1.10.1.4 Zu beachtende Randbedingungen beim Einsatz von Motordrosseln
Bei den Schrankgeräteausführungen G150 und S150 sowie den Motor Modules der S120 Cabinet Modules ist zu
beachten, dass bei der Reihenschaltung zweier Drosseln gegebenenfalls ein Zusatzschrank erforderlich wird.
Bei den Geräten SINAMICS G130 und S120 der Bauform Chassis ist zu beachten, dass die Motordrossel in unmittel-
barer Nähe des Umrichter- bzw. Wechselrichterausgangs platziert werden sollte. Die Leitungslänge zwischen Um-
richter- bzw. Wechselrichterausgang und Motordrossel sollte ca. 5 m nicht überschreiten.
Die Verwendung von Motordrosseln erfordert aus thermischen Gründen eine Begrenzung der Pulsfrequenz und der
Ausgangsfrequenz:
•
Die maximale Pulsfrequenz ist begrenzt auf den doppelten Wert der Werkseinstellung, d. h. auf 4 kHz bei
Geräten mit Werkseinstellung 2 kHz und auf 2,5 kHz bei Geräten mit Werkseinstellung 1,25 kHz.
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Die maximale Ausgangsfrequenz ist begrenzt auf 150 Hz.
Einschränkungen hinsichtlich der zulässigen Pulsmuster des Steuersatzes bestehen nicht, d. h. die Flankenmodulation
kann uneingeschränkt genutzt werden, so dass die erreichbare Ausgangsspannung nahezu der Eingangsspannung
entspricht.
Der Spannungsabfall an der Motordrossel liegt bei ca. 1 %.
Bei der Inbetriebnahme des Antriebes sollte die Motordrossel über den Parameter P0230 = 1 angewählt und die In-
duktivität der Drossel in den Parameter P0233 eingetragen werden. Damit wird gewährleistet, dass der Einfluss der
Drossel im Modell für die Vektorregelung optimal berücksichtigt wird.
Motordrosseln können sowohl in geerdeten Netzen (TN/TT) als auch in ungeerdeten Netzen (IT) verwendet werden.
Grundlagen und Systembeschreibung
SINAMICS Projektierungshandbuch – Februar 2020
Projektierungshinweise
155/562
© Siemens AG