Eingetragene Marken halten. SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken Dokumentversion 4.10.03 der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Ausgabedatum 10.2007 Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen können.
Verträglichkeit (EMV-Richtlinie 89/336/EWG) und betreffende elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß Artikel 10 der Richtlinie in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 61000-6-2 und EN 61000-6-4 für die EMV-Richtlinie und der Norm EN 60255-6 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt...
Seite 4
Weitere Normen IEEE Std C37.90-* Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System SIPROTEC 4 wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Tel.: 01 80/5 24 70 00 Fax: 01 80/5 24 24 71 e-mail: support.energy@siemens.com...
Seite 5
Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und der technischen Beschreibung vorgese- henen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus.
Seite 6
Vorwort Typographische- und Zeichenkonventionen Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerätes oder für das Gerät be- zeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet: Parameternamen Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI) wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleich- mäßige Zeichenbreite) gekennzeichnet.
Seite 7
Vorwort Im übrigen werden weitgehend die Schaltzeichen gemäß IEC 60617-12 und IEC 60617-13 oder daraus herge- leitete verwendet. Die häufigsten Symbole sind folgende: analoge Eingangsgröße UND-Verknüpfung von Eingangsgrößen ODER-Verknüpfung von Eingangsgrößen Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer der Ein- gänge aktiv ist Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig aktiv oder inaktiv sind...
Seite 8
Vorwort SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Einführung In diesem Kapitel wird Ihnen das SIPROTEC 4 Gerät 7VE61 und 7VE63 vorgestellt. Sie erhalten einen Über- blick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang. Gesamtfunktion Anwendungsbereiche Eigenschaften SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Einführung 1.1 Gesamtfunktion Gesamtfunktion Die multifunktionalen Parallelschaltgeräte SIPROTEC 4 7VE61 und 7VE63 sind mit einem leistungsfähigen Mi- kroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kom- mandogabe an die Leistungsschalter und weitere Schaltgeräte voll digital verarbeitet. Bild 1-1 zeigt die Grund- struktur des Gerätes.
Seite 19
Einführung 1.1 Gesamtfunktion Mikrocomputersystem Im Mikrocomputersystem (µC) wird die implementierte Software abgearbeitet. Wesentliche Funktionen sind: • Filterung und Aufbereitung der Messgrößen, • ständige Überwachung der Messgrößen, • Abarbeitung der Algorithmen für die Synchronisierfunktion, • Überwachung der Anregebedingungen für die einzelnen Schutzfunktionen, •...
Seite 20
Einführung 1.1 Gesamtfunktion Stromversorgung Die beschriebenen Funktionseinheiten werden von einer Stromversorgung SV mit der notwendigen Leistung in den verschiedenen Spannungsebenen versorgt. Kurzzeitige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der Anlage auftreten können, werden i.Allg. von einem Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch Technische Daten). SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Die digitalen Parallelschaltgeräte 7VE61 und 7VE63 der Familie SIPROTEC 4 sind multifunktionale Kompakt- geräte, die zum Parallelschalten von Netzen und Generatoren eingesetzt werden. Ihre technische Ausführung gewährleistet eine hohe Sicherheit beim Parallelschalten. Das wird durch die 1 -kanalige Messtechnik im 7VE61 bzw.
Seite 22
Einführung 1.2 Anwendungsbereiche • Frequenzrückgangsschutz f< • Frequenzänderungsschutz df/dt>; –df/dt< • Vektorsprungschutz ∆ϕ • Schnelle Schwellwertüberwachung der Spannungen (U>; U<) Steuerungsfunktionen Das Gerät ist mit einer Steuerungsfunktion ausgerüstet, mit deren Hilfe das Ein- und Ausschalten von Schalt- geräten über Bedientasten, über die Systemschnittstelle, über Binäreingaben und mittels PC und Bedienpro- gramm DIGSI ermöglicht wird.
Seite 23
Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Rückwärtige Schnittstellen Weitere Schnittstellen befinden sich – je nach Bestellvariante – auf der Rückseite des Gerätes. Hierdurch kann eine umfassende Kommunikation mit anderen digitalen Bedien-, Steuer- und Speichereinrichtungen aufgebaut werden: Die Serviceschnittstelle kann über Datenleitungen betrieben werden und erlaubt auch die Kommunikation über Modem.
Einführung 1.3 Eigenschaften Eigenschaften Allgemeine Eigenschaften • Leistungsfähiges 32–bit–Mikroprozessorsystem. • Komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Messgrö- ßen bis zu den Einschalt- und Ausschaltentscheidungen für Leistungsschalter und weitere Schaltgeräte. • Vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen von den Mess- , Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabemodule und Gleichspannungs-Umrichter.
Seite 25
Einführung 1.3 Eigenschaften Schalten asynchroner Netze • schnelle Messung der Spannungsbetragsdifferenz U und der Frequenzdifferenz f diff diff • unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz mit Vorausberechnung des Synchronzeitpunktes; • Messung auch über Transformator möglich (integrierte Schaltgruppenanpassung); • Messspannungen wahlweise Phase-Phase oder Phase-Erde. Unterspannungsschutz •...
Seite 26
Einführung 1.3 Eigenschaften Anwenderdefinierbare Funktionen • Frei programmierbare Verknüpfungen von internen und externen Signalen zur Realisierung anwenderdefi- nierbarer Funktionen. • Alle gängigen Logikfunktionen (UND, ODER, NICHT, EXCLUSIV-ODER, usw.). • Verzögerungen und Grenzwertabfragen. • Messwertbearbeitungen, wie Nullpunktunterdrückung, Kennlinienspreizung, Live-Zero-Überwachung. Schaltgeräte-Steuerung • Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten per Hand über programmierbare Funktionstasten, über die Sys- temschnittstelle (z.B.
Funktionen In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC 4-Gerätes 7VE61 und 7VE63 erläutert. Zu jeder Funktion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei werden Hinweise zur Ermittlung der Einstellwerte und – soweit erforderlich – Formeln angegeben. Außerdem können Sie auf Basis der folgenden Informationen festlegen, welche der angebotenen Funktionen genutzt werden sollen.
Funktionen 2.1 Allgemeines Allgemeines Die Funktionsparameter können Sie über die Bedien- oder Serviceschnittstelle von einem Personalcomputer mit Hilfe von DIGSI ändern. Die Vorgehensweise ist ausführlich in der SIPROTEC Systembeschreibung /1/ be- schrieben. Zum Ändern ist die Eingabe des Passwortes Nr. 7 (für Parametersatz; im Lieferzustand: 000000) erforderlich.
Seite 29
Funktionen 2.1 Allgemeines können. Bei Einstellung nicht vorhanden können Sie nur eine Funktionsparametergruppe einstellen und verwenden. Hinweis Die verfügbaren Funktionen, Voreinstellungen und Auswahlmöglichkeiten sind abhängig von der Bestellvari- ante des Gerätes (Einzelheiten finden Sie im Anhang A.1). In der folgenden Tabelle sind die Projektierungspa- rameter der Maximalausführung aufgeführt.
Funktionen 2.1 Allgemeines Eine Einstellgruppe umfasst die Parameterwerte aller Funktionen, für die Sie bei der Projektierung (Abschnitt 2.1.1.2) die Einstellung vorhanden gewählt haben. In den Geräten 7VE61 und 7VE63 werden 4 voneinander unabhängige Einstellgruppen (Gruppe A bis D) unterstützt. Diese stellen einen identischen Funktionsumfang dar, können aber unterschiedliche Einstellwerte enthalten.
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4 Störschreibung Die Geräte 7VE61 und 7VE63 verfügen über einen Störwertspeicher, der wahlweise Momentanwerte oder Ef- fektivwerte verschiedener Messgrößen abtastet und in einem Umlaufpuffer ablegt. 2.1.4.1 Funktionsbeschreibung Funktionsweise Die Momentanwerte aller 6 Spannungsmesseingänge und der zusammengehörigen Spannungsdifferenzen ), ∆U, ∆f, ∆α...
Funktionen 2.1 Allgemeines Für die Synchronisierfunktion sind ebenfalls 2 Triggerkriterien festgelegt. Die Meldung „Syx läuft“ (170.2022) entspricht der „schutztechnischen Anregung“. Sie wird gebildet, wenn die Synchronisierfunktion gestartet wird. Der „schutztechnischen Auslösung“ entspricht die Triggerung mit dem EIN-Befehl. Bei der 1 - und 2-kanali- gen Ausführung ist das die UND-Verknüpfung „Sync EIN-Frei 1“...
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.5 EN100-Modul 1 2.1.5.1 Funktionsbeschreibung Über das EN100-Modul 1 kann die Integration des 7VE61 und 7VE63 in 100-MBit-Kommunikationsnetze der Leit- und Automatisierungstechnik mit den Protokollen gemäß der Norm IEC 61850 erfolgen. Diese Norm er- möglicht eine durchgängige Kommunikation der Geräte ohne Gateways und Protokollumsetzer. Dadurch können SIPROTEC 4-Geräte offen und interoperabel auch in entsprechenden heterogenen Umgebungen ein- gesetzt werden.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Synchronisierfunktionen Die Synchronisiereinrichtung stellt die Hauptfunktion in den Geräten 7VE61 und 7VE63 dar. Hohe Zuverlässig- keit und flexible Anpassungsmöglichkeiten an die gegebenen Anlagenverhältnisse ermöglichen unterschiedli- che Anwendungsfälle. Es werden folgende Betriebsweisen abgedeckt: • Synchrocheck • Schalten synchroner Netze •...
Seite 38
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-1 Anschluss an dreiphasige Spannungswandler (Standardschaltung) Eine mögliche Anschlussart speziell für den Synchrocheck wird weiter unten in dieser Funktionsbeschreibung erläutert. Zur Gewährleistung der Zweikanaligkeit und der Nutzung der Überwachungsfunktionalität sind für den Ein- schaltbefehl ausschließlich die Relaisausgänge BA1 und BA2 zu verwenden. Die typische Anschaltung zeigt Bild 2-2.
Seite 39
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Ein positives Ergebnis bedeutet, dass die Spannung U2 größer ist als die Spannung U1. Im anderen Falle ist das Ergebnis negativ. Differenzfrequenz df = f2 – f1 Ein positives Ergebnis bedeutet, dass z.B. die Generatorfrequenz größer ist als die Netzfrequenz. Dies wäre der übersynchrone Fall.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen 2.2.1.2 Synchronisieren über Transformatoren Es gibt auch Anlagen, in denen sich zwischen den Spannungsmessstellen des zu synchronisierenden Leis- tungsschalters zusätzlich ein Leistungstransformator befindet. Das ist z.B. bei Blockschaltungen möglich, wenn mit dem Hochspannungsleistungsschalter synchronisiert wird (siehe Bild 2-4). Bild 2-4 Synchronisation über einen Transformator Die Geräte 7VE61 und 7VE63 berücksichtigen durch die Eingabe des Parameters 6122 WINKELANPASSUNG...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen 2.2.1.3 1 – und 2–Kanaligkeit Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit werden in den Geräten 7VE61 und 7VE63 durch die Mehrkanaligkeit er- reicht. Hierzu wird ein Zwei-aus-Zwei-Entscheid durchgeführt. Für den Einschaltbefehl müssen also stets zwei unabhängige Bedingungen erfüllt sein. Bei den Geräten 7VE61 und 7VE63 wird der Zwei-aus-Zwei-Entscheid unterschiedlich umgesetzt.
Seite 42
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-6 Zweikanalige Ausführung Durchgängige Mehrkanaligkeit Um die hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten, wurden nicht nur die Software diversitär ausge- führt, sondern auch wesentliche Hardwarekomponenten gedoppelt. Gemäß Bild 2-6 bzw. Bild 2-1 sind die Spannungseingänge (U1 und U1 sowie U2 und U2) gedoppelt und werden zwei Analog-/Digitalumsetzern zu- geführt.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Tabelle 2-1 Übersicht über die 2 Messverfahren Messverfahren 1 Messverfahren 2 Spannungsmessung Mit zwei orthogonalen FIR -Filtern Mit zwei orthogonalen FIR -Filtern (Filterlänge 1 Periode und Fre- (Filterlänge 1,25 Perioden, realisiert quenzkorrektur) werden der Real- über 2 versetzte Teilfilter und einer und Imaginärteil des Spannungs- Frequenzkorrektur) werden der zeigers bestimmt.
Seite 44
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen I ud(k) – ud(k–1) I =∆u I ue(k) – ue(k–1) I = ∆u Wird pro Periode eine Anzahl von Störungen überschritten, erfolgt eine Blockierung des EIN-Befehls und es wird eine Meldung abgesetzt (25054 „Sync Dat. fehl“). Nur bei Projektierung als Parallelschaltgerät wird diese Überwachung eingesetzt. Für einphasige Syn- chrocheckapplikationen ist sie nicht vorgesehen.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bei Projektierungsfehlern fällt die Meldung „Sy1 wirks“ zurück und die Meldung „Sync Fehler Pro“ er- scheint. Hinsichtlich der Parametrierung werden gewisse Schwellwerte und Einstellungen der gewählten Funktions- gruppen geprüft. Liegt hier ein nicht plausibler Zustand vor, so verschwindet die Meldung „Sy1 wirks“ und es wird zusätzlich die Fehlermeldung „Sy1 ParFeh“...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Die Logikfunktionalität ermöglicht auch, dass das Parallelschaltgerät die Ansteuerung der Umschaltrelais vor- nimmt. Hierzu ist applikationsabhängig die entsprechende Logik vorzusehen. Diese Methode ist vorteilhaft bei der Ansteuerung des Parallelschaltgerätes über die serielle Schnittstelle. 2.2.1.6 Arbeitsbereich/Messwerte Arbeitsbereich Der Arbeitbereich der Synchronisierungsfunktion ist durch die parametrierbaren Spannungsgrenzen Umin und ±...
