Arbeitsweise der Einspritzanlage
Der Kraftstoff wird aus dem Kraftstoffbehälter von der elektri-
schen Kraftstoffpumpe angesaugt und über den Kraftstoffilter
zum Verteilerrohr und dann zu den Einspritzventilen geför-
dert. Ein Druckregler am Verteilerrohr sorgt dafür, daß der
Druck im Kraftstoffsystem gegenüber dem Saugrohrdruck
gleichbleibend 2,5 bar beträgt. Die Einspritzventile werden
elektrisch angesteuert und spritzen den Kraftstoff intermittie-
rend, also stoßweise, in das Ansaugrohr vor die Einlaßventi-
le. Dabei wird pro Kurbelwellenumdrehung jeweils die Hälfte
des für einen Ansaugtakt notwendigen Kraftstoffs einge-
spritzt.
Die Verbrennungsluft wird vom Motor über den Luftfilter und
das Ansaugrohr angesaugt. Im Ansaugrohr befindet sich je
ein Sensor für Unterdruck und Lufttemperatur. Die übermit-
telten Werte dienen dem Steuergerät zusammen mit der mo-
mentanen Motordrehzahl als Maß für die angesaugte Luft-
menge.
Das Steuergerät regelt entsprechend der gemessenen Luft-
menge die Einspritzzeit und dadurch die Einspritzmenge. Bei
längerer Öffnung des Einspritzventils wird mehr Kraftstoff
eingespritzt. Zusätzliche Fühler und Geber sorgen in jeder
Fahrsituation für die richtig bemessene Kraftstoffmenge.
1111 Die Lambdasonde (Sauerstoffsensor) mißt den Sauer-
stoffgehalt im Abgasstrom und schickt entsprechende
Spannungssignale an das Steuergerät. Daraufhin verän-
dert das Steuergerät das angesaugte Kraftstoff-Luftver-
hältnis, so daß die Abgasschadstoffe immer auf dem ge-
ringsten Wert gehalten werden.
1111 Ein zweiter Temperaturfühler am Zylinderkopf mißt die
Kühlmitteltemperatur, die großen Einfluß auf den Kraft-
stoffbedarf hat.
1111 Das Magnetventil für Tankentlüftung wird je nach Be-
triebszustand des Motors angesteuert. Auftretende Krall-
stoffdämpfe im Tank werden von einem Aktivkohlefilter
gespeichert und über das Ventil der Verbrennung zuge-
führt. Die Kraftstoffdämpfe werden also durch den Aktiv-
kohlefilter größtenteils wirtschaftlich genutzt und gelan-
gen nicht ins Freie.
1111 Im Leerlauf betätigt die Drosselklappe einen Mikroschal-
ter. Das Steuergerät regelt dann die Leerlaufdrehzahl, in-
dem die Drosselklappe durch einen Stellmotor reguliert
wird.
1111 Andere Sensoren, wie für Drosselklappenwinkel oder
Batteriespannung, liefern Korrekturwerte für den jeweili-
gen Betriebszustand des Motors.
Sicherheits- und Sauberkeitsregeln
zur Einspritzanlage
1111 Motor nicht ohne fest angeschlossene Batterie starten.
1111 Starthilfe nur mit 12-Volt-Batterie und Starthilfekabel ge-
ben, keinen Schnellader verwenden.
1111 Nie bei laufendem Motor die Batterie vom Bordnetz tren-
nen.
1111 Beim Schnelladen Batterie vom Bordnetz trennen.
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1111 Bevor eine Prüfung der Einspritzanlage erfolgt, muß ge-
währleistet sein, daß die Zündung in Ordnung ist, das
heißt Zündung und Kerzen müssen den Vorschriften ent-
sprechen.
1111 Bei Temperaturen über +80° C (Trockenofen), Steuer-
gerät ausbauen.
1111 Anschlußstecker für das Steuergerät nur bei ausgeschal-
teter Zündung abziehen oder aufstecken.
1111 Bei einer Kompressionsdruckprüfung Stromversorgung
der Kraftstoffpumpe unterbrechen, dazu Kraftstoffpum-
penrelais oder Sicherung abziehen.
Achtung: Bei Arbeiten an der Einspritzanlage sind die Sau-
berkeitsregeln für die Kraftstoffanlage ebenso zu beachten
wie die Sicherheitshinweise zur Zündanlage, siehe Seite 81,
87.
Einspritzventile prüfen
Die Einspritzventile spritzen den Kraftstoff intermittierend ein.
Dabei spritzt das Ventil den Kraftstoff kegelförmig ein und
schließt nach dem Abspritzen dicht ab. Undichte Ventile be-
wirken Heißstartschwierigkeiten. Defekte Einspritzventile las-
sen den Motor bisweilen nachdieseln und führen zu Motor-
aussetzern.
•
Motor im Leerlauf laufen lassen.
•
Mit einem Stethoskop bei laufendem Motor bei jedem
einzelnen Ventil prüfen, ob es klackt. Dieses Klacken er-
folgt durch das Öffnen und Schließen der Düse.
•
Steht kein Stethoskop zur Verfügung, kann man auch mit
einem Schraubendreher oder einem Finger fühlen, ob
das Einspritzventil arbeitet.
•
Werden keine oder außergewöhnliche Betriebsgeräusche
festgestellt, so sind die Steckverbindung, das Signal vom
Steuergerät und der Widerstand (Sollwert: 13 bis 17
Ohm) des Einspritzventils zu prüfen. Die Werkstatt kann
außerdem den Abspritzstrahl des Ventils prüfen, der
Kraftstoff soll in einem Hohlkegel von etwa 30° austreten.