3.17 Vorkehrungen für die Motoranwendung
3.17
Vorkehrungen für die Motoranwendung
◆
Vorkehrungen für bestehende Standardmotoren
■
Niedriger Drehzahlbereich
Wenn ein Frequenzumrichter einen Standardmotor antreibt, geht mehr Leistung verloren als bei einer herkömmli-
chen Spannungsversorgung. Im niedrigen Drehzahlbereich erhöht sich die Motortemperatur schnell, weil der
eigengekühlte Motor bei niedriger Drehzahl und damit reduziertem Luftstrom seine Temperatur nicht verringern
kann. Verringern Sie daher im niedrigen Drehzahlbereich das Lastdrehmoment des Motors. In
die Kennlinie der zulässigen Last für einen Standardmotor von Yaskawa dargestellt. Wenn bei niedrigen Drehzah-
len ein Drehmoment von 100% im Dauerbetrieb erforderlich ist, verwenden Sie einen Motor, der für den Betrieb
mit einem Frequenzumrichter ausgelegt ist.
A - 25% ED (oder 15 min)
B - 40% ED (oder 20 min)
Abbildung 3.63 Kennlinie der zulässigen Last für einen Yaskawa Standardmotor
■
Spannungsfestigkeit der Isolierung
Bei Anwendungen mit einer Eingangsspannung von über 440 V oder besonders langen Motorkabeln sollten Sie
die Spannungsverträglichkeit des Motors und die Motorisolierung berücksichtigen. Verwenden Sie einen isolierten
Antriebsmotor.
HINWEIS: Verwenden Sie einen für Frequenzumrichter ausgelegten (Vektor-) Motor mit verstärkter Isolierung und entsprechen-
den Windungen. Wenn der Motor nicht korrekt isoliert ist, kann dies einen Kurzschluss oder Erdschluss durch defekte Isolierung
zur Folge haben.
■
Betrieb mit hoher Drehzahl
Wenn Sie einen Motor bei mehr als seiner Nenndrehzahl betreiben, kann es zu Problemen mit der Haltbarkeit der
Motorlager und einer dynamischen Unwucht der Maschine kommen. Wenden Sie sich an den Hersteller des
Motors bzw. der Maschine.
■
Drehmomentkennlinie
Wenn Sie einen Motor mit einem Frequenzumrichter antreiben, ändert sich die Drehmomentkennlinie im Ver-
gleich zum Betrieb mit direkter Netzspannung. Überprüfen Sie daraufhin die Lastdrehmomentkennlinie für die
Anwendung.
■
Vibrationen
Vibrationen können unter diesen Bedingungen auftreten:
• Resonanzen mit der Eigenfrequenz der Maschine
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie einen Frequenzumrichter mit variabler Drehzahl einer Anwendung hinzufügen,
bei der der Motor zuvor mit konstanter Drehzahl von der Netzspannung betrieben worden war. Wenn Resonanz
auftritt, installieren Sie Gummidämpfer an der Motorgrundplatte und aktivieren Sie Ausblendfrequenzfunktion.
• Unrunder Motorlauf
Seien Sie vorsichtig, wenn die Motordrehzahl höher ist als die Nenndrehzahl.
• Untersynchrone Resonanz
108
C - 60% ED (oder 40 min)
D - Dauerbetrieb
YASKAWA SIGPC71061753B GA500 Technisches Handbuch
Abbildung 3.63
ist