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Anwendungsbereiche - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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1.2

Anwendungsbereiche

7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Der Leitungsschutz SIPROTEC
und Distanzschutz. Ein mehrseitiger Fehlerorter erlaubt auf Zweiendenleitungen auch
bei ungünstigen Betriebs- bzw. Störfallverhältnissen eine genaue Bestimmung des
Fehlerortes.
Der kombinierte Leitungsschutz ist ein selektiver Kurzschlussschutz für ein- und
mehrseitig gespeiste Freileitungen und Kabel in radialen, ringförmigen oder beliebig
vermaschten Netzen beliebiger Spannungsebenen. Der Vergleich der Messdaten
erfolgt für jede Phase getrennt. Der Netzsternpunkt kann geerdet, gelöscht oder iso-
liert sein.
Das Gerät enthält die Funktionen, die für den Schutz eines Leitungsabzweiges übli-
cherweise benötigt werden und ist damit universell einsetzbar. Auch ist es als zeitge-
staffelter Reserveschutz zu Vergleichsschutzeinrichtungen aller Art für Leitungen,
Transformatoren, Generatoren, Motoren und Sammelschienen aller Spannungsrei-
hen anwendbar.
Die Einschaltrushunterdrückung erlaubt auch dann den Einsatz des 7SD5, wenn sich
im Schutzbereich ein Leistungstransformator befindet (Bestellvariante), dessen Stern-
punkt(e) ebenfalls isoliert, geerdet oder mit Petersen-Spule versehen sein kann.
Ein wesentlicher Vorzug des Differentialschutzprinzips besteht darin, dass für alle
Kurzschlüsse an jeder beliebigen Stelle des ganzen Schutzbereiches ohne Verzöge-
rung eine Abschaltung veranlasst wird. Die Stromwandler grenzen den Schutzbereich
an den Enden gegen das übrige Netz ab. Diese scharfe Abgrenzung ist der Grund für
die dem Vergleichsschutzprinzip eigene ideale Selektivität.
Das Leitungsschutzsystem benötigt an jedem Ende des zu schützenden Bereichs ein
Gerät 7SD5 sowie einen Satz Stromwandler.
Spannungswandler sind erforderlich, wenn der Leitungsschutz 7SD5 als Haupt- oder
Reserveschutz betrieben wird. Weiterhin werden sie für die Erfassung und Anzeige
von Messwerten (Spannungen, Leistung, Leistungsfaktor) benötigt.
Die Geräte an den Enden des zu schützenden Bereiches tauschen ihre Messinforma-
tionen mittels Wirkschnittstellen über dedizierte Kommunikationsverbindungen (i.Allg.
Lichtwellenleiter) oder ein Kommunikationsnetzwerk aus, sofern sie mit Differential-
schutz arbeiten. Der Distanzschutz kann seine Informationen durch Signalverfahren
über traditionelle Signalverbindungen (Kontakte) austauschen, bzw. diese auch über
schnelle Kommandokanäle auf den Wirkschnittstellen übertragen (mit DIGSI projek-
tierbar). Zwei Geräte des Typs 7SD5 können für ein Schutzobjekt mit 2 Enden einge-
setzt werden: Kabel, Freileitung oder beides gemischt, mit oder ohne im Block ge-
schalteten Transformator (Bestellvariante). Mit dem Typ 7SD5*3 können außer
Zweiendenleitungen auch Schutzobjekte mit 3 (Dreibeinleitungen) oder mehr Enden
geschützt werden, ebenfalls mit oder ohne im Block geschalteten Transformator(en)
(Bestellvariante). Maximal sind 6 Enden möglich; es können also auch kleinere Sam-
melschienenanordnungen geschützt werden. Für jedes Ende wird ein 7SD5*3 einge-
setzt. Wenn man zwischen mehr als zwei Geräten eine Kommunikationskette aufbaut,
können an den Enden der Kette auch 7SD5*2 eingesetzt werden. Näheres siehe Ab-
schnitt 2.2.1.
Bei mehr als zwei Geräten (= Enden des Schutzobjektes) kann die Schutzdatenkom-
munikation ringförmig aufgebaut werden. Bei Ausfall einer Kommunikationsstrecke ist
so ein redundanter Betrieb möglich; die Geräte suchen sich dann automatisch die ver-
bleibenden gesunden Übertragungswege aus. Auch bei zwei Enden kann die Kom-
munikation zu Redundanzzwecken verdoppelt werden.
®
7SD5 ist ein kombinierter Schutz aus Differential-
1.2 Anwendungsbereiche
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