Abschnitt 4
IED Anwendung
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Eine allgemeine Anforderung Freigabesignalschemen ist, dass die
Signalübertragungseinrichtung schnell und sicher sein muss.
Je nachdem, ob das bzw. die Sendesignal(e) durch die Unterreich- bzw.
Überreichzone gesendet werden, wird es in ein unterreichendes und ein
überreichendes Freigabesignalschema unterteilt.
Unterreichendes Freigabesignalschema
Das unterreichende Freigabesignalschema eignet sich nicht für Leitungen kurzer
Länge, da die Distanzschutzmessung bei diesen Anwendungen nicht in der Lage
ist, zwischen internen und externen Fehlern zu unterscheiden.
Die Unterreichzone an den lokalen und entfernten Enden müssen sich in ihrer
Reichweite überlappen, um eine Lücke zwischen den Schutzzonen zu verhindern,
in der Fehler nicht erfasst werden können. Wenn die Unterreichzone z. B. aufgrund
von Fehlereinspeisung vom entfernten Ende nicht die erforderliche
Empfindlichkeit aufweist, sollte ein Signalschema mit Überreichweite und
Blockierung bzw. ein Signalschema mit Überreichweite und Freigabe in Erwägung
gezogen werden.
Das HF-Empfangssignal muss empfangen werden, wenn die Überreichzone
weiterhin aktiviert ist, um eine sofortige Auslösung zu erzielen. In einigen Fällen
kann die Überreichzone aufgrund der Fehlerstromverteilung nur betätigt werden,
nachdem der Fehler am Gerät in unmittelbarer Nähe des Fehlers behoben wurde.
Es besteht ein bestimmtes Risiko, dass die Zone, die das HF-Übertragungssignal
ausgibt, bei einer Auslösung durch eine unabhängige Auslösezone rückgesetzt
wird, bevor die Überreichzone am Gerät der Gegenseite betätigt wurde. Um eine
ausreichende Dauer des empfangenen Signals zu gewährleisten, kann das
Übertragungssignal durch einen tSendMin-Rücksetzzeitgeber verlängert werden.
Die empfohlene Einstellung für tSendMin ist 100 ms.
Da das empfangene Kommunikationssignal mit dem Ausgang von einer
Überreichzone kombiniert wird, bestehen geringere Bedenken hinsichtlich falscher
Signale, die zu einer falschen Auslösung führen. Deshalb den Zeitgeber tCoord auf
null einstellen.
Ein Ausfall des Kommunikationskanal beeinflusst nicht die Selektivität, führt
jedoch zu verlängerten Auslösezeiten bei Fehlern am Leitungsende.
Überreichendes Freigabesignalschema
Beim überreichenden Freigabesignalschema gibt es eine Überreichzone, die das HF-
Übertragungssignal sendet. Am entfernten Ende führt das empfangene Signal
zusammen mit der Aktivierung einer Überreichzone zu einer sofortigen Auslösung
des geschützten Objekts. Die im Distanzschutzschema verwendete Überreichzone
muss gleichzeitig mit dem empfangenen Signal aktiviert sein. Das Schema kann für
alle Leitungslängen verwendet werden.
Bei Freigabesignalschemen mit Überreichweite spielt der Kommunikationskanal
eine wichtige Rolle, um schnelles Auslösen an beiden Enden zu erzielen. Ein
Ausfall des Kommunikationskanals kann die Selektivität beeinflussen und bei
1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch