2 Funktionen
Spartrafobänke mit
Stromsummenver-
gleich
Besonderheiten bei
1-phasen-Transfor-
matoren
120
der Nullstrom aus den Leiterströmen eliminiert werden. Das heißt, dass an beiden
Seiten die Matrix mit der Nullstromeliminierung verwendet wird. Wie bei den getrenn-
ten Wicklungen ist dann der Differentialschutz bei Erdkurzschlüssen im Schutzbereich
in der Empfindlichkeit auf
Kurzschlussstromes ausmacht.
Ist jedoch der Sternpunktstrom zugänglich und an das Gerät angeschlossen, sind alle
in den Schutzbereich einfließenden Ströme verfügbar. Die Nullströme in den Leitern
werden dann bei außen liegenden Erdfehlern durch den Sternpunktstrom in Summe
aufgehoben. Beim innen liegenden Erdfehler ist so die volle Empfindlichkeit des Dif-
ferentialschutzes gewährleistet. Zur Einbeziehung des Erdfehlerstroms muss der Ad-
vanced-Parameter Diff-Schutz mit gemessenem Erdstrom, Seite x eingeschaltet
werden (Adressen 1211 DIFF m.IE1-MESS bis 1215 DIFF m.IE5-MESS = Ja).
Um mit Hilfe der Sternpunktstromes eine noch höhere Empfindlichkeit bei Erdfehlern
im Schutzbereich zu erreichen, kann der Erdfehlerdifferentialschutz oder der Hochim-
pedanz-Differentialschutz verwendet werden.
Eine weitere Möglichkeit, bei Spartransformatoren eine gute Erdfehlerempfindlichkeit
zu erreichen, bietet sich bei Spartransformatorbänken an, bei denen drei 1-phasige
Spartransformatoren (einer je Phase) zusammengeschaltet sind. Bei dieser Anord-
nung ist naturgemäß der 1-phasige Erkurzschluss der wahrscheinlichste Fehler,
während Kurzschlüsse zwischen den Phasen wegen der räumlichen Trennung prak-
tisch ausgeschlossen sind. Hier kann man einen Stromvergleichsschutz über jede
Wicklung realisieren, der die Summe aller auf den „Knoten" (nämlich die Wicklung) zu-
fließenden Ströme erfasst. Eine weitere galvanisch getrennte Wicklung (in der Regel
Dreieckswicklung) kann jedoch mit diesem Schutzverfahren nicht geschützt werden.
Weitere Voraussetzungen sind, dass bei der Konfiguration des Funktionsumfangs als
SCHUTZOBJEKT = Spartr. Knoten eingestellt ist und die Schutztopologie entspre-
chend festgelegt wurde (Abschnitt 2.1.4, Unterabschnitt „Topologie des Schutzobjek-
tes" unter Randtitel „Spartrafobänke").
Bild 2-33
Spartrafobank mit Stromwandler in der Sternpunktzuführung
1-phasen-Transformatoren können mit einem Strang oder mit zwei Strängen pro
Wicklung ausgeführt sein; im letzteren Fall können die Stränge auf einem Kern oder
auf zwei Kernen untergebracht sein. Um in allen Fällen mit optimaler Anpassung der
Messgrößen zu arbeiten, sollten stets pro Wicklung zwei Messeingänge verwendet
werden, auch wenn nur ein Stromwandler vorhanden ist. Die Ströme sind jeweils an
die Eingänge I
und I
L1
L3
bezeichnet.
Bei zwei Strängen können diese in Reihe (entspricht einer Y-Wicklung) oder parallel
(entspricht einer D-Wicklung) geschaltet sein. Die Phasenverschiebung zwischen den
Wicklungen kann nur 0° oder 180° sein. Bild 2-34 zeigt ein Beispiel für einen 1-
2
/
des Fehlerstroms verringert, da der Nullstrom
3
anzuschließen und werden im folgenden auch mit I
1
/
des
3
und I
L1
L3
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3