Fehlerhafte Reifenabnutzung
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An den Vorderrädern ist eine etwas größere Abnutzung
der Reifenschultern gegenüber der Laufflächenmitte nor-
mal, wobei aufgrund der Straßenneigung die Abnutzung
der zur Straßenmitte zeigenden Reifenschulter (linkes
Rad: außen, rechtes Rad: innen) deutlicher ausgeprägt
sein kann.
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Ungleichmäßiger Reifenverschleiß ist zumeist die Folge
zu geringen oder zu hohen Reifenfülldrucks und kann auf
Fehler in der Radeinstellung oder Radauswuchtung so-
wie auf mangelhafte Stoßdämpfer oder Felgen zurückzu-
führen sein.
1111 ln erster Linie ist auf vorschriftsmäßigen Reifenfülldruck
zu achten, wobei spätestens alle vier Wochen eine Prü-
fung vorgenommen werden sollte.
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Reifenfülldruck nur bei kühlen Reifen prüfen. Der Reifen-
fülldruck steigt nämlich mit zunehmender Erhitzung bei
schneller Fahrt an. Dennoch ist es völlig falsch, aus er-
hitzten Reifen Luft abzulassen.
11111 Bei zu hohem Reifenfülldruck wird die Laufflächenmitte
mehr abgenutzt, da der Reifen an der Lauffläche durch
den hohen Innendruck mehr gewölbt ist.
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Bei zu niedrigem Reifenfülldruck liegt die Lauffläche an
den Reifenschultern stärker auf, und die Laufflächenmitte
wölbt sich nach innen durch. Dadurch ergibt sich ein stär-
kerer Verschleiß der Reifenschultern.
)
SX-4604
1111 Sägezahnförmige Abnutzung des Profils ist in der Regel
auf eine Überbelastung des Fahrzeuges zurückzuführen.
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1111 Falsche Radeinstellung und Unwucht ergeben jeweils ty-
pische Reifenverschleißbilder, auf die in der Störungsdia-
gnose hingewiesen wird.
Vorderwagenunruhe beseitigen
Das Lenkradflattern bei bestimmten Geschwindigkeiten ist in
der Regel auf eine Unwucht der Räder zurückzuführen.
Prüfen
4D
Reifenfülldruck prüfen, gegebenenfalls korrigieren.
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Probefahrt durchführen. Störung möglichst genau ein-
grenzen, Geschwindigkeitsbereich, Fahrbahnbeschaffen-
heit, Kurven- oder Geradeausfahrt.
8
Fahrzeug aufbocken.
8
Mittenzentrierung der Felgen prüfen. Dabei müssen die
Radnabe oder Bremstrommel über den Kragen der
Scheibenräder hinausragen oder zumindest bündig damit
abschließen. Andernfalls Felge austauschen.
8
Radaufhängung prüfen. Dazu Gummi-Metallager, Gelen-
ke, Stoßdämpfer und Felgen auf einwandfreien Zustand
prüfen.
8
Räder ausbauen und reinigen. Dabei beispielsweise auch
Steine aus dem Profil entfernen.
8
Reifen auf Bremsplatten untersuchen. Das sind Stellen
geringerer Profiltiefe, die bei Vollbremsungen mit blockie-
renden Rädern entstehen können.
4D Profiltiefe der einzelnen Reifen prüfen und miteinander
vergleichen.
Bei
abnormalem
Reifenverschleiß
vorn
und/oder hinten muß das Fahrzeug vorn und hinten ver-
messen und gegebenenfalls eingestellt werden. Dabei ist
die Einstellung der Vorspur an die obere Toleranzgrenze
zu legen. Achtung: Für die Vermessung ist eine entspre-
chende Meßanlage erforderlich, die in der Regel nur in
einer Fachwerkstatt vorhanden ist.
8
Probefahrt durchführen und prüfen, ob die Störungen
noch vorhanden sind.
Höhen- und Seitenschlag der Räder prüfen
8
Bei aufgebocktem Fahrzeug geeignete Meßuhr an der
Lauffläche und danach an der Reifenflanke ansetzen.
Rad von Hand langsam drehen, Zeigerausschlag der
Meßuhr ablesen und Stelle des maximalen Höhen-
schlags am Reifen mit Kreide kennzeichnen.
Sollwerte: Maximaler Höhenschlag
=
0,8 mm; maximaler
Seitenschlag
=
1 ,2 mm.
8
Falls diese Werte nicht eingehalten werden, Räder auf
stationärer Auswuchtmaschine auswuchten. Dabei müs-
sen die Räder in gleicher Weise wie am Fahrzeug mitten-
zentriert werden.
Höhenschlag beseitigen (matchen):
8
Luft aus dem Reifen lassen und Reifenwülste in das Fel-
genbett drücken.
8
Reifen auf der Felge um 120° verdrehen.
4D Reifen aufpumpen und Höhenschlag erneut prüfen.