Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen
5.2 Extended Functions
B
C
D
E
F
5.2.4.4
SS2E-Dynamikanpassungen über Maschinendaten
Hinweis
Die nachfolgend beschriebenen Dynamikanpassungen können Sie im TIA Portal am SINAMICS
S210-Antrieb nicht konfigurieren.
Diese Einstellungen sind ausschließlich über die Konfiguration von Maschinendaten im
SINUMERIK ONE Commissioning Tool möglich (MD37955).
Mehr Information zu Maschinendaten erhalten Sie im Kapitel "Maschinendaten konfigurieren
(Seite 244)".
Dynamikanpassung bei Achsen
Die Steuerung passt bei Achsen die Beschleunigungskennlinie dynamisch so an, dass ein Stop
der Achsen innerhalb der im p9553 "SI Motion Übergangszeit STOP D auf SOS" hinterlegten
Übergangszeit erreicht wird. Damit wird ein maschinenschonendes Stillsetzen sichergestellt.
Soll die in p9553 parametrierte STOP D-Zeit zur Ermittlung der Bremszeit herangezogen und ein
Alarm abgesetzt werden, muss dies durch Setzen von Bit 2 in MD37950
$MA_SAFE_INFO_ENABLE freigegeben werden.
Die Steuerung überprüft im Hochlauf für alle Achsen mit SIC/SCC-Anbindung, bei denen das Bit
zur Berücksichtigung der Stop D/SS2E-Übergangszeiten im Bremsverhalten (MD37950
$MA_SAFE_INFO_ENABLE, Bit 2) gesetzt ist, ob die in p9553 eingestellte Bremszeit für die aktive
Beschleunigungskennlinie der Achse ausreichend ist. Ist die eingestellte Bremszeit zu klein, wird
der unterdrückbare Alarm 22001 "Kanal %1 Satz %2 Achse %3: Bremszeit %6 [s] länger als Stop
D-Zeit. Grund: %5" ausgegeben.
Wird das Beschleunigungs-/Bremsverhalten geändert, bremsen die Achsen bei STOP D mit der
kleinsten Übergangszeit aller Bahnachsen. Idealerweise sind für alle Achsen eines
Interpolationsverbandes in p9553 die Übergangszeiten identisch eingestellt.
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•
Die Beschleunigungsüberwachung SAM wird mit der Geschwindigkeitstoleranz (p9548) einge‐
stellt.
•
SINAMICS S210 überwacht, dass die Drehzahländerung zwischen 2 Safety-Überwachungstakten
nicht größer als die Geschwindigkeitstoleranz (p9548) ist. Die Überwachung wird beim Unter‐
schreiten der SAM-Geschwindigkeitsgrenze (p9568) deaktiviert.
•
Nach Ablauf der SS2-Verzögerungszeit (p9552) wird der Stillstand sicher überwacht (SOS wird
aktiv).
•
Der Antrieb steht in Regelung und überwacht die Stillstandstoleranz (p9530).
•
Wenn die Stillstandstoleranz verletzt wird, führt der Antrieb als Fehlerreaktion SS1 mit anschlie‐
ßendem Übergang zu STO aus.
•
Der Status "SS2_aktiv" wird im Zustandsbit des PROFIsafe-Telegramms gemeldet.
•
In der überlagerten Steuerung können Sie diesen Status nutzen.
•
Wenn SOS aktiv ist, meldet der Antrieb auch "SOS_aktiv" im entsprechenden Statusbit des PRO‐
FIsafe-Telegramms.
Inbetriebnahmehandbuch, 10/2020, A5E47011139A AB
Safety Integrated