7. DIE GRUNDLAGEN DER SUBTRAKTIVEN SYNTHESE
Heutzutage stehen viele Syntheseformen zur Auswahl. Die am weitesten verbreitete Form,
die subtraktive Synthese , wurde bereits in den 1960er Jahren mit den ersten kommerziellen
Synthesizern entwickelt und ist zu einer Art Richtlinie für die Entwickler vieler nachfolgenden
Synthesizer geworden. Wenn Sie die Grundlagen der subtraktiven Synthese lernen und
verstehen, werden Sie sich mit der überwiegenden Mehrheit an Synthesizern zurechtfinden
– sogar mit neueren Modellen, die auf digitalen Prozessen wie Sampling, ROM-Wiedergabe,
Wavetable-Scanning und Vektorsynthese basieren.
Obwohl der ursprüngliche CS-80 (und damit natürlich auch die CS-80 V-Emulation) einige
einzigartige Elemente in seiner Architektur bietet – immerhin war er einer der allerersten
polyphonen Synthesizer weltweit und die Yamaha-Ingenieure haben das wirklich gut
gemacht – eignet er sich dennoch als hervorragendes Klangwerkzeug, um die Grundlagen
der Funktionsweise eine Synthesizers zu erlernen.
7.1. Der Signalpfad und dessen Bestandteile: VCO, VCF,
VCA
Wenn wir über den Signalpfad eines Synthesizers sprechen, beziehen wir uns auf den Weg,
den ein Sound von seinem Entstehungsmoment bis zum Verlassen des Synthesizers nimmt,
um dann gehört zu werden. Obwohl es endlose Variationen gibt, sieht der grundlegende
Signalpfad grundsätzlich wie folgt aus:
•
Zuerst muss die grundlegende Wellenform des Klangs mit einer bestimmten
harmonischen Struktur erzeugt werden. Das macht man mit einem Oszillator .
•
Als
nächstes
harmonischer Inhalt im Laufe der Zeit geändert wird. Das macht man mit einem
Filter .
•
Schließlich formt man die Amplitude (Lautstärke) der Wellenform, um die
einzelnen Noten zu erzeugen. Das macht man mit einem Amplifier (Verstärker).
In analogen Synthesizern wie dem CS-80 können diese drei Elemente ihre Eigenschaften
in Echtzeit durch elektrische Signale ändern, die als Steuerspannungen bezeichnet werden.
Man spricht deshalb davon, dass diese Elemente spannungsgesteuert arbeiten. Lernen wir
sie nun im Detail kennen.
7.1.1. Der spannungsgesteuerte Oszillator (VCO)
Im VCO wird die grundsätzliche Wellenform erzeugt, die wir dann formen, um unseren
synthetisierten Sound zu erhalten.
Die Hauptbedienoptionen eines VCO sind:
Die Frequenz, welche die Tonhöhe bestimmt, die wir hören. Sie können die
•
Frequenz des Oszillators mit zwei Reglern einstellen:
Arturia - Bedienungsanleitung CS-80 V - Die Grundlagen der subtraktiven Synthese
formt
man
Zuerst stellen wir die Oktavlage des Oszillators ein. Bei verschiedenen
◦
Synthesizern kann das als Frequency, Coarse Frequency, Oktave oder
(wie beim CS-80) als Feet bezeichnet werden.
Zweitens erlaubt Ihnen die Detune-Einstellung (auch als Finetune
◦
bezeichnet) eine präzisere Stimmung des Oszillators, von winzigen
Beträgen bis hin zu Intervallen wie einer Quarte oder Quinte.
den
Klang
dieser
Wellenform,
indem
deren
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