Die Kommunikationsbearbeitung tritt während des Zyklus regelmäßig auf und unterbricht
möglicherweise die Ausführung des Anwenderprogramms.
Zu den Selbstdiagnosen gehören regelmäßige Prüfungen des System und die Abfrage des
Zustands der E/A-Module.
Alarme können in jedem Teil des Zyklus auftreten, sie sind ereignisgesteuert. Tritt ein
Ereignis auf, so unterbricht die CPU den Zyklus und ruft den OB für die Verarbeitung des
Ereignisses auf. Wenn der OB das Ereignis abgearbeitet hat, setzt die CPU die Ausführung
des Anwenderprogramms an der Stelle fort, an der es zuvor unterbrochen wurde.
4.1.3
Organisationsbausteine (OBs)
OBs steuern die Ausführung des Anwenderprogramms. Jedem OB muss eine eindeutige
Nummer zugeordnet sein. Die Nummern unter 200 sind für bestimmte OBs belegt. Alle
anderen OBs müssen eine Nummer über 200 besitzen.
Die Ausführung eines Organisationsbausteins wird durch bestimmte Ereignisse in der CPU
angestoßen. OBs können sich nicht gegenseitig aufrufen und sie können auch nicht aus
einer FC oder einem FB aufgerufen werden. Nur ein Startereignis, z. B. ein Diagnosealarm
oder ein Zeitintervall, kann die Ausführung eines OBs auslösen. Die CPU bearbeitet die OBs
dann entsprechend ihren Prioritätsklassen, wobei OBs mit höheren Prioritäten zuerst
ausgeführt werden. Die niedrigste Prioritätsklasse ist 1 (für den Hauptprogrammzyklus), die
höchste ist 27 (für Zeitfehler).
OBs steuern die folgenden Abläufe:
● Programmzyklus-OBs werden zyklisch ausgeführt, wenn die CPU im Betriebszustand
● Anlauf-OBs werden einmal ausgeführt, wenn der Betriebszustand der CPU von STOP
● Weckalarm-OBs werden in bestimmten Abständen ausgeführt. Ein Weckalarm-OB
● Prozessalarm-OBs werden ausgeführt, sobald das entsprechende Prozessereignis
S7-1200 Automatisierungssystem
Systemhandbuch, 11/2011, A5E02486681-05
RUN ist. Der Hauptbaustein des Programms ist ein Programmzyklus-OB. Er enthält die
Anweisungen für die Steuerung Ihrer Anwendung und aus ihm heraus werden weitere
Anwenderbausteine aufgerufen. Mehrere Programmzyklus-OBs sind zulässig, sie werden
in numerischer Reihenfolge ausgeführt. OB 1 ist der Standardbaustein. Andere
Programmzyklus-OBs müssen als OB 200 oder höher gekennzeichnet werden.
nach RUN wechselt, beim Hochfahren in den Betriebszustand RUN und bei einem
vorgegebenen Wechsel von STOP nach RUN. Anschließend beginnt die Ausführung des
Zyklus-OBs. Es sind mehrere Anlauf-OBs zulässig. OB 100 ist der Standardbaustein. Alle
anderen OBs müssen Nummern ab 200 haben.
unterbricht den Programmablauf in bestimmten, benutzerdefinierten Abständen, z. B. alle
2 Sekunden. Es können insgesamt bis zu 4 Verzögerungsereignisse und zyklische
Ereignisse zu beliebigen Zeitpunkten konfiguriert werden, wobei für jedes konfigurierte
Verzögerungsereignis oder zyklische Ereignis ein OB zulässig ist. Der OB muss die
Nummer 200 oder höher haben.
auftritt, z.B. steigende oder fallende Flanke an einem integrierten digitalen Eingang oder
ein HSC-Ereignis. Ein Prozessalarm-OB unterbricht den normalen Programmablauf durch
ein Signal eines Prozessereignisses. Sie definieren die Ereignisse in den Eigenschaften
der Hardwarekonfiguration. Für jeden Prozessalarm ist ein OB zulässig. Der OB muss die
Nummer 200 oder höher haben.
97BSPS-Grundlagen
4.1 Ausführung des Anwenderprogramms
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