Funktionen
2.3 Differentialschutz
Bild 2-20
Soll nicht nur allein ein innenliegender Fehler zu einem AUS-Kommando führen, sondern soll auch zusätzlich
ein lokaler Strom einer bestimmten Größe vorhanden sein, dann kann der Wert dieses Stromes unter Adresse
1219 I> FREIG. DIFF eingestellt werden. Als Voreinstellung für diesen Parameter ist ein Wert von Null ein-
gestellt, so dass dieses Zusatzkriterium nicht wirksam wird.
Schneller Ladungsvergleich
Der Ladungsvergleich ist eine Differentialschutzstufe, die dem Stromvergleich (= eigentlicher Differential-
schutz) überlagert ist. Er führt bei stromstarken Fehlern zu sehr schnellen Auslöseentscheidungen.
Im Ladungsvergleichsschutz werden nicht die komplexen Stromzeiger an den Enden des Schutzobjektes sum-
miert, sondern das Integral der Ströme über ein definiertes Zeitfenster:
mit dem Integrationsintervall von t
Die so berechnete Ladung Q ist eine skalare Größe und lässt sich daher schneller ermitteln und auch übertra-
gen als ein komplexer Zeiger.
Die Ladungen der beiden Enden des Schutzobjektes werden auf die gleiche Weise aufaddiert wie die Strom-
zeiger beim Differentialschutz, so dass an beiden Enden des Schutzbereiches die Summe der Ladungen zur
Verfügung steht.
Bei Fehlern innerhalb des Schutzbereiches entsteht sofort eine Ladungsdifferenz. Bei hohen Fehlerströmen,
die zur Sättigung der Stromwandler führen können, wird so eine Entscheidung noch vor Eintritt der Sättigung
erreicht.
Bei äußeren Fehlern ist die Ladungsdifferenz zunächst theoretisch null. Der Ladungsvergleichsschutz ent-
scheidet sofort auf äußeren Fehler und blockiert sich selbst. Tritt bei einem oder mehreren Stromwandlern, die
den Schutzbereich abgrenzen, Sättigung ein, wird diese Blockierung aufrecht erhalten und so die durch Sätti-
gung entstehende Differenz unschädlich gemacht. Es wird also davon ausgegangen, dass die Stromwandler
mindestens für die Dauer eines Integrationsintervalls (
gehen.
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Ansprechkennlinie des Differentialschutzes I
bis t
, das im 7SD610 zu
1
2
>-Stufe
diff
1
/
Periode gewählt ist.
4
1
/
Periode) nach Fehlereintritt noch nicht in Sättigung
4
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch