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Modifikationen Bei Der Drehung Von Drehwerkzeugen - Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch

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W1: Werkzeugkorrektur
17.7 Schneidendaten-Modifikation bei drehbaren Werkzeugen
17.7.4

Modifikationen bei der Drehung von Drehwerkzeugen

Werkzeugorientierung
Drehwerkzeuge sind im Gegensatz zu Fräswerkzeugen nicht rotationssymmetrisch. Das
bedeutet, dass zur Beschreibung der Werkzeugorientierung in der Regel 3 Freiheitsgrade
bzw. drei rotatorische Achsen notwendig sind. Die Unabhängigkeit von der konkreten
Kinematik an der Maschine ist deshalb nur insoweit gegeben, wie die gewünschte
Orientierung überhaupt einstellbar ist. Gegebenenfalls kann der dritte Freiheitsgrad durch
eine Drehung des Werkstückkoordinatensystems ersetzt werden.
Hinweis
Die Aufteilung der Orientierung in einen Anteil, der durch den orientierbaren Werkzeugträger
erzeugt wird, und einen weiteren Anteil, der durch eine Drehung des Koordinatensystems
erreicht wird, liegt in der Verantwortung der Applikation. Die Steuerung stellt dafür keine
weitere Funktionalität zur Verfügung.
Schneidenform
Wird ein Drehwerkzeug gegenüber der Bearbeitungsebene (d. h. um eine Achse in der
Bearbeitungsebene, typischerweise eine C-Achse) um einen Winkel gedreht, der nicht ein
Vielfaches von 180° ist, wird die Projektion der (kreisförmigen) Werkzeugschneide in die
Bearbeitungsebene zu einer Ellipse. Es wird davon ausgegangen, dass die durch derartige
Drehungen entstehenden Abweichungen von der Kreisform so gering sind, dass sie
vernachlässigt werden können (Kippwinkel < 5°), d. h. die Steuerung geht unabhängig von
der Werkzeugorientierung immer von einer kreisförmigen Schneide aus.
Das bedeutet letztlich, dass die Steuerung bezüglich der aktiven Ebene als einzige von der
Grundstellung abweichende Einstellung eine Drehung um 180° akzeptiert. Diese
Einschränkung gilt nur für die Schneidenform. Die Werkzeuglängen werden bei beliebigen
räumlichen Drehungen immer korrekt berücksichtigt.
Schneidenlage, Schnittrichtung und Winkel
Eine Drehung von 180° um eine Achse in der Bearbeitungsebene bedeutet, dass beim
Einsatz des Werkzeugs am gleichen Einsatzort die Spindeldrehrichtung gegenüber dem
Einsatz des nicht gedrehten Werkzeugs invertiert werden muss.
Schnittrichtung und Schneidenlage werden ebenso wie der Schneidenbezugspunkt (siehe
unten) nicht modifiziert, wenn das Werkzeug um +/- 90° (mit einer Toleranz von etwa 1°) aus
der Ebene gedreht ist, weil dann die Projektion der Schneide in die aktuelle Ebene nicht
definiert ist.
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Funktionshandbuch, 03/2013, 6FC5397-0BP40-3AA1
Grundfunktionen

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