6 Patientenversorgung und management
Pflege der Driveline-Austrittsstelle
Aktuell liegen keine klinischen Studien zur bestmöglichen Behandlung der Driveline-Austrittsstelle
vor. Die ärztliche Erfahrung und Beurteilung kann möglicherweise variieren.
Dennoch sollten die nachfolgend aufgeführten Aspekte berücksichtigt werden:
• Es sollte immer ein Driveline Pflege System, das vom Implantationszentrum zur Verfügung
gestellt wird, verwendet werden. Das Driveline Pflege System sollte aus einer Verbindung und
einem Stabilisator bestehen.
• Das Risiko einer systemischen Infektion könnte verringert werden, wenn alle intravaskulären
Leitungen so bald wie möglich entfernt werden.
• Eine parenterale Behandlung mit Antibiotika und eine chirurgische Drainage haben
gelegentlich zu einer Heilung der Infektion geführt. Dennoch kann es zu andauernden
Infektionen kommen, die eine Septikämie und den Tod zur Folge haben können.
• Pilzinfektionen mit Organismen wie beispielsweise Candida albicans sind möglicherweise mit
vegetativem Wachstum auf der Pumpe assoziiert. Bei einer andauernden, systemischen
Pilzinfektion, die gegenüber einer Antibiotikabehandlung refraktär ist, ist möglicherweise ein
Austausch oder eine Entfernung der Pumpe erforderlich.
• Es wurde berichtet, dass die systemische Prophylaxe mit Antimykotika, wie zum Beispiel
Fluconazol, eine Pilzinfektion mit moderatem Erfolg verhindern konnte. Es wurden allerdings
keine klinischen Studien zum Nachweis der Wirksamkeit der antifungalen Prophylaxe
durchgeführt.
Infektionskontrolle
Bei Patienten mit implantierbarem Linksherzunterstützungsgerät (LVAD) treten häufig Infektionen
auf. Dies trifft insbesondere auf Patienten mit einem Multiorganversagen zu, bei denen ein
längerer Aufenthalt auf der Intensivstation erforderlich ist. Die Infektionsraten können allerdings
unter Anwendung der nachfolgend aufgeführten Maßnahmen verringert werden:
• Strenge Einhaltung steriler Arbeitstechniken während der Pflege der Austrittsstelle.
• Baldmöglichste Entfernung aller intravaskulären Zugänge zur Reduzierung des Risikos einer
systemischen Infektion.
• Verabreichung einer antibiotischen Prophylaxe in der postoperativen Phase und bei vermuteten
oder bestätigten Infektionen sowie Antibiotikagabe bei einer chirurgischen Drainage, wie sie
bei Patienten mit einer Infektion der Pumpentasche indiziert ist.
• Einhaltung der strengen Blutzuckereinstellung.
• Einleitung einer Ernährungsunterstützung zum Ausgleich von Ernährungsmängeln.
Messung des Blutdrucks
Automatische Blutdrucküberwachungssysteme sind möglicherweise nicht genau. Daher wird die
manuelle Auskultation mit Doppler-Ultraschall empfohlen. Bei pulslosem Blutfluss kann eine
invasive Blutdrucküberwachung (arterielle Leitung) erforderlich sein.
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Linksherzunterstützungssystem (LVAS) HeartMate 3 – Gebrauchsanleitung