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GRAUPNER mz-12 HOTT Handbuch Seite 94

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QR - Diff.
(Querruderdifferenzierung)
An einem nach unten ausschlagenden Querruder
entsteht aus aerodynamischen Gründen prinzipi-
ell ein größerer Widerstand als an einem gleich weit
nach oben ausschlagenden. Aufgrund dieser asym-
metrischen Widerstandsverteilung entsteht u. a. ein
Drehmoment um die Hochachse und somit ein Trend
zum „Herausdrehen" aus der vorgesehenen Flugrich-
tung, weshalb dieser unerwünschte Nebeneffekt auch
als „negatives Wendemoment" bezeichnet wird. Die-
ser Effekt tritt naturgemäß an den vergleichsweise
langen Tragflächen von Segelflugzeugen stärker auf
als z. B. bei Motorflugzeugen mit ihren in der Regel
doch deutlich kürzeren Hebelarmen und muss norma-
lerweise durch gleichzeitigen und diesem Effekt ent-
gegenwirkenden Seitenruderausschlag kompensiert
werden. Dieser Ruderausschlag verursacht jedoch
zusätzlichen Widerstand und verschlechtert daher die
Flugleistungen noch mehr.
Für die temporären Flugleistungen weit weniger
schädlich ist dagegen die so genannte Differenzierung
der Querruderausschläge: Dabei führt das jeweils
nach unten ausschlagende Querruder einen geringe-
ren Ausschlag aus als das nach oben ausschlagen-
de, wodurch das – unerwünschte – negative Wende-
moment reduziert bis beseitigt werden kann ohne es
anderweitig kompensieren zu müssen. Grundvoraus-
setzung dafür ist jedoch, dass für jedes Querruder ein
eigenes Servo vorhanden ist, welches deshalb auch
gleich in die Flächen eingebaut werden kann. Durch
die dann kürzeren Anlenkungen ergibt sich außerdem
der Zusatznutzen von reproduzierbareren und spiel-
freieren Querruderstellungen.
Die heute üblicherweise angewandte senderseitige
Differenzierung hat erhebliche Vorteile im Vergleich
zu den ehemals genutzten mechanischen Lösungen,
welche außerdem meist schon beim Bau des Modells
fest eingestellt werden mussten und zudem bei star-
ken Differenzierungen leicht zusätzliches Spiel in der
94
Programmbeschreibung: Flächenmix - Flächenmodell
Steuerung hervorriefen.
100% (Split)
So kann z. B. der Grad der Differenzierung heutzuta-
ge jederzeit verändert werden, und im Extremfall lässt
sich ein Querruderausschlag nach unten in der so
genannten „Split"-Stellung sogar ganz unterdrücken.
Auf diese Weise wird also nicht nur das negative Wen-
demoment reduziert bis unterdrückt, sondern es kann
u. U. sogar ein positives Wendemoment entstehen,
sodass bei Querruderausschlag eine Drehung um die
Hochachse in Kurvenrichtung erzeugt wird. Gerade
bei großen Segelflugmodellen lassen sich auf diese
Weise „saubere" Kurven allein mit den Querrudern
fliegen, was sonst nicht ohne Weiteres möglich ist.
Der Einstellbereich von ±100 % erlaubt eine seiten-
richtige Differenzierung unabhängig von den Dreh-
richtungen der Querruderservos einzustellen. 0 %
entspricht der Normalanlenkung, d. h. keine Differen-
zierung, und -100 % bzw. +100 % der Split-Funktion.
Niedrige Absolutwerte sind beim Kunstflug erforder-
lich, damit das Modell bei Querruderausschlag ex-
akt um die Längsachse dreht. Mittlere Werte um ca.
-50 % bzw. +50 % sind typisch für die Unterstützung
des Kurvenflugs in der Thermik. Die Split-Stellung
(-100 %, +100 %) wird gern beim Hangflug eingesetzt,
wenn mit den Querrudern allein eine Wende geflogen
werden soll.
Gleichzeitiges Drücken der Tasten  der linken
Vier-Wege-Taste (CLEAR) setzt einen geänderten
Wert wieder auf 0 % zurück.
Anmerkung:
Negative Werte sind bei richtiger Kanalbelegung meist
0% (normal)
nicht erforderlich.
WK - Diff.
Der Mischer „QR  WK", siehe weiter unten, ermög-
50% (differential)
licht, die Wölbklappen – so sie von je einem Servo
angesteuert werden – zusätzlich als Querruder an-
zusteuern. Die Wölbklappendifferenzierung bewirkt
nun analog zur Querruderdifferenzierung, dass bei
der Querruderfunktion der Wölbklappen der jeweili-
ge Ausschlag nach unten ebenfalls reduziert werden
kann.
Der Einstellbereich von ±100 % erlaubt eine seiten-
richtige Anpassung der Differenzierung unabhängig
von der Drehrichtung der Servos. Ein Wert von 0 %
entspricht der Normalanlenkung, d. h., der Servo-
weg nach unten ist gleich dem Servoweg nach oben.
-100 % bzw. +100 % bedeutet, dass bei der Querru-
dersteuerung der Wölbklappen der Weg auf der ent-
sprechenden Seite auf null reduziert ist („Split"-Be-
trieb).
Gleichzeitiges Drücken der Tasten  der linken
Vier-Wege-Taste (CLEAR) setzt einen geänderten
Wert wieder auf 0 % zurück.
Anmerkung:
Negative Werte sind bei richtiger Kanalbele-
gung meist nicht erforderlich.
(Wölbklappendifferenzierung)

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