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2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)
Der Phasenselektor nutzt zur Bestimmung der Fehlerart die Phasenlage zwischen Gegensystemstrom und
Nullstrom. Zur Unterscheidung der verschiedenen Fehlerarten werden auch die Phasenströme bewertet, ggf.
mit Kompensation des Laststroms. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, dass die fehlerfreien Phasen beim 1-
phasigen Kurzschluss entweder keine oder nur nahezu gleichphasige Fehlerströme führen können.
Wenn die Fehlerart mit diesem Kriterium nicht bestimmt werden kann, z.B. weil Nullstrom oder Gegensystem-
strom zu klein sind, wird zusätzlich überprüft, ob ein erheblicher Spannungseinbruch oder ein erheblicher Über-
strom zweifelsfrei einen 1-phasigen Kurzschluss erkennen lassen.
Der Phasenselektor hat eine Wirkzeit von ca. 40 ms. Hat der Phasenselektor in dieser Zeit keine Entscheidung
treffen können, wird 3-polig ausgelöst. Unabhängig davon erfolgt 3-polige Auslösung, sobald feststeht, dass
ein mehrpoliger Fehler vorliegt, wie oben beschrieben. Aus diesem Grund können bei den Signalübertragungs-
verfahren die phasenselektiven Sendesignale um bis zu 40 ms gegenüber dem nicht phasenselektiven Sen-
designal 1384 „EF Senden" verzögert sein (siehe Abschnitt 2.8).
Bild 2-80 zeigt das Logikdiagramm. Die vom Phasenselektor ermittelte Phase kann leiterselektiv weiterverar-
beitet werden; z.B. werden für eine phasenselektive Signalübertragung die internen Informationen „EF Anr L1"
usw. verwendet.
Externe Meldung der phasenselektiven Anregung erfolgt über die Informationen „EF L1 selek." usw. Diese
erscheinen nur, wenn die Phase eindeutig erkannt wurde. Für die 1-polige Auslösung müssen natürlich die all-
gemeinen Voraussetzungen gegeben sein (Gerät für 1-polige Auslösung geeignet, 1-polige Auslösung er-
laubt).
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SIPROTEC, 7SA522, Handbuch
C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011
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