Seite 47
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-7 Logikdiagramm der Synchrocheckfunktion (Darstellung für einen Kanal) SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Seite 48
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Sind die entsprechenden Bedingungen erfüllt, so werden die Meldungen „Sync Udiff ok“, „Sync fdiff ok“ und „Sync αdiff ok“ abgesetzt. Die im linken Teil des Logikdiagramms dargestellten Meldungen geben Auskunft darüber, ob generelle Bedin- gungen erfüllt oder nicht erfüllt sind. Zum Verständnis soll diese Meldungsart an zwei Beispielen erläutert werden.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Applikationshinweis 2 Möchten Sie ständig eine Freigabemeldung erteilen, wenn die Synchrocheckbedingungen (∆U, ∆f, ∆α) erfüllt sind, so muss die Meldung „Sync synchron 1“ auf den entsprechenden Freigabekontakt rangiert werden. Als weitere Voraussetzung ist die binäre Eingangsmeldung „>Sync Frei blk“ zu aktivieren. Das kann über einen Binäreingang erfolgen oder Sie nutzen dazu den CFC.
Seite 50
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Die Schwelle, ab der ein Netzteil als spannungslos bewertet wird, ist durch den Parameter U< vorgegeben. Als spannungsbehaftet wird ein Netzteil bewertet, wenn die gemessene Spannung größer als die Schwelle U> ist. Dabei müssen bei mehrphasigem Anschluss an der Seite U und bei aktivierter Drehfeldüberwachung alle drei Spannungen über der Schwelle U>...
Seite 51
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-11 Freigabebedingungen für das Schalten auf spannungslose Leitung/Schiene Um z.B. eine Freigabe für das Zuschalten des spannungsbehafteten Netzteils U an das spannungslose Netz- teil U zu erteilen, werden folgende Bedingungen überprüft: oberhalb des Einstellwertes Umin und U>, aber unterhalb der Maximalspan- •...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Blockieren Eine Blockierung der gesamten Synchronisierfunktionsgruppe 1 ist über die Binäreingabe „>Sy1 block“ möglich. Eine Meldung dieses Zustands erfolgt über „Sy1 block“. Mit der Blockierung wird die Messung beendet und die gesamte Funktion zurückgesetzt. Eine erneute Messung ist erst mit einer neuen Messanfor- derung möglich.
Seite 53
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-12 Logikdiagramm: Schalten synchroner Netze (Darstellung für Kanal 1) SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen 2.2.1.10 Schalten asynchroner Netze Dieser Zustand tritt beim Netz und Generator (offener Generatorleistungsschalter) auf. Hierbei wird die Einhal- tung der Bedingungen Spannungsdifferenz ∆U und Frequenzdifferenz ∆f überprüft und unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz ∆α und der Eigenzeit des Leistungsschalters der Zeitpunkt des Einschaltbefehls so berech- net, dass die Spannungen im Moment der Polberührung des Leistungsschalters (∆U ≈...
Seite 55
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-13 Logikdiagramm: Schalten asynchroner Netze (Darstellung für Kanal 1) SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Seite 56
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Messablauf Im 2-kanaligen 7VE63 werden die Messspannungen in den zwei Kanälen nach verschiedenen Messverfahren ausgewertet. Jedes Messverfahren arbeitet mit seinen eigenen Messwertsätzen und berechnet mit unter- schiedlichen Algorithmen die Differenz von Spannungen, Frequenzen und Winkeln. Das erste Messverfahren bestimmt nach dem Winkelkriterium den Zuschaltzeitpunkt. Sind alle Bedingungen erfüllt, so wird Einschaltbefehl „Sync EIN-Frei 1“...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen 2.2.1.11 Ansteuer- und Einschaltlogik In diesem Abschnitt wird in Überblicksform auf weitere wesentliche Logikteile eingegangen. Von Seiten der An- steuerung wird von folgender Prozedur ausgegangen: • Anwahl der Synchronisierstelle (Messgrößenzuschaltung, Verknüpfung mit dem Leistungsschalter und Auswahl der Synchronisierfunktionsgruppe) •...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Betriebsmodus - beide Verfahren müssen „synchrones Schalten“ bzw. „asynchrones Schalten“ erkannt haben – überwacht (oben links) und bei Positivbedingungen werden beide Einbefehle weitergegeben. Über den Parameter 6001 IBS PROBESYNC. oder die Binäreingabe 222.2340 „>IBS Probesync.“ kann eine Probesynchronisierung durchgeführt werden. Diese Probesynchronisierung wird wie eine ganz normale Synchronisierung gestartet.
Seite 59
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen nung angeglichen. Bei der Parametrierung des Gerätes kann bestimmt werden, ob das Parallelschalten nur im übersynchronen oder nur im untersynchronen Zustand oder in beiden Zuständen erfolgen soll. Haben beide Seiten exakt die gleiche Frequenz, aber unterschiedliche Phasenlagen, so ist keine Synchroni- sation möglich.
Seite 60
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Frequenzverstellung Stellbefehle an den Drehzahlregler der Antriebsmaschine werden ausgegeben, solange sich der Generator au- ßerhalb des durch die Parameter aufgespannten zulässigen Frequenzbandes für asynchrones Zuschalten be- findet. Innerhalb des asynchronen Arbeitsbereiches sollen Stellimpulse nur dann ausgegeben werden, wenn sich die Phasenwinkel der beiden Spannungen voneinander entfernen, ihre Differenz ∆α...
Seite 61
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Blockierung der Stellbefehlsabgabe möglich. Stellbefehle werden zudem abgebrochen, wenn der synchrone Arbeitsbereich erkannt wird, d.h. ∆f < Parameter 6141 F SYNCHRON ist. In diesem Bereich sind nur Kickimpul- se zulässig. Solange die Pausenzeit nach einem Verstellimpuls läuft oder sobald ein Einschaltbefehl abgege- ben wird, sind ebenfalls keine Verstellimpulse zulässig.
Seite 62
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-20 Logikdiagramm zur Erzeugung der Spannungsverstellimpulse Bild 2-21 Logikdiagramm zur Erzeugung der Frequenzverstellimpulse Wird der synchrone Arbeitsbereich erkannt, d.h. die Frequenzdifferenz ∆f ist kleiner als Parameter 6141 F SYNCHRON, die Zuschaltbedingungen sind aber noch nicht erfüllt (∆U und ∆α noch nicht im zulässigen Be- reich), so dürfen „Kickimpulse“...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Ist für den Parameter 6132 df ASYN f2>f1 ein Wert ungleich Null eingestellt, also ein Parallelschalten aus dem übersynchronen Bereich erlaubt, dann sollte auch der Zielwert 6188 ∆f KICK auf einen positiven Wert eingestellt werden, da stets in Richtung des Zielwertes ∆f KICK gekickt wird. Im Bereich sehr kleiner Frequenzabweichungen werden Stellimpulse mit der unter Parameter 6171 T U PULS MIN eingestellten minimalen Pulszeit ausgegeben, sofern keine Kickimpulse erzeugt werden.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-23 Zusammenwirken Steuerung — Synchronisierfunktion 2.2.1.14 Inbetriebsetzungshilfen Die Geräte 7VE61 und 7VE63 sind so ausgeführt, dass sie ohne externe Prüfgeräte und Schreiber in Betrieb genommen werden können. Dazu ist unter anderem eine mit Codewort geschützte Inbetriebsetzungshilfe (IBS- Hilfe) vorgesehen.
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-24 Browserbedienung – Visualisierung von Synchronisierungsgrößen (Synchronoskop) Zur Vermeidung von gleichzeitigem Bedienen am Gerät und am PC kann die IBS-Hilfe unter Passwortschutz nur am Gerät eingestellt bzw. von einer Option zur anderen verändert werden. Weitere Hinweise siehe in den Einstellhinweisen und im Kapitel „Montage und Inbetriebnahme“. 2.2.2 SYNC Funktionsgruppe 1 Je nach Gerätevariante sind Parametriermöglichkeiten für bis zu acht verschiedene Synchronisierfunktionen...
Seite 66
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Tabelle 2-3 Zuordnung zwischen Synchronisier-Funktionsgruppe und Spannungskanal bei 1–phasigem Synchrocheck Synchronisier- Spannungskanäle Geräteanschlüsse funktionsgruppe Q1, Q2 Q7, Q8 Q3, Q4 Q9, Q10 Q5, Q6 Q11, Q12 Eine mögliche Anschlussvariante für einen einphasigen Synchrocheck ist zur weiteren Verdeutlichung im fol- genden Bild dargestellt.
Seite 67
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Eine solchermaßen unwirksam gemach- te Synchronisier-Funktionsgruppe ist im Menüpunkt Synchronisierung ausgeblendet, alle anderen werden angezeigt. Für IEC 60870–5–103 (VDEW) sind nur die entsprechenden Meldungen der SYNC Funktionsgruppe 1 vor- rangiert.
Seite 68
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen bevor die Zuschaltung erlaubt wird. Der voreingestellte Wert von berücksichtigt Einschwingvorgänge und kann unverändert übernommen werden. Die Freigabe durch die Synchronkontrolle kann auf eine einstellbare Synchron–Überwachungszeit T SYNUEW (Adresse 6112) begrenzt werden. Innerhalb dieser Zeit müssen die parametrierten Bedingungen erfüllt sein. Anderenfalls findet keine Einschaltfreigabe mehr statt und es erfolgt ein Stopp der Synchronisierfunktion.
Seite 69
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-26 Anlagenkonfiguration mit verschiedenen Wandlern Im Normalfall werden unterschiedliche Sekundärnennwerte jedoch selten sein und der Faktor deshalb auf 1,00 stehen. Werden jedoch die Spannungswandler unterschiedlich bebürdet, so kann sich das auf den Am- plitudenfehler auswirken. Mit dem FAKTOR U1/U2 kann dies ausgeglichen werden. Der Einstellwert ist nach Inbetriebnahmemessung auf der Primäranlage (siehe Inbetriebnahmehinweise im Kapitel 3) festzulegen.
Seite 70
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-27 Beispiel einer Messung über einen Transformator In den 3 Funktionsgruppen werden die Werte aus der folgenden Tabelle entnommen und für den Anpassungs- faktor 6121 FAKTOR U1/U2 eingetragen. Mittels Eingangsmeldung „>Sy1 wirks“ bis „>Sy8 wirks“ kann nun die zur momentanen Transformatorstufe passende Synchronisierfunktion ausgewählt werden.
Seite 71
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-28 Anschlüsse U1 (L1–L2) und U2 (L2–L3) Bild 2-29 zeigt die Kombination eines zweipolig und einpolig isolierten Spannungswandlers. Auf der Seite 1 wird eine verkettete Spannung und auf der Seite 2 eine Leiter-Erde-Spannung erfasst. Da beide Spannungs- wandler gleiche Übersetzungsverhältnisse haben, unterscheidet sich die sekundäre Spannung betragsmäßig um den Faktor √3 und gemäß...
Seite 72
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bild 2-30 Berücksichtigung einer Phasenwinkeldrehung Unter Adresse 6124 U1N-WDL PRIMÄR wird die primäre Wandlernennspannung der Seite 1 eingegeben für die richtige Primärdarstellung der Messgrößen. Analog hierzu wird unter Adresse 6125 U2N-WDL PRIMÄR die primäre Wandlernennspannung der Seite 2 eingegeben. Adresse 6126 UN-WDL SEKUNDÄR stellt die sekundäre Wandlernennspannung dar.
Seite 73
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Synchrone Bedingungen Mit dem Parameter 6140 SYNC ZULASSEN kann gewählt werden, ob bei Unterschreiten der Umschlagschwel- le F SYNCHRON (s.u.) nur die Synchronbedingungen geprüft werden (Ja) oder in jedem Fall die Schaltereigen- zeit mit berücksichtigt wird (Nein). Beim Synchronisieren von Generatoren ist diese Betriebsart auszuschalten.
Seite 74
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bereiche im U, f-Diagramm Bild 2-32 zeigt sowohl für synchrone als auch asynchrone Bedingungen die Einstellparameter im U-f-Dia- gramm. Bei synchronen Netzen ist das Frequenzband prinzipbedingt sehr schmal. Bild 2-32 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und Fre- quenz (f) Synchrocheck Mit den Parametern 6150 dU SYNC U2>U1 (zulässige Spannungsdifferenz, wenn U2 größer ist als U1) und...
