Digitale Übertragung
Für die digitale Übertragung mittels Wirkschnittstelle sind folgende Verfahren (beschrieben im Abschnitt 2.6)
möglich:
Mitnahme
Signalvergleich
Unter Adresse 2101 SIGNALZUSATZ wählen Sie das entsprechende Verfahren aus. Hier kann die Verwen-
dung eines Signalverfahrens auch Ausgeschaltet werden. Die Adresse 147 ANZAHL GERAETE gibt die Anzahl
der Enden vor und muss in allen Geräten gleich eingestellt sein. Die Distanzschutzverfahren über die Wirk-
schnittstelle sind nur dann wirksam, wenn bei allen Geräten der Konstellation der Parameter 121 DIS SIGNAL
auf Signal mit WS gesetzt wurde.
Voraussetzungen beim Distanzschutz
Bei allen Vergleichsverfahren ist unbedingt zu beachten, dass die Anregung des Distanzschutzes in Rück-
wärtsrichtung weiter reicht als die Übergreifzone des Gegenendes (siehe schraffierte Flächen in Bild 2-70
rechts)! Dazu muss mindestens eine der Distanzstufen auf rückwärts oder ungerichtet eingestellt sein.
Bei einem Fehler in Z1B des Schutzes in B, der bei falscher Einstellung im karierten Bereich (links im Bild) auf-
tritt, würde der Distanzschutz in A nicht anregen, was bei B als einseitig gespeister Fehler interpretiert würde
(Echo von A bzw. kein Blockiersignal in A). Dies würde zu einer unselektiven Auslösung führen!
Beim Blocking-Verfahren wird außerdem eine schnelle Rückwärtsstufe zur Erzeugung des Blockiersignals be-
nötigt. Hierzu ist die 3. Zone unverzögert zu verwenden.
Bild 2-70
Zeiten
Die Sendesignalverlängerung T SENDVERL. (Adresse 2103) soll gewährleisten, dass das Sendesignal mit
Sicherheit das andere Leitungsende erreicht, auch wenn am sendenden Leitungsende sehr schnell abgeschal-
tet wird und/oder die Übertragungszeit relativ groß ist. Bei den übergreifenden Freigabeverfahren
Signalvergleich und Unblocking wirkt sich diese Signalverlängerung nur aus, wenn das Gerät bereits
ein Auslösekommando abgegeben hat. Dies gewährleistet die Freigabe des anderen Leitungsendes auch
dann, wenn der Kurzschluss durch die unabhängige Zone Z1 sehr schnell abgeschaltet wurde. Beim Blockier-
verfahren Blocking wird das Sendesignal immer um diese Zeit verlängert. Es entspricht hier einer transienten
Blockierung nach einem rückwärtigen Fehler. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI
ter möglich.
Wenn das Freigabeverfahren Unblocking verwendet wird, kann eine stationäre Leitungsstörungen erkannt
werden. Mit der Überwachungszeit T ALARM (Adresse 2107) kann die Ausgabe eines solchen Fehlers verzö-
gert werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Mit der Freigabeverzögerung TV (Adresse 2108) kann die Freigabe der Zone Z1B verzögert werden. Dies ist
i.Allg. nur beim Blockierverfahren Blocking notwendig, damit dem Blockiersignal bei äußeren Fehlern genü-
gend Übertragungszeit bleibt. Diese Verzögerung wirkt sich nur auf den Empfangskreis des Übertragungsver-
fahrens aus; umgekehrt verzögert eine Verzögerung der Übergreifzone Z1B mit T1B nicht das Freigabesignal.
SIPROTEC, 7SA522, Handbuch
C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011
Mitnahme über erweiterten Messbereich Z1B,
Signalvergleichsverfahren.
Distanzschutz-Einstellung mit Vergleichsverfahren
2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz
®
unter Weitere Parame-
Funktionen
155