-Funktion kann über externe Signale außer Kraft gesetzt werden. In diesem Fall muss die Synchronität über eine andere Synchronisiereinrichtung sichergestellt sein, bevor der Leistungsschalter geschlossen wird! HINWEIS! Die ersten drei Spannungsmesseingänge der Spannungsmesskarte (UL1/UL1-L2, UL2/ UL2-L3, UL3/UL3-L1) werden innerhalb des Sychrocheck-Moduls grundsätzlich als...
  • Seite 412 5 Schutzmodule 5.20 Sync - Synchrocheck [25] Netz UL1 SS UL1 SS f Netz f SS UL3 Netz UL2 Netz UL3 SS UL2 Wenn die Generatorfrequenz fSS ungleich der Netzfrequenz fNetz ist, so stellt sich zwischen den beiden Systemen eine Schwebefrequenz ein. ΔF = |fSS ‑fNetz| Schwebefrequenz zwischen den beiden Systemen.
  • Seite 413 5 Schutzmodule 5.20 Sync - Synchrocheck [25] u(t) Netz u(t) Sammelschiene u(t) Δu(t) Abb. 134: Spannungsverlauf der Schwebespannung Δu(t), vergrößert. Winkel-, bzw. Phasendifferenz Auch wenn die Frequenz beider Systeme exakt gleich ist, haben die Spannungsvektoren in der Regel eine Winkeldifferenz zueinander. Netz UL1 SS UL1 delta Winkel...
  • Seite 414 5 Schutzmodule 5.20 Sync - Synchrocheck [25] Synchronisationsarten Das Synchrocheckmodul ist in der Lage die Synchronisierung zweier elektrischer Netze (»NetzZuNetz«) oder die Synchronisierung eines Generators zum Netz zu überwachen (»GeneratorZuNetz«). Zum Zusammenschalten (Kuppeln) zweier Netze müssen die Stationsfrequenz, Stationsspannung und Phasenlage möglichst exakt übereinstimmen. Im Gegensatz dazu ist beim Synchronisieren eines Generators zum Netz, abhängig von der Größe des Maschinensatzes, eine gewisse Schlupffrequenz zulässig.
  • Seite 415 5 Schutzmodule 5.20 Sync - Synchrocheck [25] Funktionalität des Moduls »Sync« Sync SynchronCheck_Y01 Instanz_Feldparameter_k SpW . SpW Anschluss Leiter-Erde Leiter-Leiter Sync . MinUSS SS UL1 & SS UL12 SS=Spg SS UL2 SS UL23 Sync . MaxUSS & t-spannungslos SS=0 SS UL3 SS UL31 Sync .
  • Seite 416 5 Schutzmodule 5.20 Sync - Synchrocheck [25] Sync SynchronCheck_Y02 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) & Sync . Zuschaltbereit Ext. Blocked ≥1 Sync . SS=Spg & Netz=0 Inaktiv Aktiv & ≥1 Sync . SS=0 & Netz=Spg Sync . Durchsteuerung Inaktiv Aktiv &...
  • Seite 417 5 Schutzmodule 5.20.1 Transformator-Modus Sync SynchronCheck_Y03 Sync . Transformator-Modus Inaktiv Aktiv U Netz Sync . U Netz / U SS Spannungsdifferenz: Netz zur Sammelschiene U SS f Netz Freqeunzdifferenz: Netz zur Sammelschiene f SS Netz Winkel Winkeldifferenz: Netz zur Sammelschiene SS Winkel Sync .
  • Seite 418 5 Schutzmodule 5.20.1 Transformator-Modus Einstellhinweise Aktivieren des Transformator-Modus: • [Schutzparameter / Globale Schutzpara / NA-Schutz / Sync]»Transformator-Modus« • = “Aktiv” Für die Amplituden-Kompensation wird das Verhältnis von Netz- zu Sammelschienenbetriebsspannung berechnet: • [Schutzparameter / Globale Schutzpara / NA-Schutz / Sync]»U Netz / U SS« •...
  • Seite 419 5 Schutzmodule 5.21 FAS - Fehleraufschaltung 5.21 FAS - Fehleraufschaltung Wird auf eine fehlerbehaftete Leitung geschaltet (z. B. bei eingeschaltetem Erdungsschalter während einer Inbetriebnahme), ist eine unverzögerte Auslösung erforderlich. Das »FAS«- Modul kann (über Adaptive Parameter, siehe ↪2.3.2 Adaptive Parametersätze) dazu genutzt werden, eine Schnellauslösung der Überstromschutzmodule zu veranlassen.
  • Seite 420 5 Schutzmodule 5.21 FAS - Fehleraufschaltung StandardSatz AdaptSatz 1 I> I> 1.00 In 1.00 In Kennl Kennl DEFT DEFT 1.00 s 0.00 s tChar tChar 1.00 1.00 ℹ Auslöseverzögerung ℹ Auslöseverzögerung In Smart view sollten diese Beispiel-Einstellungen wie folgt aussehen: Schutzparameter/Globale Schutzpara/I-Schutz/I[1] Name Wert...
  • Seite 421 5 Schutzmodule 5.21.1 Inbetriebnahme des Fehleraufschaltung Moduls Funktionalität des »FAS«-Moduls SOTF_Y01 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) FAS . I< LS[x] . Pos AUS** LS[x] . Manuell EIN** FAS . Modus LS Pos ≥1 FAS . I< I<...
  • Seite 422 5 Schutzmodule 5.21.1 Inbetriebnahme des Fehleraufschaltung Moduls HINWEIS! Modus I<: Zum Überprüfen der Wirksamkeit: Speisen Sie zunächst keinen Strom. Starten Sie den Timer und schalten Sie schlagartig einen Strom deutlich oberhalb der I<-Schwelle ein. Modus I< und LS POS: Kombinieren Sie das schlagartige Einschalten des Stromes mit dem manuellen Einschalten des Leistungsschalters.
  • Seite 423 5 Schutzmodule 5.22 KLA - Kalte Last Alarm 5.22 KLA - Kalte Last Alarm Wird die Energieversorgung nach einem längeren Ausfall wieder zugeschaltet, können sehr hohe Lastspitzen auftreten. Diese Lastspitzen können betragsmäßig ein mehrfaches normaler Lastzustände betragen (z.B. auf Grund von nicht mehr diversifizierten thermostatisch gesteuerten Lasten oder Motoranlaufströmen).
  • Seite 424 5 Schutzmodule 5.22 KLA - Kalte Last Alarm VORSICHT! Dieses Modul gibt nur ein Meldesignal aus. Um im Fall einer Kalten Last Einfluss auf das Auslöseverhalten des Stromschutzes nehmen zu können, müssen Sie das Ausgangssignal „KLA.Freigegeben“ auf einen Adaptiven Parametersatz rangieren. Siehe Kapitel Parameter / Adaptive Parametersätze. In den Adaptiven Parametersätzen sind die Parametermodifikationen entsprechend des gewünschten Auslöseverhaltes des Stromschutzes zu setzen.
  • Seite 425 5 Schutzmodule 5.22.1 Inbetriebnahme des Kalte Last Alarm Moduls DCLP_Y01 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) KLA . I< LS[x] . Pos AUS** KLA . Modus LS Pos ≥1 KLA . I< I< KLA . erkannt & LS Pos und I<...
  • Seite 426 5 Schutzmodule 5.22.1 Inbetriebnahme des Kalte Last Alarm Moduls • Stromquelle (nur beim Enable-Mode mit Strommessung) • • Amperemeter (beim Enable-Mode mit Strommessung) • • Timer (Zeitgeber) • Durchführungsbeispiel für den Modus LS POS (Leistungsschalter Position) HINWEIS! Modus I<: Zum Überprüfen der Anzugsverzögerung senken Sie einen eingespeisten Strom schlagartig unterhalb die I<-Schwelle und messen die Zeit.
  • Seite 427 5 Schutzmodule 5.23 LS - Mitnahme (Fern) 5.23 LS - Mitnahme (Fern) Dies Modul gestattet die Anbindung externer Auslösekommandos, Blockaden und digitaler externer Signale in die Gerätefunktionalität. Anwendungsbeispiel Mehrere Erzeugungsanlagen speisen über einen gemeinsamen, zentralen Netzanschlusspunkt (NAP) netzparallel ins Netz (NAP). Am Netzanschlusspunkt ist ein Netzschutzrelais verbaut.
  • Seite 428 5 Schutzmodule 5.23.1 Inbetriebnahme: LS-Mitnahme LS-Mitnahme[1]...[n] ExtTrip_Y02 LS-Mitnahme = LS-Mitnahme[1]...[n] LS-Mitnahme . Ausl-E Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) LS-Mitnahme . Alarm-E & LS-Mitnahme . Alarm & keine Rangierung LS-Mitnahme . Alarm 1..n, Rangierliste LS-Mitnahme . Ausl &...
  • Seite 429 5 Schutzmodule 5.24 ExS - Externer Schutz 5.24 ExS - Externer Schutz HINWEIS! Alle Stufen des Externen Schutzes ExS[1] … ExS[4] sind gleich aufgebaut. Über das Modul Externer Schutz können Auslösebefehle, Alarme und Blockaden externer Schutzgeräte in die Gerätefunktionalität mit eingebunden werden. Darüber hinaus können Geräte, die über keine eigenen Kommunikationsschnittstellen verfügen, mit an die Leittechnik angebunden werden.
  • Seite 430 5 Schutzmodule 5.24.1 Inbetriebnahme: Externer Schutz Nach Aktivierung des Moduls über [Projektierung / Projektierte Elemente] »ExS[n] . Modus« = „verwenden“ rangieren Sie verfügbare Digitale Eingänge auf die Globalen Parameter für Alarm und Auslösung, zum Beispiel: • [Schutzparameter / Globale Schutzpara / ExS / ExS[n]] »Alarm« = „DI Slot X1 . DI 1“ •...
  • Seite 431 5 Schutzmodule 5.25 Überwachung 5.25 Überwachung 5.25.1 LSV – Schalterversager [50BF*/62BF] * = Nur verfügbar in Schutzgeräten, die Ströme messen können. 5.25.1.1 Prinzip – Generelle Verwendung Mittels des Schalterversagerschutzes – das ist im MRA4 das Modul »LSV« – werden nicht ausgeführte Auslösebefehle eines Leistungsschalters erkannt (z. B. ein defekter Leistungsschalter).
  • Seite 432 5 Schutzmodule 5.25.1.1 Prinzip – Generelle Verwendung Start/Trigger des LSV-Timers Die Einstellung [Schutzparameter / Satz 1…4 / Überwachung / LSV] »t-LSV« definiert eine Verzögerungszeit: Immer wenn das Modul »LSV« getriggert wird, wird die Zeitstufe gestartet (und läuft auch weiter, wenn das Triggersignal wieder abfällt). Wird die Zeitstufe nicht (durch das erfolgreiche Öffnen des Leistungsschalters) gestoppt, wird nach Ablauf dieser Zeit ein Auslösebefehl ausgegeben.
  • Seite 433 5 Schutzmodule 5.25.1.1 Prinzip – Generelle Verwendung • “Alle AuslBef” — Alle Auslösebefehle, die (innerhalb des Auslöse-Managers, • ↪„Auslösebefehlsmanager – Befehlsausgabe rangieren“) auf einen Leistungsschalter rangiert sind, triggern den Leistungsschalterversagerschutz. • “Externe AuslBef” — Alle externen Auslösebefehle, die (innerhalb des Auslöse- •...
  • Seite 434 5 Schutzmodule 5.25.1.2 Funktionalität 5.25.1.2 Funktionalität Leistungsschalterversagerschutz für Geräte mit Strommessung CBF_Y01 * Das LSV-Modul kann nur von Auslösebefehlen getriggert werden, die im Auslösemanager auf das Schaltgerät rangiert wurden. Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) LSV . Trigger* LSV .
  • Seite 435 5 Schutzmodule 5.25.1.3 Inbetriebnahmebeispiel: Überwachungsschema 50BF • Timer (Zeitgeber) • HINWEIS! Der Prüfstrom muss während der Prüfung stets oberhalb des Ansprechwerts »I-LSV« liegen. Fällt der Prüfstrom bei ausgelöstem Leistungsschalter LS unter den Ansprechwert »I-LSV« so kommt es zu keiner Alarmmeldung. Durchführung (einphasig): Zum Prüfen der Auslösezeit des Schalterversagerschutzes wird ein Prüfstrom eingeprägt, der über dem Schwellwert der Stromschutzfunktion liegt.
  • Seite 436 5 Schutzmodule 5.25.2 AKÜ- Auslösekreisüberwachung [74TC] 5.25.2 AKÜ- Auslösekreisüberwachung [74TC] Durch dieses Überwachungsmodul wird die Betriebsbereitschaft des Auslösekreises überwacht. Es bestehen zwei Optionen für die Überwachung. Die erste setzt die Verwendung des »Hiko EIN (52a)« voraus. Die zweite Option verwendet für die Überwachung des Auslösekreises zusätzlich zum »Hiko EIN (52a), den »Hiko AUS (52b)«- Kontakt.
