Normen und Vorschriften
11.2 Maschinensicherheit in Europa
Es wurde bei den B-Normen eine weitere Unterteilung vorgenommen, und zwar in:
● Typ B1-Normen für übergeordnete Sicherheitsaspekte, z. B. ergonomische Grundsätze,
Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefahrenquellen, Mindestabstände zur
Vermeidung des Quetschens von Körperteilen.
● Typ B2-Normen für Sicherheitseinrichtungen sind bestimmt für verschiedene
Maschinenarten, z. B. Not-Halt-Einrichtungen, Zweihandschaltungen, Verriegelungen,
berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen, sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen.
Zu Typ C-Normen/Produktnormen
C-Normen sind produktspezifische Normen z. B. für Werkzeugmaschinen,
Holzbearbeitungsmaschinen, Aufzüge, Verpackungsmaschinen, Druckmaschinen u. ä.
Produktnormen enthalten maschinenspezifische Anforderungen. Die Anforderungen können
unter Umständen von den Grund- und Gruppennormen abweichen. Für den
Maschinenbauer hat die Typ C-Norm/Produktnorm die höchste Priorität. Er darf davon
ausgehen, dass er damit die grundlegenden Anforderungen des Anhangs I der
Maschinenrichtlinien einhält (automatische Vermutungswirkung). Liegt für eine Maschine
keine Produktnorm vor, so können Typ B-Normen als Hilfen für den Bau einer Maschine
herangezogen werden.
Eine vollständige Liste aller gelisteten Normen sowie der mandatierten Normungsvorhaben
findet sich im Internet unter:
http://www.newapproach.org/
Empfehlung: Wegen der rasch fortschreitenden technischen Entwicklung und den damit
verbundenen Änderungen von Maschinenkonzepten sollte bei Anwendung besonders von
C-Normen deren Aktualität geprüft werden. Es ist zu beachten, dass die Anwendung der
Norm nicht zwingend ist, sondern dass alle Sicherheitsziele der zutreffenden EG-Richtlinien
erreicht werden müssen.
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Funktionshandbuch, (FHS), 04/2014, 6SL3097-4AR00-0AP5
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