Geschwindigkeit bei nulltaktigen Sätzen
Als nulltaktige Sätze werden Sätze bezeichnet, deren Weglänge kürzer ist als der Weg, der
anhand des programmierten Sollvorschubes und des Interpolatortaktes zurückgelegt werden
kann. Aus Genauigkeitsgründen wird die Geschwindigkeit soweit herabgesetzt, daß für den
Weg mindestens ein Interpolatortakt benötigt wird. Die Geschwindigkeit ist somit gleich oder
kleiner dem Quotienten Weglänge des Satzes dividiert durch den IPO–Takt.
2.1.2
Anhalten zur Synchronisation
Unabhängig davon, ob Genauhalt oder Bahnsteuerbetrieb angewählt ist, kann der Satzwech-
sel durch Synchronisationsvorgänge verzögert werden und damit ein Anhalten der Bahnach-
sen bewirken. Im Genauhalt–Mode werden die Bahnachsen am Endpunkt des aktuellen Sat-
zes angehalten. Im Bahnsteuerbetrieb werden die Bahnachsen in dieser Situation an dem
nächstliegenden Satzendpunkt angehalten, auf dem sie unter Wahrung ihrer Beschleuni-
gungsgrenzen abgebremst werden können. Zur Synchronisation wird angehalten
S
bei PLC–Quittierung.
Ist bei einer Hilfsfunktion, die vor bzw. nach Bewegungsende ausgegeben wird, die Quit-
tierung durch die PLC erforderlich, so wird am Satzende angehalten.
S
bei ausbleibenden Folgesätzen.
Können Folgesätze nicht ausreichend schnell zur Abarbeitung bereitgestellt werden, so
wird an der letzten anfahrbaren Satzgrenze angehalten.
S
bei Zwischenspeicher leeren.
Ist im NC–Teileprogramm gefordert , daß der Vorlauf mit dem Hauptlauf synchronisiert
werden soll ( z.B., durch die Anweisung STOPRE –Zwischenspeicher leeren), so wird
damit implizit eine satzbezogene Geschwindigkeitsreduzierung bzw. ein Genauhalt ver-
bunden.
Beim Anhalten zur Synchronisation treten keine Konturfehler auf. Das Anhalten ist aber be-
sonders im Bahnsteuerbetrieb unerwünscht, da ein Freischneiden auftreten kann.
2.2
Genauhalt
Mit der Funktion Genauhalt wird das Einlaufen der Bahnachsen in den programmierten Sat-
zendpunkt abgewartet. Haben alle Bahnachsen das Genauhaltkriterium erreicht, so erfolgt der
Satzwechsel. Die Geschwindigkeit am Satzübergang ist nahezu null.
Dies bedeutet:
S
Daß die Bahnachsen im Satzendpunkt ohne Überschwingen quasi Stillstand erreichen.
S
Durch die Wartezeit für das Erreichen des Genauhaltkriteriums wird die Bearbeitungszeit
verlängert.
S
Durch die Wartezeit für das Erreichen der Genauhaltkriteriums kann Freischneiden auftre-
ten.
Der Einsatz der Genauhaltfunktion ist für das exakte Abfahren von Konturen geeignet.
SINUMERIK 802S/802C base line
6FC5 597–4AA11–0AP0 (08.03) (FB)
Bahnsteuerbetrieb, Genauhalt
2.2
Genauhalt
2-31