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Siemens 7SJ81 Handbuch Seite 392

Überstromzeitschutz
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Schutz- und Automatikfunktionen
6.5 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen
Schutzprinzip
Das Schutzprinzip ist in
und Leitungsende) zusammen. Zwischen ihnen wird die Information Fehler in Vorwärtsrichtung übertragen.
In beiden Geräten ist eine gerichtete unabhängige Überstromzeitschutz-Stufe in Vorwärtsrichtung in Betrieb
(1. Stufe). Allerdings ist diese Stufe im Ruhezustand nicht freigegeben. Die Freigabe der Stufe erfolgt erst mit
dem Empfang der Information Fehler in Vorwärtsrichtung vom Gegenende. Wenn die freigegebene Stufe
den Fehler ebenfalls in Vorwärtsrichtung bestimmt, so muss der Fehler auf diesem Leitungsabschnitt sein und
die Stufe löst sofort aus. Da dieses Schutzprinzip mit einem Freigabeverfahren (und nicht mit einem Blockier-
verfahren) arbeitet, ist eine Verzögerung der Stufe nicht erforderlich.
Eine 2. gerichtete unabhängige Überstromzeitschutz-Stufe mit normal gestaffelter Zeit arbeitet als selektive
Reservestufe parallel zur 1. Stufe. Damit ist in folgenden Situationen die volle Selektivität gegeben:
Einseitige Einspeisung oder schwache Einspeisung von einer Seite: In diesem Fall wird kein Freigabe-
signal erzeugt.
Ausfall der Übertragungsstrecke: In diesem Fall wird das Freigabesignal nicht übertragen.
Um auch Sammelschienen zwischen den Leitungsabschnitten selektiv und in Schnellzeit zu schützen, können
Sie dieses Schutzprinzip mit dem Prinzip der rückwärtigen Verriegelung kombinieren. Auf dieses Prinzip wird
hier nicht weiter eingegangen.
[dwdocp07-240611-01.tif, 2, de_DE]
Bild 6-53
Legende zu
Bild 6-53
Stufe ▶:
▶, ◀:
Wenn Sie einen Kommunikationskanal verwenden, erkennen Überwachungsverfahren des Protokolls eine
Unterbrechung des Kommunikationskanals. Bei der Verwendung von Hilfsadern empfiehlt sich der Betrieb
über eine Ruhestromschaltung. Über einen CFC-Plan überprüft und meldet das Gerät, ob der Binäreingang
unerwartet lange spannungslos ist. Im Gegensatz zum Blockierverfahren ist bei Kommunikationsverlust keine
Überfunktion möglich. Ein Kommunikationsverlust ist bei diesem Verfahren also nicht kritisch, muss aber
erkannt und gemeldet werden.
Der Richtungsvergleichsschutz lässt sich auch als Blockierverfahren realisieren. Dieses Verfahren arbeitet unter
allen Schaltzuständen der Anlage, also auch bei einseitiger (oder schwacher) Einspeisung. Dazu müssen Sie
die Stufe aber so verzögern (typisch 100 ms), dass das Blockiersignal unter allen Umständen rechtzeitig
empfangen wird. Weiterhin müssen Sie den Kommunikationskanal zwingend überwachen, da es sonst beim
Ausfall und anschließendem Netzfehler zu einer Überfunktion kommt.
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Bild 6-53
angedeutet. Pro Leitungsabschnitt arbeiten 2 Geräte (am Leitungsanfang
Selektivität durch Richtungsvergleichsschutz
Stufe ist in Vorwärtsrichtung eingestellt; 1. Stufe unverzögert, 2. Stufe gestaffelt
Bei Schwellwertüberschreitung meldet die Stufe die Richtung (vorwärts oder rück-
wärts).
SIPROTEC 5, 7SJ81, Handbuch
C53000-G5000-C079-1, Ausgabe 06.2019

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