Seite 75
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Bei der 1 -kanaligen Ausführung des 7VE61 wirkt die Synchrocheckfunktion als Freigabekriterium und wird in den Überwachungsgrenzen gröber eingestellt. Dabei ergeben sich Abhängigkeiten für die Einstellwerte von Freigabewinkel ∆α, zulässiger Frequenzdifferenz ∆f und Schalter-Einschaltzeit T gemäß der folgenden Bezie- hung: Bei hohen Schalter-Einschaltzeiten (Parameter 6120 T LS-EIN) verringert sich die zulässige Frequenzabwei- chung ∆f (Parameter 6152 df SYNC f2>f1 bzw.
Seite 76
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Nach der Auswahl der Trafostufenmeldung unter Adresse 6160 wird diese, je nach Einstellung der Parameter 6161 und 6162 mit in die Synchronisierung eingerechnet. Dabei beschreibt 6161 NR. BEI UN-WDL die Stu- fennummer bei primärer Nennspannung U1 und 6162 DELTA den Abstand zwischen den Stufen in %. Bild 2-34 Beispielansicht von Matrix und Infokatalog Bild 2-35...
Seite 77
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Für einen Transformator gemäß obigem Bild mit folgenden Daten Primäre Nennspannung U1 525,00 kV Primäre Nennspannung U2 18,00 kV Sekundäre Nennspannung 100 V Anzahl der Stufen 5, mit Laufkontakt Abstand zwischen den Stufen 2,5 % Stufennummer bei sekundärer Nennspannung Stufensprung Anzeigeoffset –3...
Seite 78
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen GOOSE-Applikation Sie haben die Möglichkeit eine Trafostufenstellung per GOOSE über das Ethernet von einem SIPROTEC- Gerät (z.B.: 6MD66x) an das Gerät 7VE632x für die Auswertung in der Synchronisierfunktion zu übertragen. Hierfür muss im Sendegerät die Trafostufenmeldung auf das Ziel Systemschnittstelle konfiguriert werden. Im Empfangsgerät 7VE632x wird zur Erfassung der externen Trafostufe ein externer Zählwert aus dem Informa- tionskatalog benötigt.
Seite 79
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Beispiel: Einstellwert 6130 dU ASYN U2>U1 = 2 V Einstellwert 6131dU ASYN U2<U1 = 2 V Einstellwert 6173 dU2 / dt = 2 V/s aktuell gemessenes dU = –4 V Mit diesen Einstellwerten und dem gemessenen Wert ergibt sich als Stellzeit: ∆UStell = I dU –...
Seite 80
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen nicht überschritten werden kann. Ist die Spannung U2 > U , werden Stellbefehle zum verkleinern von U2 2,max durchgeführt bis die Bedingung wieder eingehalten wird. In der Regel braucht der voreingestellte Wert des Parameters 6176 (U/Un) / (f/fn) = nicht verändert werden.
Seite 81
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Mit dem Parameter 6183 df2 / dt wird dem Gerät die Änderungsgeschwindigkeit des Reglers mitgeteilt. Damit ergibt sich der folgende Formel-Zusammenhang: Beispiel: Einstellwert 6132 df ASYN f2>f1 = 0,1 Hz Einstellwert 6183 df2 / dt = 1 Hz/s Einstellwert 6185 ∆f SOLL = 0,04 Hz aktuell gemessenes df...
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen 2.2.2.2 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6101 SYNC-Gruppe Synchronisierfunktionsgruppe 6102 Schaltgerät (Einstellmöglichkeiten an- Kein zu synchronisierendes Schaltge- wendungsabhängig) rät 6103 Umin 20 ..
Seite 83
Funktionen 2.2 Synchronisierfunktionen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6142 dU SYN U2>U1 0.0 .. 40.0 V 2.0 V Zul. Spannungsdifferenz U2>U1 6143 dU SYN U2<U1 0.0 .. 40.0 V 2.0 V Zul. Spannungsdifferenz U2<U1 dα SYN α2>α1 6144 2 .. 80 ° 10 °...
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Schutz- und Automatisierungsfunktionen Die an den Analogeingängen des Gerätes anliegenden Messgrößen können neben den Synchronisierfunktio- nen noch anderen Anwendungen zugänglich gemacht werden. Hier bietet sich der Spannungs- und Frequenz- schutz bzw. die Grenzwertüberwachung dieser Größen an. Eine weitere Anwendung wird in der Netzentkupp- lung gesehen.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bild 2-38 Logikdiagramm des Unterspannungsschutzes 2.3.1.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Unterspannungsschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn diese Funktion bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1, Adresse 140) UNTERSPANNUNG = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Alle Einstellzeiten sind Zusatzverzögerungszeiten, die die Eigenzeiten (Messzeit, Rückfallzeit) der Schutzfunk- tion nicht einschließen. Das Rückfallverhältnis kann unter der Adresse 4006 RÜCKFALLVERHÄL. feinstufig den Betriebsbedingungen angepasst werden. 2.3.1.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen 2.3.2 Überspannungsschutz Der Überspannungsschutz hat die Aufgabe, die elektrische Maschine und die damit verbundenen Anlagenteile vor unzulässigen Spannungserhöhungen und damit deren Isolierung vor Schäden zu schützen. Spannungser- höhungen entstehen z.B. durch Fehlbedienung bei manueller Steuerung des Erregersystems, durch fehlerhaf- tes Arbeiten des automatischen Spannungsreglers, nach (Voll-)Lastabschaltung eines Generators, bei vom Netz getrenntem Generator oder im Inselbetrieb.
Seite 91
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Einstellwerte Über den Parameter MESSEINGANG wird eine der 6 Spannungseingänge (Ua bis Uf) dem Überspannungs- schutz zugeordnet. Dabei gilt die folgende Zuordnung zwischen Spannungseingang und Geräteanschlüssen: Spannungseingang Geräteanschlüsse Q1, Q2 Q3, Q4 Q5, Q6 Q7, Q8 Q9, Q10 Q11, Q12 Es wird typischerweise eine verkettete Spannung angeschlossen, die Verwendung einer Leiter-Erde-Span-...
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen 2.3.2.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4101 ÜBERSPANNUNG Überspannung Block. Relais 4102 U> 30.0 .. 200.0 V 115.0 V Anregespannung U>...
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen 2.3.3 Frequenzschutz Der Frequenzschutz hat die Aufgabe, Über- oder Unterfrequenzen des Generators zu erkennen. Liegt die Fre- quenz außerhalb des zulässigen Bereichs, werden entsprechende Schalthandlungen veranlasst, wie z.B. das Trennen des Generators vom Netz. Frequenzrückgang entsteht durch erhöhten Wirkleistungsbedarf des Netzes oder fehlerhaftes Arbeiten der Frequenz- bzw.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bild 2-40 Logikdiagramm des Frequenzschutzes 2.3.3.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Frequenzschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 142 FREQUENZSCHUTZ = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Seite 95
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Weitere Anwendungsfälle sind im Kraftwerksbereich gegeben. Grundsätzlich richten sich die einzustellenden Frequenzwerte auch hier nach den Vorgaben des Netz- bzw. Kraftwerkbetreibers. Der Frequenzrückgangs- schutz hat dabei die Aufgabe, den Kraftwerkseigenbedarf durch rechtzeitiges Trennen vom Netz sicherzustel- len.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Zeiten/Logik Mit jeweils einer nachgeschalteten Zeitstufe können die Auslösungen verzögert werden. Dies ist bei Überwa- chung kleiner Gradienten empfehlenswert. Jeweils nach Ablauf der Zeit wird ein Auslösekommando generiert. Nach Anregerückfall wird auch das Auslösekommando sofort zurückgesetzt, jedoch wird der Auslösebefehl wenigstens für die Mindestkommandodauer gehalten.
Seite 99
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Ansprechwerte Die Vorgehensweise für die Einstellung ist für jede Stufe identisch. Zuerst muss festgelegt werden, ob die Stufe einen Frequenzanstieg bei f>f oder einen Frequenzabfall bei f<f überwachen soll. Diese Einstellung wird z.B. für die Stufe 1 unter Adresse 4502 df1/dt >/< vorgenommen. Der Ansprechwert wird als Absolutwert unter Adresse 4503 STUFE df1/dt eingestellt.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Freigabe durch Frequenzschutz Mit dem Parameter df1/dt & f1 (Adresse 4506) kann die Freigabe der Stufe ab einer bestimmten Frequenz- schwelle eingestellt werden. Dabei wird die jeweilige Frequenzstufe des Frequenzschutzes abgefragt. Im Ein- stellbeispiel ist es die Stufe f1. Möchte man keine Verkopplung der zwei Funktionen, dann ist der Parameter auf Aus zu stellen (Voreinstellung).
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Information Info-Art Erläuterung 5518 df3/dt Anregung Anregung Stufe df3/dt 5519 df4/dt Anregung Anregung Stufe df4/dt 5520 df1/dt AUS Auslösung Stufe df1/dt 5521 df2/dt AUS Auslösung Stufe df2/dt 5522 df3/dt AUS Auslösung Stufe df3/dt 5523 df4/dt AUS Auslösung Stufe df4/dt 2.3.5 Vektorsprung...
Seite 103
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bild 2-42 Veränderung der Frequenz nach einer Lastabschaltung (Störschriebaufzeichnung mit dem SIPROTEC 4 Gerät – dargestellt ist die Abweichung zur Nennfrequenz) Messprinzip Aus der Spannung am ausgewählten Eingang wird der Spannungszeiger berechnet und über ein Deltaintervall von 2 Perioden die Phasenwinkelveränderung bestimmt.
Seite 104
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Um eine Überfunktion zu vermeiden, sind Zusatzmaßnahmen implementiert wie: • Korrektur stationärer Abweichungen von der Nennfrequenz ± 3 Hz • Begrenzung des Frequenzarbeitsbereiches auf f • Freigabe ab einer Mindestspannung • Blockierung bei Zuschaltung bzw. Abschaltung der Spannung Logik Die Logik ist in Bild 2-44 dargestellt.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen 2.3.5.2 Einstellhinweise Allgemeines Die Vektorsprungfunktion kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse 146 VEKTORSPRUNG auf vorhanden eingestellt wurde. Unter Adresse 4601 VEKTORSPRUNG kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden oder nur das Aus- lösekommando gesperrt werden (Block.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen 2.3.6.1 Funktionsbeschreibung Messgrößen Es sind 6 Schwellwertüberwachungsbausteine vorgesehen, wovon je 3 auf das Überschreiten bzw. das Unter- schreiten des Schwellwertes reagieren. Als Ergebnis wird eine logische Meldung abgesetzt, die im CFC weiter verarbeitet werden kann. Als Messgrößen für die Schwellwertüberwachung stehen die Spannungswerte der 6 Eingänge des Gerätes zur Verfügung.
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Weiterverarbeitung der Meldungen Die Meldungen der 6 Messwertüberwachungsbausteine (siehe Informationsübersicht) stehen in der Rangier- matrix zur Verfügung und können dann mit dem CFC entsprechend logisch weiter verarbeitet werden. 2.3.6.3 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 8501 MESSWERT MW1>...
Funktionen 2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bild 2-46 Logikdiagramm der Direkten Einkopplungen 2.3.7.2 Einstellhinweise Allgemeines Die direkten Einkopplungen können nur wirken und sind nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter den Adressen 186 EINKOPPLUNG 1 bis 189 EINKOPPLUNG 4 = vorhanden eingestellt wurden. Werden die Funktionen nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Funktionen 2.4 Analogausgaben Analogausgaben Abhängig von der Bestellvariante können die Parallelschaltgeräte 7VE61 und 7VE63 über bis zu vier Analog- ausgaben (steckbare Module auf den Ports B und D) verfügen. Die Analogausgaben dienen zur Ausgabe von prozentualen Messwerten, die von der Synchronisierfunktion geliefert werden. 2.4.1 Funktionsbeschreibung Anwendung...
Seite 113
Funktionen 2.4 Analogausgaben Messwerte Wenn Sie Messwerte für die Analogausgaben ausgewählt haben (Abschnitt 2.1.1.2, Adressen 173 bis 176, stellen Sie für die verfügbaren Ausgaben unter den Adressen 7301 bis 7305 die Skalierungsfaktoren für die Messwerte ein, und zwar, • Skalierungsfaktor U: Adresse 7301 SKAL U = Wert in V, der 100 % entsprechen soll, •...
Seite 114
Funktionen 2.4 Analogausgaben Bild 2-47 Definition der Darstellung des Ausgabebereiches Beispiel: Die Differenzspannung ∆U der Synchronisierfunktion soll als Analogausgabe 1 für positive und negative Werte am Einbauort „B“ ausgegeben werden. Dabei soll eine 4–20 mA-Ausgabe realisiert werden. Ein Strom unter 4 mA (empfohlene Überwachungsschwelle ≈...
Seite 115
Funktionen 2.4 Analogausgaben Dadurch ergeben sich die in der folgenden Tabelle und in Bild 2-48 dargestellten Zusammenhänge zwischen Mess- und Ausgabewerten. Beispielausgabe für den Meswert ∆U Tabelle 2-6 Messwert prozentualer Wert Ausgabewert ungültiger Wert (Drahtbruch) 0,0 mA –5,0 V –100 % 4,0 mA –2,5 V –50 %...
Funktionen 2.4 Analogausgaben 2.4.3 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 7301 SKAL U 10.0 .. 180.0 V 100.0 V Skalierungsfaktor U für 100% 7302 SKAL f 10.00 .. 200.00 Hz 100.00 Hz Skalierungsfaktor f für 100% 7303 SKAL DELTA U 1.0 ..
