2 Funktionen
Messwertkorrektur
bei Parallelleitun-
gen (wahlweise)
Doppelfehler im
wirksam geerdeten
Netz
Doppelfehler im
nicht geerdeten
Netz
Zuschalten auf
einen Kurzschluss
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abhängig vom Winkel der Leitungsgeraden eine andere Neigung der Auslösekennli-
nien zu wählen.
Die Gegenkopplung zwischen den beiden Leitungssystemen bei Doppelleitungen ist
für 7SD5 nur relevant, wenn das Gerät an einer Doppelleitung eingesetzt ist und auch
mit Parallelleitungskompensation arbeiten soll. Voraussetzung ist, dass der Erdstrom
der Parallelleitung an den Messeingang I
der Projektierung eingegeben wurde. Dann ist unter Adresse 1515 PAR-KOMP = Ja
(Voreinstellung) einzustellen.
Die Koppelfaktoren wurden bereits bei den allgemeinen Schutzdaten (Abschnitt
2.1.4.1) eingestellt, ebenso die Reichweite der Parallelleitungskompensation.
Die Schleifenbestimmung für Doppelerdfehler wird unter Adresse 1521 PhPhE ANR.
(Phase-Phase-Erde-Anregung) parametriert. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI
unter Weitere Parameter möglich. Meist ist Block vor.Ph (Blockierung der vorei-
lenden Phase, Voreinstellung) günstig, weil die voreilende Phase-Erde-Schleife be-
sonders bei hohen Erdübergangswiderständen zum Übergreifen neigt. In manchen
Fällen (Fehlerwiderstand Phase-Phase größer als Phase-Erde) kann auch Block
nach.Ph (Blockierung der nacheilenden Phase) günstiger sein. Die Auswertung
aller beteiligten Schleifen erlaubt ein Maximum an Redundanz. Alternativ kann als
Schleife nur Ph-Ph ausgewertet werden. Diese erlaubt bei zweiphasigen Fehlern mit
Erdberührung die höchste Genauigkeit. Schließlich können nur die Phase-Erde-
Schleifen für gültig erklärt werden (Einstellung nur Ph-E).
Im isolierten oder gelöschten Netz muss sichergestellt sein, dass die Bevorzugung bei
Doppelerdschlüssen im gesamten galvanisch zusammenhängenden Netz einheitlich
ist. Entsprechend wird unter Adresse 1520 BEVORZUGUNG die Doppelerdschlussbe-
vorzugung eingestellt.
7SD5 bietet auch die Möglichkeit, alle Fußpunkte eines Mehrfacherdschlusses zu er-
fassen. BEVORZUGUNG = alle bedeutet, dass jeder Erdschlusspunkt auf der ge-
schützten Leitung unabhängig von einer Bevorzugung abgeschaltet wird. Dies kann
auch mit einer anderen Bevorzugung kombiniert werden. Zum Beispiel können Sie für
einen Transformatorabzweig jeglichen Fußpunkt bei Doppelerdschluss abschalten,
während im übrigen Netz einheitlich L1 (L3) AZYKL. gilt.
Sofern die Gefahr besteht, dass durch die Zündschwingung beim Eintreten eines ein-
fachen Erdschlusses die Erdfehlererfassung anspricht, kann diese mittels eines Para-
meters T3I0 1PHAS (Adresse 1218) verzögert werden. Im Allgemeinen genügt die
Voreinstellung (0,04 s). In ausgedehnten gelöschten Netzen sollte diese Zeit vergrö-
ßert werden. Ist auch stationär das Überschreiten des Erdstromgrenzwertes möglich,
soll T3I0 1PHAS auf ∞ eingestellt werden. Dann ist Anregung durch eine Phase allein
auch bei erheblichem Erdstrom nicht mehr möglich. Doppelerdschlüsse werden
dennoch richtig erkannt und nach Bevorzugungsprogramm ausgemessen.
Tritt nach einem einfachen Erdschluss ein Doppelerdschluss auf, wird dieser erkannt
und nach Bevorzugungsprogramm ausgemessen. Der bereits bestehende Erd-
schluss wird durch die Nullspannung (Adresse 1505 3U0> GEL/IS) erkannt. Beach-
ten Sie, dass hier die dreifache Nullspannung 3U
lagerung das √3-fache der verketteten Spannung beträgt. Danach wird die
Verzögerung T3I0 1PHAS nicht mehr wirksam: ein nun eintretender Erdfehler in einer
anderen Phase kann nämlich nur ein Doppelerdschluss sein.
Für die Reaktion des Distanzschutzes beim Zuschalten auf einen Kurzschluss wird
der Parameter Adresse 1532 ZUSCHALT. verwendet. Bei Einstellung unwirksam
des Gerätes angeschlossen ist und dies bei
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maßgebend ist, die bei voller Ver-
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7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1