  • Seite 437 5 Schutzmodule 5.25.2.1 Inbetriebnahme: Auslösekreisüberwachung [74TC] Gerät Digitaler Eingang Ausl LS & t-AKÜ ≥1 AKÜ . Alarm Digitaler Eingang & LS . Modus Geschlossen Beide Ausschaltspule L− Abb. 140: Anschlussbeispiel (Empfehlung): Auslösekreisüberwachung mit zwei Hilfskontakten »Hiko EIN« (52a) und »Hiko AUS« (52b). Gerät Digitaler Eingang Ausl LS...
  • Seite 438 5 Schutzmodule 5.25.2.1 Inbetriebnahme: Auslösekreisüberwachung [74TC] Durchführung Teil 1 Simulieren Sie einen Ausfall der Steuerspannung in den Leistungskreisen. Erfolgreiches Testergebnis Teil 1 Die Auslösekreisüberwachung AKÜ des Gerätes muss nach Ablauf von »t-AKÜ« einen Alarm ausgeben. Durchführung Teil 2 Simulieren Sie einen Kabelbruch im Steuerkreis des Leistungsschalters. Erfolgreiches Testergebnis Teil 1 Die Auslösekreisüberwachung »AKÜ«...
  • Seite 439 5 Schutzmodule 5.25.3 StWÜ - Stromwandlerüberwachung [60L] 5.25.3 StWÜ - Stromwandlerüberwachung [60L] Stromwandlerfehler können durch einen Leiterbruch oder Messkreisfehler verursacht werden. Das Modul »StWÜ« kann einen Stromwandlerfehler dadurch erkennen, dass der gemessene Erdstrom nicht mit dem berechneten Erdstrom übereinstimmt. Beim Überschreiten eines einstellbaren Schwellwertes (Differenz zwischen gemessenem und berechnetem Erdstrom) kann auf einen möglichen Stromwandlerfehler geschlossen werden.
  • Seite 440 5 Schutzmodule 5.25.3.1 Inbetriebnahme: Stromwandlerfehlerüberwachung Grenzwert Kd · Imax ΔI Imax VORSICHT! Bei nur zweiphasiger Strommessung (zum Beispiel nur IL1/IL3) oder nicht vorhandener separater Erdstrommessung (z.B. normalerweise über einen Kabelumbauwandler) ist die Überwachungsfunktion zu deaktivieren. StWÜ MCSI_Y01 StWÜ . ΔI berechnet Σ...
  • Seite 441 5 Schutzmodule 5.25.3.1 Inbetriebnahme: Stromwandlerfehlerüberwachung Durchführung Teil 1 • Stellen Sie den Grenzwert der Stromwandlerüberwachung auf »delta I=0,1*In« ein. • • Speisen Sie ein dreiphasiges, symmetrisches Stromsystem in Höhe des Nennstroms • sekundärseitig ein. • Schalten Sie an einem Messeingang einen Phasenstrom ab (sekundärseitig muss •...
  • Seite 442 5 Schutzmodule 5.25.4 SPÜ – Erweiterte Spannungswandlerüberwachung [60] 5.25.4 SPÜ – Erweiterte Spannungswandlerüberwachung [60] 5.25.4.1 Erweiterte Spannungswandlerüberwachung durch Auswertung von Messgrößen HINWEIS! Vermeiden Sie eine Unterfunktion der Spannungswandlerüberwachung. Die Ansprechverzögerung der Spannungswandlerüberwachung sollte kürzer sein als die Auslöseverzögerung derjenigen Schutzmodule, die die Spannungswandlerüberwachung verwenden.
  • Seite 443 5 Schutzmodule 5.25.4.2 Spannungswandlerüberwachung durch Erkennung eines Automatenfalls (FF) Verwendung der Phasenspannungswandlerüberwachung Die Phasenspannungswandlerüberwachung bzw. Messkreisüberwachung kann von Schutzmodulen wie z.B. Unterspannungsschutz dazu verwendet werden um Fehlauslösungen zu verhindern. • Setzen Sie in den Schutzmodulen, die durch die • Phasenspannungswandlerüberwachung blockiert werden soll den Parameter »Messkreisüberwachung=aktiv«.
  • Seite 444 5 Schutzmodule 5.25.4.2 Spannungswandlerüberwachung durch Erkennung eines Automatenfalls (FF) SPÜ LOP_Y01 SPÜ . Ex Automf. SpW-E SPÜ . Ex Automf. SpW 1..n, Rangierliste & SPÜ . Ex Automf. SpW SPÜ . SPÜ . Ex Automf. ESpW-E Ex Automf. ESpW & 1..n, Rangierliste SPÜ...
  • Seite 445 5 Schutzmodule 5.25.4.3 Inbetriebnahme: Erweiterte Spannungswandlerüberwachung • [**] Bei Schutzgeräten mit mehr als einem Stromwandler bezeichnet „StW“ • diejenige Seite, an der auch der Spannungswandler angeschlossen ist. 5.25.4.3 Inbetriebnahme: Erweiterte Spannungswandlerüberwachung Gegenstand der Püfung Überprüfen der Schutzfunktion Erweiterte Spannungswandlerüberwachung. Benötigte Geräte •...
  • Seite 446 5 Schutzmodule 5.25.4.4 Inbetriebnahme: Spannungswandlerüberwachung (FF über DI) Alle durch die Spannungswandlerfehlererkennung zu blockierenden Schutzfunktionen sind blockiert wenn die Bedingungen ( Test Teil 1) erfüllt sind. 5.25.4.4 Inbetriebnahme: Spannungswandlerüberwachung (FF über DI) Gegenstand der Prüfung Überprüfen, ob der Automatenfall vom Gerät richtig erkannt wird. Durchführung •...
  • Seite 447 5 Schutzmodule 5.25.5 Überwachung der Phasenfolge 5.25.5 Überwachung der Phasenfolge Das MRA4 überwacht an jedem Messeingang die Phasenfolge (mittels der Mitsystem- und Gegensystemkomponenten). Die ermittelte Phasenfolge (d. h. „ACB“ oder „ABC“) wird permanent mit der Einstellung verglichen, die unter [Feldparameter / Allg Einstellungen] »Drehfeldrichtung«...
  • Seite 448 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager Steuerung / Schaltgeräte-Manager WARNUNG! WARNUNG: Die Fehlkonfiguration und Fehlbedienung von Schaltgeräten kann Tod oder schwere Verletzungen zur Folge haben. Dies gilt u. a. für das Öffnen eines stromführenden Stromkreises durch einen Trennschalter oder für das Zuschalten eines Erdungsschalters auf unter Spannung stehende Anlagenteile.
  • Seite 449 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1 Schaltgerätesteuerung Page - Page Editor Schaltgerätesteuerung ettings Help Darstellung eines Schaltgerätes im Page Editor Instanzen Circuit Breaker 1 Module TextSG Feeder (small) 1 Line 1 Line 2 Abb. 143: Beispiel eines Abzweigsteuerbildes, wobei ein „Leistungsschalter“ angewählt ist. Line 3 Line Head Obwohl ein Schaltgerät im Page Editor immer eine feste Darstellung hat, mit einem...
  • Seite 450 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1 Schaltgerätesteuerung vor Ort 0.000 A 0.000 A 0.000 A #(General_Control_Open_k) Abb. 145: Beispiel einer Steuer-Seite mit geschlossenem „Leistungsschalter“. vor Ort 0.000 A 0.000 A 0.000 A #(General_Control_Open_k) #(General_Control_Close_k) Abb. 146: Beispiel einer Steuer-Seite mit „Leistungsschalter“ in Störstellung (bzw. unplausiblem Zustand).
  • Seite 451 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1 Schaltgerätesteuerung HINWEIS! HighPROTEC-Schutzgeräte erwarten, dass für das erste Schaltgerät, »SG[1]«, „Ausschaltvermögen“ gesetzt ist, weil in der Standardkonfiguration Schutz-Aus-Befehle nach »SG[1]« geroutet werden. Deswegen wird im Page Editor für eine Steuerseite mit einem »SG[1]« ohne „Ausschaltvermögen“ die Kompatibilitätsprüfung scheitern. Schaltgeräte-Eigenschaft „Gesteuert“...
  • Seite 452 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.1 Einstellungen im Schutzgerät 6.1.1 Einstellungen im Schutzgerät Stellungsmeldungen rangieren (Digitale Eingänge) Einstellungen im Gerätemenü [Steuerung / SG / SG[x] / Stellungsmeldungen]: • »Hiko EIN« — Hilfskontakt 52a. Der Leistungsschalter ist in EIN-Position, wenn der • Status des rangierten Signals wahr ist.
  • Seite 453 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.1 Einstellungen im Schutzgerät Weitere Details unter ↪„Ex EIN / AUS“. Verriegelungen Nur verfügbar für Schaltgeräte, die im Page Editor als „Gesteuert“ definiert wurden (siehe „Schaltgeräte-Eigenschaft ‚Gesteuert‘“). Einstellungen im Gerätemenü [Steuerung / SG / SG[x] / Verriegelungen]: •...
  • Seite 454 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.2 Schaltgerät 6.1.2 Schaltgerät Generischer Schalter. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos« = 2 (Pos EIN) »Pos« = 3 (Pos Gestört) Stellungsmeldungen rangieren (Digitale Eingänge) Siehe ↪„Stellungsmeldungen rangieren (Digitale Eingänge)“.
  • Seite 455 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.3 Unsichtbares Schaltgerät 6.1.3 Unsichtbares Schaltgerät Schaltgerät, das nicht sichtbar ist, aber in den Schutzgeräteparametrierung verfügbar ist. (Da dieser Schaltgerätetyp nicht im Abzweigsteuerbild sichtbar ist, kann er nicht über das Bedienfeld angewählt werden, und somit ist auch kein manuelles Schalten möglich.) [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] (Invisible) »Pos«...
  • Seite 456 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.4 Leistungsschalter 6.1.4 Leistungsschalter Schaltgerät, das Ströme unter Betriebsbedingungen einschalten, führen und ausschalten und auch unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) einschalten, während einer festgelegten Zeit führen und ausschalten kann. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos«...
  • Seite 457 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.5 Leistungsschalter1 6.1.5 Leistungsschalter1 Schaltgerät, das Ströme unter Betriebsbedingungen einschalten, führen und ausschalten und auch unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) einschalten, während einer festgelegten Zeit führen und ausschalten kann. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos«...
  • Seite 458 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.6 Trennschalter 6.1.6 Trennschalter Schaltgerät, das in geöffneter Stellung den für die Trennfunktion festgelegten Anforderungen entspricht. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos« = 2 (Pos EIN) »Pos«...
  • Seite 459 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.7 Trenner-Erdungsschalter-Kombination 6.1.7 Trenner-Erdungsschalter-Kombination Ein Schalter, der einen Trennschalter und einen Erdungsschalter verbindet. " "Dieser Schalter hat zwei Positionen (verbunden – geerdet). [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos«...
  • Seite 460 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.8 Erdungsschalter 6.1.8 Erdungsschalter Erdungsschalter mit Kurzschlusseigenschaften. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos« = 2 (Pos EIN) »Pos« = 3 (Pos Gestört) Stellungsmeldungen rangieren (Digitale Eingänge) Siehe ↪„Stellungsmeldungen rangieren (Digitale Eingänge)“.
  • Seite 461 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.9 Sicherungs-Lastschalter-Kombination 6.1.9 Sicherungs-Lastschalter-Kombination Schaltgerät, das Ströme unter normalen Bedingungen einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten und auch unter angegebenen außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) während einer festgelegten Zeit führen kann. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos«...
  • Seite 462 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.10 Lasttrennschalter 6.1.10 Lasttrennschalter Schaltgerät, das Ströme unter normalen Bedingungen einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten und auch unter angegebenen außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) während einer festgelegten Zeit führen kann und in geöffneter Stellung den für die Trennfunktion festgelegten Anforderungen entspricht.
  • Seite 463 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.11 Sicherungs-Trennschalter-Kombination 6.1.11 Sicherungs-Trennschalter-Kombination Schaltgerät, das in geöffneter Stellung den für die Trennfunktion festgelegten Anforderungen entspricht. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos« = 2 (Pos EIN) »Pos«...
  • Seite 464 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.12 Lastschalter 6.1.12 Lastschalter Schaltgerät, das Ströme unter normalen Bedingungen einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten und auch unter angegebenen außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) während einer festgelegten Zeit führen kann. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos«...