Funktionen 2.5 Überwachung Überwachung Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte-Hardware als auch der Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Span- nungswandlerkreise weitgehend in die Überwachung einbezogen sind.Insbesondere im Hinblick auf die Syn- chronisierfunktion sind weitere spezielle Überwachungsfunktionen integriert.
Seite 119
Funktionen 2.5 Überwachung Software-Überwachungen Watchdog Zur kontinuierlichen Überwachung der Programmabläufe ist eine Zeitüberwachung in der Hardware (Hard- ware-Watchdog) vorgesehen, die bei Ausfall des Prozessors oder einem außer Tritt geratenen Programm abläuft und das Zurücksetzen des Prozessorsystems mit komplettem Wiederanlauf auslöst. Ein weiterer Software-Watchdog sorgt dafür, dass Fehler bei der Verarbeitung der Programme entdeckt werden.
Seite 120
Funktionen 2.5 Überwachung Kontrolle der Datenaktualität und -kontinuität Die Messspannungen werden laufend als Zahlenwerte in einen Umlaufpuffer eingetragen. In den Umlaufpuf- fern existiert also für jede der Messgrößen eine entsprechende Folge von numerischen Abtastwerten, die den zeitlichen Verlauf der analogen Größen wiedergibt. Um sicherzustellen, dass wirklich aktuelle Werte bereitste- hen, wird ein interner Zähler der Abtastwerte abgefragt und dessen Fortschritt überwacht.
Seite 121
Funktionen 2.5 Überwachung Adr. Parameter Erläuterung Bedingung 6x42 dU SYN U2>U1 Zul. Spannungsdifferenz U2>U1 6x42 ≤ I 6x03–6x04 I 6x43 dU SYN U2<U1 Zul. Spannungsdifferenz U2<U1 6x43 ≤ I 6x03–6x04 I 6x03 Umin Untere Spannungsgrenze: Umin 6x04 Umax Obere Spannungsgrenze: Umax 6x71 T U PULS MIN Minimaler Stellimpuls für U Abgleich...
Seite 122
Funktionen 2.5 Überwachung Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (Nr) Ausgabe ADU-Überwachung intern (Hardware) Meldung „Störung ADU“ fällt ab (25036) Drehfeld für Span- extern (Anlage oder An- Meldung „SyncDRF U1 fehl“ Synchronisier- nungsseite 1 schluss) (25039) funktion wird blo- ckiert Drehfeld für Span- extern (Anlage oder An- Meldung „SyncDRF U2 fehl“...
Funktionen 2.6 Funktionssteuerung Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatzfunktionen, verarbeitet deren Entschei- dungen und die Informationen, die von der Anlage kommen. 2.6.1 Anregelogik des Gerätes In diesem Abschnitt finden Sie die Beschreibungen zur Generalanregung und den Spontanmeldungen im Geräte-Display.
Funktionen 2.6 Funktionssteuerung 2.6.2 Auslöselogik des Gerätes In diesem Abschnitt finden Sie die Beschreibungen zur Generalauslösung und zur Absteuerung des Auslöse- kommandos. 2.6.2.1 Funktionsbeschreibung Generalauslösung Die Auslösesignale aller Schutzfunktionen werden mit ODER verknüpft und führen zur Meldung „Gerät AUS“. Diese Meldung kann ebenso wie die einzelnen Auslösemeldungen auf LED oder Ausgangsrelais rangiert werden.
Funktionen 2.6 Funktionssteuerung 2.6.2.2 Einstellhinweise Kommandodauer Die Einstellung der Mindest-Auslösekommandodauer 280 T AUSKOM MIN. wurde bereits in Abschnitt 2.1.2 beschrieben. Sie gilt für alle Schutzfunktionen, die auf Auslösung gehen können. 2.6.3 Fehleranzeige an den LEDs/LCD Die Speicherung von Meldungen, die auf LED rangiert werden, und die Bereithaltung von Spontanmeldungen können davon abhängig gemacht werden, ob das Gerät ein Auslösekommando abgegeben hat.
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen Zusatzfunktionen Zu den Zusatzfunktionen der Geräte 7VE61 und 7VE63 gehören • Meldeverarbeitung • Betriebsmessungen (einschließlich der Bildung von Min/Max-Werten) • Grenzwertbildung für Mess- und Statistikwerte • Datum- und Uhrzeitführung • Inbetriebsetzungshilfen 2.7.1 Meldeverarbeitung Nach einer Störung in der Anlage sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen über die Reaktion des Gerätes und über die Messgrößen von Bedeutung.
Seite 128
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen Informationen über Anzeigenfeld oder Personalcomputer Ereignisse und Zustände können im Anzeigenfeld auf der Frontplatte des Gerätes abgelesen werden. Über die vordere Bedienschnittstelle oder die Serviceschnittstelle kann auch ein Personalcomputer angeschlossen werden, an den dann die Informationen gesendet werden. Im Ruhezustand, d.h.
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen Spontane Meldungen Die mittels DIGSI auslesbaren spontanen Meldungen stellen das Mitprotokollieren einlaufender aktueller Mel- dungen dar. Jede einlaufende neue Meldung erscheint sofort, ohne dass eine Aktualisierung abgewartet oder angestoßen werden muss. Störfallmeldungen Nach einer Netzstörung können z.B. wichtige Informationen über deren Verlauf ausgelesen werden, wie Anre- gung und Auslösung.
Seite 130
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen Tabelle 2-8 Betriebsmesswerte Messwerte sekundär primär keine Primärgrößen keine Prozentualgrößen sek. f in Hz — — Synchronisiermesswerte Die von der Synchronisierfunktion gebildeten Messwerte (siehe Tabelle 2-9) können in Sekundär-, Primär- oder Prozentwerten ausgelesen werden. Diese Messwerte werden dabei nur bei angewählter Gruppe angezeigt. Voraussetzung für eine korrekte Anzeige von Primär- und Prozentwerten ist die vollständige und richtige Eingabe der Nenngrößen der Wandler.
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen Übertragung von Messwerten Messwerte können über die Schnittstellen zu einer zentralen Steuer- und Speichereinheit übertragen werden. 2.7.2.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung ResZähler IE_W Zählwerte rücksetzen 5594 Ua = Messwert Ua 5595 Ub = Messwert Ub 5596 Uc = Messwert Uc 5597 Ud =...
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen 2.7.4 Minimal- und Maximalwerte Minimal- und Maximalwerte werden vom 7VE61 und 7VE63 berechnet und können mit dem Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung) ausgelesen werden. 2.7.4.1 Beschreibung Minimal- und Maximalwerte Minimal- und Maximalwerte der Spannungen U1, U2 und ∆U in Primärwerten, der Frequenzen f1, f2 und ∆f, und der Winkeldifferenz ∆α, jeweils mit Vermerk von Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung.
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen 2.7.5 Grenzwerte-Messwerte Zum Erkennen außergewöhnlicher Betriebszustände können gewisse Warnstufen eingerichtet werden. Bei Über- bzw. Unterschreiten eines eingestellten Grenzwertes wird eine Meldung generiert, die sich auf Aus- gangsrelais und Leuchtdioden rangieren lässt. Der Anwender kann entsprechend seiner Applikation somit Warnstufen definieren, die er mit den vom Gerät zur Verfügung gestellten Mess- oder Mittelwerten frei verknüpfen kann.
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen 2.7.6.2 Einstellhinweise Zähler auslesen/setzen/rücksetzen Das Auslesen der Zähler von der Gerätefront oder über DIGSI ist in der SIPROTEC 4 Systembeschreibung erläutert. Das Setzen bzw. Rücksetzen der o.g. Statistikzähler erfolgt im Menüpunkt MELDUNGEN —> STA- TISTIK durch Überschreiben der angezeigten Zählwerte. 2.7.6.3 Informationsübersicht Information Info-Art...
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen 2.7.8 Uhrzeitführung Die integrierte Datum-/Uhrzeitführung ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen z.B. in den Betriebs- und Störfallmeldungen oder den Minimal-Maximalwertelisten. 2.7.8.1 Funktionsbeschreibung Funktionsweise Die Uhrzeit ist beeinflussbar durch • interne Uhr RTC (Real Time Clock), • externe Synchronisationsquellen (z.B. DCF 77, IRIG B), •...
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen 2.7.9 Inbetriebsetzungshilfen Sie können Informationen eines Gerätes an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung im Testbetrieb oder bei Inbetriebnahme beeinflussen. Es stehen Hilfsmittel zum Test der Systemschnittstelle und der binären Ein- und Ausgänge des Gerätes zur Verfügung. Anwendungsfälle •...
Seite 137
Funktionen 2.7 Zusatzfunktionen Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4 Gerätes einzeln ansteuern. So lassen sich z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage kontrollieren. In einer Dialogbox sind alle im Gerät vorhandenen Binärein- und -ausgänge sowie Leuchtdioden mit ihrem au- genblicklichen Schaltzustand dargestellt.
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Befehlsbearbeitung Im SIPROTEC 7VE61 und 7VE63 ist außer den zuvor beschriebenen Synchronisier- und Schutzfunktionen eine Befehlsbearbeitung integriert, mit deren Hilfe Schalthandlungen in der Anlage veranlasst werden können. Die Steuerung kann dabei von vier Befehlsquellen ausgehen: • Vorortbedienung über das Bedienfeld des Gerätes, •...
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Bedienung über Bedienfeld mit Grafikdisplay Für die Steuerung am Gerät sind drei eigenständige, farblich abgesetzte Tasten unterhalb des Grafikdisplays angeordnet. Mit der Taste C gelangt man unmittelbar in das Abzweigsteuerbild. Nur in diesem ist eine Schaltgerätesteuerung möglich, denn nur während der Anzeige des Abzweigsteuerbildes sind die übrigen beiden Steuertasten freigegeben.
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Geräteinterne Befehle Sie führen zu keiner direkten Befehlsausgabe an den Prozess. Sie dienen dazu, interne Funktionen anzusto- ßen, dem Gerät die Kenntnisnahme von Zustandsänderungen mitzuteilen oder diese zu quittieren • Nachführbefehle zum „Nachführen” des Informationswertes von prozessgekoppelten Objekten wie Meldun- gen und Schaltzuständen, z.B.
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung – Baugruppe Hardware–Fehler – Befehl für dieses Betriebsmittel bereits aktiv (für ein Betriebsmittel kann zeitgleich nur ein Befehl bearbei- tet werden, objektbezogene Doppelbetätigungssperre) – 1–aus–n–Kontrolle (bei Mehrfachbelegungen wie Wurzelrelais wird geprüft, ob für die betroffenen Aus- gaberelais bereits ein Befehlsvorgang eingeleitet ist). Überwachung der Befehlsdurchführung Folgendes wird überwacht: •...
Seite 142
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Befehlsart Befehl Verursachung Meldung Prozessausgabebefehl Schalten BF +/– Nachführbefehl Nachführung NF+/– Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre Erfassungssperre ST+/– *) Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre Ausgabesperre ST+/– *) Abbruchbefehl Abbruch AB+/– In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Das Ergebnis der Befehlsgabe ist positiv, also wie erwartet.
Seite 143
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung • Schalthoheit DIGSI : Ein Schaltbefehl eines vorort oder fern angeschlossenen DIGSI (Befehl mit Verursa- cherquelle DIGSI) wird nur zugelassen, wenn am Gerät (durch Schlüsselschalter bzw. Parametrierung) eine Fernsteuerung zugelassen ist. Meldet sich ein DIGSI -PC am Gerät an, so hinterlegt er hier seine Virtual Device Number (VD).
Seite 144
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Die Parametrierung der Verriegelungsbedingungen mit DIGSI zeigt das folgende Bild. Bild 2-53 DIGSI-Dialogbox Objekteigenschaften zur Parametrierung der Verriegelungsbedingungen Iim Gerätedisplay sind die projektierten Verriegelungsgründe auslesbar. Sie sind durch Buchstaben gekenn- zeichnet, deren Bedeutungen in der folgenden Tabelle erläutert sind. Tabelle 2-10 Befehlsarten und zugehörige Meldungen Entriegelungs–Kennungen...
Seite 145
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Freigabelogik über CFC Für die Feldverriegelung kann über den CFC eine Freigabelogik aufgebaut werden. Über entsprechende Frei- gabebedingungen wird damit die Information “frei” oder “feldverriegelt” bereitgestellt (z.B. Objekt “Freigabe SG EIN” und “Freigabe SG AUS” mit den Informationswerten: KOM / GEH). Schalthoheit Zur Auswahl der Schaltberechtigung existiert die Verriegelungsbedingung „Schalthoheit“, über die die schalt- berechtigte Befehlsquelle selektiert werden kann.
Seite 146
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung VQ = Auto SICAM: Befehle, die intern abgeleitet werden (Befehlsableitung im CFC), unterliegen nicht der Schalthoheit und sind daher immer „frei”. Schaltmodus Der Schaltmodus dient zum Aktivieren oder Deaktivieren der projektierten Verriegelungsbedingungen zum Zeitpunkt der Schalthandlung. Folgende Schaltmodi (nah) sind definiert: •...
