Beschreibung
Die Funktion Leckagekompensation kann vom Anwender eingeschaltet und
ausgeschaltet werden. Wenn die Leckagekompensation eingeschaltet ist, wird in
der Flowkurve und in den relevanten Parameterfeldern eine entsprechende
Information angezeigt. Wenn die Leckagekompensation ausgeschaltet ist, sind die
Parameterfelder für die berechneten Werte (VT, MV) leer.
Beispiel Leckagekompensation bei AutoFlow oder Volumengarantie
Diese Berechnungen sind vereinfacht dargestellt und vernachlässigen Drücke und
lungenmechanische Eigenschaften. Die Funktionsweise wird an einem Beispiel mit
folgenden Werten dargestellt:
– Eingestelltes Atemzugvolumen VT: 500 mL
– Patientenkategorie Pädiatr. Patient oder Erwachsener
– Leckage: ca. 20 %
Funktionsweise ohne Leckagekompensation:
Das Gerät wählt den Inspirationsdruck so, dass das inspiratorische
Atemzugvolumen VTi = 500 mL dosiert wird. Der Patient erhält nur 450 mL, da
50 mL während der Inspiration durch die Leckage verloren gehen.
Funktionsweise mit Leckagekompensation:
Das Gerät wählt den Inspirationsdruck so, dass das leckagekorrigierte
Atemzugvolumen VT am Patienten 500 mL entspricht. Das inspiratorische
Atemzugvolumen VTi ist entsprechend höher.
Beispiel Leckagekompensation bei volumenkontrollierter Beatmung
Diese Berechnungen sind vereinfacht dargestellt und vernachlässigen Drücke und
lungenmechanische Eigenschaften. Die Funktionsweise wird an einem Beispiel mit
folgenden Werten dargestellt:
– Eingestelltes Atemzugvolumen VT: 500 mL
– Patientenkategorie Pädiatr. Patient oder Erwachsener
– 10 % Leckage im Tubus
Funktionsweise ohne Leckagekompensation:
Das Gerät dosiert 500 mL. Der dosierte Wert wird als inspiratorisches
Atemzugvolumen VTi angezeigt. 50 mL entweichen als Leckage während der
Inspiration. 450 mL gelangen in die Lunge und werden ausgeatmet. Während der
Exspiration entweichen wieder 45 mL als Leckage. 405 mL werden gemessen und
als exspiratorisches Atemzugvolumen VTe angezeigt. Das Volumen in der Lunge
wird daher bei ausgeschalteter Leckagekompensation leicht überschätzt. Bei einer
Atemfrequenz von 10 /min ergibt sich ein inspiratorisch dosiertes Minutenvolumen
von 5,0 L/min und ein exspiratorisch gemessenes Minutenvolumen von 4,05 L/min.
In der Lunge ventiliert ein Minutenvolumen von 4,5 L/min. Ohne
Leckagekompensation bestimmt der Therapieeinsteller VTi, wie viel Volumen das
Gerät während der Inspiration liefert.
Es gilt VTi = VT > VTe mit VTi = VT = eingestelltes Atemzugvolumen
(analog: MVi = MV > MVe). Das Volumen in der Lunge kann nicht angezeigt
werden.
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Gebrauchsanweisung
Evita V800 / V600 SW 1.n
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