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Die ABS-Anlage
Je nach Ausstattung ist die Bremsanlage mit einem Anti-
Blockier-System (ABS) ausgerüstet. Die Bremskreise sind
bei diesem Bremssystem diagonal aufgeteilt. Das heißt, ein
Bremskreis wirkt auf die Bremsen vorn links/hinten rechts,
der andere vorn rechts/hinten links. Ein nachträglicher Ein-
bau des ABS ist nicht möglich.
Das ABS besteht aus der Hydraulikeinheit, dem elektroni-
schen Steuergerät, der ABS-Kontrolleuchte, den Drehzahl-
fühlern und Impulszahnrädern an allen vier Rädern. Es ver-
hindert, daß bei scharfem Abbremsen die Räder blockieren.
Dadurch bleibt bei einer Vollbremsung das Fahrzeug lenk-
bar.
Durch die an jedem Rad angebrachten Drehzahlfühler wird
die Radgeschwindigkeit gemessen. Aus den Signalen von
den einzelnen Drehzahlfühlern errechnet das elektronische
Steuergerät eine Durchschnittsgeschwindigkeit, die in etwa
der Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht. Durch den Ver-
gleich der Radgeschwindigkeit für ein einzelnes Rad und der
Durchschnittsgeschwindigkeit aller Räder erkennt das Steu-
ergerät den Schlupfzustand des einzelnen Rades und kann
dadurch feststellen, wann sich ein Rad kurz vor dem Blockie-
ren befindet.
Sobald ein Rad zum Blockieren neigt, hält das Hydrauliksy-
stem aufgrund von Signalen des Steuergerätes den Flüssig-
keitsdruck konstant. Das heißt, der Druck im Bremssattel er-
höht sich nicht, auch wenn stärker auf das Bremspedal ge-
treten wird. Besteht weiterhin Blockierneigung, wird der Flüs-
sigkeitsdruck durch Öffnen eines Auslaßventils abgesenkt.
Jedoch nur so weit, bis das Rad wieder geringfügig be-
schleunigt, dann wird der Druck wieder konstant gehalten.
Beschleunigt das Rad über einen bestimmten Wert hinaus,
wird der Druck durch das Hydrauliksystem wieder erhöht, je-
doch nicht über den allgemeinen Bremsdruck hinaus.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei starkem Bremsen für je-
des einzelne Rad so lange, bis das Bremspedal zurückge-
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nommen wird, beziehungsweise bis kurz vor Stillstand (4
km/h) des Fahrzeuges. Für den Fahrer erkennbar ist die Re-
gelung am Pulsieren des Bremspedals und Geräuschen der
Hydraulikeinheit
Eine Sicherheitsschaltung im elektronischen Steuergerät
sorgt dafür, daß sich das ABS bei einem Defekt (z. B. Kabel-
bruch) oder bei zu niedriger Betriebsspannung (Batterie-
spannung unter 10,5 Volt) selbst abschaltet, dies wird durch
das Leuchten der ABS-Kontrollampe am Armaturenbrett an-
gezeigt. Die herkömmliche Bremsanlage bleibt dabei in Be-
trieb. Das Fahrzeug verhält sich dann beim Bremsen so, als
ob keine ABS-Anlage eingebaut wäre.
Leuchtet die ABS-Kontrollampe im Armaturenbrett während
der Fahrt auf, folgende Punkte beachten:
e
Fahrzeug kurz anhalten, Motor abstellen und wieder star-
ten.
e
Batteriespannung prüfen. Wenn die Spannung unter 10,5
Volt liegt, Batterie laden.
Achtung:
Wenn die ABS-Kontrolleuchte am Anfang einer
Fahrt aufleuchtet und nach einiger Zeit wieder erlöscht, deu-
tet das darauf hin, daß die Batteriespannung zunächst zu ge-
ring war, bis sie sich während der Fahrt durch Ladung über
den Generator wieder erhöht hat.
e
Prüfen, ob die Batterieklemmen richtig festgezogen sind
und einwandfreien Kontakt haben.
e
Fahrzeug aufbocken, Räder abnehmen, elektrische Lei-
tungen zu den Drehzahlfühlern auf äußere Beschädigun-
gen (Scheuerstellen) prüfen. Weitere Prüfungen des ABS
sollten der Werkstatt vorbehalten bleiben.
Achtung:
Vor Schweißarbeiten mit einem elektrischen
Schweißgerät muß der Stecker vom elektronischen Steuer-
gerät abgezogen werden. Stecker nur bei ausgeschalteter
Zündung abziehen. Bei Lackierarbeiten darf das Steuergerät
mit max. +85° C belastet werden.
1 - Hydraulikeinheit
2 - Elektronisches Steuergerät
3 -
Bremssattel vorn
4-
Bremstrommel hinten
5 -
Drehzahlfühler
6-
Hauptbremszylinder mit Brems-
kraftverstärker
7-
Lastabhängiger Bremskraftregler

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