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Erdkurzschlussschutz Für Geerdete Netze (Wahlweise); Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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2.8
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)
2.8.1

Funktionsbeschreibung

Messgrößen
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Der Leitungsschutz 7SD5 verfügt über Schutzfunktionen für hochohmige Erdfehler in
geerdeten Netzen. Folgende Möglichkeiten stehen — teilweise abhängig von der Be-
stellvariante — zur Verfügung:
drei Überstromzeitstufen mit unabhängiger Auslösezeit (UMZ-Schutz),
eine Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ-Schutz) oder
– eine Nullspannungsstufe mit nullspannungsabhängiger Auslösezeit oder
– eine Nullleistungsstufe mit nullleistungsabhängiger Auslösezeit.
Die Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden.
Wird die vierte strom-, spannungs- oder leistungsabhängige Stufe nicht benötigt, kann
sie auch als vierte unabhängige Stufe verwendet werden.
Jede Stufe kann ungerichtet oder gerichtet — vorwärts oder rückwärts — eingestellt
werden. Weiterhin kann bestimmt werden, ob und welche Stufen mit einer Signalüber-
tragung zusammenarbeiten sollen. Wird der Schutz auf oder in der Nähe von Trans-
formatoren eingesetzt, ist eine Einschaltstabilisierung zuschaltbar. Auch eine Blockie-
rung von externen Kriterien ist über Binäreingaben möglich (z.B. für rückwärtige
Verriegelung oder externe Wiedereinschaltautomatik). Beim Zuschalten der zu schüt-
zenden Leitung auf einen Fehler kann schließlich eine beliebige Stufe — oder auch
mehrere — auf unverzögerte Auslösung geschaltet werden. Nicht benötigte Stufen
werden unwirksam gestellt.
Im Leitungsschutz 7SD5 kann die Distanzschutzfunktion (Bestelloption) durch die
Erdkurzschlussschutzfunktion ergänzt werden. Wenn z.B. in geerdeten Netzen, in
denen bei Erdfehlern extrem hohe Übergangswiderstände vorhanden sein können
(z.B. Freileitungen ohne Erdseil, Sandböden), häufig die Anregung des Distanzschut-
zes nicht anspricht, weil Erdkurzschlussimpedanzen vorkommen, die außerhalb der
Anregekennlinien des Distanzschutzes erscheinen.
Als Messgröße wird der Nullstrom verwendet, der gemäß seiner Definitionsgleichung
aus der Summe der drei Phasenströme gebildet wird, also 3·I
gig von der Bestellvariante und Verwendung des vierten Stromeinganges I
Gerätes kann der Nullstrom gemessen oder errechnet werden.
Bei Anschluss I
in der Sternpunktzuführung des Stromwandlersatzes oder an einem
4
separaten Erdstromwandler der zu schützenden Leitung steht der Erdstrom unmittel-
bar als Messgröße zur Verfügung.
Sofern das Gerät mit dem hochempfindlichen Stromeingang für I
— unter Berücksichtigung des Faktors I4/Iph WDL (Adresse
wird dieser Strom I
4
221, siehe Abschnitt 2.1.2.1) — verwendet. Da der Linearbereich dieses Messein-
gangs aber nach oben sehr begrenzt ist, wird dieser Strom nur bis zu einer Amplitude
von ca. 1,6 A ausgewertet. Bei höheren Strömen schaltet das Gerät automatisch auf
Auswertung des aus den Phasenströmen berechneten Nullstromes um. Natürlich
müssen dazu alle drei Phasenströme von drei in Stern geschalteten Stromwandlern
vorhanden und angeschlossen sein. Dadurch ist die Verarbeitung des Erdstromes
auch dann möglich, wenn sowohl sehr kleine als auch große Erdkurzschlussströme
vorkommen können.
2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)
= I
+ I
+ I
. Abhän-
0
L1
L2
L3
des
4
ausgestattet ist,
4
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