Zerlegen/Inspektion und Wartung
Reinigen Sie die Komponenten und prüfen Sie dann die
Planheit von Zylinderkopf und Oberseite des Kurbelgehäuses
mit einer Platte oder Glasscheibe und einer Fühlerlehre. Die
höchstzulässige Ebenheitsabweichung beträgt 0,076 mm
(0.003 in.).
Inspizieren Sie gewissenhaft alle Bauteile des Ventilsystems.
Prüfen Sie die Ventilfedern und Befestigungselemente auf
übermäßigen Verschleiß und Verformung. Überprüfen Sie die
Ventile und den Bereich der Ventilsitze auf starken Lochfraß,
Risse und Verzug. Messen Sie das Spiel der Ventilschäfte in
den Führungen.
Startschwierigkeiten oder Leistungsverlust bei hohem
Kraftstoffverbrauch können ein Hinweis auf defekte Ventile
sein. Obwohl diese Symptome auch bei abgenutzten
Kolbenringen auftreten, sollten Sie zunächst die Ventile
ausbauen und überprüfen. Reinigen Sie Ventilteller,
Ventilsitzfl ächen und Ventilschäfte nach dem Ausbau mit einer
groben Drahtbürste.
Dann die einzelnen Ventile gewissenhaft auf Schäden wie
verbogene Ventilteller, übermäßige Korrosion oder abgenutzte
Ventilschaftenden untersuchen. Schadhafte Ventile ersetzen.
Ventilführungen
Wenn eine Ventilführung über die Verschleißgrenze hinaus
abnutzt, wird das Ventil nicht mehr geradlinig geführt. Dies
kann zum Einbrennen der Ventilsitzfl ächen oder Ventilsitze
und zu Kompressionsdruckverlust und einem überhöhten
Ölverbrauch führen.
Um das Spiel zwischen Ventilführung und Ventilschaft
festzustellen, müssen Sie die Ventilführung gewissenhaft
säubern und dann mit einem Tastkopfgerät den Innendurch-
messer der Führung messen. Messen Sie anschließend mit
einer Mikrometerschraube den Durchmesser des Ventilschafts
an mehreren Stellen, die Kontakt mit der Ventilführung haben.
Verwenden Sie für die Berechnung des Spiels den größten
Schaftdurchmesser, den Sie vom Durchmesser der Führung
abziehen. Falls das Einlassventilspiel mehr als 0,038/0,076 mm
(0.0015/0.0030 in.) oder das Auslassventilspiel mehr als
0,050/0,088 mm (0.0020/0.0035 in.) beträgt, müssen Sie
prüfen, ob der Ventilschaft oder die Ventilführung für das
übermäßige Spiel verantwortlich sind.
Der höchstzulässige Verschleiß (Innendurchm.) beträgt
7,134 mm (0.2809 in.) für die Einlassventilführung bzw.
7,159 mm (0.2819 in.) für die Auslassventilführung. Die
Führungen können nicht ausgebaut werden, sie lassen sich
jedoch auf 0,25 mm (0.010 in.) Übermaß aufreiben. In diesem
Fall müssen Ventilschäfte mit 0,25 mm Übermaß verwendet
werden.
Erfüllen die Führungen die Spezifi kation, während jedoch die
Ventilschäfte über die Verschleißgrenze hinaus abgenutzt sind,
müssen Sie neue Ventile einbauen.
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Ventilsitzringe
In den Zylinderkopf sind an Einlass- und Auslassventil
Ventilsitzringe aus gehärtetem Legierungsstahl eingepresst.
Die Ventilsitzringe können nicht ausgewechselt werden,
lassen sich jedoch nacharbeiten, wenn sie nicht zu stark durch
Lochfraß oder Verformen beschädigt sind. Falls die Ventilsitze
gerissen oder stark verformt sind, muss der Zylinderkopf
ersetzt werden.
Beachten Sie beim Nacharbeiten der Ventilsitzringe die
Anweisungen, die dem verwendeten Ventilsitzfräser beiliegen.
Zum abschließenden Nachschneiden des Ventilsitzwinkels ein
89°-Ventilsitzdrehgerät entsprechend den Angaben verwenden.
Schneiden Sie gemäß Spezifi kation den 45°-Winkel der
Ventilsitzfl äche und den korrekten Ventilsitzwinkel (44,5°,
Hälfte des 89°-Winkels), um den gewünschten 0,5° (1,0° im
Vollschnitt) Interferenzwinkel zu erhalten, bei dem sich der
maximale Druck am Außenrand von Ventilteller und Ventilsitz
ergibt.
Läppen der Ventile
Nachgeschliffene und neue Ventile müssen geläppt werden,
um einen einwandfreien Sitz zu gewährleisten. Zum
abschließenden Läppen eine Ventilsitz-Schleifmaschine mit
Saugnapf verwenden. Tragen Sie eine feine Einschleifpaste
auf den Ventilsitz auf und drehen Sie das Ventil dann mit der
Schleifmaschine in seinem Sitz. Setzen Sie den Schleifvorgang
fort, bis Ventilsitz und Ventilteller einwandfrei glatt sind.
Reinigen Sie den Zylinderkopf anschließend sorgfältig mit
Seife und heißem Wasser und entfernen Sie alle Reste der
Einschleifpaste. Tragen Sie auf den getrockneten Zylinderkopf
als Rostschutz eine dünne Schicht Öl SAE 10 auf.
Einlassventilschaftdichtung
Die Einlassventile dieser Motoren sind mit Ventilschaft-
dichtungen versehen. Bauen Sie stets neue Dichtungen ein,
wenn die Ventile aus dem Zylinderkopf ausgebaut wurden.
Verschlissene und beschädigte Dichtungen müssen in jedem
Fall ersetzt werden. Verwenden Sie auf keinen Fall erneut die
alte Dichtung.
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