Funktionen
2.15 Überwachungsfunktionen
Bild 2-89
Fuse-Failure-Monitor Teil 2: Erkennung des 3-phasigen Messspannungsausfalls
Ein 3-phasiger Ausfall der sekundären Messspannungen lässt sich von einem tatsächlichen Netzfehler
dadurch unterscheiden, dass die Ströme bei einem sekundären Messspannungsausfall keine wesentliche Än-
derung erfahren. Deshalb werden die Stromwerte einem Speicher zugeführt, so dass durch Differenzbildung
zwischen aktuellen und gespeicherten Werten die Sprunggrößen der Ströme ermittelt werden können (Strom-
differenzkriterium), vgl. Bild 2-89.
Auf 3-poligen Messspannungsausfall wird erkannt, wenn:
• Alle 3 Phase-Erde-Spannungen auf einen Wert springen, der kleiner als der Schwellwert FFM UMESS<
(Adresse 2913) ist.
• In allen 3 Phasen die Strom-Differenz kleiner als ein Schwellwert FFM Idelta (Adresse 2914) ist.
Bei Erkennen eines solchen Spannungsausfalls werden die Schutzfunktionen, deren Messprinzip auf Unter-
spannung beruhen, blockiert, bis der Spannungsausfall beseitigt ist; danach wird die Blockierung automatisch
aufgehoben.
Ein 3-poliger Messspannungsausfall wird auch ohne die genannten Kriterien erkannt, wenn das Signal „FFM
unverzögert" (Nr. 170) zuvor durch einen unsymmetrischen Messspannungsausfall erzeugt wurde. In
diesem Zustand wird weiterhin auf Messspannungsausfall erkannt, wenn die 3 Phase-Erde-Spannungen an-
schließend den Schwellwert FFM UMESS< (Adresse 2913) unterschreiten.
Die Wirkung der Signale „FFM unverzögert" (Nr. 170) und „Fuse-Failure" (Nr. 169) auf die Schutzfunk-
tionen wird im nachfolgenden Abschnitt „Auswirkung des Messspannungsausfalls" beschrieben.
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SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011