Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen
9.4 Erweiterungsfunktionen
Referenzpunktfahrt Schritt 1: Fahren auf den Referenznocken
Wenn kein Referenznocken vorhanden ist (p2607 = 0), gehe zu Schritt 2.
Beim Starten des Referenziervorgangs beschleunigt der Antrieb mit der
Maximalbeschleunigung (p2572) auf die Referenznocken-Anfahrgeschwindigkeit (p2605).
Die Anfahrrichtung wird durch das Signal des Binektoreingangs p2604 (Referenzpunktfahrt
Startrichtung) festgelegt.
Das Erreichen des Referenznockens wird dem Antrieb durch das Signal am Binektoreingang
p2612 (Referenznocken) mitgeteilt, worauf der Antrieb mit der Maximalverzögerung (p2573)
auf den Stillstand abbremst.
Wird während der Referenzpunktfahrt ein Signal am Binektoreingang p2613 (Umkehrnocken
MINUS) oder am Binektoreingang p2614 (Umkehrnocken PLUS) erkannt, kehrt die
Suchrichtung um.
Wird der "Umkehrnocken MINUS" in positiver Verfahrrichtung angefahren oder der
"Umkehrnocken PLUS" in negativer Verfahrrichtung angefahren, so wird die Störung F07499
(EPOS: Umkehrnocken mit falscher Verfahrrichtung angefahren) ausgegeben. In diesem Fall
muss die Verdrahtung der Umkehrnocken (p2613, p2614) bzw. die Verfahrrichtung zum
Anfahren der Umkehrnocken überprüft werden.
Die Umkehrnocken sind Low-aktiv ausgeführt. Sind beide Umkehrnocken aktiv (p2613 = "0"
und p2614 = "0"), so bleibt der Antrieb stehen. Sobald der Referenznocken gefunden wird
beginnt sofort die Synchronisation auf die Referenznullmarke (siehe Schritt 2).
Fährt die Achse von der Startposition in Richtung Referenznocken einen in Parameter p2606
(Max. Wegstrecke zum Referenznocken) festgelegten Weg, ohne dass der Referenznocken
erreicht wird, bleibt der Antrieb stehen und die Störung F07458 (Referenznocken nicht
gefunden) wird ausgegeben.
Steht die Achse beim Starten des Referenziervorgangs bereits auf dem Nocken, dann wird das
Fahren auf den Referenznocken nicht ausgeführt, sondern sofort mit der Synchronisation auf
den Referenznullmarke begonnen (siehe Schritt 2).
Hinweis
Der Geschwindigkeitsoverride ist während der Fahrt auf den Nocken wirksam. Mit einem
Wechsel des Encoderdatensatzes wird das Zustandssignal r2684.11 (Referenzpunkt gesetzt)
zurückgesetzt.
Der Nockenschalter muss sowohl eine steigende als auch eine fallende Flanke liefern können.
Bei der Referenzpunktfahrt mit Auswertung der Gebernullmarke wird bei zunehmenden
Lageistwerten die 0/1-Flanke, bei abnehmenden Lageistwerten die 1/0-Flanke ausgewertet.
Eine Invertierung der Flankenauswertung ist bei der Gebernullmarke nicht möglich.
Hat das Längenmesssystem mehrere Nullmarken, die sich in zyklischen Abständen
wiederholen (z. B. inkrementelles, rotatorisches Messsystem), muss darauf geachtet werden,
dass der Nocken so justiert ist, dass immer die gleiche Nullmarke ausgewertet wird.
Folgende Faktoren können das Verhalten des Steuersignals "Referenznocken" beeinflussen:
• Schaltgenauigkeit und Zeitverzögerung des Referenznockenschalters
• Lagereglertakt des Antriebs
• Interpolationstakt des Antriebs
• Temperaturgang der Maschinenmechanik
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Umrichter-Schrankgeräte
Betriebsanleitung, 06/2020, A5E03263521A