Funktionen
2.15 It-Funktion (Strom-Zeit-Integral)
2.15.2 Funktionsbeschreibung 2P-Verfahren
Allgemein
Beim 2P-Verfahren dienen die doppeltlogarithmischen Schaltspieldiagramme des Leistungs-
schalterherstellers und der zum Zeitpunkt der Kontakttrennung gemessene Ausschaltstrom die
Ausgangsbasis für die Berechnung der Restlebensdauer. Dabei werden die vom Leistungsschal-
terhersteller gelieferten Daten so umgerechnet, dass durch die Messung des Abschaltstromes
eine konkrete Aussage zu den noch möglichen Schaltspielen getroffen werden kann.
Die errechnete Restlebensdauer repräsentiert die Anzahl der noch möglichen Ausschaltungen
von Strömen in Höhe des Bemessungsbetriebsstroms. Sie wird als Statistikwert dargestellt. Die
Anzeige erfolgt ohne Einheit und ohne Nachkommastelle. Wie auch bei anderen Verfahren wird
die Restlebensdauer gegen einen Grenzwert geprüft. Dieser bildet hierbei die "untere Grenze", da
die Restlebensdauer bei jeder Ausschaltung um eine dem Abschaltstrom entsprechende Anzahl
von Schaltspielen dekrementiert wird. Sollte der Grenzwert unterschritten werden, wird eine ent-
sprechende Meldung abgesetzt.
Anwurf
Das 2P-Verfahren kann von verschiedenen Quellen angestoßen werden.
Bei einer internen Schutzauslösung wird durch Absetzen der Sammelmeldung "Gerät AUS" (G-
AUS) das Startkriterium erfüllt.
Auch kann ein von extern abgesetzter Ausschaltbefehl berücksichtigt werden, wenn dieser gleich-
zeitig über einen Binäreingang auf die Meldung „>2P Anwurf" (FNr. 16019) gegeben wird. Als wei-
teres Anwurfkriterium kann auch die Flanke der kommenden Meldung „>LS offen" (FNr. 4602)
genutzt werden, da hiermit signalisiert wird, dass sich die Mechanik des Leistungsschalters in Be-
wegung gesetzt hat um den Kontakt zu trennen.
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Handbuch SIPROTEC 7ST6
E50417-G1100-C251-A6, Ausgabedatum 11.2016