HEIDENHAIN TNC 620 Benutzerhandbuch Seite 363

Tastsystemzyklen: Werkstück-Schieflagen automatisch ermitteln | Grundlagen der Tastsystemzyklen 14xx
Halbautomatischer Modus
Wenn die Platzierung des Werkstücks noch unbestimmt ist, trifft
der halbautomatische Modus zu. Hier kann vor dem Ausführen des
Antastobjekts die Startposition durch manuelles Vorpositionieren
bestimmt werden. Diese Unterbrechung wird nur in den Maschinen-
Betriebsarten ausgeführt, also nicht im Programmtest.
Hierzu wird bei der Definition jeder Koordinate des betreffenden
Objekts unter dem Softkey TEXT EINGEBEN dem Sollmaß ein "?"
vorangestellt. Wenn keine Sollposition definiert ist, erfolgt nach dem
Antasten des Objekts eine Ist-Sollübernahme. Das bedeutet, dass
die gemessene Istposition nachträglich als Sollposition angenommen
wird. Infolgedessen gibt es für diese Position keine Abweichung und
deshalb keine Positionskorrektur. Das kann aktiv genutzt werden, um
für Richtungen, die bei einem halbautomatischen Ablauf nicht exakt
definiert werden, keine Korrektur des Bezugspunkts durchzuführen.
Zyklusablauf:
Der Zyklus unterbricht das Programm
Erscheinen eines Dialogfensters
Positionieren Sie mit den Achsrichtungstasten oder dem Handrad
das Tastsystem an dem gewünschten Punkt vor
Ändern Sie bei Bedarf die Antastbedingungen, wie z. B. die
Antastrichtung
Drücken Sie NC-Start
Stellen Sie sicher, dass Sie sich am Ende des Zyklus auf einer
sicheren Position für den weiteren Programmablauf befinden
Achtung Kollisionsgefahr!
Je nach Antastobjekt ignoriert die Steuerung bei der Ausführung
des Halbautomatischen Modus, den programmierten Modus für
Rückzug auf Sichere Höhe. Ist der Halbautomatische Modus nur
bei einem Antastobjekt programmiert, so ignoriert der Zyklus nur
bei diesem Antastobjekt den Rückzug auf Sichere Höhe.
Stellen Sie sicher, dass Sie sich am Ende des Zyklus auf einer
sicheren Position befinden
HEIDENHAIN | TNC 620 | Zyklenprogrammierung | 10/2018
HINWEIS
14
363