  • Seite 465 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.13 Lasttrennschalter 6.1.13 Lasttrennschalter Schaltgerät, das Ströme unter normalen Bedingungen einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten und auch unter angegebenen außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) während einer festgelegten Zeit führen kann und in geöffneter Stellung den für die Trennfunktion festgelegten Anforderungen entspricht.
  • Seite 466 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.14 Dreistellungsschalter 6.1.14 Dreistellungsschalter Ein Schalter, der einen Trennschalter und einen Erdungsschalter verbindet Dieser Schalter hat drei Positionen (ein – aus – geerdet) und ist außerdem eigensicher gegen Fehlbedienung. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / …] [SG[1]] »Pos«...
  • Seite 467 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.14 Dreistellungsschalter HINWEIS! Die Schaltbefehlsüberwachung gibt folgende Meldung aus, wenn versucht wird, direkt von der Erdungs- in die Trennerposition oder umgekehrt zu schalten: • [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »SBÜ Schaltrichtg« • Die in den SCADA-Adresslisten verwendeten Datenpunkte für die LS-AUS-Position sind für den Kombischalter als Erdungsposition („Pos ERDER“) zu interpretieren.
  • Seite 468 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.15 Ausfahrbarer Leistungsschalter 6.1.15 Ausfahrbarer Leistungsschalter Auf einem Wagen montierter Leistungsschalter. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] (*) the same value for both switchgears – see also remark below. »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos«...
  • Seite 469 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.15 Ausfahrbarer Leistungsschalter werden. Wenn der Fahrwagenstecker entfernt wird, dann wird der Eingang der Steuerung auf »Entnommen« gesetzt. Der entnommene Leistungsschalter wird für die Dauer des »Entnommen« Zustandes auf »Pos AUS« gesetzt. HINWEIS! Stellungsmeldungen eines entnommenen Leistungsschalters können nicht manipuliert werden.
  • Seite 470 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.16 Ausfahrbare Sicherungs-Lastschalter-Kombination 6.1.16 Ausfahrbare Sicherungs-Lastschalter-Kombination Auf einem Wagen montierte Sicherungs-Lastschalter-Kombination. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] (*) the same value for both switchgears – see also remark below. »Pos« = 0 (Pos Unbest) »Pos« = 1 (Pos AUS) »Pos«...
  • Seite 471 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte eingefahrenen Zustand und im ausgefahrenen Zustand geschaltet werden. Das Signal des Fahrwagensteckers muss mit dem Schutzgerät verdrahtet und konfiguriert werden. Wenn der Fahrwagenstecker entfernt wird, dann wird der Eingang der Steuerung auf »Entnommen«...
  • Seite 472 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Überwachungs- / Schaltzeiten festlegen Im Menü [Steuerung / SG / SG[x] / Allg Einstellungen] sind die Überwachungs- bzw. Schaltzeiten »t-Eigenz EIN« und »t-Eigenz AUS« für jedes Schaltgerät festzulegen. Je nach Schaltgerätetyp kann es erforderlich sein, hier noch weitere Parameter wie z. B. Nachdrückzeit »t-Nachdrück«...
  • Seite 473 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte • »Pos Unbest« • • »Pos Gestört« • • »Pos« (Meldung: Stellungsmeldung des Leistungsschalters (0 = In Bewegung, 1 = • AUS, 2 = EIN, 3 = Störstellung). ) Überwachung des EIN-Kommandos Mit dem Absetzen eines EIN-Kommandos wird die Zeitstufe »t-Eigenz EIN«...
  • Seite 474 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Einpolige Stellungserkennung und Laufzeitüberwachung der Schaltgeräte – Hiko EIN oder Hiko AUS Wenn die einpolige Überwachung für Schaltgeräte verwendet wird, wird die Meldung »EKA Nur ein HIKO« wahr. Die Überwachung funktioniert in diesem Fall nur in einer Richtung. Wenn nur der »Hiko AUS«...
  • Seite 475 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Nach Ablauf der Überwachungszeit wird eine Nachdrückzeit »t-Nachdrück« gestartet (wenn diese parametriert wurde). Während diese Zeitstufe läuft, bleibt die Meldung »Pos Unbest« wahr. Nach Ablauf der Nachdrückzeit wird die EIN-Position des Schaltgeräts angenommen und durch die Meldung »Pos AUS«...
  • Seite 476 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Switchgear_Y02 Schutz erteilt Auslösebefehl (z.B. Überstromschutz) SG . AuslBef Auslösebefehl im "Ausl Manager" rangiert und konfiguriert SG . AUS inkl Schutz AUS & Inaktiv Aktiv SG . AUS inkl Schutz AUS SG . SG .
  • Seite 477 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Signal Breaker CLOSE Breaker OPEN Command Signal Breaker OPEN Breaker CLOSE Command Signal Breaker Ready Protection Trip Command Trigger [x] Position Indication: Trigger [x] OPEN, CLOSE, Indeterminated, Trigger [x] Disturbed SCADA Trip Command 50P[x] Trip Command 51P[x] Autoreclosure CLOSE Trip Command XX[x]...
  • Seite 478 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Im Auslösebefehlsmanager wird ebenfalls festgelegt, ob der Auslösebefehl selbsthaltend sein soll. (Siehe hierzu auch ↪„Selbsthaltung“.) Darüber hinaus kann eine Mindesthaltezeit für das Aus-Kommando festgelegt werden. SG[x] . Ausl LS Switchgear_Y11 name =Name des Moduls, dass den Auslösebefehl ausgibt SG[x] .
  • Seite 479 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Ex EIN / AUS Steuerbare Schaltgeräte können auch durch externe Signale gesteuert werden. Für das EIN- und das AUS-Kommando kann je ein Signal rangiert werden (z. B. Digitale Eingänge oder Logikausgänge). Das externe EIN-Kommando kann auf [Steuerung / SG / SG[x] / Ex EIN/AUS Bef] »SBef EIN« rangiert werden.
  • Seite 480 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Signal Breaker CLOSE Breaker OPEN Command Signal Breaker OPEN Breaker CLOSE Command Signal Breaker Ready Trip Command Trigger [x] CLOSE Request Position Indication: Trigger [x] OPEN, CLOSE, Indeterminated, Synchronism Disturbed SCADA Autoreclosure CLOSE Ready to CLOSE Breaker CLOSE Initiative Schalthoheit...
  • Seite 481 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte • „vor Ort und Fern“: Schaltoperationen über die Bedieneinheit, SCADA, Digitale • Eingänge oder interne Signale. Unverriegeltes Schalten Zu Testzwecken, während der Inbetriebnahme und bei provisorischen Fahrweisen können Verriegelungen an einer Anlage außer Kraft gesetzt werden. GEFAHR! Unverriegelte Schaltvorgänge können Tod oder schwere Verletzungen zur Folge haben.
  • Seite 482 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.3 Schaltgeräte-Wartung Dies gilt ebenso für Schaltbefehle die an der Bedieneinheit oder über die Leittechnik (SCADA) abgesetzt wurden. Anti-Pumping Mit dem Drücken des Softkeys für das Einschaltkommando wird einmalig ein Einschalt- Impuls abgesetzt, und zwar unabhängig davon, wie lange die Taste weiter gedrückt gehalten wird.
  • Seite 483 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.3 Schaltgeräte-Wartung Wenn die gemessenen Schaltzeiten »t-Eigenz AUS« oder »t-Eigenz EIN« überschritten werden, wird die Meldung [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »SGMon SGverzögert« gesetzt. Wartungskennlinie eines Schaltgeräts Durch Überwachung eines Schaltgeräts erhöht sich seine Betriebsbereitschaft. Der (Alterungs-) Zustand des Schaltgeräts hängt vor allem von folgenden Faktoren ab: •...
  • Seite 484 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.3 Schaltgeräte-Wartung 10000 10000 20,0 20,0 Abschaltstrom in kA pro Schaltspiel Abb. 150: Wartungskurve für einen typischen 25 kV Leistungsschalter MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 485 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.4 Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Im folgenden Beispiel soll gezeigt werden, wie über die Bedieneinheit ein Leistungsschalter geschaltet wird. Durch Betätigen des »CTRL«-Softkeys vor Ort gelangen Sie zu einer Darstellung des 0.000 A Abzweigsteuerbildes.
  • Seite 486 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.4 Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Für dieses Beispiel muss, wie gesagt, die Einstellung „vor Ort“ oder „vor Ort und Fern“ gewählt sein. Über den Softkey „SG“ erreicht man eine Liste aller implementierten Betriebsmittel. (HighPROTEC-Geräte der Typen »MC…« unterstützen bis zu 6 Betriebsmittel.
  • Seite 487 6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.4 Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Die neue Stellung des Betriebsmittels wird vor Ort (nach Ablauf der jeweiligen Schaltzeit bzw. 0.000 A nach entsprechender Rückmeldung durch die 0.000 A 0.000 A Stellungsmeldekontakte) auf dem Display angezeigt.
  • Seite 488 7 System-Alarme System-Alarme HINWEIS! Es ist zu beachten, dass Leistungsüberwachung und Bezugsmanagement für Wirk-, Blind- und Scheinleistung usw. nur in Geräten verfügbar ist, die über eine Strom- und Spannungsmessung verfügen. Nach der Aktivierung (über [Projektierung / Projektierte Elemente] »SysA . Modus« = „verwenden“) können im Menü...
  • Seite 489 7 System-Alarme 7.1 Bezugsmanagement (Mittelwerte) Konfiguration des Bezugsmanagements Die Konfiguration des Bezugsmanagements erfolgt in zwei Schritten: Schritt1: Konfiguration der allgemeinen Einstellungen im Menü [Geräteparameter / Statistik / Bezugsmanagem]: • Stellen Sie die Triggerquelle auf »Dauer«. • • Stellen Sie die Zeit für das Überwachungs-Zeitfenster ein. •...
  • Seite 490 7 System-Alarme 7.2 Spitzenbezugswerte (Maximalwerte) Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Dauer Dauer Dauer Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung t-Ausl Alarm Mittelwertberechnung Abb. 152: Statistikmethode = fest Schritt 2: • Konfigurieren Sie die spezifischen Einstellungen des Bezugsmanagements im Menü • [SysA]. • Legen Sie fest, ob das Bezugsmanagement einen Alarm auslösen soll oder nicht •...
  • Seite 491 7 System-Alarme 7.3 THD-Schutz Minimal- und Maximalwerte Im Menü [Betrieb] können verschiedene Minimal- und Maximalwerte eingesehen werden. (Siehe auch ↪2.7 Statistik.) Minimumwerte seit dem letzten Rücksetzen: Die Werte einer gemessenen Größe werden ständig mit dem letzten Minimumwert verglichen. Ist ein Messwert kleiner als der letzte gespeicherte Minimumwert, wird dieser überschrieben.
  • Seite 492 8 Rekorder Rekorder Das MRA4 enthält mehrere Rekorder, die verschiedenartige Log-Meldungen (in nicht- flüchtigem Speicher) sammeln: • Die • Selbstüberwachungsmeldungen (↪10.2 Meldungen der Selbstüberwachung) enthalten geräteinterne Ereignisse. Dies können zum Beispiel sicherheitsrelevante Meldungen sein (z. B. wenn ein falsches Passwort eingegeben wurde), oder Meldungen, die sich direkt auf die Gerätefunktionalität beziehen (und im „Troubleshooting-Guide“...
  • Seite 493 8 Rekorder 8.1 Störschreiber Störschreiber • Mittels der Bedien- und Auswertesoftware Smart view können Störschriebe • ausgelesen werden. • In der separaten Anwendung DataVisualizer (wird immer mit Smart view installiert) • können Störschriebe angesehen und analysiert werden. • Mittels des DataVisualizer können die Störschriebe ins COMTRADE-Format gewandelt •...
  • Seite 494 8 Rekorder 8.1 Störschreiber Aus der »Rangierliste« können bis zu 8 Signale als Startsignale (Trigger) für den Störschreiber gewählt werden. Diese Startsignale wirken flankengesteuert mit der positiven Flanke und sind ODER-verknüpft. Wenn ein Störschrieb abgeschlossen ist und die Startsignale nicht zurückfallen, startet eine positive Flanke eines der anderen Signale einen neuen Störschrieb, sofern der Störschreiber wieder aufzeichnungsbereit ist.
  • Seite 495 8 Rekorder 8.1 Störschreiber Start 1 = Schutz.Alarm Start 2 = -.- Start 3 = -.- Start 4 = -.- Start 5 = -.- Start 6 = -.- Start 7 = -.- Start 8 = -.- Auto Überschr = Aktiv Nachlaufzeit = 25% t-rek = Max Aufzlänge Vorlaufzeit = 15%...
  • Seite 496 8 Rekorder 8.1 Störschreiber Start 1 = Schutz.Ausl Start 2 = -.- Start 3 = -.- Start 4 = -.- Start 5 = -.- Start 6 = -.- Start 7 = -.- Start 8 = -.- t-rek < Max Aufzlänge Auto Überschr = Aktiv Nachlaufzeit = 25% Start 1...
