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Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch

Differentialschutz
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2 Funktionen

2.22.7.1 Funktionsbeschreibung

Allgemeines
Messgrößen
Verarbeitung
324
Beim Anlegen einer flexiblen Funktion bestimmen Sie selber, welche an das Gerät ge-
führte Messgrößen wie verarbeitet werden sollen. Dabei können die Messgrößen
direkt erfasst (z.B. Ströme) oder auch rechnerisch kombiniert sein (z.B. Mitsystem der
Ströme oder Leistung aus Strömen und Spannungen).
Die Messgrößen können auf Überschreiten oder Unterschreiten eines einstellbaren
Grenzwertes überwacht werden. Verzögerungen, Blockierung und logische Verknüp-
fungsmöglichkeiten über die anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) sind mög-
lich.
Eine flexible Funktion kann den zu überwachenden Zustand melden, für Steuerfunkti-
onen verwendet werden oder auch auf Auslösung eines oder mehrerer Leistungs-
schalter gehen. Im letzteren Fall wird mit dem Auslösekommando auch der Leistungs-
schalterversagerschutz angeworfen, wenn er die gleichen Zuordnungsmerkmale hat.
Alle an das Gerät geführten Messgrößen können als analoge Eingangsgrößen für
eine flexible Funktion verwendet werden.
Dreiphasige Größen können gemeinsam oder einzeln verarbeitet werden. Gemein-
sam bedeutet, dass z.B. die drei Phasenströme einer Messstelle auf Überschreiten
eines gemeinsamen Grenzwertes überwacht werden, aber einzeln gemeldet und
weiter verarbeitet werden. Alle Einstellungen sind für die drei Ströme gemeinsam. Es
kann aber auch für jeden der drei Phasenströme eine eigene flexible Funktion ange-
legt werden; dann wird genau diese Größe bewertet und die Verletzung der Grenz-
wertbedingung individuell weiter verarbeitet. Die Einstellungen sind unabhängig von
einander.
Abgeleitete (berechnete) Größen können ebenfalls ausgewertet werden. Soll z.B. das
Mitsystem aus den drei Phasenströmen bewertet werden, wird aus den drei analogen
Eingangsgrößen (Phasenströmen) das Mitsystem berechnet und dieses als bewerte-
te Größe herangezogen. Entsprechend kann auch aus den drei Strömen und den drei
zugehörigen Spannungen (6 Eingangsgrößen) die Gesamtleistung berechnet und be-
wertet werden.
Bei Verletzung des eingestellten Grenzwertes spricht die Funktion an.
Nach einer einstellbaren Anregeverzögerung erfolgt die Anregemeldung. Die Anrege-
verzögerung wird benötigt, wenn die Anregung zeitlich stabilisiert werden soll, also die
zu überwachende Bedingung erst eine bestimmte Mindestzeit angestanden haben
soll, bevor weitere Aktionen eingeleitet werden. Die Anregeverzögerung ist auch nütz-
lich, wenn ein empfindliches Rückfallverhältnis (nahe 1) notwendig ist und daher spo-
radische Anregesignale bei Messgrößen um den Ansprechwert zu vermeiden sind.
Für Schutzaufgaben wird die Anregeverzögerung meist nicht benötigt (Einstellung auf
0), es sei denn, transiente Bedingungen sind zu überbrücken (z.B. erhöhte Einschalt-
ströme).
Auch der Rückfall der Anregung kann verzögert werden. Dann wird das Anregesignal
nach Wegfall des Anregekriteriums noch für diese Rückfallverzögerungszeit aufrecht-
erhalten. Dies kann z.B. zur Überwachung intermittierender Ereignisse verwendet
werden, wenn kleinere Lücken zwischen den Grenzwertverletzungen überbrückt
werden sollen.
Soll die Funktion auf Auslösung gehen, wird meist eine Auslöseverzögerung notwen-
dig. Diese beginnt mit wirksamer Anregung, d.h. nach Ablauf einer etwaigen Anrege-
verzögerung. Die Auslöseverzögerung läuft auch weiter, solange kein Rückfall der An-
regung vorliegt, d.h. auch während einer etwaigen Rückfallverzögerung. Dies ist zu
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3

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