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung Schutzblockierung Es erfolgt eine Blockierung von Schalthandlungen durch Schutzfunktionen. Schutzfunktionen blockieren in EIN- und AUS-Richtung für jedes Schaltgerät getrennt bestimmte Schaltbefehle. Bei gewünschter Schutzblockierung führt eine „Blockierung Schaltrichtung EIN” zur Verriegelung eines EIN– Schaltbefehles, eine „Blockierung Schaltrichtung AUS” zur Verriegelung eines AUS–Schaltbefehls. Bei Aktivie- rung einer Schutzblockierung wird ein bereits laufender Schaltvorgang sofort abgebrochen.
Funktionen 2.8 Befehlsbearbeitung 2.8.5.1 Beschreibung Befehlsquittierung an die integrierte Bedienung Alle Meldungen mit der Verursachungsquelle VQ_ORT werden in eine entsprechende Bedienantwort umge- setzt und im Textfeld des Displays zur Anzeige gebracht. Befehlsquittierung an Nah/Fern/Digsi Die Meldungen mit den Verursachungsquellen VQ_NAH/FERN/DIGSI müssen unabhängig von der Rangie- rung (Projektierung auf der seriellen Schnittstelle) zum Verursacher gesendet werden.
Montage und Inbetriebsetzung Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbetriebsetzung von Schutz- und Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Generators und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein. Eventuell sind gewisse Anpassungen der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprü- fungen muss das zu schützende Objekt (Generator, Motor, Transformator) eingeschaltet und in Betrieb genom- men werden.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Montage und Anschluss Allgemeines WARNUNG Warnung vor falschem Transport, Lagerung, Aufstellung oder Montage. Nichtbeachtung können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Auf- stellung und Montage unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Gerätehandbuches voraus.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Dabei bedeutet: nein = nicht angesteuert ja = angesteuert Tabelle 3-1 Parameterwahl (Einstellgruppenumschaltung) über Binäreingänge Binäreingabe ergibt aktiv >Param.Wahl1 >Param. Wahl2 nein nein Gruppe A nein Gruppe B nein Gruppe C Gruppe D Bild 3-1 Anschlussschema (Beispiel) für Einstellgruppenumschaltung über Binäreingänge 3.1.2...
Seite 152
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss zur Kontaktart und die räumliche Anordnung der Brücke ist im folgenden Abschnitt unter Randtitel „Prozessor- baugruppe C-CPU-2“ beschrieben. Steuerspannung für die Binäreingänge Im Lieferzustand sind die Binäreingänge so eingestellt, dass als Steuergröße eine Spannung von der gleichen Höhe wie die Versorgungsspannung vorausgesetzt ist.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.2 Demontage Demontage des Gerätes Hinweis Die folgenden Schritte setzen voraus, dass sich das Gerät nicht im Betriebszustand befindet. VORSICHT Vorsicht bei der Änderung von Leiterplattenelementen, die die Nenndaten des Gerätes betreffen Als Folge stimmen die Bestellbezeichnung (MLFB) und die auf dem Typenschild angegebenen Nennwerte nicht mehr mit dem Gerät überein.
Seite 154
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss • Baugruppen herausziehen und auf die für elektrostatisch gefährdete Baugruppen (EGB) geeignete Unter- lage legen. Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau ist zu beachten, dass beim Ziehen der Prozessor- baugruppe C-CPU-2 auf Grund der vorhandenen Steckverbinder ein gewisser Kraftaufwand notwendig ist. •...
Seite 155
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-3 Frontansicht Gehäusegröße nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und verkleinert) SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.3 Schaltelemente auf Leiterplatten Prozessorbaugruppe C–CPU–2 Das Layout der Leiterplatte für die Prozessorbaugruppe C–CPU–2 ist im folgenden Bild dargestellt. Lage und Daten der Feinsicherung (F1) und der Pufferbatterie (G1) gehen ebenfalls aus dem folgenden Bild hervor. Bild 3-4 Prozessorbaugruppe C-CPU-2 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken...
Seite 157
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Stromversorgung Tabelle 3-2 Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der Prozessorbau- gruppe C-CPU-2 Brücke Nennspannung DC 24 bis 48 V DC 60 bis 125 V DC 110 bis 250 V, AC 115 bis 230 V unbestückt 1–2 2–3...
Seite 158
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss RS232/RS485 Es besteht die Möglichkeit, die Serviceschnittstelle (Port C) durch Umstecken von Brücken entweder als RS232- oder als RS485-Schnittstelle zu betreiben. Die Brücken X105 bis X110 müssen gleichsinnig gesteckt sein! Im Lieferzustand sind die Brücken gemäß bestellter Konfiguration gesteckt. Tabelle 3-5 Brückenstellung der integrierten RS232/RS485 Schnittstelle auf der Prozessorbaugruppe C- CPU-2...
Seite 159
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Abschlusswiderstände Tabelle 3-7 Brückenstellung der Abschlusswiderstände der RS485-Schnittstelle auf der Prozessorbau- gruppe C-CPU-2 Brücke Abschlusswiderstand Abschlusswiderstand Lieferzustand eingeschaltet ausgeschaltet X103 X104 Hinweis: Beide Brücken müssen immer gleich gesteckt sein! Die Brücke X90 ist z.Z. ohne Funktion. Die Lieferstellung ist 1-2. Eine Realisierung von Abschlusswiderständen kann auch extern erfolgen (z.B.
Seite 160
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1 Bild 3-6 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-1 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellung notwen- digen Brücken Die gewählten Steuerspannungen der Binäreingänge BE7 bis BE14 werden nach Tabelle 3-8 und die Brücken- stellungen für die Kontaktart des Ausgaberelais BA10 nach Tabelle 3-9 kontrolliert. Die Zuordnung der Binäreingaben zum Einbauplatz der Baugruppe geht aus Bild 3-3 hervor.
Seite 161
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Steuerspannung der BE7 bis BE14 Tabelle 3-8 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE7 bis BE14 auf der Ein-/Aus- gabebaugruppe C– I/O–1 Binäreingänge Brücke Schwelle 19 V Schwelle 88 V Schwelle 176 V X21/X22 X23/X24 X25/X26 BE10...
Seite 162
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–8 Bild 3-7 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-8 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen not- wendigen Brücken Die gewählten Steuerspannungen des Binäreinganges BE6 wird nachTabelle 3-12 und die Brückenstellungen für die Kontaktart des Ausgaberelais BA5 nach Tabelle 3-11 kontrolliert. Die Zuordnung der Binäreingaben zum Einbauplatz der Baugruppe geht aus den Bildern 3-2 und 3-3 hervor.
Seite 163
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Kontaktart Bei dem Ausgangsrelais BA5 können Kontakte vom Schließer zum Öffner geändert werden. Die folgende Tabelle zeigt die Stellung der Brücke X41 in Abhängigkeit von der Kontaktart. Tabelle 3-11 Brückenstellung für die Kontaktart des Relais BA5 auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–8 Brücke Ruhestellung offen Ruhestellung geschlossen...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.4 Schnittstellenmodule Austausch von Schnittstellenmodulen Die Schnittstellenmodule befinden sich auf der Prozessorbaugruppe C–CPU–2 (1) in Bild 3-2 und Bild 3-3 Bild 3-8 Prozessorbaugruppe C-CPU-2 mit Schnittstellenmodulen Bitte beachten Sie: • Ein Austausch der Schnittstellenmodule ist nur bei Geräten für Schalttafel- und Schrankeinbau möglich. Geräte im Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen können nur im Werk umgerüstet werden.
Seite 165
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-14 Austauschmodule für Schnittstellen Schnittstelle Einbauplatz / Port Austauschmodul RS232 RS485 LWL 820 nm Profibus DP RS485 Profibus DP Doppelring Systemschnittstelle Modbus RS485 Modbus 820 nm DNP 3.0, RS485 DNP 3.0 820 nm Ethernet elektrisch (EN100) Ethernet optisch (EN100) Analogschnittstelle...
Seite 166
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-9 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration als RS485-Schnittstelle einschließlich der Abschlusswider- stände Bild 3-10 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände der Profibus- (FMS und DP), DNP 3.0- und Modbus-Schnittstelle Eine Realisierung von Abschlusswiderständen kann auch extern erfolgen (z.B.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Analogausgabe Das Schnittstellenmodul Analogausgabe AN20 (siehe Bild 3-11) hat 2 potentialgetrennte Kanäle mit dem Strombereich 0 bis 20 mA (unipolar, max. 350 Ω). Der Einbauort auf der Prozessorbaugruppe C–CPU–2 ist „B“ oder/und „D“ nach Bestellvariante (siehe Bild 3-8). Bild 3-11 Schnittstellenmodul Analogausgabe AN20 3.1.2.5 Zusammenbau...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.3 Montage 3.1.3.1 Schalttafeleinbau Die Montage wird in folgenden Schritten durchgeführt: • Die 4 Abdeckungen an den Ecken der Frontkappe abnehmen. Dadurch werden 4 Langlöcher im Befesti- gungswinkel zugänglich. • Gerät in den Schalttafelausschnitt einschieben und mit 4 Schrauben befestigen. Maßbild siehe Abschnitt 4.13.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-13 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße 3.1.3.2 Gestell- und Schrankeinbau Für den Einbau eines Gerätes in ein Gestell oder Schrank werden 2 Winkelschienen benötigt. Die Bestellnum- mern finden Sie im Anhang unter Abschnitt A.1. •...
Seite 170
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-14 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße ) im Gestell oder Schrank SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Seite 171
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-15 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße ) im Gestell oder Schrank SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Kontrolle der Anschlüsse 3.2.1 Kontrolle der Datenverbindung der Schnittstellen Pin-Belegungen Die nachstehenden Tabellen zeigen die Pin-Belegungen der verschiedenen seriellen Schnittstellen des Gerä- tes, die der Zeitsynchronisationsschnittstelle und der Ethernetschnittstelle. Die Lage der Anschlüsse geht aus dem folgenden Bild hervor.
Seite 173
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Tabelle 3-16 Belegung der Buchsen an den verschiedenen Schnittstellen Pin-Nr. RS232 RS485 Profibus FMS Slave, RS485 Modbus RS485 EN 100 elektr. Profibus DP Slave, RS485 DNP 3.0 RS485 RJ45 Schirm (mit Schirmkragen elektrisch verbunden) –...
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Zeitsynchronisationsschnittstelle Es können Zeitsynchronisationssignale wahlweise für 5 V, 12 V oder 24 V verarbeitet werden, wenn diese an die in der folgenden Tabelle genannten Eingänge geführt werden. Tabelle 3-18 Belegung der DSUB-Buchse der Zeitsynchronisationsschnittstelle Pin-Nr.
Seite 175
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Hinweis Bei redundanten Einspeisungen muss der Minus-Anschluss in der Gleichspannungsanlage zwischen System 1 und System 2 fest, d.h. untrennbar gebrückt sein (keine Schalteinrichtung, keine Sicherung), da sonst die Gefahr der Spannungsdoppelung bei Doppelerdschluss besteht. Automat für Hilfsspannung (Versorgung Schutz) einschalten, Polarität der Spannung und Spannungshöhe an den Geräteklemmen bzw.
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse • Probesynchronisierung für die einzelnen Synchronisierfunktionsgruppen (Überprüfung der ordnungsgemä- ßen Funktion einschließlich der Einstellparameter, Kontrolle der Stellrichtung für Spannung und Frequenz; zur Dokumentation können die Meldungen und der Synchronisierschrieb genutzt werden) • Projektspezifische Überprüfungen wie Analogausgaben, serielle Schnittstellen (wenn über diese gesteuert werden soll) und andere mehr (siehe auch nachfolgende Hinweise) Sekundärprüfung der Schutzfunktionen Als Funktionsprüfung der Schutzfunktionen ist lediglich die Plausibilitätsprüfung der Betriebsmesswerte mittels...
Seite 177
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Hilfsspannungsversorgung Prüfen der Spannungshöhe und Polarität an den Eingangsklemmen Hinweis Bei redundanten Einspeisungen muss der Minus-Anschluss in der Gleichspannungsanlage zwischen System 1 und System 2 fest, d.h. untrennbar gebrückt sein (keine Schalteinrichtung, keine Sicherung), da sonst die Gefahr der Spannungsdoppelung bei Doppelerdschluss besteht.
Seite 178
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Binärein- und ausgänge Siehe hierfür auch Abschnitt 3.3. • Einstellung der Binäreingänge: – Brückenbelegung für die Ansprechschwellen kontrollieren und ggf. anpassen (siehe Abschnitt 3.1) – Ansprechschwelle – wenn möglich – mit einer variablen Gleichspannung kontrollieren •...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Inbetriebsetzung WARNUNG Warnung vor gefährlichen Spannungen beim Betrieb elektrischer Geräte Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben: Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit den einschlägigen Sicher- heitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Wie Testbetrieb und Übertragungssperre aktiviert bzw. deaktiviert werden können, ist in der SIPROTEC 4-Sys- tembeschreibung erläutert. Beachten Sie bitte, dass bei der Gerätebearbeitung mit DIGSI die Betriebsart Online Voraussetzung für die Nutzung dieser Testfunktionen ist. 3.3.2 Systemschnittstelle testen Vorbemerkungen...
Seite 181
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-17 Schnittstellentest mit der Dialogbox: Meldungen erzeugen – Beispiel Betriebszustand ändern Beim ersten Betätigen einer der Tasten in der Spalte Aktion werden Sie nach dem Passwort Nr. 6 (für Hard- ware-Testmenüs) gefragt. Nach korrekter Eingabe des Passwortes können Sie nun die Meldungen einzeln ab- setzen.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.3 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen Vorbemerkungen Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4 Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
Seite 183
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-18 Testen der Ein- und Ausgaben – Beispiel Betriebszustand ändern Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die zugehörige Schaltfläche in der Spalte Soll. Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abgefragt (sofern bei der Pro- jektierung aktiviert).
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Test der Binäreingänge Um die Verdrahtung zwischen der Anlage und den Binäreingängen des 7VE61 und 7VE63 zu überprüfen, müssen Sie in der Anlage die Ursache für die Einkopplung auslösen und die Wirkung am Gerät selbst ausle- sen.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.5 Kontrolle anwenderdefinierbarer Funktionen CFC-Logik Da das Gerät über anwenderdefinierbare Funktionen, insbesondere die CFC-Logik verfügt, müssen auch die erstellten Funktionen und Verknüpfungen überprüft werden. Eine allgemeine Verfahrensweise kann naturgemäß nicht angegeben werden. Die Projektierung dieser Funk- tionen und die Soll-Bedingungen müssen vielmehr bekannt sein und überprüft werden.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Die für den Browser benötigte IP-Adresse richtet sich danach, an welcher Schnittstelle der PC angeschlossen ist: • Anschluss an die vordere Bedienschnittstelle: IP-Adresse 192.168.1.1 (Standardeinstellung) • Anschluss an die hintere Serviceschnittstelle (Port C): IP-Adresse 192.168.2.1 (Standardeinstellung) •...
Seite 187
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Man überzeugt sich in den Betriebsmeldungen, dass der Schutzschalterfall bemerkt wurde und die zugehörige Meldung (z.B. „>Ua Wdl. Sich.“ „KOM“ erscheint. Voraussetzung ist, dass der Hilfskontakt des Schutz- schalters angeschlossen und entsprechend rangiert ist. Schutzschalter wieder einschalten: Die obigen Meldungen erscheinen unter den Betriebsmeldungen als „ge- hend“, d.h.
Seite 188
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-19 Messspannungen zur Synchronisation Prüfung bei abgangsseitigen Spannungswandlern Bei offenem Leistungsschalter (b) wird der sammelschienenseitige Spannungswandler vom Netz her unter Spannung gesetzt: Trenner (a) schließen. Am 7VE61 und 7VE63 wird die Spannung bei den Betriebsmesswerten als Spannung U1 ausgelesen und mit der tatsächlichen Spannung verglichen.
Seite 189
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Sind die Sekundärspannungen wegen unterschiedlicher Spannungswandler nicht gleich, so kann mit Hilfe des Anpassungsfaktors 6121 FAKTOR U1/U2 eine entsprechende Korrektur vorgenommen werden. Gleiches gilt bei Phasenwinkelabweichungen, die mittels Parameter 6122 WINKELANPASSUNG angepasst werden können. In den Betriebsmesswerten des 7VE61 und 7VE63 überzeugt man sich weiterhin, dass im Rahmen der Mes- stoleranzen •...
Seite 190
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Sind die Sekundärspannungen wegen unterschiedlicher Spannungswandler nicht gleich, so kann mit Hilfe des Anpassungsfaktors 6121 FAKTOR U1/U2 eine entsprechende Korrektur vorgenommen werden. In den Betriebsmesswerten des 7VE61 und 7VE63 überzeugt man sich weiterhin, dass im Rahmen der Mes- stoleranzen •...
Seite 191
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Synchronisieren von Netzen Für das Synchronisieren von Netzen gilt vorstehendes entsprechend. Das folgende Bild zeigt eine mögliche Schaltungsanordnung. Es werden die identischen Prüfungen, wie bei „Prüfung bei Sammelschienenspan- nungswandler“ durchgeführt. Details siehe oben. Bild 3-21 Überprüfung der Messspannungen im Messfeld —...
Seite 192
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Prüfung mit Leistungstransformator Im synchronisierenden Bereich ist ein Leistungstransformator mit Stufensteller gemäß Bild 3-22 enthalten. Dabei gibt es unterschiedliche Lösungen, wie geprüft werden kann. Es wird die Variante beschrieben, ohne den Generator in Betrieb zu haben. Der Generatorleistungsschalter einschließlich Trenner ist dauerhaft offen und gegen Einschalten gesichert.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Hinweis Sind dU und dα ungleich Null, liegen Verdrahtungs- bzw. Einstellfehler vor. – Stufensteller betätigen und Messwerte erneut kontrollieren. Die Messwerte auf der Seite 2 müssen gleich bleiben und sämtliche Differenzgrößen Null ergeben. – Nach Abschluss der Prüfung Ausgangsschaltzustand wieder herstellen. Prüfung Synchrocheck Hierzu sind die gleichen Prüfschritte, wie bei der Synchronisierfunktion durchzuführen (siehe oben).
Seite 194
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-23 Messung der Leistungsschaltereinschaltzeit durch Auslesen aus Störschrieben Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Leistungsschalter-Einschaltzeit besteht darin, aus Störschrieben den Zeitverzug zwischen EIN-Befehl an den Leistungsschalter und dem Schließen der Schalterpole auszule- sen. In diesem Fall ist die aus dem Störschrieb gewonnene Zeit die reale Schaltereinschaltzeit. Hierzu wird folgende Vorgehensweise empfohlen: •...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-24 Ausmessen der Leistungsschaltereinschaltzeit 3.3.10 Blindschaltversuche mit der Synchronisierfunktion Voraussetzungen Die Einstellwerte sind nochmals überprüft worden (siehe Unterabschnitt „Einstellhinweise“ der Synchronisier- funktion im Kapitel 2). Der Leistungsschalter ist ausgeschaltet. Der Einschaltbefehl zum Leistungsschalter sowie etwaige Stellbefehle sind unterbrochen (Abklemmen der Einschalt- und Stellbefehle).
Seite 196
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Dieser Versuch wird für übersynchrones Schalten und untersynchrones Schalten — sofern jeweils zugelas- sen — einige Male durchgeführt. Mit einem externen Schreiber oder mit der integrierten Störschriebfunktion wird das Zuschaltverhalten über- prüft. Dazu müssen beide Verfahren kurz vor dem Synchronpunkt, versetzt um die Einschaltzeit des Leistungs- schalters, den Ein-Befehl abgegeben haben.
Seite 197
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung WARNUNG Warnung vor fehlerhafter Drehzahlverstellung! Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben. Sollte die Drehzahlverstellung nicht wie beabsichtigt verlaufen: Synchronisierung sofort abbrechen durch Betätigen des Stopp-Eingangs, auf Handbetrieb umschalten, Generator abfahren, Verdrahtung der Stellbefehle berichtigen.
Seite 198
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-26 Effektivwertaufzeichnung eines Blindschaltversuches zum Testen der Verstellbefehle Synchrone Netze Es wird das Parallelschaltgerät gestartet und die Einschaltbefehlsbildung kontrolliert. Zusatzinformationen geben auch die Betriebsmesswerte. Innerhalb der Zeit 6146 T FREIVERZ müssen alle Synchronbedingungen erfüllt sein. Wird ein Wechsel zwischen asynchron und synchron beobachtet, ist die Umschaltschwelle 6141 F SYNCHRON geringfügig anzuheben.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-27 Momentanwertaufzeichnung eines Blindschaltversuches bei Handsynchronisierung 3.3.11 Probesynchronisierung Um die Parametrierung der Synchronisierfunktion zu überprüfen, besteht auch die Möglichkeit einer Probesyn- chronisierung. Der IBS-Modus wird hierzu eingeschaltet und auf Probesync. eingestellt. Die Probesynchroni- sierung wird dann wie eine ganz normale Synchronisation gestartet. Läuft die Synchronisierung erfolgreich ab, so wird ein IBS-EIN-Kommando „IBS Sync EIN 1“...
Seite 200
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-28 Web-Tool – Fernsteuerung mittels virtuellem Gerät 7VE6 Auf der Startseite erscheinen alle Daten zur Identifizierung des Gerätes. Über die Ansicht der Fernsteuerung können alle Parametrierungen wie direkt am Gerät vorgenommen werden. Mit weiteren Anwahlfeldern lassen sich die Messwerte und die parametrierten Arbeitsbereiche der Synchroni- sierfunktion visualisieren.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.13 1. Parallelschalten mit der Synchronisierfunktion Voraussetzungen Nachdem alle Tests abgeschlossen sind, erfolgt die erste „scharfe“ Synchronisierung. Mindestens eine der bis zu 8 Synchronisierfunktionsgruppen muss unter Adresse 161 bis 168 als vorhanden projektiert sein (siehe Abschnitt 2.1.1.2). Damit ist bereits eine Vorauswahl der Arbeitsweise getroffen worden. Außerdem muss die benutzte SYNC-Funktionsgruppe unter der Adresse 6X01 Eingeschaltet sein.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Synchrocheck Es wird das Zusammenspiel mit der Handsynchronisierung geprüft: Der Generator wird von Hand synchroni- siert und das Verhalten mit dem Störschrieb dokumentiert. Der Schrieb ist mit dem nach Bild 3-27 vergleichbar. Nach Freigabe und Hand-EIN schließen die Schalterpole um die Einschaltzeit verzögert. Danach sind sämtlich Differenzgrößen Null.
Seite 203
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Testmessschrieb starten Um einen Testmessschrieb über DIGSI zu starten, wählen Sie im linken Teil des Fensters die Bedienfunktion Test. Doppelklicken Sie in der Listenansicht auf den Eintrag Teststörschrieb. Bild 3-30 Fenster Testmessschrieb in DIGSI starten — Beispiel Der Testmessschrieb wird sofort gestartet.
Montage und Inbetriebsetzung 3.4 Bereitschalten des Gerätes Bereitschalten des Gerätes Die Schrauben sind fest anzuziehen. Alle Klemmenschrauben — auch nicht benutzte — müssen angezogen werden. VORSICHT Unzulässige Anzugsdrehmomente Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann leichte Körperverletzung oder Sachschaden zur Folge haben. Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht überschritten werden, da die Gewinde und Klemmenkam- mern sonst beschädigt werden können! Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prüfungen geändert wurden.
Technische Daten In diesem Kapitel finden Sie die Technischen Daten des SIPROTEC 4 Gerätes 7VE61 und 7VE63 und seiner Einzelfunktionen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern.
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Allgemeine Gerätedaten 4.1.1 Analogeingänge/-ausgänge Spannungseingänge Nennfrequenz 50 Hz oder 60 Hz (einstellbar) 16,7 Hz bei Ausführung 7VE6***-*****-***1 Sekundäre Nennspannung 80 V bis 125 V Messbereich 0 V bis 200 V Verbrauch bei 100 V ca. 0,3 VA Überlastbarkeit im Spannungspfad –...
Seite 207
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Wechselspannung Spannungsversorgung über integrierten Umrichter Nennhilfswechselspannung U 115 bis 230 V~ (50/60 Hz) zulässiger Spannungsbereich 92 bis 276 V~ Leistungsaufnahme nicht angeregt angeregt 7VE61 ca. 9 VA ca. 21 VA 7VE63 ca. 12 VA ca. 25 VA ≥...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.4 Kommunikationsschnittstellen Bedienschnittstelle Anschluss frontseitig, nicht abgeriegelt, RS232, 9-polige DSUB-Buchse zum Anschluss eines Personalcomputers Bedienung mit DIGSI Übertragungsgeschwindigkeit min. 4 800 Baud bis 115 200 Bd Lieferstellung: 38 400 Baud; Parität: 8E1 überbrückbare Entfernung 15 m Service-/Modem-Schnittstelle Anschluss potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer...
Seite 210
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten RS485 Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-Buchse bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite Prüfspannung 500 V; 50 Hz Übertragungsgeschwindigkeit min. 4 800 Bd, max. 115 200 Bd Lieferstellung 38 400 Bd überbrückbare Entfernung max.
Seite 211
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Profibus LWL (DP) LWL-Stecker Typ ST-Stecker Einfachring/Doppelring je nach Bestellung bei FMS; bei DP nur Doppelring verfügbar Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ bei Aufbaugehäuse bitte Version mit Profibus RS485 im Pultge- häuse und separaten elektrisch/optischen Umsetzer verwenden Übertragungsgeschwindigkeit bis 1,5 MBd...
Seite 212
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Ethernet elektrisch (EN100) für IEC 61850 und DIGSI Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ 2 x RJ45 Steck- buchse 100BaseT gem. IEEE802.3 bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite Prüfspannung (bzgl. der 500 V; 50 Hz Buchse) Übertragungsgeschwindigkeit 100 MBit/s...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.8 Einsatzbedingungen Das Schutzgerät ist für den Einbau in üblichen Relaisräumen und Anlagen ausgelegt, so dass die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bei sachgemäßem Einbau sichergestellt ist. Zusätzlich ist zu empfehlen: • Schütze und Relais, die innerhalb desselben Schrankes oder auf der gleichen Relaistafel mit den digitalen Schutzeinrichtungen arbeiten, sollen grundsätzlich mit geeigneten Löschgliedern versehen werden.
