5.3.3
Kalibrieren Werkstückmesstaster in Bohrung mit unbekanntem
Bohrungsmittelpunkt
5.3.3.1
Allgemeines
Funktion
Mit dem Messzyklus und der Messvariante _MVAR=xx0x08
kann der Messtaster in den Achsen der Ebene (G17 oder G18 oder G19) in einem
Kalibrierring kalibriert werden. Es kann auch eine Bohrung, senkrecht zur gewählten Ebene,
mit gleichen Qualitätsansprüchen bezüglich Formgenauigkeit und Oberflächenrauhigkeit
Anwendung finden.
Der Mittelpunkt (MP) der Bohrung ist hierbei in der genauen Lage unbekannt. Der
Durchmesser (D) ist hingegen genau bekannt.
Bei dieser Messvariante erfolgt zunächst eine Ermittlung der Bohrungsmitte und der
Lageabweichung (Schieflage) des Messtasters. Anschließend werden die Triggerpunkte in
allen 4 Achsrichtungen der Ebene ermittelt.
Neben den Werten im Datenfeld _WP[ ] stellt der Messzyklus im Ergebnisfeld _OVR[6],
_OVR[7] den ermittelten Mittelpunkt der Bohrung zur Verfügung.
Die Kalibrierung ist achsparallel oder unter Winkel zum aktiven Werkstückkoordinatensystem
ausführbar. Es werden stets alle 4 Achsrichtungen kalibriert.
Voraussetzung
• Der Messtaster muss mit Werkzeuglängenkorrektur aufgerufen werden.
• Werkzeugtyp, vorzugsweise: 710.
• Der genaue Durchmesser der Bohrung ist bekannt.
• Die Spindel muss SPOS-fähig sein.
• Messtaster in der Spindel 0...360 Grad positionierbar (Rundumabstrahlung).
Messzyklen
Programmierhandbuch, Ausgabe 04/2006, 6FC5398-4BP10-0AA0
Achtung
Beim erstmaligen Kalibrieren ist das Datenfeld des Messtasters noch mit "0" vorbelegt.
Deshalb ist _TSA > Radius Messtasterkugel zu programmieren, um den Alarm
"Vertrauensbereich überschritten" zu vermeiden.
Messzyklen für Fräs- und Bearbeitungszentren
5.3 CYCLE976 Werkstückmesstaster kalibrieren
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