S7-200 Systemhandbuch
Nach der Freigabe läuft der zeitgesteuerte Interrupt kontinuierlich und bearbeitet das zugeordnete
Interruptprogramm jedesmal, wenn das angegebene Intervall abläuft. Wenn Sie die Betriebsart RUN
verlassen oder die Zuordnung von Interrupt und Interruptprogramm trennen (DTCH), wird der zeitgesteuerte
Interrupt gesperrt. Wenn Sie die Operation Alle Interruptereignisse sperren ausführen, treten die
zeitgesteuerten Interrupts zwar weiterhin auf, werden jedoch in eine Warteschlange aufgenommen
(entweder bis die Interrupts wieder freigegeben werden oder die Warteschlange voll ist).
Die zeitgesteuerten Interrupts T32/T96 dienen zum zeitgesteuerten Reagieren nach Ablauf eines
angegebenen Intervalls. Diese Interrupts werden nur von der Einschaltverzögerungen (TON) und der
Ausschaltverzögerung (TOF) mit einer Auflösung von 1 ms, T32 und T96, unterstützt. Ansonsten verfügen
die Zeiten T32 und T96 über die übliche Funktionalität. Wird der Interrupt aktiviert, wird das zugeordnete
Interruptprogramm ausgeführt, sobald der aktuelle Wert der aktiven Zeit dem voreingestellten Zeitwert
während der normalen Aktualisierungen der 1-ms-Zeit, die von der S7-200 ausgeführt werden, entspricht.
Sie geben diese Interrupts frei, indem Sie dem Interruptereignis T32/T96 ein Interruptprogramm zuordnen.
Prioritäten der Interrupts und Warteschlangen
Interrupts werden von der S7-200 in der Reihenfolge ihres Auftretens und unter Beachtung der jeweiligen
Prioritätsgruppe abgearbeitet. Es ist immer nur ein Programm zur Interruptbearbeitung aktiv. Wird gerade ein
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Interruptprogramm bearbeitet, dann wird dieses Progamm beendet. Es kann nicht von einem später
auftretenden Interruptprogramm unterbrochen werden, auch wenn die Priorität des Programms höher ist.
Tritt ein Interrupt auf, während ein anderer Interrupt bearbeitet wird, wird der spätere Interrupt in eine
Warteschlange zur späteren Bearbeitung aufgenommen.
Die drei Warteschlangen für Interrupts und die maximale Anzahl Interrupts, die in die Warteschlangen
aufgenommen werden kann, zeigt Tabelle 6-47.
Tabelle 6-47 Maximale Anzahl Einträge je Interrupt-Warteschlange
Warteschlange
Kommunikationsinterrupts
E/A-Interrupts
Zeitgesteuerte Interrupts
Es können mehr Interrupts auftreten, als die Warteschlange aufnehmen kann. Deshalb verfügt das System
über Überlaufmerker für Warteschlangen, die die Art der Interruptereignisse angeben, die nicht in die
Warteschlange aufgenommen werden konnten. Tabelle 6-48 zeigt die Überlaufbits der Warteschlangen für
Interrupts. Diese Bits 4.0, 4.1 und 4.2 dürfen Sie nur in einem Interruptprogramm verwenden, weil sie
zurückgesetzt werden, wenn die Warteschlange abgearbeitet ist und die Bearbeitung des Hauptprogramms
wieder aufgenommen wird.
Tabelle 6-49 zeigt alle Interruptereignisse mit Priorität und zugeordneter Ereignisnummer.
Tabelle 6-48 Überlauf der Warteschlange für Interrupts
Beschreibung (0 = kein Überlauf, 1 = Überlauf)
Kommunikationsinterrupts
E/A-Interrupts
Zeitgesteuerte Interrupts
160
CPU 221, CPU 222, CPU 224
4
16
8
CPU 226 und CPU 226XM
8
16
8
Sondermerker
SM4.0
SM4.1
SM4.2