Technische Daten 4.3 Verstellbefehle für die Synchronisierung Verstellbefehle für die Synchronisierung Frequenzabgleich Minimaler Stellimpuls 10 ms bis 1000 ms Stufung 1 ms 0,00 s bis 32,00 s; ∞ Maximaler Stellimpuls Stufung 0,01 s Frequenzänderung des Reglers 0,05 Hz/s bis 5,00 Hz/s Stufung 0,01 Hz/s Einschwingzeit des Reglers 0,00 s bis 32,00 s...
Technische Daten 4.4 Unterspannungsschutz Unterspannungsschutz Einstellbereiche/Stufung Messgröße Grundschwingung einer der an den Messein- gängen anliegenden Spannungen (wählbar) Ansprechschwellen U<, U<< 10,0 V bis 125,0 V Stufung 0,1 V Rückfallverhältnis RV U<, U<< 1,01 bis 1,20 Stufung 0,01 Verzögerungszeiten T U<, T U<< 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s oder ∞...
Technische Daten 4.5 Überspannungsschutz Überspannungsschutz Einstellbereiche/Stufung Messgröße Grundschwingung einer der an den Messein- gängen anliegenden Spannungen (wählbar) Ansprechschwellen U>, U>> 30,0 V bis 200,0 V Stufung 0,1 V Rückfallverhältnis RV U>, U>> 0,90 bis 0,99 Stufung 0,01 Verzögerungszeiten T U>, T U>> 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s oder ∞...
Technische Daten 4.6 Frequenzschutz Frequenzschutz Einstellbereiche/Stufung Anzahl der Frequenzstufen 4; auf f> oder f< einstellbar Ansprechwerte f> oder f< 40,00 Hz bis 65,00 Hz bei f Stufung 0,01 Hz = 50/60 Hz 12,00 Hz bis 20,00 Hz bei f = 16,7 Hz Verzögerungszeiten T f1 0,00 s bis 600,00 s...
Technische Daten 4.7 Frequenzänderungsschutz (df/dt) Frequenzänderungsschutz (df/dt) Einstellbereiche/Stufung Stufen, wahlweise +df/dt>, –df/dt Ansprechwerte df/dt 0,1 bis 10 Hz/s Stufung 0,1 Hz/s und ∞ (unwirksam) Verzögerungszeiten T 0,00 bis 60,00 s Stufung 0,01 s oder ∞ (unwirksam) Unterspannungsblockierung U 10,0 bis 125,0 V Stufung 0,1 V Länge des Messfensters 1 bis 25 Perioden...
Technische Daten 4.8 Vektorsprung Vektorsprung Einstellbereiche/Stufung Winkelsprung ∆ϕ 2° bis 30° Stufung 1° Verzögerungszeit T 0,00 bis 60,00 s Stufung 0,01 s ∆ϕ oder ∞ unwirksam Sperrzeit T SPERR Rücksetzzeit T 0,10 bis 60,00 s Stufung 0,01 s Reset oder ∞ unwirksam Mindestspannung U 10,0 bis 125,0 V Stufung 0,1 V...
Technische Daten 4.9 Schwellwertüberwachung Schwellwertüberwachung Einstellbereiche/Stufung Anzahl der Stufen 6 (3 größer und 3 kleiner) Messgrößen (wählbar) Einstellbereich 2 % bis 200 % Stufung 1 % Zeiten Ansprech- und Rückfallzeiten ca. 25 bis 55 ms bei f = 50/60 Hz Rückfallzeiten ca.
Technische Daten 4.10 Einkopplung externer Auslösungen über Binäreingaben 4.10 Einkopplung externer Auslösungen über Binäreingaben Einstellbereiche/Stufung Anzahl der binären Einkopplungen Verzögerungszeit T 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s Verz. oder ∞ (unwirksam) Zeiten Ansprechzeiten ca. 20 ms Rückfallzeiten ca. 20 ms Toleranzen Verzögerungszeiten T 1 % vom Einstellwert, bzw.
Technische Daten 4.11 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) 4.11 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen Funktionsbaustein Erläuterung Ablaufebene PLC1_ PLC_ SFS_ BEARB BEARB BEARB BEARB ABSVALUE Betragsbildung — — — Addition AND-Gatter — BOOL_TO_CO Bool nach Befehl, Konvertierung —...
Seite 228
Technische Daten 4.11 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Allgemeine Grenzen Bezeichnung Grenze Kommentar Max. Anzahl aller CFC-Pläne über alle Bei Überschreiten der Grenze weist das Gerät den Parame- Ablaufebenen tersatz mit einer Fehlermeldung ab, restauriert den letzten gültigen Parametersatz und läuft mit diesem wieder hoch. Max.
Seite 229
Technische Daten 4.11 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Bearbeitungszeiten in TICKS für Einzelelemente Einzelelement Anzahl Ticks Baustein, Grundbedarf ab dem 3. zusätzlichen Eingang bei generischen Bausteinen je Eingang Verknüpfung mit der Eingangsrandleiste Verknüpfung mit der Ausgangsrandleiste zusätzlich je Plan Arithmetik ABS_VALUE SQUARE_ROOT Basislogik CONNECT DYN_OR...
Technische Daten 4.12 Zusatzfunktionen 4.12 Zusatzfunktionen Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte für Spannungen in V sekundär Bereich 10 % bis 120 % von U 0,2 % vom Messwert, bzw. ±0,2 V ±1 Digit Toleranz ∆α Phasenwinkel Bereich –180° bis +180° Toleranz 0,5° Bereich Stellen (28 Bit) bei VDEW-Protokoll Stellen (31 Bit) im Gerät 1 % ±...
Seite 232
Technische Daten 4.12 Zusatzfunktionen Zeitzuordnung Auflösung für Betriebsmeldungen 1 ms Auflösung für Störfallmeldungen 1 ms Max. Zeitabweichung (interne Uhr) 0,01 % Pufferbatterie Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA Meldung „Stör Batterie“ bei ungenügender Batterieladung Störwertspeicherung Anzahl der Schriebe max.
Seite 233
Technische Daten 4.12 Zusatzfunktionen Zeitsynchronisation DCF 77/ IRIG B-Signal (Telegramm Format IRIG-B000) Binäreingabe Kommunikation Abweichung der Zeitsynchronisation ca. 3 ms Gruppenumschaltung der Funktionsparameter Anzahl der verfügbaren Einstellgruppen 4 (Parametergruppe A, B, C und D) Umschaltung kann erfolgen über Bedienfeld am Gerät DIGSI über Bedienschnittstelle Protokoll über Systemschnittstelle Binäreingabe...
Technische Daten 4.13 Abmessungen 4.13 Abmessungen 4.13.1 Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße Bild 4-1 Maßbild eines Gerätes für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße 4.13.2 Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße Bild 4-2 Maßbild eines Gerätes für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Anhang Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer. Er enthält die Bestellda- ten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen, sowie Tabellen mit allen Parametern und Informatio- nen des Gerätes für seinen maximalen Funktionsumfang. Bestelldaten und Zubehör Klemmenbelegungen Anschlussbeispiele Vorrangierungen Protokollabhängige Funktionen...
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Bestelldaten und Zubehör A.1.1 Bestelldaten A.1.1.1 7VE61 10 11 12 13 14 15 16 Zusatz Multifunktionales — — Parallelschaltgerät Gehäuse, Binäreingaben und -ausgaben Pos. 6 Gehäuse 19”, 6 BE, 9 BA, 1 Livekontakt Gerätenennstrom Pos. 7 ohne Hilfsspannung (Stromversorgung, Schaltschwelle der Binäreingaben) Pos.
Seite 239
Zusatzgerät-/modul für Aufbaugehäuse Protokoll Umsetzer/Konverter/ Bestellnummer Bemerkung Modul Profibus DP 6GK1502-2CB10 für Einfachring SIEMENS OLM 6GK1502-3CB10 für Doppelring Modbus RS485/LWL 7XV5651-0BA00 – DNP 3.0 820 nm RS485/LWL Der Umsetzer benötigt eine Betriebsspannung von 24 VDC. Bei einer vorhandenen Betriebsspannung > 24 VDC wird zusätzlich die Stromversorgung 7XV5810-0BA00 benötigt.
Seite 240
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Funktionsumfang des Gerätes Pos. 14 Synchrocheck für bis zu 3 Stellen (mit Schalten auf spannungslose Leitung/Schiene) Parallelschaltfunktion für 2 Synchronisierstellen ohne Verstellbefehle -kanalig – Synchrocheck im 2. Kanal) Parallelschaltfunktion für 2 Synchronisierstellen mit Verstellbefehlen -kanalig – Synchrocheck im 2. Kanal) Parallelschaltfunktion für 4 Synchronisierstellen mit Verstellbefehlen -kanalig –...
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör A.1.1.2 7VE63 10 11 12 13 14 15 16 Zusatz Multifunktionales — — Parallelschaltgerät Gehäuse, Binäreingaben und -ausgaben Pos. 6 Gehäuse 19”, 14 BE, 17 BA, 1 Livekontakt Gerätenennstrom Pos. 7 ohne Hilfsspannung (Stromversorgung, Schaltschwelle der Binäreingaben) Pos.
Seite 242
Zusatzgerät-/modul für Aufbaugehäuse Protokoll Umsetzer/Konverter/ Bestellnummer Bemerkung Modul Profibus DP 6GK1502-2CB10 für Einfachring SIEMENS OLM 6GK1502-3CB10 für Doppelring Modbus RS485/LWL 7XV5651-0BA00 – DNP 3.0 820 nm RS485/LWL Der Umsetzer benötigt eine Betriebsspannung von 24 VDC. Bei einer vorhandenen Betriebsspannung > 24 VDC wird zusätzlich die Stromversorgung 7XV5810-0BA00 benötigt.
Seite 243
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Funktionsumfang des Gerätes Pos. 14 Synchrocheck für bis zu 3 Stellen (mit Schalten auf spannungslose Leitung/Schiene) Parallelschaltfunktion für 2 Synchronisierstellen ohne Verstellbefehle (2-kanalig – unabhängige Verfahren) Parallelschaltfunktion für 2 Synchronisierstellen mit Verstellbefehlen (2-kanalig – unabhängige Verfahren) Parallelschaltfunktion für 8 Synchronisierstellen mit Verstellbefehlen (2-kanalig –...
Seite 245
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Pufferbatterie Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA Bestellnummer VARTA 6127 101 501 Schnittstellenleitung Schnittstellenleitung zwischen PC und SIPROTEC Bestellnummer Kabel mit 9-poliger Buchse/9-poligem Stecker 7XV5100–4 Bediensoftware DIGSI 4 Schutzbedien- und Projektierungssoftware DIGSI 4 Bestellnummer DIGSI 4, Basisversion mit Lizenz für 10 Rechner 7XS5400-0AA00...
Anhang A.2 Klemmenbelegungen A.2.3 Belegung der Anschlussbuchsen an den Schnittstellen an der Zeitsynchronisationsschnittstelle SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Anhang A.3 Anschlussbeispiele Anschlussbeispiele A.3.1 7VE61 Komplettanschlussbeispiel Bild A-5 Anschlussschaltung zur Synchronisierung eines Generators – Beispiel 7VE61**-*E im Einbaugehäuse SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Seite 252
Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-6 Anschlussschaltung zur Synchronisierung eines Generators – Beispiel 7VE61**-*E im Aufbaugehäuse (Schalttafelaufbau) SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Anhang A.3 Anschlussbeispiele A.3.2 Spannungsanschlüsse Wenn dreiphasige Spannungswandler zur Verfügung stehen, wird die folgende Anschaltung empfohlen. Sie stellt die Standardschaltung dar, da sie ein hohes Maß an Sicherheit für die Parallelschaltfunktion bietet. So wirkt zusätzlich die Drehfeldkontrolle und beim Schalten auf eine spannungslose Schiene werden mehrere Spannungen abgefragt, so dass eine Unterbrechung im Spannungsanschluss nicht zu einer Fehlfunktion führen kann.
Seite 254
Anhang A.3 Anschlussbeispiele Wenn anlagenbedingt Spannungswandler in V-Schaltung zur Verfügung stehen, wird die folgende Anschaltung empfohlen. Elektrisch gibt es für die Synchronisierfunktion keinen Unterschied zum Anschluss an dreiphasige Spannungswandler. Prinzipiell ist auch eine gemischte Anschaltung möglich. Auf der einen Seite drei einpolig isolierte Spannungswandler und auf der anderen Seite die V-Schaltung.
Seite 255
Anhang A.3 Anschlussbeispiele Um Kosten für die Spannungswandler zu sparen, verwendet man häufig zweipolig isolierte Spannungswandler, die an die verkettete Spannung angeschlossen werden. In diesem Fall ist die Drehfeldüberwachung inaktiv und man muss Sicherheitseinschränkungen beim Schalten auf eine spannungslose Schiene in Kauf nehmen. Die Zweikanaligkeit ist voll gewährleistet.
Seite 256
Anhang A.3 Anschlussbeispiele Eine Anschaltung an einpolig isolierte Spannungswandler sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Insbe- sondere in isolierten oder resonanzsternpunktgeerdeten Netzen führt ein Erdschluss zu einem Spannungswert Null. Damit kann man einerseits nicht synchronisieren und andererseits wird die Schiene als spannungslos er- kannt.
