Schutz- und Automatikfunktionen
6.17 Thermischer Überlastschutz, 3-phasig - erweitert
Auslösekennlinie
Wenn die Umgebungstemperatur nicht gemessen und auf 40 °C gesetzt wird, können Sie die Auslösekennlinie
wie folgt erhalten:
[foauslos-211010-01.tif, 1, de_DE]
t
τ
th
I
I
Vorlast
k
I
nenn,Obj
Umgebungstemperatur
Diese Funktion kann die Umgebungstemperatur berücksichtigen. Die Referenztemperatur des thermischen
Modells beträgt 40 °C. Wenn die Umgebungstemperatur unter der Referenztemperatur liegt, vergrößert sich
die thermische Grenze. Das Betriebsmittel ist stärker belastbar. Bei größerer Umgebungstemperatur drehen
sich die Verhältnisse um.
Die Umgebungstemperatur kann über den Parameter Voreingest. Temperatur fest eingestellt oder
gemessen werden. Der Parameter Minimaltemperatur begrenzt die eingekoppelte Umgebungstemperatur.
Wenn die gemessene Umgebungstemperatur kleiner ist als die Minimaltemperatur, dann wird im thermischen
Modell die Minimaltemperatur verarbeitet.
Die Umgebungstemperatur wird auf die Übertemperatur des Schutzobjektes, die sich bei Nennstrom einstellt,
bezogen (Parameter Übertemperatur bei Inenn ).
Die gemessene Umgebungstemperatur wird über eine externe Thermobox (RTD = Resistance Temperature
Detector) oder eine Baugruppe IO111 gemessen und durch die Funktionen Thermobox Ether., Thermobox
seriell oder Temperaturbaugruppe IO111 der Funktionsgruppe Analoge Umformer bereitgestellt. Über den
Parameter Temperatursensor wird der entsprechende Temperatursensor ausgewählt.
Wenn die Temperaturmessung gestört ist, z.B. wegen einer Verbindungsunterbrechung zwischen Gerät und
Thermobox, wechselt der Bereitschaftszustand der Funktion Thermischer Überlastschutz, 3-phasig – Erwei-
tert zu
Warnung . In diesem Fall wird entweder mit der zuletzt gemessenen Temperatur oder dem unter Para-
meter Voreingest. Temperatur eingestellten Wert weiter gearbeitet, je nachdem, welcher Wert höher
ist.
Strombeeinflussung
Das thermische Abbild nach dem Einkörpermodell ist für große Überströme (Kurzschlüsse, Motoranlauf-
ströme) eingeschränkt gültig. Um eine Überfunktion des Überlastschutzes zu vermeiden, muss das thermische
Abbild bei Überströmen (Überschreiten von I
tegien auswählen:
•
Einfrieren des thermischen Speichers
•
Begrenzung des Eingangsstromes für das thermische Abbild auf den eingestellten Strom. Hiermit wird die
Erwärmung bei großen Strömen abgebremst.
Warnschwellen
Die thermische Warnschwelle setzt eine Warnmeldung ab, bevor die Auslöseschwelle (Auslösetemperatur)
erreicht wird. Somit kann z.B. eine Last rechtzeitig reduziert und eine Abschaltung vermieden werden. Bei
602
Auslösezeit
Zeitkonstante
Gemessener Laststrom
Vorlaststrom
Einstellfaktor gemäß VDE 0435 Teil 3011 oder IEC 60255-149 (K-Faktor)
Nennstrom des Schutzobjektes
) beeinflusst werden. Sie können dabei zwischen 2 Stra-
Schwellwert
SIPROTEC 5, 7SJ81, Handbuch
C53000-G5000-C079-1, Ausgabe 06.2019