Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Wirkzeit
Mit der Wirkzeit (Adresse 7117) wird die Zeit zwischen einer kommenden Anregung und dem kommenden
Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion überwacht. Gestartet wird die Wirkzeit mit
dem Erkennen einer Anregung einer beliebigen Funktion, die als Quelle der AWE eingestellt ist. Schutzfunkti-
onen, die auf Nur Meldung gestellt sind oder die prinzipiell keine AWE anwerfen sollen, triggern die Wirkzeit
nicht.
Kommt es innerhalb der Wirkzeit zu einem Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion,
wird die AWE angeworfen. Auslösekommandos einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, die in der Zeit
zwischen dem Ablauf der Wirkzeit und der gehenden Anregung kommen, führen zur dynamischen Blockie-
rung der AWE. Auslösekommandos von Schutzfunktionen, die nicht als Starter definiert sind, haben keinen
Einfluss auf die Wirkzeit.
Bei der Zusammenarbeit der AWE mit einer externen Schutzeinrichtung wird der AWE die Anregung für den
Start der Wirkzeit über die Binäreingabe 2711
Verzögerung des Pausenzeitstarts
Nach einem AWE-Anwurf kann durch Anregung der Binäreingabemeldung 2754
der Pausenzeit verzögert werden. Solange der Binäreingang aktiv ist, wird die Pausenzeit nicht gestartet. Erst
mit gehendem Binäreingang erfolgt der Start. Über den Parameter 7118 T PAUSE VERZ. lässt sich die Verzö-
gerung des Pausenzeitstarts überwachen. Läuft die Zeit ab und ist der BE immer noch aktiv, geht die Automati-
sche Wiedereinschaltung in den Zustand der dynamischen Blockierung über (2785
Ablauf der maximalen Verzögerungszeit des Pausenzeitstarts wird durch Ausgabe der Meldung 2753
Abl.TP VERZ protokolliert.
Wiedereinschaltprogramme
Je nach Art des Fehlers kommen zwei unterschiedliche Wiedereinschaltprogramme zur Anwendung. Dabei
gilt:
•
Das Programm Erde ist gültig, wenn von allen Kurzschlussschutzfunktionen, die die Wiedereinschaltauto-
matik anwerfen, ein einphasiger Fehler gemeldet wird. Kriterium ist, dass ausschließlich eine Phase ange-
regt hat oder nur eine Phase und Erde oder nur Erde. Auch über Binäreingabe kann dieses Programm
gestartet werden.
•
Das Programm Phase ist gültig in allen übrigen Fällen. Das heißt, bei mehrphasiger Anregung, mit oder
ohne Erde, oder bei Anwurf durch andere Funktionen, wie Schieflastschutz. Auch über Binäreingabe kann
dieses Programm gestartet werden.
Zur Auswahl des Programms werden nur kommende Anregungen bewertet, da gehende Anregungen das
Ergebnis verfälschen könnten, wenn beim Öffnen des Leistungsschalters die Anregungen unterschiedlich
schnell verschwinden. Praktisch führt somit nur eine Anregung, die bis zum Öffnen des Leistungsschalters
einphasig war zur Auswahl des Programms Erde, alle anderen zur Auswahl des Phasenprogramms.
Für jedes der Programme können getrennt bis zu 9 Wiedereinschaltungen parametriert werden, wobei die
ersten vier Unterbrechungszyklen auch unterschiedliche Pausenzeiten haben können. Für die fünfte und jede
weitere Wiedereinschaltung ist die vierte Pausenzeit gültig.
Wiedereinschaltung vor Selektivität
Damit der Unterbrechungszyklus erfolgreich sein kann, sollten Fehler in dem gesamten Schutzbereich an allen
speisenden Enden mit der gleichen — möglichst kurzen — Zeit abgeschaltet werden. In der Regel wird also
vor einer automatischen Wiedereinschaltung eine Schnellauslösung des Kurzschlussschutzes gewünscht. Hier
wird also der schnellen Fehlerbeseitigung Vorrang gegenüber der Selektivität eingeräumt, da ja die Wiederein-
schaltung der Versuch ist, den Netzbetrieb aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zweck werden die Schutzfunkti-
onen, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen können, so eingestellt, dass sie vor einer Wiedereinschal-
tung unverzögert oder mit einer sehr kurzen Verzögerung auslösen.
Bei der endgültigen Abschaltung jedoch, d.h. wenn keine Wiedereinschaltung erwartet werden kann, soll der
Schutz verzögert nach dem Staffelplan des Netzes auslösen, da dann die Selektivität Vorrang hat. Siehe auch
entsprechende Hinweise unter Randtitel „Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik" bei den Einstellhin-
weisen der Überstromzeitschutzfunktionen und der Funktionsbeschreibung des Intermittierenden Erdschluss-
schutzes.
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>G-Anr für AWE mitgeteilt.
>Verz.Pausenz der Start
AWE dynam. blk ). Der
SIPROTEC 4, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-7, Ausgabe 08.2016
AWE