Anhang A.3 Anschlussbeispiele A.3.3 Bahnstromanwendung im 16,7–Hz-Netz Für Bahnstromanwendungen ist die folgende Anschaltung zu wählen. Bei dieser Netzform entfällt die Drehfeld- kontrolle. Die Zweikanaligkeit ist voll gewährleistet. Beim Schalten auf eine spannungslose Schiene wird ein Drahtbruch im äußeren Spannungswandlerkreis nicht erkannt. Hier wird eine zusätzliche Abfrage von einem weiteren Spannungswandler empfohlen.
Anhang A.3 Anschlussbeispiele A.3.4 Speziell für Synchrocheckanwendungen In der Bestelloption „Synchrocheck“ bietet die Synchronisierfunktion die Möglichkeit, bis zu 3 Leistungsschalter quasi parallel zu überwachen. Man spart sich damit Verdrahtungs-, Umschalt- und Prüfaufwand. Insbesondere ist dies eine Applikation in der 1 –Leistungsschaltertechnik.
Seite 259
Anhang A.3 Anschlussbeispiele In der Bestelloption „Synchrocheck“ kann die Synchronisierfunktion in der folgenden Weise für zwei Schaltge- räte eingesetzt werden. Die beiden freien Spannungseingänge können dann für Überwachungszwecke genutzt werden. Bild A-13 Synchrocheck für zwei Synchronisierstellen SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Anhang A.4 Vorrangierungen Vorrangierungen Bei Auslieferung der Geräte sind bereits Voreinstellungen für Leuchtanzeigen, Binäreingaben, Binärausgaben und Funktionstasten getroffen. Diese sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst. A.4.1 Leuchtdioden Tabelle A-3 Voreingestellte LED-Anzeigen Leuchtdioden Vorrangierte Meld.-Nr. Bemerkungen Funktion LED1 Sync EIN-Frei 1 170.2300 Sync-fkt: EIN-Schaltfreigabe 1 LED2...
Anhang A.4 Vorrangierungen A.4.5 Grundbild Grundbilder des 7VE61 mit Textdisplay Die folgende Auswahl steht als parametrierbare Startseite zur Verfügung: Bild A-14 Grundbilder des 7VE61 (Textdisplay) Grundbilder des 7VE63 mit Grafikdisplay Bild A-15 Grundbild des 7VE63 mit einer Vielzahl von Messwerten (Grafikdisplay) SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...
Anhang A.4 Vorrangierungen Bild A-16 Grundbild des 7VE63 als Anlagenabbild (Grafikdisplay) Spontane Display-Störfallanzeige Nach einem Störfall erscheinen ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Störfalles automa- tisch nach Generalanregung des 7VE61 und 7VE63 im Display in der im folgenden Bild gezeigten Reihenfolge. Bild A-17 Anzeige von Spontanmeldungen im Display des Gerätes A.4.6...
2 df/dt Stufen 4 df/dt Stufen VEKTORSPRUNG nicht vorhanden vorhanden Vektorsprung vorhanden STELL. (MLFB) nicht vorhanden nicht vorhanden Verstellbefehle (Siemens nur vorhanden durch MLFB) SYNC Funktion 1 nicht vorhanden nicht vorhanden SYNC Funktionsgruppe 1 1ph Synccheck 3ph Synccheck 1,5kan. Synchr.
Seite 267
Anhang A.6 Funktionsumfang Adr. Parameter Einstellmöglich- Voreinstellung Erläuterung keiten ANALOGAUSG. B1 nicht vorhanden nicht vorhanden Analogausgabe B1 (Port B) vorhanden ANALOGAUSG. B2 nicht vorhanden nicht vorhanden Analogausgabe B2 (Port B) vorhanden ANALOGAUSG. D1 nicht vorhanden nicht vorhanden Analogausgabe D1 (Port D) vorhanden ANALOGAUSG.
Anhang A.7 Parameterübersicht Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung NENNFREQUENZ Anlagendaten 1 50 Hz 50 Hz Nennfrequenz 60 Hz 16,7 Hz T AUSKOM MIN. Anlagendaten 1 0.01 ..
Seite 269
Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4204 FREQUENZ f1 Frequenzschutz 12.00 .. 20.00 Hz 16.10 Hz Anregefrequenz f1 0.00 .. 600.00 s; ∞ 4205 T f1 Frequenzschutz 1.00 s Verzögerungszeit T f1 4206 FREQUENZ f2 Frequenzschutz 40.00 .. 65.00 Hz 47.00 Hz Anregefrequenz f2 4207...
Seite 278
Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6689A T EIN MIN SYNC Funktion 6 0.2 .. 1000.0 s; 0 5.0 s Min. Zeit bis EIN ohne Stellbefehle 6701 SYNC-Gruppe SYNC Funktion 7 Synchronisierfunktionsgruppe 6702 Schaltgerät SYNC Funktion 7 (Einstellmöglichkeiten an- Kein zu synchronisierendes Schaltgerät...
Seite 279
Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6773 dU2 / dt SYNC Funktion 7 0.1 .. 50.0 V/s 2.0 V/s dU / dt des Reglers 6774 T U PAUSE SYNC Funktion 7 0.00 .. 32.00 s 5.00 s Einschwingzeit des U-Reglers 6775A GLÄTTUNG U...
Seite 280
Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6850 dU SYNC U2>U1 SYNC Funktion 8 0.0 .. 40.0 V 2.0 V Zul. Spannungsdifferenz U2>U1 6851 dU SYNC U2<U1 SYNC Funktion 8 0.0 .. 40.0 V 2.0 V Zul. Spannungsdifferenz U2<U1 6852 df SYNC f2>f1 SYNC Funktion 8...
Anhang A.8 Informationsübersicht Informationsübersicht Meldungen für IEC 60 870-5-103 werden immer dann kommend/gehend gemeldet, wenn sie für IEC 60 870- 5-103 GA-pflichtig sind, ansonsten nur kommend; Vom Anwender neu angelegte oder neu auf IEC 60 870-5-103 rangierte Meldungen werden dann kom- mend/gehend und GA-pflichtig gesetzt, wenn die Informationsart ungleich Wischer („.._W“) ist.
Seite 284
Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Schaltmodus Fern (SchModFern) Ort/Modus Schalthoheit (Sch.Hoheit) Ort/Modus Schaltmodus Ort (Sch.ModOrt) Ort/Modus Schalthoheit (Sch.Hoheit) Ort/Modus Schaltmodus Ort (Sch.ModOrt) Ort/Modus Zählwerte rücksetzen (ResZäh- Messwerte IE_W ler) Min/Max-Messwerte rücksetzen MinMaxWerte IE_W (ResMinMax) Störung Systemschnittstelle (Stör Protokolle SysSS) nicht rangiert (nicht rangiert)
Seite 285
Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Marke verloren (Marke verloren) Gerät Flattersperre hat angesprochen Gerät (Flattersperre) Störungssammelmeldung (Stör- Überwachung Sammelmel.) Warnungssammelmeldung Überwachung (Warn-Sammelmel.) 170.0001 >Sync-fktgr. 1 wirksam schalten SYNC Funktion 1 LED BE (>Sy1 wirks) 170.0001 >Sync-fktgr.
Seite 286
Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 170.2007 Sync-fktgr. 4 Messanfo. der Steu- SYNC Funktion 4 erung (Sy4 Steu) 170.2007 Sync-fktgr. 5 Messanfo. der Steu- SYNC Funktion 5 erung (Sy5 Steu) 170.2007 Sync-fktgr. 6 Messanfo. der Steu- SYNC Funktion 6 erung (Sy6 Steu) 170.2007...
Seite 287
Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 170.2025 Sync-fkt: Ablauf der Überwa- SYNC Funktion 8 chungszeit (Sync Abl. TUEW) 170.2097 Sync-fktgr. 1 Parameter nicht Überwachung plausibel (Sy1 ParFeh) 170.2097 Sync-fktgr. 2 Parameter nicht Überwachung plausibel (Sy2 ParFeh) 170.2097 Sync-fktgr.
Glossar Abzweigsteuerbild Das bei Geräten mit großem (grafischem) Display nach Betätigung der Control-Taste sichtbare Bild heißt Ab- zweigsteuerbild. Es enthält die im Abzweig zu steuernden Schaltgeräte mit Zustandsdarstellung. Es dient zur Durchführung von Schalthandlungen. Die Festlegung dieses Bildes ist Teil der Projektierung. Ausgangsmeldung AM_W Ausgangsmeldung Wischer →...
Seite 304
Glossar CFC-Bausteine Bausteine sind durch ihre Funktion, ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck abgegrenzte Teile des Anwen- derprogramms. COMTRADE Common Format for Transient Data Exchange, Format für Störschriebe. Datenfenster Der rechte Bereich des Projektfensters stellt den Inhalt des im → Navigationsfenster angewählten Bereichs dar, z.B.
Seite 305
Glossar Einzelmeldung Einzelmeldungen sind Prozessinformationen, die an einem Eingang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus) darstel- len. Elektromagnetische Verträglichkeit Unter Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) versteht man die Fähigkeit eines elektrischen Betriebsmittels, in einer vorgegebenen Umgebung fehlerfrei zu funktionieren, ohne dabei das Umfeld in unzulässiger Weise zu beeinflussen.
Seite 306
Glossar ExDM_S Externe Doppelmeldung über ETHERNET-Anschluss, Störstellung 00, gerätespezifisch, → Doppelmeldung ExEM Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch → Einzelmeldung ExEM_W Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss Wischer, gerätespezifisch, → Wischermeldung, → Ein- zelmeldung ExZW Externer Zählwert über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch Feldgeräte Oberbegriff für alle der Feldebene zugeordneten Geräte: Schutzgeräte, Kombigeräte, Feldleitgeräte. Feldleitgeräte Feldleitgeräte sind Geräte mit Steuer- und Überwachungsfunktionen ohne Schutzfunktionen.
Seite 307
Glossar Global Positioning System. Satelliten mit Atomuhren an Bord bewegen sich auf verschiedenen Bahnen in ca. 20 000 km Höhe zweimal täglich um die Erde. Sie senden Signale aus, die unter anderem die GPS-Weltzeit enthalten. Der GPS-Empfänger bestimmt aus den empfangenen Signalen die eigene Position. Aus der Positi- on kann er die Laufzeit des Signals eines Satelliten ableiten und damit die gesendete GPS-Weltzeit korrigieren.
Seite 308
Glossar IEC Adresse Innerhalb eines IEC Busses muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige IEC Adresse zugewiesen werden. Insgesamt stehen 254 IEC Adressen je IEC Bus zur Verfügung. IEC Kommunikationszweig Innerhalb eines IEC Kommunikationszweiges kommunizieren die Teilnehmer auf Basis des Protokolls IEC60- 870-5-103 über einen IEC Bus.
Seite 309
Glossar Kommunikationszweig Ein Kommunikationszweig entspricht der Konfiguration von 1 bis n Teilnehmer, die über einen gemeinsamen Bus kommunizieren. Komponentensicht Im SIMATIC Manager steht Ihnen neben der Topologischen Sicht noch die Komponentensicht zur Auswahl. Die Komponentensicht bietet keinen Überblick zur Hierarchie eines Projektes. Vielmehr gibt sie eine Übersicht zu allen innerhalb eines Projektes vorhandenen SIPROTEC 4 Geräten.
Seite 310
Glossar Messwert mit Zeit MWZW Zählwert, der aus einem Messwert gebildet wird Navigationsfenster Linker Bereich des Projektfensters, der die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer hierarchischen Baumstruktur darstellt. Objekt Jedes Element einer Projektstruktur wird in DIGSI als Objekt bezeichnet. Objekteigenschaften Jedes Objekt besitzt Eigenschaften.
Seite 311
Glossar Projekt Inhaltlich ist ein Projekt das Abbild eines realen Energieversorgungssystems. Grafisch stellt sich ein Projekt für Sie dar als eine Anzahl von Objekten, die in eine hierarchische Struktur eingebunden sind. Physisch besteht ein Projekt aus einer Reihe von Verzeichnissen und Dateien, die Projektdaten enthalten. Prozessbus Bei Geräten mit Prozessbusschnittstelle ist eine direkte Kommunikation mit SICAM HV-Modulen möglich.
Seite 312
Glossar SIPROTEC Der eingetragene Markenname SIPROTEC wird für die auf der Systembasis V4 realisierten Geräte verwendet. SIPROTEC 4 Variante Dieser Objekttyp stellt eine Variante eines Objektes des Typs SIPROTEC 4 Gerät dar. Die Gerätedaten dieser Variante können sich von den Gerätedaten des ursprünglichen Objektes durchaus unterscheiden. Alle vom ur- sprünglichen Objekt abgeleiteten Varianten besitzen jedoch dessen VD-Adresse.
Seite 313
Glossar Ein VD (Virtual Device - virtuelles Gerät) umfasst alle Kommunikationsobjekte sowie deren Eigenschaften und Zustände, die von einem Kommunikationsanwender durch Dienste genutzt werden. Ein VD kann dabei ein physisches Gerät, eine Baugruppe eines Gerätes oder ein Softwaremodul sein. VD-Adresse Die VD-Adresse wird automatisch vom DIGSI Manager vergeben.
Seite 314
Glossar SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007...