  • Seite 497 8 Rekorder 8.2 Fehlerrekorder Fehlerrekorder Prinzip des Fehlerrekorders Der Fehlerrekorder stellt in kompakter Form Informationen über Fehlerfälle bereit (z.B. die Auslöse-Ursache). Diese kompakten Informationen können auch über das Bedienpanel gelesen werden. Dadurch ist eine erste schnelle Fehleranalyse möglich. Nach einem Fehler erscheint ein Pop-up mit Informationen zur Fehlerursache auf dem Display.
  • Seite 498 8 Rekorder 8.2.1 Verhalten des Fehlerrekorders Der Fehlerrekorder wird mit der steigenden Flanke des General-Anregungs-Signals (»Schutz . Alarm«) gestartet. Es ist zu beachten, dass die General-Anregung eine Oder-Verknüpfung aller Alarm-Signale ist. Das erste Alarm-Signal (steigende Flanke) startet den Fehlerrekorder. Zu welchem Zeitpunkt werden die Messwerte erfasst/aufgezeichnet? Der Fehler wird zu dem Zeitpunkt erfasst (geschrieben), an dem die Auslöseentscheidung getroffen wird.
  • Seite 499 8 Rekorder 8.2.1 Verhalten des Fehlerrekorders Durch Betätigen des Softkeys »OK«. Wie lässt sich erkennen, ob ein Fehler eine Auslösung zur Folge hatte oder nicht? Fehler, die eine Auslösung zur Folge hatten, werden innerhalb des Übersichtsmenüs des Fehlerrekorders mit einem „Blitz“-Symbol „⚡“ auf der rechten Seite des Displays gekennzeichnet.
  • Seite 500 8 Rekorder 8.2.2 Automatische Fehleranzeige (Pop-up) auf dem Display 8.2.2 Automatische Fehleranzeige (Pop-up) auf dem Display Fehlerrek 1 Auslösung 50P[1] Fehlerart Smart view 50P[1].I> 2 In Fehlerrek Aufz. Nr. Störfall-Nr. Netzstör Nr. Aufzeichnungszeitpunkt Anregung Auslösung 01.01.2024 01:14:23.848 (4) 50P[1] 50P[1] 1d 01:14:22.428 (1) I>...
  • Seite 501 8 Rekorder 8.2.3 Inhalt einer Fehleraufzeichnung allerdings beim nächsten Gerätestart erneut. Das Pop-up wird durch Betätigen der Taste »C« dauerhaft quittiert. 8.2.3 Inhalt einer Fehleraufzeichnung Die Information in einer Fehleraufzeichnung kann im Wesentlichen in folgende drei Abschnitte aufgeteilt werden: Teil 1: Allgemeine Information (unabhängig von der Schutzfunktion) Datum/Uhrzeit Datum und Zeitpunkt des Fehlers Störfall-Nr.
  • Seite 502 8 Rekorder 8.2.4 Verwendung des Fehlerrekorders über die Bedieneinheit des MRA4 8.2.4 Verwendung des Fehlerrekorders über die Bedieneinheit des MRA4 Navigieren innerhalb des Fehlerrekorders Navigieren innerhalb des Fehlerrekorders Softkey Zurück zur Übersicht. ◀ Nächster (höherer) Eintrag innerhalb der Fehleraufzeichnung. ▲ Vorherige Fehleraufzeichnung.
  • Seite 503 8 Rekorder 8.3 Ereignisrekorder Ereignisrekorder Der Ereignisrekorder zeichnet bis zu 300 Ereignisse auf. Die (mindestens) 50 zuletzt gespeicherten Ereignisse werden ausfallsicher aufgezeichnet. Zu jedem Ereignis werden folgende Informationen zur Verfügung gestellt: Jedes Ereignis wird nach folgendem Schema aufgezeichnet: Aufzeichnungsnummer Laufende Nummer Störfallnummer Nummer des aktuellen Störfalls Dieser Zähler wird mit jeder General-anregung (»Schutz .
  • Seite 504 8 Rekorder 8.4 Trendrekorder Trendrekorder Lesen des Trendrekorders Der Trendrekorder dient der Auszeichnung des zeitlichen Verlaufes analoger Signale. • Rufen Sie das Menü [Betrieb / Rekorder / Trendrek] auf. • • An der Bedieneinheit wird eine Zusammenfassung angezeigt (Datum/Uhrzeit, Anzahl •...
  • Seite 505 9 Programmierbare Logik Programmierbare Logik Generelle Beschreibung Das Schutzgerät bietet ein Vielzahl von programmierbaren Logikgleichungen. Mit Hilfe der Logikgleichungen können z.B. Ausgangsrelais, Blockaden von Schutzfunktionen usw. programmiert werden. Mit Hilfe der Logik können Ausgangsrelais in Abhängigkeit von Eingangssignalen gesetzt werden. Die Eingangssignale können aus der Rangierliste (Auslösungen von Schutzmodulen, Zuständen von Schutzfunktionen, Status eines Leistungsschalters, Alarmmeldungen und Zuständen von Moduleingängen –...
  • Seite 506 9 Programmierbare Logik LogicMain_Y02 LG = LG[1]...[n] LG . Eingang1 keine Rangierung 1..n, Rangierliste LG . Invertierung1 Aktiv Inaktiv LG . LG . Gatterausgang Gatter Eingang2 keine Rangierung 1..n, Rangierliste LG . Timerausgang NAND LG . Invertierung2 Aktiv Verzögerungselement Inaktiv t-Ein Verz t-Aus Verz LG .
  • Seite 507 9 Programmierbare Logik Eingangssignale Jedem Logikgatter können bis zu vier Eingangssignale aus der Rangierliste zugeordnet werden. Optional kann jedes einzelne Eingangssignal invertiert (negiert) werden. Timer (Anzugs- und Rückfallverzögerung) Der Anzug und der Rückfall des Zeitglieds kann verzögert werden. Selbsthaltung Jede Logikgleichung verfügt über einen selbsthaltenden und einen nicht-selbsthaltenden Ausgang.
  • Seite 508 9 Programmierbare Logik n Umlaufzyklus LogicMain_E04 Update im nächsten Umlaufzyklus (1 Zyklus verzögert) LG1 . Eingang1 LG1 . Eingang1 LG1 . Eingang2 LG1 . Eingang2 Ausgang 1 Ausgang 1 LG1 . Eingang3 LG1 . Eingang3 LG1 . Eingang4 LG1 . Eingang4 ◄...
  • Seite 509 9 Programmierbare Logik laufzyklus LogicMain_E05 Update im nächsten Umlaufzyklus (1 Zyklus verzögert) LG1 . Eingang1 LG1 . Eingang1 LG1 . Eingang2 LG1 . Eingang2 Ausgang 1 Ausgang 1 LG1 . Eingang3 LG1 . Eingang3 LG1 . Eingang4 LG1 . Eingang4 ◄...
  • Seite 510 9 Programmierbare Logik • Rangieren Sie die Eingangssignale (wenn erforderlich, invertieren Sie diese). • • Falls erforderlich, konfigurieren Sie die Zeitstufen (»LGx.t-Ein Verz« und »LGx.t-Aus • Verz«). • Wenn der selbsthaltende Ausgang verwendet wird, rangieren Sie ein entsprechendes • Resetsignal. •...
  • Seite 511 10 Selbstüberwachung Selbstüberwachung Die Schutzgeräte wenden verschiedene Prüfmechanismen sowohl während ihres Betriebs als auch während ihrer Startphase an, um sich selbst auf Fehlfunktionen zu überwachen. Selbstüberwachung im Gerät Überwachung von... Überwachung durch... Aktion bei erkanntem Fehler... Startphase Es wird überwacht, dass Das Gerät wird neu gestartet.
  • Seite 512 10 Selbstüberwachung Selbstüberwachung im Gerät Überwachung von... Überwachung durch... Aktion bei erkanntem Fehler... Geräteparametrierung Absicherung der Durch Plausibilitätsprüfungen Parametrierung durch können Implausibilitäten in Plausibilitätsprüfungen. der Parametrierung erkannt werden. Eine erkannte Implausibilität wird durch ein „Fragezeichensymbol“ indiziert. Näheres hierzu im Kapitel Parametrierung. Qualität der Messkreise Spezielle Diagnose- Diagnose-Daten sind...
  • Seite 513 10 Selbstüberwachung Selbstüberwachung im Gerät Überwachung von... Überwachung durch... Aktion bei erkanntem Fehler... Hinweis: Die Batterie dient der Pufferung der Uhrzeit (Echtzeituhr). Ein Ausfall der Batterie hat keine Auswirkungen auf die Gerätefunktionalität außer auf die Pufferung der Uhrzeit im spannungslosen Zustand des Geräts.
  • Seite 514 10 Selbstüberwachung 10.1 Gerätestart 10.1 Gerätestart Das Schutzgerät führt in folgenden Situationen einen Neustart durch: • Es wird mit der Versorgungsspannung verbunden, • • Es wird ein gezielter Neustart durch den Benutzer durchgeführt, • • es wird auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, •...
  • Seite 515 10 Selbstüberwachung 10.1 Gerätestart Fehlercodes für Neustart Neustart durch unbekannte Fehlerquelle. Erzwungener Neustart (ausgelöst durch den Hauptprozessor) Durch den Hauptprozessor wurden ungültige Zustände oder Daten erkannt. Zeitüberschreitung im Schutzumlauf Die zyklische Abarbeitung der Schutzfunktionen wurde unerwartet unterbrochen. Erzwungener Neustart (ausgelöst durch den Signalprozessor) Durch den Signalprozessor wurden ungültige Zustände oder Daten erkannt.
  • Seite 516 10 Selbstüberwachung 10.2 Meldungen der Selbstüberwachung 10.2 Meldungen der Selbstüberwachung Über das Menu [Betrieb / Selbstüberwachung / Meldungen] kann auf die Meldungen der Selbstüberwachung zugegriffen werden. Es ist insbesondere ratsam, hier nachzuschauen, falls es irgendwelche Probleme geben sollte, die in direktem Zusammenhang mit der Funktionalität des MRA4 stehen.
  • Seite 517 10 Selbstüberwachung 10.3 Syslog • I – Informationen können hilfreich sein bei der Analyse eines Problems, im • Allgemeinen haben sie aber tatsächlich nur rein informativen Charakter, d. h. beeinflussen nicht den Betrieb des MRA4. Es ist natürlich sehr viel übersichtlicher, sich die Meldungen über Smart view anzeigen zu lassen (siehe nachfolgendes Beispielfenster), anstatt an der Bedieneinheit: Alle Meldungen werden als Tabelle in einem Fenster aufgeführt.
  • Seite 518 10 Selbstüberwachung 10.3 Syslog • [Geräteparameter / Security / Syslog] »IP Port-Nummer« muss auf die korrekte • Portnummer eingestellt werden. Der Vorgabewert 514 kann beibehalten werden, wenn der Server-Computer auf dem Standard-Port empfängt. • [Geräteparameter / Security / Syslog] »IP-Adresse, Teil 1« … »IP-Adresse, Teil 4« — •...
  • Seite 519 10 Selbstüberwachung 10.4 Deaktiviertes Gerät „Device Stopped“ 10.4 Deaktiviertes Gerät „Device Stopped“ Befindet sich das Schutzgerät in einem ungültigen Zustand, der auch durch den dreimaligen automatisch durchgeführten Neustart des Geräts nicht beseitigt werden kann, so wird das Gerät automatisch deaktiviert. In diesem Zustand ist die System-LED rot leuchtend oder rot blinkend.
  • Seite 520 11 Inbetriebnahme Inbetriebnahme Vor der Arbeit an der geöffneten Schaltanlage ist unbedingt sicherzustellen, dass zuerst die gesamte Anlage spannungsfrei geschaltet wird, und die folgenden 5 Sicherheitsregeln stets eingehalten werden: GEFAHR! Vor Beginn jeder Arbeit: • Freischalten • • Gegen Wiedereinschalten sichern •...
  • Seite 521 11 Inbetriebnahme 11.1 Inbetriebnahme – Schutzprüfung WARNUNG! Vor der ersten Spannungsaufschaltung ist Folgendes sicherzustellen: • Korrekte Erdung des Gerätes • • Prüfung aller Meldekreise • • Prüfung aller Steuerkreise • • Korrekte Wandlerverdrahtung • • Die richtige Dimensionierung der Stromwandler •...
  • Seite 522 11 Inbetriebnahme 11.2 Hinweise zur Außerbetriebnahme - Ausbau des Relais WARNUNG! Kontrolle aller temporären Blockaden (über digitale Eingänge): Um Überfunktionen zu vermeiden, sind alle Blockaden, die im Zusammenhang mit einer Auslösung/Nichtauslösung von Schutzfunktion stehen, durch einen Test zu überprüfen. Da diese Tests sehr komplex sein können, sollten diese nur von denjenigen Personen durchgeführt werden, die das Schutzkonzept aufgestellt haben.
