Funktionsbeschreibungen
Allgemeine Leitweglenkung
(Generalized Route Selection)
Beschreibung
Die "Allgemeine Leitweglenkung" (GRS) stellt Funktionen für das Routing von
Sprech- und Datenverbindungen des Kunden bereit, mit deren Hilfe nicht nur der
kostengünstigste sondern auch der optimale Leitweg über die hierfür geeigneten
Einrichtungen ausgewählt werden kann.
Die allgemeine Leitweglenkung baut auf den Funktionen "Automatische
Umschaltung der Leitweglenkung" (AAR) und "Automatische Leitweglenkung"
(ARS) auf. Bei diesen beiden Funktionen wird der Leitweg basierend auf der
eingegebenen Rufnummer, der Verkehrsberechtigungsstufe des Anrufers, der
Partitionierungsgruppennummer und der Tageszeit ermittelt. Die GRS-Funktion
stellt insofern eine Erweiterung der AAR- und ARS-Funktionen dar, als sie weitere
Parameter für die Leitwegauswahl bereitstellt und auf diese Weise die
Wahrscheinlichkeit vergrößert, daß beim Verbindungsaufbau die richtigen
Einrichtungen verwendet werden. Darüber hinaus greift sie im Falle einer
Inkompatibilität der Verbindungsendpunkte auf eine Umsetzungsressource
(z. B. ein Modem-Pool) zu und versucht dafür zu sorgen, daß das für die
Verbindung mit der Gegenstelle geeignete Gerät verwendet wird.
Die allgemeine Leitweglenkung ermöglicht dem Kunden, für Sprach- und
Datenverbindungen unterschiedliche Leitwege zu verwenden. Bei Daten-
verbindung kann die Nebenstellenanlage mit Hilfe der GRS-Funktion zwischen
beschränkten und unbeschränkten digitalen Übertragungen unterscheiden und
bei der Auswahl des Leitwegs die entsprechenden Einrichtungen verwenden.
Darüber hinaus bietet die Funktion "Allgemeine Leitweglenkung" die Möglichkeit,
Sprache und Daten über ein gemeinsames Amtsleitungsbündel zu übertragen,
was in gewissem Rahmen zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen kann.
Mit der allgemeinen Leitweglenkung kann das System die von der ISDN-
Primärmultiplex Schnittstelle bereitgestellte Funktion der individuellen Auswahl
öffentlicher Netzwerkdienste nutzen. Außerdem ermöglicht sie die
Zusammenarbeit zwischen ISDN-PRI- und Nicht-ISDN-PRI-Einheiten.
Diese Zusammenarbeit von ISDN-PRI-Amtsleitungen mit Nicht-ISDN-PRI-
Amtsleitung innerhalb einer Verbindung wird als ISDN-PRI-Netzübergang
bezeichnet. Hierbei werden die verschiedenen Signalisierungsverfahren
entsprechend der Anforderungen der verwendeten Ressourcen übersetzt, und
es werden auf diese Weise durchgehende Verbindungen unter Nutzung
verschiedener Arten von Verbindungsfunktionen ermöglicht.
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Ausgabe 1 November 1996