Funktionen
2.11 Einschaltstabilisierung
Bild 2-48
Der Einschaltstrom ist durch einen relativ hohen Gehalt der zweiten Harmonischen (doppelte
Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussstrom nahezu völlig fehlt. Für die Frequen-
zanalyse werden digitale Filter benutzt, die eine Fourieranalyse des Stromes durchführen.
Sobald der Oberschwingungsanteil größer als der Einstellwert 2.HARMON.BLOCK ist, wird ein
Rush-Strom erkannt.
Über Parameter I RUSH MAX können Sie eine maximale Stromamplitude für die Anwendung
dieses Kriteriums vorgeben. Oberhalb dieser Stromamplitude wird die Erkennung von Rush-
Strömen auf Basis der zweiten Harmonischen blockiert. Mit dieser Blockierung wird ein Anspre-
chen der Einschalterkennung bei Wandlersättigung vermieden, da auch bei Wandlersättigung ein
großer Anteil an zweiter Harmonischer im Stromsignal entsteht.
2.11.2 Einstellhinweise
Die Einschaltstabilisierung ist nur notwendig bei Einsatz des Gerätes an Transformatorabzweigen
oder Oberleitungen in einem Autotransformator- System. Hier wird die Einschaltstabilisierung
auch nur für Schutzfunktionen benötigt, die eine Auslösung durch einen Einschaltstrom verursa-
chen können.
Solche Schutzfunktionen sind der Überstromzeitschutz und der Distanzschutz.
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Logikdiagramm der Einschaltstabilisierung
Handbuch SIPROTEC 7ST6
E50417-G1100-C251-A6, Ausgabedatum 11.2016