  • Seite 523 11 Inbetriebnahme 11.2 Hinweise zur Außerbetriebnahme - Ausbau des Relais WARNUNG! Informieren Sie vor Beginn der Arbeiten die Leittechnik. Schalten Sie die Versorgungsspannung aus. Stellen Sie sicher, dass keine personengefährdenden Spannungen im Schaltschrank anliegen. Ziehen Sie die Stecker von der Geräterückseite ab. Ziehen Sie keinesfalls an den Kabeln. Verwenden Sie ggf.
  • Seite 524 11 Inbetriebnahme 11.3 Service und Inbetriebnahmeunterstützung 11.3 Service und Inbetriebnahmeunterstützung Im Menü Service unterstützen zahlreiche Funktionen die Wartung und Inbetriebnahme des Schutzgerätes. 11.3.1 Allgemein Im Menü [Service / Allgemein] kann ein Neustart des Schutzgerätes veranlasst werden. Die »System«-LED leuchtet konstant grün, wenn – nach der Startphase, ↪13.1.24 Bootphase –...
  • Seite 525 11 Inbetriebnahme 11.3.2 Lichtbogen-Reduktions-Modus HINWEIS! Manuelle Aktivierung ist nur am Gerät (HMI) möglich (nicht via Smart view). Der Lichtbogen-Reduktions-Modus kann folgendermaßen aktiviert werden: • manuell - nur am Gerät (HMI) ; • • via Kommunikation; oder • • via digitalem Eingang. •...
  • Seite 526 11 Inbetriebnahme 11.3.3 Phasenfolge • zum standardmäßigen Parametersatz zurückzuschalten wenn der Lichtbogen- • Reduktions-Modus nicht mehr verwendet werden soll. Für schnellen Zugriff kann der Lichtbogen-Reduktions-Modus einfach durch Betätigung der Taste »LichtbRed« vom Hauptbildschirm des Gerätes (HMI) aufgerufen werden. Appframe_Y01 LichtbRed Sys .
  • Seite 527 11 Inbetriebnahme 11.3.4 Sperren der Ausgangsrelais GEFAHR! Der Betreiber muss sicherstellen, dass nach Abschluss der Wartungsarbeiten das Sperren der Ausgangsrelais wieder aufgehoben wird. Ansonsten kann das Schutzgerät den vorgesehenen Schutz NICHT erfüllen. HINWEIS! Die Ausgangskontakte des „Zone Interlockings“ und der Selbstüberwachungskontakt können nicht gesperrt werden.
  • Seite 528 11 Inbetriebnahme 11.3.5 Erzwungener Schaltzustand der Ausgangsrelais 11.3.5 Erzwungener Schaltzustand der Ausgangsrelais HINWEIS! Siehe ↪3.2.2 Übersicht über die Einbauplätze / Baugruppen für Informationen über prinzipiell verfügbare Ausgangsrelais. Die Parameter sowie ihre Werkseinstellungen und Einstellungsbereiche sind dem Referenzhandbuch zu entnehmen. Allgemeine Bedienung GEFAHR! Der Betreiber muss sicherstellen, dass nach Abschluss der Wartungsarbeiten der erzwungene Schaltzustand der Ausgangsrelais wieder aufgehoben wird.
  • Seite 529 11 Inbetriebnahme 11.3.6 Erzwingen eines Auslöse-Befehls HINWEIS! Ein Ausgangsrelais wird einen »Erzwingen« Befehl befolgen: - wenn es nicht »Gesperrt« ist und - wenn ein Direkt-Kommando auf das/die Relais gelegt ist Bitte beachten Sie, dass ein »Erzwingen« -Befehl an eine Gruppe von Ausgangsrelais (der gleichen Baugruppe) Vorrang hat vor einem »Erzwingen«...
  • Seite 530 11 Inbetriebnahme 11.3.8 Fehlersimulator* 11.3.8 Fehlersimulator* * = Nicht in allen Geräten verfügbar. Zur Inbetriebnahmeunterstützung und Fehleranalyse verfügt das Gerät über die Möglichkeit, Messgrößen bzw. Messwerte zu simulieren. Nachdem der Fehlersimulator über die Einstellung [Projektierung / Projektierte Elemente] »Sgen . Modus« = „verwenden“ aktiviert wurde, befindet sich diese Funktionalität im Menüzweig [Service / Test - Schutz gesp / Sgen].
  • Seite 531 11 Inbetriebnahme 11.3.8 Fehlersimulator* Im Menü [Service / Test - Schutz gesp / Sgen / Einstellungen / Zeiten] kann die Dauer der einzelnen Simulationssequenzen eingestellt werden. Ebenso können für jede simulierte Größe (Spannung und Strom) die Amplituden und Winkel für jede Phase getrennt eingestellt werden (inkl.
  • Seite 532 11 Inbetriebnahme 11.3.8 Fehlersimulator* „Kalte“ Simulation Simulation ohne Schalterauslösung: Auslösebefehle an den Leistungsschalter (»AuslBef«) werden blockiert. Die Schutzfunktionen generieren möglicherweise eine Auslösung, aber es wird kein Auslösebefehl generiert. • Nehmen Sie folgende Einstellung vor: [Service / Test - Schutz gesp / Sgen / Ablauf] •...
  • Seite 533 11 Inbetriebnahme 11.3.8 Fehlersimulator* • Weisen Sie dem Parameter [Service / Test - Schutz gesp / Sgen / Ablauf] »Ex Start • Simulation« das gewünschte Signal zu. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 534 • Batterie Die Batterie hält in der Regel mindestens 10 Jahre. Wechsel durch SEG. Hinweis: Die Batterie dient der Pufferung der Uhrzeit (Echtzeituhr). Ein Ausfall der Batterie hat keine Auswirkungen auf die Gerätefunktionalität außer auf die Pufferung der Uhrzeit im spannungslosen Zustand des Geräts.
  • Seite 535 12 Wartung und Instandhaltung 12.1 Regelmäßig durchzuführende Funktionsprüfungen • Das Gerät prüft den Batteriezustand im Rahmen der Selbstüberwachung, spezielle • Prüfschritte sind daher nicht erforderlich. Bei erschöpfter Batterieladung blinkt die System-LED rot/grün, und ein Fehlercode wird generiert (siehe Troubleshooting Guide.) Selbstüberwachungskontakt Alle 1-4 Jahre, je nach Umgebungsbedingungen: •...
  • Seite 536 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1 Technische Daten Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1 Technische Daten HINWEIS! Es dürfen ausschließlich Kupferleiter verwendet werden, 75°C. Leiterquerschnitt 2,5 mm² [AWG 14]. 13.1.1 Klimatische Umgebungsbedingungen Lagertemperatur: −30°C to +70°C Betriebstemperatur: −20°C to +60°C Zulässige Feuchte im Jahresmittel: <75% rel.
  • Seite 537 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.5 Gehäuse Alle drahtgebundenen 1,5 kVDC Kommunikationsschnittstellen: 13.1.5 Gehäuse Gehäuse B2: Höhe / Breite: 183 mm / 212,7 mm (8 Tasten / Türeinbau) Gehäuse B2: Höhe / Breite: 173 mm (4 HE) / 212,7 mm (42 TE) (8 Tasten / 19“) Gehäusetiefe (inkl.
  • Seite 538 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.6 Strommessung Schrauben M4, unverlierbar gemäß VDEW Anschlussquerschnitt: 1 x oder 2 x 2,5 mm² (2 x AWG 14) mit Aderendhülse 1 x oder 2 x 4,0 mm² (2 x AWG 12) mit Ringkabelschuh oder Kabelschuh 1 x oder 2 x 6 mm²...
  • Seite 539 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.7 Leiter- und Verlagerungsspannungsmessung („TU“ ) Erdstrom empfindlich: Leistungsaufnahme: Bei 1 A: S = 550 mVA Bei 0,1 A: S = 7 mVA Bei 5 A: S = 870 mVA Bei 0,5 A: S = 10 mVA 13.1.7 Leiter- und Verlagerungsspannungsmessung („...
  • Seite 540 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.7 Leiter- und Verlagerungsspannungsmessung („TU“ ) Bei Un = 400 V: S = 330 mVA Frequenzbereich: 50 Hz oder 60 Hz ±10% Klemmen: Schraubklemmen Anschlussquerschnitt: • Anschlussquerschnitt ohne Aderendhülse: • min. 0,75 mm² … max. 6,0 mm² •...
  • Seite 541 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.8 Frequenzmessung Klemmen: Schraubklemmen Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse Die Spannungsmesseingänge müssen mittels einer Schmelzsicherung oder einen Leitungsschutzschalter abgesichert werden, zum Beispiel: • Sicherung NEOZED D01 6 A träge, oder ein anderer vergleichbarer Typ, oder: •...
  • Seite 542 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.11 Anzeige (Display) Spannungsbereich der Leistungsaufnahme im Maximale Versorgungsspannung Ruhezustand Leistungsaufnahme 48 - 230 VAC ca. 8 W / 16 VA ca. 13 W / 21 VA (für Frequenzen von 50-60 Hz): 13.1.11 Anzeige (Display) Display-Typ: LCD mit LED-Hinterleuchtung Auflösung des Grafikdisplays:...
  • Seite 543 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.16 Ausgangsrelais Offene Eingänge <90 ms Offene Eingänge Kurzgeschlossene Eingänge L− L− Abb. 167: Sicherer Zustand der digitalen Eingänge Schaltschwellen: 24 VDC, 48 VDC, 60 VDC, 110 VDC, 230 VDC, 110 VAC, 230 VAC Un = 24 VDC Schaltschwelle 1 EIN: Min.
  • Seite 544 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.17 Supervision Contact (SC) 30 A AC/DC für 0,5 s 1000 W (VA) bei L/R = 40 ms 30 A / 230 VAC entsprechend ANSI IEEE Std C37.90-2005 30 A / 250 VDC entsprechend ANSI IEEE Std C37.90-2005 Max.
  • Seite 545 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.18 Zeitsynchronisierung IRIG-B00X 13.1.18 Zeitsynchronisierung IRIG-B00X Nenn-Eingangsspannung: Anschluss: Schraubklemmen (Twisted Pair) 13.1.19 RS485 * (Slot X103, Verfügbarkeit hängt vom Bestellschlüssel ab.) Anschluss: 9pol. D-Sub Buchse (Abschlusswiderstände extern/im D-Sub) oder 6 Schraubklemmen RM 3,5 mm (Abschlusswiderstände intern) VORSICHT! Wenn die RS485-Schnittstelle als Klemme zur Verfügung steht, dann muss das Kommunikationskabel geschirmt sein.
  • Seite 546 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.20 LWL-Modul mit ST-Anschluss für die SCADA-Kommunikation * 13.1.20 LWL-Modul mit ST-Anschluss für die SCADA-Kommunikation * (Slot X103, Verfügbarkeit hängt vom Bestellschlüssel ab.) Hinweis: Für Profibus beträgt die maximale Übertragungsgeschwindigkeit 3 MBaud. Anschluss: ST-Port Kompatible Glasfasern: Multimode;...
  • Seite 547 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.22 Kommunikation mit Smart view 13.1.22 Kommunikation mit Smart view Das MRA4 kann sich folgendermaßen mit der Betriebs-Software Smart view verbinden: • USB-Verbindung (über die USB-Schnittstelle vorne am Gehäuse des MRA4). • • TCP/IP-Verbindung (über die Ethernet-Schnittstelle* an der Gehäuserückseite des •...
  • Seite 548 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.2 Einstellbereiche 13.2 Einstellbereiche Alle Einstellungen sind mit den jeweiligen Einstellbereichen und Vorgabewerten im Referenzhandbuch (separates Dokument) tabellarisch aufgeführt. Zum Beispiel: Messprinzip, Schwellwert-Bereich im Phasenüberstrom-Schutz: • Siehe Referenzhandbuch, „Schutzparameter“ → „Phasenstromschutz-Stufe“ → „Satz- • Parameter“, Tabellen »Messprinzip«, »I>«. Messprinzip, Schwellwert-Bereich im Erdüberstrom-Schutz: •...
  • Seite 549 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3 Toleranzen 13.3 Toleranzen 13.3.1 Toleranzen der Echtzeituhr Auflösung: 1 ms Toleranz: <1 Minute / Monat (+20°C [68°F]) <±1ms bei Synchronisierung über IRIG-B Toleranzen der Zeitsynchronisation Die Protokolle zur Zeitsynchronisation unterscheiden sich in Bezug auf ihre Genauigkeit: Abweichung zur Abweichung zur Abweichung zur Generatoruhr...
  • Seite 550 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.2 Toleranzen der Messwerterfassung 13.3.2 Toleranzen der Messwerterfassung Phasen- und Erdstrommessung Frequenzbereich: 50 Hz / 60 Hz ± 10% Genauigkeit: Klasse 0,5 Amplitudenfehler für I < In: ±0,5% vom Nennwert Amplitudenfehler für I > In: ±0,5% vom Messwert Amplitudenfehler für I >...
  • Seite 551 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.2 Toleranzen der Messwerterfassung Frequenzmessung Nennfrequenzen: 50 Hz / 60 Hz Genauigkeit: ±0.05% von fN im Bereich von 40 ‒ 70 Hz ab Spannungen >50 V Spannungsabhängigkeit: Frequenzerfassung von 5 V ‒ 800 V Frequenzerfassung ab 0,15 x Un Energiemessung Fehler der Energiezählung: 1,5% vom Messwert oder 1,5% SN⋅1h...
  • Seite 552 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3 Toleranzen der Schutzstufen 13.3.3 Toleranzen der Schutzstufen HINWEIS! Die Auslöseverzögerung bezieht sich auf die Zeit zwischen Anregung und Auslösung. Die Toleranz der Kommandozeit/Anregezeit bezieht sich auf die Zeit zwischen Fehlereintritt und der Anregung der Schutzstufe. Referenzbedingungen für alle Schutzstufen: Sinusförmige Messgrößen bei Nennfrequenz, Klirrfaktor THD <...
  • Seite 553 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.1 Phasen-Überstromschutz Überstromschutz-Stufen I[x] Toleranz Abhängige Zeit / Kennlinie Ansprechzeit <36 ms  bei einem Teststrom ≥ 2⋅I> Auslöseverzögerung t(I, I>, tChar) ±5% (entsprechend gewählter Kurve, siehe ↪5.4.1 Kennlinien (Phasenstrom))  bei einem Teststrom im Bereich 2 … 20 ⋅I>...
  • Seite 554 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.2 Erd-Überstromschutz 13.3.3.2 Erd-Überstromschutz Erdstromschutz-Stufen IE[x] *2) *3) Toleranz Ansprechwert (Schwellwert) »IE>« ±1,5% vom Einstellwert oder ±1% In. Rückfallverhältnis 97% oder 0,5% In Erdstromschutz-Stufen IE[x] *2) *3) Toleranz Unabhängige Zeit »Kennl« = „DEFT“ Auslöseverzögerung »t« ±1% oder ±10 ms Auslösezeit (für »t«...
  • Seite 555 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.2 Erd-Überstromschutz • • Die Genauigkeit wird bei der empfindlichen Erdstrommessung nicht auf den Nennwert, sondern auf 100 mA (bei In =1 A) bzw. 500 mA (bei In = 5 A) bezogen. MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 556 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.3 Richtungserkennung 13.3.3.3 Richtungserkennung HINWEIS! Weil die Richtungserkennung auf Grundschwingungswerten (DFT) basiert, funktionieren diese nur im Bereich der Nennfrequenz (fN ± 5 Hz) zuverlässig. Richtungskennlinie Toleranz MTA / Richtungswinkel ±3° Empfindlichkeit Messwert Freigabewert Blockadewert der Phasenstrom-Rich‐ In = 1 A (5 A) In = 1 A (5 A) tungserkennung:...
  • Seite 557 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.4 Thermische Schutzfunktionen 13.3.3.4 Thermische Schutzfunktionen Thermisches Abbild: Toleranz K⋅Ib ±5% vom Einstellwert oder 1% In Auslöseverzögerung (gemäß der ±5% des errechneten Wertes oder ±1 s Gleichung in ↪„Auslösezeit“) in kaltem Zustand (d. h. keine vorherige Erwärmung) Rückfallverhältnis Toleranz gilt für die folgenden Einstellungen: •...
  • Seite 558 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.5 Strombezogene Schutzfunktionen 13.3.3.5 Strombezogene Schutzfunktionen Inrush-Überwachung: Toleranz IH2 / IH1 ±1% In Rückfallverhältnis 5% IH2 oder 1% In Rückfallzeit <30 ms • • Inrush-Überwachung ist möglich, wenn die Grundschwingungsamplitude (IH1) > 0,1 In und die zweite Harmonische (IH2) > 0,01 In ist. Schieflast-Schutzstufen: Toleranz I2>[x]...
  • Seite 559 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.6 Spannungsbezogene Schutzfunktionen 13.3.3.6 Spannungsbezogene Schutzfunktionen Spannungsschutz-Stufen: Toleranz U[x] Anregewert ±1,5% vom Einstellwert oder 1% Un Rückfallverhältnis einstellbar, mindestens 0,5% Un DEFT ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit <40 ms typisch: 35 ms Ab U größer als 1.2 x Anregewert für U>- Stufen oder ab U kleiner als 0.8 x Anregewert für U<- Stufen...
  • Seite 560 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.6 Spannungsbezogene Schutzfunktionen • • Die angegebene Toleranz gilt für eine einfache Spannungsmessung. Für die Einstellung »UX Quelle« = „berechnet“ ergibt sich die Toleranz allerdings aus den Amplituden und Phasenwinkeln aller drei Leiter-Erde-Phasoren und kann bis zu 2% der maximalen Leiter-Erde-Spannung betragen.
  • Seite 561 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.7 Frequenzschutz 13.3.3.7 Frequenzschutz Frequenzschutz: Toleranz f>, f< f> bzw. f< ±20 mHz Typisch ~5 mHz, sofern alle drei Phasen im Bereich fN ± 0.2 Hz liegen Rückfall Vorgabe 20 mHz (einstellbar im Bereich 10 mHz … 100 mHz) ±1% oder ±10 ms Rückfallzeit <120 ms...
  • Seite 562 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.7 Frequenzschutz Frequenzgradient: Toleranz df/dt df/dt *2) *3) ±2,5% or ±0,025 Hz/s Rückfall 0,070 Hz/s ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit <300 ms, typisch ~200 ms <200 ms für die folgenden Einstellwerte: »Stab.-Fenster f für df/dt« = 3 »Fenster df/dt«...
  • Seite 563 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.7 Frequenzschutz Automatische Frequenzentlastung: Toleranz UFLA I1 min ±1% In Rückfallverhältnis 95% oder 0.5% In ULL min ±1.5% vom Einstellwert oder ±1% Un Rückfallverhältnis 98% oder 0.5% Un Leistungswinkel ±2° P min ±5% vom Einstellwert oder ±0.1% Sn Rückfallverhältnis 95% oder 0.5% W f<...
  • Seite 564 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Leistungsschutzfunktionen 13.3.3.8 Leistungsschutzfunktionen Leistungsfaktor-Schutz: Toleranz Trigger-LF ± 0.01 (absolut) oder ±1° Reset-LF ± 0.01 (absolut) oder ±1° ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit »Messprinzip« = • „Grundwelle“ • • <130 ms • • „Effektivwert“ •...
  • Seite 565 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Leistungsschutzfunktionen Leistungsrichtungs-Schutz: Toleranz PQS[x] für »Modus« = „P>“, „P<“, „Pr<“, „Pr>“ Anregewert ±3% oder ±0,1% SN Rückfallverhältnis • 97% oder 1 VA für „P>“ und „Pr>“ • • 103% oder 1 VA für „P<“ und „Pr<“ •...
  • Seite 566 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Leistungsschutzfunktionen Leistungsrichtungs-Schutz: Toleranz PQS[x] für »Modus« = „Q>“, „Q<“, „Qr<“, „Qr>“ Anregewert ±3% oder ±0,1% SN Rückfallverhältnis • 97% oder 1 VA für „Q>“ und „Qr>“ • • 103% oder 1 VA für „Q<“ und „Qr<“ •...
  • Seite 567 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.9 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen 13.3.3.9 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen Synch-Check: Toleranz Sync Spannungsmessung ±1,5% vom Einstellwert oder 1% Un Frequenzmessung ±20 mHz bei fN Winkelmessung ±2° Winkelkorrektur ±4° t (alle Zeitstufen) ±1% oder ±10 ms Q->&U<...
  • Seite 568 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.9 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen Wiederzuschaltung Toleranz WZS[x] ULL max Freigabe, ±1,5% vom Einstellwert oder 1% Un ULL min Freigabe Rückfallverhältnis 98% oder 0,5% Un für ULL> 102% oder 0,5% Un für ULL< f min Freigabe, ±20 mHz at fN f max Freigabe Rückfall...
  • Seite 569 13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.9 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen Leistungsschalter-Versagerschutz: Toleranz t-LSV ±1% oder ±10 ms I-LSV > ±1,5% vom Einstellwert oder 1% In Ansprechzeit <40 ms Ab I größer als 1.3 x I-LSV > Rückfallzeit <40 ms Auslösekreisüberwachung: Toleranz AKÜ...
  • Seite 570 14 Anhang 14.1 Standards Anhang 14.1 Standards 14.1.1 Zertifizierungen UL File Nr.: E217753 certified regarding UL508 (Industrial Controls) (Note: UL does generally not approve the use of voltage measuring inputs above 600 VAC.) CSA File Nr.: 251990 certified regarding CSA-C22.2 No. 14 (Industrial Controls) certified by EAC (Eurasian Conformity) KEMA Laboratories —...
  • Seite 571 14 Anhang 14.1.2 Allgemeine Vorschriften 14.1.2 Allgemeine Vorschriften Fachgrundnorm EN 61000-6-2 [2019] EN 61000-6-3 [2022] Produktnorm IEC 60255-1 [2009] IEC 60255-26 [2013] IEC 60255-27 [2013] UL 508 (Industrial Control Equipment) [2005] CSA C22.2 No. 14-95 (Industrial Control Equipment) [1995] ANSI C37.90 [2005] MRA4-3.10-DE-MAN MRA4...
  • Seite 572 14 Anhang 14.1.3 Elektrische Prüfungen 14.1.3 Elektrische Prüfungen Hochspannungsprüfungen Hochfrequenzprüfung IEC 60255-22-1 Innerhalb eines Stromkreises 1 kV / 2 s IEC 60255-26 IEEE C37.90.1 IEC 61000-4-18 Stromkreis gegen Erde 2.5 kV / 2 s Klasse 3 Stromkreis gegen Stromkreis 2.5 kV / 2 s Spannungsprüfung IEC 60255-27 Alle Stromkreise gegen andere...
  • Seite 573 14 Anhang 14.1.3 Elektrische Prüfungen Störfestigkeit gegen Stoßspannungen (Surge) IEC 60255-22-5 Innerhalb eines Stromkreises 2 kV Stromkreis gegen Erde 4 kV IEC 60255-26 IEC 61000-4-5 Klasse 4 Klasse 3 Kommunikationsleitungen gegen 2 kV Erde Störfestigkeit gegen die Entladung statischer Elektrizität (ESD) IEC 60255-22-2 Luftentladung 8 kV...
  • Seite 574 14 Anhang 14.1.3 Elektrische Prüfungen Messung der Funkstörspannung IEC60255-26 Messung der Funkstörstrahlung IEC/CISPR 11 30MHz – 1GHz Grenzwert Klasse A IEC60255-26 MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 575 14 Anhang 14.1.4 Umweltprüfungen 14.1.4 Umweltprüfungen Klassifizierung: IEC 60068-1 Klimakategorie 20/060/56 IEC 60721-3-1 Klassifizierung der 1K5/1B1/1C1L/1S1/1M2 Umweltbedingungen aber min. −30°C (−22°F) (Langzeitlagerung) IEC 60721-3-2 Klassifizierung der 2K2/2B1/2C1/2S1/2M2 Umweltbedingungen (Transport) aber min. −30°C (−22°F) IEC 60721-3-3 Klassifizierung der 3K6/3B1/3C1/3S1/3M2 Umweltbedingungen (Ortsfester aber min.
  • Seite 576 14 Anhang 14.1.4 Umweltprüfungen Test Nb: Temperaturwechsel Beanspruchungsdauer 1°C / 5min Test BD: Trockene Wärme: Transport und Lagerung IEC 60255-27 Temperatur 70°C Beanspruchungsdauer 16 h IEC 60068-2-2 Test AB: Kälte: Transport und Lagerung IEC 60255-27 Temperatur −30°C Beanspruchungsdauer 16 h IEC 60068-2-1 MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 577 14 Anhang 14.1.5 Mechanische Prüfbeanspruchungen 14.1.5 Mechanische Prüfbeanspruchungen Test Fc: Schwingprüfung auf Funktionsfähigkeit IEC 60068-2-6 (10 Hz – 59 Hz) 0.035 mm IEC 60255-27 Amplitude IEC 60255-21-1 (59Hz – 150Hz) 0.5 gn Klasse 1 Beschleunigung Anzahl der Zyklen in jeder Achse Test Fc: Dauerschwingprüfung IEC 60068-2-6 (10 Hz –...
