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Betrieb als Statemachine
In den vorherigen Kapiteln wurden die SPS-Funktionen als zeitliche Abfolge verschiedener An-
weisungen vorgestellt. Zusätzlich kann durch die vorgegebenen Anweisungstypen auch ein Ab-
lauf als Statemachine (auch Zustandsautomat oder Endlicher Automat genannt) integriert wer-
den. Eine Statemachine wird häufig verwendet, um Abläufe schematisch darzustellen und Lö-
sungen einfacher implementieren zu können.
Um einen Ablauf als Statemachine zu realisieren, sind die Sprungfunktionen von besonderer
Bedeutung. Die Sprungfunktionen werden benötigt, um den Zustand zu wechseln. Die Eingänge
1 und 2 der Sprungfunktion werden für die Überprüfung der Bedingung des Übergangs verwen-
det. Die Eingänge 3 und 4 setzen den Eingangspuffer und schreiben den Ausgangspuffer. In der
Statemachine sind bei den Sprungfunktionen die Eingänge 3 und 4 daher üblicherweise auf
TRUE gesetzt, um die sich ändernden Signale zur Zustandsänderung zu aktualisieren.
8.1
Beispiel für eine Steuerung
Beispiel:
Ein Hubwerk mit zwei Positionen („oben" und „unten") soll durch die Funktionentabelle gesteu-
ert werden. Die Zielposition wird über einen Kippschalter vorgegeben. An jeder Position ist ein
Initiator installiert, der das erreichte Ziel dem Frequenzumrichter signalisiert. Wenn die Position
erreicht ist, soll der Frequenzumrichter stoppen und die LED „oben" oder „unten" einschalten.
Fährt der Antrieb erneut los, wird die LED ausgeschaltet.
An beiden Positionen ist eine Tür, die vom Benutzer manuell geöffnet werden kann. Wenn eine
der beiden Türen geöffnet ist, soll die Warnleuchte „oben" oder „unten" gepulst ein- und ausge-
schaltet werden im Abstand von 100 ms. Dabei ist zu beachten, dass das Signal „Tür offen" von
beiden Türen in Reihe geschaltet ist.
Hubwerk
Initiator oben
Initiator unten
08/10
08/10
Tür
Obere Plattform
Tür
Untere Plattform
SPS / VPLC
SPS / VPLC
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