Referenzhandbuch
6 Routing und WAN-Verbindungen
Zur Konfiguration der Poisoned Reverse werden LAN- und WAN-RIP-Tabelle erweitert.
Statische Routen, die immer propagiert werden
Neben den dynamischen Routen propagiert ein Router über RIP auch die statisch konfigurierten Routen. Dabei sind
manche der statischen Routen nicht immer erreichbar, z. B. weil eine notwendige Internetverbindung oder ein Wählzugang
temporär nicht verfügbar sind.
Mit der Angabe der „Aktivität" in der Routingtabelle kann für eine statische Route definiert werden, ob sie immer
propagiert werden soll oder nur dann, wenn die Route auch tatsächlich erreichbar ist.
WEBconfig: Setup/ IP-Router/ IP-Routing-Tabelle
6.2.5 SYN/ACK-Speedup
Das SYN/ACK-Speedup-Verfahren dient der Beschleunigung des IP-Datenverkehrs. Beim SYN/ACK-Speedup werden
IP-Kontrollzeichen (SYN für Synchronisation und ACK für Acknowledge) innerhalb des Sendebuffers gegenüber einfachen
Datenpaketen bevorzugt behandelt. Dadurch wird die Situation vermieden, dass Kontrollzeichen länger in der
Sendeschlange hängen bleiben und die Gegenstelle deshalb aufhört, Daten zu senden.
Der größte Effekt tritt beim SYN/ACK-Speedup bei schnellen Anschlüssen (z. B. ADSL) ein, wenn gleichzeitig in beiden
Richtungen mit hoher Geschwindigkeit Datenmengen übertragen werden.
Werkseitig ist der SYN/ACK-Speedup eingeschaltet.
Ausschalten in Problemfällen
Durch die bevorzugte Behandlung einzelner Pakete wird die ursprüngliche Paketreihenfolge geändert. Obwohl TCP/IP
keine bestimmte Paketreihenfolge gewährleistet, kann es in einzelnen Anwendungen zu Problemen kommen. Das betrifft
nur Anwendungen, die abweichend vom Protokollstandard eine bestimmte Paketreihenfolge voraussetzen. Für diesen
Fall kann der SYN/ACK-Speedup ausgeschaltet werden:
LANconfig: IP-Router / Allgemein / TCP SYN- und ACK-Pakete bevorzugt weiterleiten
WEBconfig: LCOS-Menübaum / Setup / IP-Router / Routing-Methode / SYN/ACK-Speedup
6.3 Advanced Routing and Forwarding (ARF)
6.3.1 Einleitung
In einfachen Anwendungsfällen verwaltet ein Gerät lediglich zwei lokale Netzwerke: das Intranet und die DMZ. In einer
komplexeren Umgebung ist es jedoch oft wünschenwert, mehr als ein Intranet und eine DMZ mit einem Gerät zu
realisieren, um auf diese Weise z. B. mehreren IP-Netzen über ein zentrales Gerät den Zugang zum Internet zu ermöglichen.
Aktuelle Geräte unterstützen je nach Modell bis zu 64 verschiedene IP-Netzwerke.
Bei der Realisierung von mehreren IP-Netzwerken sind mehrere Szenarien möglich:
1
Ein Netzwerk je Interface.
1
Mehrere Netzwerke je Interface.
1
Mehrere VLANs je Interface, auf jedem VLAN ein oder mehrere Netzwerke (das entspricht einer Kombination aus den
ersten beiden Szenarien).
Um diese Szenarien zu ermöglichen, stehen mit den Funktionen des Advanced Routing and Forwarding (ARF) sehr flexible
Möglichkeiten zur Definition von IP-Netzwerken und der Zuordnung dieser Netzwerke zu den Interfaces bereit. Das
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