  • Seite 578 14 Anhang 14.1.5 Mechanische Prüfbeanspruchungen Test Fe: Erdbebenprüfung 1 Zyklus pro Achse MRA4 MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 579 14 Anhang 14.2 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑103 14.2 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑103 Die ausgewählten Parameter sind in den weißen Kontrollfeldern wie folgt markiert: ☐ Funktion oder ASDU wird nicht benutzt ☒ Funktion oder ASDU wird wie genormt benutzt (Vorzugswert) Die mögliche Auswahl (blank “☐” / X “☒”) ist für jeden Abschnitt oder Parameter festgelegt. 14.2.1 Physikalische Schicht Elektrische Schnittstelle...
  • Seite 580 14 Anhang 14.2.3.2 Auswahl von Norm-Informationsnummern in Überwachungsrichtung 14.2.3.2 Auswahl von Norm-Informationsnummern in Überwachungsrichtung Systemfunktionen in Überwachungsrichtung: ☒ INF = 0 — Ende der Generalabfrage ☒ INF = 0 — Zeitsynchronisierung ☒ INF = 2 — Rücksetzen FCB ☒ INF = 3 — Rücksetzen CU ☒...
  • Seite 581 14 Anhang 14.2.3.3 Auswahl von Norm-Informationsnummern in Steuerungsrichtung 14.2.3.3 Auswahl von Norm-Informationsnummern in Steuerungsrichtung Systemfunktionen in Steuerungsrichtung: ☒ INF = 0 — Generalabfrage-Abstoß ☒ INF = 0 — Zeitsynchronisierung Allgemeine Befehle in Steuerungsrichtung: ☒ INF = 16 — Wiedereinschaltung EIN/AUS ☒...
  • Seite 582 14 Anhang 14.2.3.4 Verschiedenes 14.2.3.4 Verschiedenes Messwert max. Wert = Nennwert × Strom L ☐ ☒ Strom L ☐ ☒ Strom L ☐ ☒ Spannung L ☐ ☒ 1–E Spannung L ☐ ☒ 2–E Spannung L ☐ ☒ 3–E Spannung L –L ☐...
  • Seite 583 14 Anhang 14.3 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑104 14.3 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑104 Die Norm IEC 60870‑5‑104 gibt Parametersätze und Alternativen vor, aus denen Untermengen auszuwählen sind, um bestimmte Fernwirksysteme zu erstellen. Bestimmte Parameter, wie die Auswahl von „strukturierten“ oder „unstrukturierten“ Feldern der ADRESSE DES INFORMATIONSOBJEKTS von ASDU, schließen sich gegenseitig aus.
  • Seite 584 14 Anhang 14.3.3 Physikalische Schicht 14.3.3 Physikalische Schicht (netzbezogener Parameter, alle angewendeten Schnittstellen und Datenraten sind mit „X“ zu markieren) Übertragungsgeschwindigkeit (Steuerungsrichtung) ■ 100 bit/s ■ 2400 bit/s ■ 2400 bit/s ■ 200 bit/s ■ 4800 bit/s ■ 4800 bit/s ■...
  • Seite 585 14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht ■ Maximale Länge L (Anzahl der Oktette) Wird unsymmetrisch übertragen, werden die folgenden ASDU als Anwenderdaten mit den angegebenen Übertragungsursachen mit der Datenklasse 2 (niedrige Priorität) zurückübertragen: ■ Die genormte Zuweisung von ASDU zur Datenklasse 2 wird wie folgt angewendet: Typkennung Übertragungsursache 9, 11, 13, 21...
  • Seite 586 14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht Länge der APDU (systembezogener Parameter, die maximale Länge der APDU je System ist festzulegen) Die maximale Länge der APDU beträgt in beiden Übertragungsrichtungen 253. Dies ist ein fester Systemparameter. ■ Maximale Länge der APDU je System Auswahl genormter ASDU Prozessinformation in Überwachungsrichtung (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist...
  • Seite 587 14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht <33> := Bitmuster von 32 bit mit Zeitmarke CP56Time2a M_BO_TB_1 <34> := Messwert, normierter Wert mit Zeitmarke CP56Time2a M_ME_TD_1 <35> := Messwert, skalierter Wert mit Zeitmarke CP56Time2a M_ME_TE_1 <36> := Messwert, verkürzte Gleitkommazahl mit Zeitmarke CP56Time2a M_ME_TF_1 <37>...
  • Seite 588 14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht <70> := Initialisierungsende M_EI_NA_1 Systeminformation in Steuerungsrichtung ((stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“ zu markieren, mit „R“, falls nur in entgegengesetzter Richtung, und mit, „B“ falls in beiden Richtungen angewendet). <100>...
  • Seite 589 14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht Zuweisungen der Übertragungsursachen zu den Typkennungen (stationsbezogene Parameter) ▤ Schattierte Felder: werden nicht benötigt. ■ Schwarze Felder stellen in dieser Norm nicht zulässige bzw. nicht unterstützte Kombinationen dar. ☐ Weiße Felder: Funktion oder ASDU wird nicht angewendet. Markierung der Kombinationen Typkennung /Übertragungsursache mit: •...
  • Seite 590 14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht Typkennung Übertragungsursache 10 11 12 13 20 44 45 46 47 … … <20> M_PS_NA_1 ▤ ☐ ☐ ▤ ☐ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ☐ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ <21> M_ME_ND_1 ☐...
  • Seite 591 14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Typkennung Übertragungsursache 10 11 12 13 20 44 45 46 47 … … <102>C_RD_NA_1 ▤ ▤ ▤ ▤ ☐ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ▤ ☐ ☐ ☐ ☐ <103>C_CS_NA_1 ▤ ▤...
  • Seite 592 14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Abrufprozedur (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“ zu markieren, mit „R“, falls nur in entgegengesetzter Richtung, und mit „B“, falls in beiden Richtungen angewendet) ☐ Abrufprozedur Spontane Übertragung (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“...
  • Seite 593 14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen einzelnen Gruppe muss in einer ☐ Gruppe 6 ☐ Gruppe 12 getrennten Tabelle festgelegt werden. Uhrzeitsynchronisation (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“ zu markieren, mit „R“ falls nur in entgegengesetzter Richtung und mit „B“ falls in beiden Richtungen angewendet).
  • Seite 594 14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Zählerabfrage ☐ Zähler umspeichern ohne Rücksetzen ☐ Zähler umspeichern mit Rücksetzen ☐ Zähler rücksetzen ☐ Allgemeine Zählerabfrage ☐ Zählerabfrage Gruppe 1 ☐ Zählerabfrage Gruppe 2 ☐ Zählerabfrage Gruppe 3 ☐ Zählerabfrage Gruppe 4 Laden eines Parameters (objektbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“...
  • Seite 595 14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen ☐ Übermittlung von Folgen aufgezeichneter Analogwerte Dateiübermittlung in Steuerungsrichtung ☐ Transparente Datei Hintergrundabfrage (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“ zu markieren, mit „R“, falls nur in entgegengesetzter Richtung, und mit „B“, falls in beiden Richtungen angewendet).
  • Seite 596 14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Port number Parameter Wert Bemerkungen Portnummer 2404 einstellbar, Vorgabewert = 2404 RFC‑2200-Sammlung RFC 2200 ist ein offizieller Internet-Standard, der den Stand der Normung im Internet angewendeter Protokolle beschreibt, wie sie durch das Internet Architecture Board (IAB) festgelegt sind.
  • Seite 597 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme 14.4 Abkürzungen und Akronyme Folgende Abkürzungen und Akronyme werden in diesem Handbuch verwendet. °C Grad Celsius °F Grad Fahrenheit Ampere Wechselstrom Ack. Quittierung AKÜ Auslösekreisüberwachung ANSI American National Standards Institute Anzahl AuslBef Auslösebefehl AuslBef. Auslösebefehl American wire gauge (Kablequerschnitt) Schalterversager (Breaker Failure)
  • Seite 598 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Elektromagnetische Verträglichkeit Europäische Norm errechnet EspW Beh Dieser Parameter legt fest ob die Verlagerungsspannung berechnet oder gemessen wird. Extern(e) Ex Öl Temp Externe Öltemperatur ExBlo Externe Blockade(n) Externer Schutz - Modul Externer Schutz Ext Temp Überw Externe Temperatur Überwachung Frequenzschutz - Modul Fehleraufschaltung - Modul...
  • Seite 599 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Strom im Gegensystem (Symmetrische Komponenten) I2> Schieflast-Stufe I2>G Generator-Schieflastschutz Thermische Auslösekennlinie Thermische Auslösekennlinie IC's Werksinterne Produktbezeichnung Differentialschutz-Modul Restricted Earth Fault - Modul IdEH Restricted Earth Fault Hochstrom - Modul Hochstrom-Differentialschutz-Modul Erdstromschutz-Stufe Erdstrom Erdfehlerstrom IE err Errechneter Erdstrom International Electrotechnical Commission IEC61850...
  • Seite 600 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Melderelais Erstes Melderelais Zweites Melderelais Drittes Melderelais Kennl Kennlinie Kilogram Kilohertz Kalte Last Alarm - Modul Kilovolt kVdc or kVDC Kilovolt Gleichstrom l/ln Verhältnis von Strom zu Nennstrom. Phase A Phase B Phase C lb-in Pound-inch Leuchtdiode(n)
  • Seite 601 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Werksinterne Produktbezeichnung Millimeter Memory mapping unit Millisekunden Mittelspannung Milli Volt Ampere (Scheinleistung) N.C. Nicht verbunden oder Normal geschlossen (Kontakt) N.O. Normal geöffnet (Kontakt) Nenn Nenngröße / Nennwert NINV Normal inverse tripping characteristic Newton-meter Werksinterne Produktbezeichnung Wirk-Rückleistung Para.
  • Seite 602 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Reset Reset ResetFklt Rücksetzfunktion RevDat Revisionsdaten Echte Effektivwerte / Root mean square Reset Temperaturschutz-Modul rückw Verr Rückwärtige Verriegelung Sekunde(n) SCADA SCADA Kommunkation (Leittechnik) Schutz Schutzmodul (Master Modul) Sekundärseite Sgen Sinusgenerator Sig. Signal Selbstüberwachungskontakt (Synonyme: Life- Kontakt, Watchdog, State of Health Kontakt) SNTP SNTP-Modul...
  • Seite 603 14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Werksinterne Produktbezeichnung Text Spannungsschutz-Stufe U/f> Übererregung U012 Symmetrische Komponenten: Überwachung des Mit- oder Gegensystems Verlagerungsspannungs-Stufe Uerreg<-Z1 Untererregung Uerreg<-Z2 Untererregung Underwriters Laboratories DEFT (Definite Time Tripping Characteristic) Logikgatter (Der Ausgang wird wahr, wenn alle Eingangssignale wahr sind.) Universal serial bus Volts Vac / V ac...
  • Seite 604 14 Anhang 14.5 Liste der ANSI-Codes 14.5 Liste der ANSI-Codes IEEE C37.2 / MRA4 Funktionen ANSI Drehzahlüberwachung Distanzschutz Phasendistanzschutz Übererregungsschutz (Volt pro Hertz) Sync Synchronitäts-Test (über den vierten Messkanal der Spannungsmesskarte) Temperaturschutz Unterspannungsschutz 27(t) Unterspannungsschutz (zeitabhängig) Unterspannungsschutz (über den vierten Messkanal der Spannungsmesskarte) Verlagerungsunterspannungsüberwachung (über den vierten Messkanal der Spannungsmesskarte)
  • Seite 605 14 Anhang 14.5 Liste der ANSI-Codes IEEE C37.2 / MRA4 Funktionen ANSI Unabhängigger / unverzögerter Phasenüberstromschutz 50N/G Unabhängigger / unverzögerter Erdschlussschutz 50Ns Unabhängigger / unverzögerter Erdschlussschutz mit empfindlichem Messeingang Abhängiger Überstromzeitschutz Abhängiger Phasenstromzeitschutz 51N/G Abhängiger Erdstromzeitschutz 51Ns Abhängiger Erdstromzeitschutz mit empfindlichem Messeingang 51LR Festsitzschutz / Rotorblockade...
  • Seite 606 14 Anhang 14.5 Liste der ANSI-Codes IEEE C37.2 / MRA4 Funktionen ANSI 74TC AKÜ Auslösekreisüberwachung Außertrittfallschutz (engl.: Out of Step Tripping) Freq.schutz-Be‐ Vektorsprungüberwachung triebsart delta Automatische Wiedereinschaltung Frequenzschutz Unterfrequenzschutz Überfrequenzschutz df/dt Fequenzgradientenschutz (df/dt) Wiedereinschaltsperre (Lock Out) Generator-Erddifferentialschutz (siehe auch 64REF) Differentialschutz (Generator / Transformator / Sammelschiene / Kabel / Leitungen) Sammelschienen-Differentialschutz...
  • Seite 607 Informationen und spezielle Probleme wenden Sie sich bitte an den Support von SEG. Dokumentation aktuell? Auf den Webseiten von SEG können Sie sehen, ob es eine neuere Version der Betriebsanleitung gibt oder ob ein Errata Sheet (Änderungsdokument) vorliegt. MRA4-3.10-DE-MAN...
  • Seite 608 14 Anhang 14.6.1 Version: 3.10 14.6.1 Version: 3.10 Software Verbessertes Entprellen der digitalen Eingänge Für Entprellzeiten > 0 kann der verbesserte Entprell-Mechanismus zu geringeren Ansprechzeiten führen. Frequenz-basierter Schutz Mindestspannung Der Standardeinstellwert der Mindestspannung [Feldparameter / Frequenz] »U Block f«, unterhalb welcher frequenz-basierte Schutzfunktionen blockiert werden, wurde von "0,15 Un"...
  • Seite 609 14 Anhang 14.6.1 Version: 3.10 Die untere Grenze des Einstellbereiches des Parameters [Schutzparameter / Satz x / NA- Schutz / WZS / Freigabe Para] »ULL min Freigabe« wurde herabgesetzt von "0,7 Un" auf "0,5 Un". Inrush-Erkennung für den Erdstrom Vor R3.10: Der Anteil 2. Harmonischer im Erdstrom wird überwacht für die Inrush- Erkennung.
  • Seite 610 14 Anhang 14.6.1 Version: 3.10 Siehe ↪11.3.2 Lichtbogen-Reduktions-Modus. Erzwingen eines Auslöse-Befehls Für Inbetriebnahme- oder Testzwecke kann der Benutzer einen Auslöse-Befehl manuell erzwingen. Siehe ↪11.3.6 Erzwingen eines Auslöse-Befehls. Abfallen des Selbstüberwachungskontaktes erzwingen Für Inbetriebnahme- oder Testzwecke kann der Benutzer das Abfallen des Selbstüberwachungskontakes (SC) für eine Dauer von 5 Sekunden erzwingen.
  • Seite 611 14 Anhang 14.6.1 Version: 3.10 ® Modbus : Störfall-Messwerte in Datenpunkt-Zuordnung Die Störfall-Messwerte des Fehlerrekorders wurden in die Standard-Konfiguration aufgenommen (ab Adresse 50000). Die Standard-Konfiguration sowie die Dokumentation lassen sich direkt vom Download- Bereich herunterladen, der über den QR-Code auf dem Gerätegehäuse erreichbar ist. Siehe auch ↪4.5.3 Modbus®.
  • Seite 612 14 Anhang 14.6.2 Version: 3.7 14.6.2 Version: 3.7 • Datum: 2020-Mai-19 (bis Firmware-Build-Nummer 47460) • • Datum: 2020-Juli-21 (ab Firmware-Build-Nummer 48830) • Lieferumfang Motiviert durch Umwelt-Aspekte und verbesserte Effizienz ist die Produkt-DVD nicht mehr im Lieferumfang von HighPROTEC-Geräten. Unsere Erfahrung legt den Schluss nahe, dass die meisten Anwender es bevorzugen, alle Technische Dokumentation (Handbuch, Referenz-Handbuch, etc.) sowie die Installationsdatei für die Windows-Anwendungen (Smart view, DataVisualizer, Page Editor, SCADApter) direkt von unserem Download-Bereich https://docs.SEGelectronics.de/mra4-2...
  • Seite 613 14 Anhang 14.6.2 Version: 3.7 Frequenzmessung Der Vorgabewert für den Einstellparameter [Feldparameter / Frequenz] »Stab.-Fenster f« wurde von 0 auf 4 Netzperioden vergrößert. Siehe ↪5.13 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R]. Frequenzschutz, Frequenzänderungsgeschwindigkeit Die Frequenzschutzfunktionen wurden hinsichtlich der Anforderungen von IEC 60255‑181:2019 überarbeitet.
  • Seite 614 14 Anhang 14.6.2 Version: 3.7 IEC 60870-5-103 Störschriebe sind nun ebenfalls im SCADApter verfügbar. Die »Slave ID« ist nicht mehr ein Einstellparameter, sondern ein Direktkommando und wird daher grundsätzlich nicht als Teil einer *.HptPara-Parameterdatei abgespeichert. Energiemesswerte stehen nun mit Typ 41 zur Verfügung. (Die Übertragung der Energiemesswerte ist damit nun kompatibel zu der Implementierung in Geräten der System Line.) Profibus...
  • Seite 615 14 Anhang 14.6.3 Version: 3.6 14.6.3 Version: 3.6 • Datum: 2019-Januar-31 • Hardware Es gibt zwei neue Bestelloptionen für die „Hardwarevariante 1“: • MRA4‑2E..— Variante mit 24 digitalen Eingängen und 19 Ausgangsrelais. • • MRA4‑2F..— Variante mit 2 analogen Eingängen, 2 analogen Ausgängen, •...
  • Seite 616 14 Anhang 14.6.3 Version: 3.6 »HVRT[x]« Ein neues Schutzmodul »HVRT[x]« ist verfügbar, das einen „High Voltage Ride Through“- Schutz gemäß den Anforderungen der VDE‑AR‑N‑4110/4120/4130 zur Verfügung stellt. Siehe ↪5.9 HVRT – High Voltage Ride Through. IT-Security-Menü Viele Neuerungen dieser HighPROTEC-Version betreffen das Thema IT-Security. Es gibt einen neuen Menüpfad [Betrieb / Security / Security-Status], der Informationen über verschiedene Einstellungen zum Thema IT-Sicherheit aufführt.
  • Seite 617 14 Anhang 14.6.3 Version: 3.6 Selbstüberwachung , Syslog Der Rekorder für Selbstüberwachungs-Meldungen, den man über den Menüzweig [Betrieb / Selbstüberwachung / Meldungen] erreicht, wurde erweitert, sodass nun auch sicherheitsrelevante Meldungen (z. B. falsche Passworteingaben) und MRA4-interne Statusmeldungen, Warnungen und Fehlermeldungen aufgeführt werden. Es gibt nun ein Syslog-Modul, das automatisch jede neue interne (Selbstüberwachungs-)Meldung auf einen speziellen Server-Computer überträgt.
  • Seite 618 14 Anhang 14.6.3 Version: 3.6 LED-Quittierung Es ist nun möglich, LEDs in Selbsthaltung ohne Passworteingabe manuell zu quittieren, indem die »C«-Taste am Panel für längere Zeit (etwa 1 Sekunde) gedrückt wird. Diese Möglichkeit besteht standardmäßig, weil ab Werk der Parameter [Geräteparameter / Quittierung] »Quit über »C«-Taste«...
  • Seite 619 14 Anhang 14.6.4 Version: 3.4 14.6.4 Version: 3.4 • Datum: 2017-Oktober-01 • • Revision: D • Hardware • Der LC-Stecker für die Ethernet-TCP/IP-Kommunikation über Lichtwellenleiter ist • nun ab Werk mit einer Schutzkappe aus Metall versehen. Da hierdurch die EMV- Schutzfestigkeit verbessert wird, ist empfohlen, diese Schutzkappe sorgfältig wieder zu befestigen, nachdem die Verbindungsleitung angeschlossen wurde.
  • Seite 620 14 Anhang 14.6.4 Version: 3.4 • Alle Master können denselben Leistungsschalter steuern, rückstellen und quittieren. • Geräteparameter Der Rücksetz-Dialog, der geöffnet wird, wenn während eines Kaltstarts die »C«-Taste gedrückt wird, wurde an erweiterte Sicherheitskonzepte angepasst: Es gibt nun einen Einstellparameter » Konfig. Geräte-Reset « , der es erlaubt, Optionen von diesem Dialog zu entfernen.
  • Seite 621 14 Anhang 14.6.4 Version: 3.4 Überwachung Das MRA4 überwacht nun die Phasenfolge und vergleicht diese mit der Einstellung, die unter [ Feldparameter / Allg Einstellungen ] » Drehfeldrichtung « konfiguriert wurde (d. h. „ ACB “ oder „ ABC “). Unterhalb des Menüs [ Betrieb / Zustandsanzeige / Überwachung / Drehfeldrichtung ] gibt es für jeden Strom- und Spannungswandler eine zugeordnete Meldung, die aktiv wird, sobald die Überwachung des jeweils zugeordneten Strom- bzw.
  • Seite 622 14 Anhang 14.6.5 Version: 3.1 14.6.5 Version: 3.1 HINWEIS! Diese Version ist nicht veröffentlicht! • Datum: 2017-März-06 • Hardware Keine Änderung. Software Wiederzuschaltung – WZS[n] Das Modul für die Wiederzuschaltung wurde hinsichtlich VDE‑AR‑N 4120 erweitert. • Das Freigabesignal ist nun über WZS . WiederZuschFreigabebed einstellbar mit den •...
  • Seite 623 14 Anhang 14.6.6 Version: 3.0.b 14.6.6 Version: 3.0.b • Datum: 2016-Februar-20 • • Revision: C • Hardware Keine Änderung. Software Die Selbstüberwachung wurde verbessert. Overcurrent – I[n] Fehlerbehebung: • Ein Initialisierungsfehler wurde behoben, der im Falle des Messprinzips I2 und DEFT- •...
  • Seite 624 14 Anhang 14.6.7 Version: 3.0 14.6.7 Version: 3.0 • Datum: 2015-Oktober-01 • • Revision: C • Hardware • Ein neues, dunkelgraues Gehäuse mit neuer Bedieneinheit ersetzt das bisherige • blaue, das für alle 2.x-Versionen verwendet wurde. • Die neue Bedieneinheit stellt für die Kommunikation mit dem Bedienprogramm •...
  • Seite 625 14 Anhang 14.6.7 Version: 3.0 Q->&U< / WZS Die Wiederzuschaltung wurde als eigenständiges Modul ausgelagert. Die Entkopplungsfunktionalität wurde auf alle Auslösekommandos erweitert. SCADA Das DNP3-Protokoll steht nun (über RTU/TCP/UDP) zur Verfügung. Neue LWL-Schnittstellen für SCADA. Die Einstellmöglichkeiten (Menüstruktur, Vorgabewerte) wurden verändert. Neue Meldung für den „SCADA-Verbindungsstatus“.
  • Seite 626 14 Anhang 14.6.7 Version: 3.0 IEC 60870‑5‑103 Fehlerbehebung: • Problem mit dem Auslesen von Störfällen wurde behoben. • SNTP Start der Netzwerkverbindungen, nachdem der Schutz aktiv ist. Fehlerbehebung: • SNTP funktionierte unter Umständen nicht korrekt, wenn die Batterie leer war. •...
  • Seite 627 14 Anhang 14.6.7 Version: 3.0 • Alle Kommunikationseinstellungen wurden überarbeitet, eine automatische • Konvertierung ist nur teilweise möglich. • Die Zuweisung eines VirtualOutput (IEC 61850-Kommunikation) wurde • umstrukturiert. Alle Zuweisungen müssen neu vorgenommen werden. • Die Wiederzuschaltung ist nun nicht mehr integraler Betandteil des Moduls •...
  • Seite 628 Stichwortverzeichnis Stichwortverzeichnis ANSI  25 ............... .  411█...
  • Seite 629 Stichwortverzeichnis  79 ............... .  397█...
  • Seite 630 Stichwortverzeichnis D-SUB ............... .  36,  160,  161█...
  • Seite 631 Stichwortverzeichnis Globale Parameter ............. .  44,  45█...
  • Seite 632 Stichwortverzeichnis IEEE MINV (Erdüberstrom-Kennlinie) .......... 294█...
  • Seite 633 Stichwortverzeichnis ................ 431█...
  • Seite 634 Stichwortverzeichnis  RO, P.1, P.2, C.1, C.2, S.3 ............ 71█...
  • Seite 635 Stichwortverzeichnis  Trendrekorder ............. . .  492,  504█...
  • Seite 636 Stichwortverzeichnis Softkeys .............. 43█...
  • Seite 637 Stichwortverzeichnis UFLA ............... . .  390█...
  • Seite 638 Stichwortverzeichnis ⚙ ⚙ ⚙ Signalreferenzen in Funktionsdiagrammen  (10) ...............  303█...
  • Seite 639 Stichwortverzeichnis ⚙  (33a) .............. 228,  231█...
  • Seite 640 PROTECTION MADE SIMPLE. MRA4 HANDBUCH docs.SEGelectronics.de/mra4-2 SEG Electronics GmbH behält sich das Recht vor, jeden beliebigen Teil dieser Publikation jederzeit zu verändern und zu aktualisieren. Alle Informationen, die durch SEG Electronics GmbH bereitgestellt werden, wurden auf ihre Richtigkeit nach bestem Wissen geprüft.