Abschnitt 3
Anforderungen
3.1.2
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TPS, TPX gemäß IEC, Klasse P, X gemäß BS (alter British Standard) und Klasse
C, K ohne Luftspalt gemäß ANSI/IEEE.
Bei Stromwandlern mit niedriger Restmagnetisierung ist der remanente
magnetische Fluss beschränkt. Dieser Stromwandler verfügt über einen kleinen
Luftspalt, um die Restmagnetisierung zu beschränken, damit diese 10 % des
Sättigungsflusses nicht überschreitet. Der kleine Luftspalt wirkt sich nur sehr
gering auf die anderen Eigenschaften des Stromwandlers aus. Klasse PR, TPY
gemäß IEC sind Stromwandler mit niedriger Restmagnetisierung.
Stromwandler ohne Restmagnetisierung haben praktisch keinen remanenten
magnetischen Fluss. Dieser Stromwandlertyp hat relativ große Luftspalte, um die
Restmagnetisierung auf praktisch Null zu reduzieren. Gleichzeitig verringern die
Luftspalte den Einfluss der durch den Primärfehlerstrom erzeugten
Gleichstromkomponente. Die Luftspalte verringern auch die Messgenauigkeit im
nichtgesättigten Betriebsbereich. Klasse TPZ gemäß IEC sind Stromwandler ohne
Restmagnetisierung.
Verschiedene Normen und Klassen spezifizieren auf unterschiedliche Weise die
Sättigungs-EMK, denoch können Werte verschiedener Klassen annähernd
miteinander verglichen werden. Mit der (genauigkeits-)begrenzenden Nenn-Ersatz-
Sekundär- EMK E
gemäß der Norm IEC 60044-6 werden die Anforderungen an
al
Stromwandler für das IED 670 spezifiziert. Die Anforderungen werden auch
gemäß anderer Normen spezifiziert.
Bedingungen
Die Anforderungen sind das Ergebnis unserer Untersuchungen an unserem
Netzwerksimulator. Die Stromwandlermodelle sind repräsentativ für Stromwandler
mit hoher Restmagnetisierung und niedriger Restmagnetisierung. Die Ergebnisse
sind nicht immer gültig für Stromwandler ohne Restmagnetisierung (TPZ).
Das Verhalten der Schutzfunktionen wurde für symmetrische bis voll verlagerte
Fehlerströme geprüft. Für die Tests wurden Primärzeitkonstanten von mindestens
120 ms berücksichtigt. Die Stromwandleranforderungen unten gelten deshalb für
symmetrische wie auch voll verlagerte Fehlerströme.
Abhängig von der Schutzfunktion wurden Einphasenerdfehler-, Phase-Phase- und
Dreiphasenfehler für verschiedene relevante Fehlerstellungen geprüft, z. B. Fehler
Schließen in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung, Reichweitenfehler Zone 1, interne
und externe Fehler. Die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Schutzes wurde durch
Prüfung von z. B. Zeitverzögerungen, ungewünschtem Auslösen,
Richtungsverhalten, Überreichweite und Stabilität überprüft.
Die Restmagnetisierung des Stromwandlerkerns kann zu einem unvorhergesehenen
Betrieb oder zu kleineren zusätzlichen Zeitverzögerungen bei einigen
Schutzfunktionen führen. Da ein unvorhergesehener Betrieb absolut inakzeptabel
ist, wird die maximale Restmagnetisierung für Fehler als sicherheitskritisch
erachtet, z. B. Fehler in Rückwärtsrichtung und externe Fehler. Aufgrund des
1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch