7.11.3
Stromkorrekturregler
Siehe Funktionsplan 6806 im Listenhandbuch SINAMICS DCP.
Der Stromkorrekturregler dient dazu, die Genauigkeit der Stromregelung durch Einspeisen
eines extern erfassten Stromistwertes zu verbessern.
Es wird ein BICO-Eingang (p55156) bereitgestellt, der es ermöglicht, dass ein extern
ermittelter Eingangs- oder Ausgangsstromistwert für die interne Berechnung verwendet
werden kann. Der externe Stromwandler sollte sinnvollerweise eine höhere Genauigkeit als
+/-0,5 % haben.
Bei Verwendung des externen Stromistwertes wird dieser laufend mit dem internen
Stromistwert verglichen. Die maximal tolerierte Abweichung kann mit p55161 vorgegeben
werden. Dieser Parameter ist auf den Bezugsstrom (r50071) normiert. Falls die Abweichung
größer als die Toleranz ist, wird die Störmeldung F60511 ausgelöst. Der DCP ist auch bei
aktivem Stromkorrekturregler durch die interne Stromistwerterfassung gegen Überlastung
geschützt.
Der externe Stromistwert kann über Analogeingänge der CUD bzw. über Feldbus
eingespeist werden.
Hinweis
Aufgrund der Abtast- und Totzeiten der Istwertkanäle sowie der Struktur des
Stromkorrekturreglers ist dieser nicht zur Ausregelung von dynamischen Vorgängen
geeignet.
7.11.4
Dynamische Überlastbarkeit
Siehe Funktionsplan 6808 und 6810 im Listenhandbuch des SINAMICS DCP.
Der SINAMCS DCP ermöglicht den Betrieb mit Überlastprofilen.
Das 30 kW- und 120 kW-Gerät kann bei entsprechenden Umgebungsbedingungen zeitlich
unbegrenzt mit 120 % des Nennstroms belastet werden.
Zusätzlich ist beim 120 kW-Gerät für einen begrenzten Zeitraum der Betrieb mit bis zu
160 % des Nennstroms möglich. Die maximale Dauer dieser Überlast hängt u. a. vom
zeitlichen Verlauf des Überlaststroms, der Belastungsvorgeschichte und der Zuluft-
Temperatur ab. Der thermische Zustand des Leistungsteils wird dabei laufend mit einem
Temperaturmodell ermittelt.
Auf jede Überlastphase muss eine Erholungsphase mit verringertem Strom unterhalb des
Nennstroms folgen. Der Verlauf des Überlast-Stroms wird mit einem Belastungszähler
(r55091) überwacht, der bei Betrieb oberhalb des Nennstroms erhöht und bei Betrieb
unterhalb des Nennstroms verringert wird.
Sobald dieser Zähler den Wert 100 % überschreitet, wird die Störung F60530 (Dynamische
Überlast Zeitüberschreitung) ausgelöst und das Gerät schaltet ab. Unabhängig davon
überwacht das Gerät die Temperatur der Leistungshalbleiter. Falls deren zulässige
Maximaltemperatur überschritten wird, begrenzt das Gerät den maximalen Drosselstrom auf
den Nennstrom und die Warnung A60039 (Dynamische Überlast Temperatur zu hoch) wird
ausgelöst.
Der Betrieb im Überlastbereich ist erst dann wieder möglich, wenn die Temperatur der
Leistungshalbleiter wieder in den erlaubten Bereich abgesunken ist und der Drosselstrom
unter dem Nennstrom liegt. Dann wird auch die Warnung A60039 zurückgesetzt.
SINAMICS DCP
Betriebsanleitung, 09/2019, A5E34382853E
Betrieb
7.11 Regelung
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