System– und Betriebszustände der S7–400H
11.1 Einführung
Master–Reserve–Zuordnung
Beim ersten Einschalten der S7–400H wird die CPU zur Master–CPU, die zuerst
hochgelaufen ist; die andere CPU wird zur Reserve–CPU.
Liegt die Master–Reserve–Zuordnung fest, so bleibt diese bei gleichzeitigem NETZEIN
erhalten.
Die Master–Reserve–Zuordnung wird geändert durch:
1. Start der Reserve–CPU vor der Master–CPU (Zeitabstand mindestens 3 s)
2. Ausfall oder STOP der Master–CPU im Systemzustand Redundant
3. Im Betriebszustand FEHLERSUCHE wurde kein Fehler gefunden (siehe Kapitel
Betriebszustand FEHLERSUCHE (Seite 136))
4. Programmierte Master-Reserve-Umschaltung mit der SFC 90 "H_CTRL"
Synchronisation der Teilsysteme
Master– und Reserve–CPU sind über Lichtwellenleiter gekoppelt. Über diese Kopplung
sorgen beide CPUs für eine ereignissynchrone Programmbearbeitung.
Bild 11-1
Die Synchronisation wird vom Betriebssystem automatisch durchgeführt und hat keine
Rückwirkung auf das Anwenderprogramm. Sie erstellen Ihr Programm so, wie Sie es von
den Standard–CPUs aus S7–400 gewohnt sind.
Verfahren der ereignisgesteuerten Synchronisation
Für die S7–400H wurde das von Siemens patentierte Verfahren der "ereignisgesteuerten
Synchronisation" angewandt. Dieses Verfahren ist praxisbewährt und wurde bereits bei den
Steuerungen S5–115H und S5–155H eingesetzt.
Ereignisgesteuerte Synchronisation bedeutet, dass bei allen Ereignissen, die einen
unterschiedlichen internen Zustand der Teilsysteme zur Folge haben könnten, ein
Datenabgleich zwischen Master und Reserve durchgeführt wird.
Master– und Reserve–CPU werden synchronisiert bei:
● Direktzugriff auf die Peripherie
● Alarmen
● Aktualisierung der Anwenderzeiten, z.B. S7–Timer
● Änderung von Daten durch Kommunikationsfunktionen
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Synchronisation der Teilsysteme
Systemhandbuch, 07/2014, A5E00267693-13
S7-400H