2.3.5.2 Einstellhinweise
Allgemeines
Die Vektorsprungfunktion kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse
146 VEKTORSPRUNG auf vorhanden eingestellt wurde.
Unter Adresse 4601 VEKTORSPRUNG kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden oder nur das Aus-
lösekommando gesperrt werden (Block. Relais).
Ansprechwerte
Der Einstellwert für den Vektorsprung (Adresse 4602 DELTA PHI) richtet sich nach den Speise- und Abnah-
meverhältnissen. Eine schlagartige Wirkleistungsentlastung und Wirkleistungsbelastung führt zum Vektor-
sprung der Spannung. Der Einstellwert ist anlagenspezifisch zu ermitteln. Dabei kann man die vereinfachte Er-
satzschaltung des Bildes „Spannungszeiger nach einer Entlastung" in der Funktionsbeschreibung als
Grundlage benutzen oder man verwendet ein Netzberechnungsprogramm.
Wird eine zu empfindliche Einstellung gewählt, dann läuft man Gefahr, dass die Schutzfunktion bei Zu- und
Abschaltungen von Lasten im Netz eine Netzentkupplung vornimmt. Aus diesem Grunde wurde in der Vorein-
stellung ein Wert von 10° gewählt.
Der zulässige Spannungsarbeitsbereich kann unter den Adressen 4605 für U MIN und 4606 für U MAX ein-
gestellt werden. Bei den Einstellgrenzen spielt die Betreiberphilosophie eine Rolle. Der Wert für U MIN sollte
unterhalb der zulässigen Spannung liegen, auf den die Spannung kurzfristig einbrechen kann und für die noch
eine Netzentkupplung erwünscht ist. Als Voreinstellung wurde 80 % der Nennspannung gewählt. Für U MAX
ist die maximal zulässige Spannung zu wählen. Im Allgemeinen ist das ein Spannungswert von 130 % der
Nennspannung.
Verzögerungen
Die Verzögerung T DELTA PHI (Adresse 4603) sollte auf Null eingestellt bleiben, es sei denn, man möchte
die Auslösemeldung verzögert einer Logik (CFC) übergeben oder noch genügend Zeit für eine externe Blockie-
rung lassen.
Nach Ablauf der Zeit T RESET (Adresse 4604) wird die Schutzfunktion selbständig zurückgesetzt. Die Rück-
setzzeit richtet sich nach der Entkupplungsphilosophie. Vor einer erneuten Einschaltung des Leistungsschal-
ters muss die Zeit abgelaufen sein. Soll die automatische Rücksetzung nicht genutzt werden, ist der Timer auf
∞ zu setzen. In diesem Fall muss das Rücksetzen über den Binäreingang (Leistungsschalterhilfskontakt) erfol-
gen.
Mit dem rückfallverzögerten Zeitglied T SPERR (Adresse 4607) wird eine Überfunktion bei Spannungszu- und
-abschaltung vermieden. Die Voreinstellung braucht in der Regel nicht verändert zu werden. Eine Änderung
der Einstellung ist mit dem Bedienprogramm DIGSI möglich (Advanced-Parameter). Dabei ist zu beachten,
dass T SPERR immer größer als das Messfenster der Vektorsprungmessung (2 Perioden) eingestellt werden
sollte.
SIPROTEC, 7VE61 und 7VE63, Handbuch
C53000-G1100-C163-3, Ausgabedatum 10.2007
2.3 Schutz- und Automatisierungsfunktionen
Funktionen
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